34.24361111111136.048333333333Koordinaten:34° 14′ 37″ N,36° 2′ 54″ O
DieZedern Gottes (arabisch أرز الربّ,DMGArz ar-Rabb „Zedern des Herrn“) sind einer der letzten Bestände der früher verbreitetenLibanon-Zeder (Cedrus libani) imWadi Qadischa, die früher im ganzenLibanongebirge verbreitet war. Seit der Antike habenPhönizier,Ägypter,Assyrer,Babylonier,Perser,Römer,Israeliten,Türken undAraber das haltbare Holz gerne für Gebäude, Schiffbau[1] und inosmanischer Zeit auch für den Eisenbahnbau benutzt und die Bestände abgeholzt.[2]
Oberhalb vonBischarri im Wadi Qadisha stehen die „Zedern des Herrn“ am BergMakmel. Einige dieser Bäume gelten als die Ältesten der Region. Die Baumgruppe selbst besteht aus 375 Bäumen. Das Alter ist umstritten. Zwei von ihnen sollen 3000 Jahre, zehn weitere Bäume über 1000 Jahre alt sein. Die Zedern wachsen auf einer Höhe von 2000 müber dem Meer. Vier Bäume haben eine Höhe von über 35 m undStammumfänge zwischen 12 und 14 m.[2] Von den Zedern bietet sich an klaren Tagen ein Blick auf das Mittelmeer bis nach Zypern. Im Winter ist die Gegend ein beliebtes Skigebiet, im Sommer ein gefragtes Ausflugsziel bei Libanesen und Touristen.
Der Name geht zurück auf eine Textstelle der Bibel (Ps 104,16 LUT).
Die „Zedern des Herrn“ haben die Abholzung aus der Phönizier- und Römerzeit überlebt. Zedernholz galt bei den Pharaonen, Assyrern und Israeliten als begehrter Baustoff. Nur vereinzelte Zedernwäldchen blieben von den Holzfällern verschont und wurden nicht abgeholzt.[3]
Die Phönizier nutzten das Zedernholz für ihre Flotte. Sie waren die erste Nation, die nachweislich Seehandel betrieb.[4] Die Ägypter nutzten Zedernharz für denMumifizierungsprozess und das Holz für einige der erstenHieroglyphentexte.[4] In derBibel wird erwähnt, dassSalomo Handelsverträge mit KönigHiram abschloss, um mit Zedernholz denJerusalemer Tempel zu bauen.[5] Der römische KaiserHadrian erklärte die Wälder zu kaiserlichem Besitz, wodurch die Abholzung zeitweise eingedämmt wurde.
Schutzgedanken der Neuzeit gehen zurück auf das Jahr 1876, als der 102 ha große Wald durch eine Steinmauer geschützt wurde, damit grasende Ziegen die Schösslinge nicht abfraßen.Königin Victoria bezahlte selbst die Kosten für die Mauer.[2] ImErsten Weltkrieg verwendeten britische Truppen allerdings wieder Zedernholz zum Eisenbahnbau.[4]
Trotz der andauernden Ausbeutung ist die Zeder weiterhin das Symbol des Libanon.[5] Die verbleibenden Bäume überleben in den Gebirgsregionen.
Es heißt, dass einst eine Schlacht um die schönen Bäume zwischen Halbgöttern und Menschen stattgefunden habe.[1] Der Beschützer des Waldes war dersumerische GottEnlil, der jedoch die Schlacht um den Wald verlor.[1] AuchGilgamesch verwendete Zedernholz, um seine Stadt zu bauen.
Auch in der Bibel kommen die Zedern wiederholt vor.[6][7]:
Alphonse de Lamartine besuchte während seiner Reise im Libanon (1832–1833) den Ort und erwähnte mehrfach die Zedern.Henry Bordeaux verfasste die GeschichteYamilé, nachdem er 1922 zu Besuch war.
Der Wald ist streng geschützt. Es ist möglich, geführte Touren zu unternehmen. Das „Committee of the Friends of the Cedar Forest“ startete 1985 ein Wiederbewaldungsprogramm.
1998 wurden die Arz ar-Rab insUNESCO-Welterbe aufgenommen.