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DIE ZEIT

Muammar al-Gadhafi:Ein Diktator sucht Logis

Gadhafi ist nur mit Nato-Bodentruppen zu stürzen – doch die wird es nicht geben. Daher soll ihm nun ein Exil verschafft werden.
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Quelle: Tagesspiegel
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  1. Seite 1Ein Diktator sucht Logis
  2. Seite 2Exil wird durch Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs erschwert

Es gibt Nachrichten, die weder bestätigt noch als falsch deklariert werden, deren Wahrscheinlichkeitsgrad aber so hoch ist, dass er nicht einmal durch ein ausdrückliches Dementi gemindert würde. In diese Kategorie fallen Meldungen über ein Zusammentreffen von Vertretern des libyschen Diktators Gadhafi mit Beauftragten der Rebellen,die seit Monaten gegen den exzentrischen Machthaber kämpfen.

Auf der tunesischen Ferieninsel Djerba sollen sie erste Geheimverhandlungen geführt haben. Mehrere ausländische Parteien seien beteiligt, heißt es. Beobachter wollen ein südafrikanisches Flugzeug und Militärhubschrauber des Emirats Katar gesehen haben.

Die wenigsten Diktaturen enden lehrbuchmäßig, durch einen erfolgreichen Aufstand der das Joch abschüttelnden Bevölkerung etwa, wie gerade in Ägypten. Auch dass sie durch entschlossene ausländische Intervention beseitigt werden, wie Adolf Hitler nach dem von ihm angezettelten Weltbrand, ist eher die Ausnahme.

In den letzten Jahrzehnten hat sich, gerade in Afrika, eine andere, nur von ihren Initiatoren als elegant empfundene, moralisch eher bedenkliche Variante eingespielt. Den Gewaltherrschern wird, sollten ihre Throne wanken,irgendwo ein Exil bereitet, in das sie sich, unter Mitnahme geraubter Millionen, absetzen.

Vor allem Frankreich war für diese recht zynische Lösung der Führungsprobleme in seinen ehemaligen Kolonien bekannt. Es gewährte den einstigen Kumpanen auch gerne luxuriösen Unterschlupf. Der wohl berühmt-berüchtigste unter ihnen ist der zentralafrikanische Usurpator Bokassa gewesen, der sich selbst zum Kaiser gekrönt hatte und aus Wut darüber, dass der Papst ihm den Segen verweigerte, zum Islam übertrat.

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