Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Zedern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel behandelt die im Mittelmeerraum und Asien verbreitete GattungCedrus. Andere „Zeder“ genannte Bäume siehe unterZeder.
Zedern

Himalaya-Zeder (Cedrus deodara)

Systematik
Unterabteilung:Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse:Coniferopsida
Ordnung:Koniferen (Coniferales)
Familie:Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie:Abietoideae
Gattung:Zedern
Wissenschaftlicher Name
Cedrus
Trew

DieZedern (Cedrus) bilden einePflanzengattung in derFamilie derKieferngewächse (Pinaceae).

Beschreibung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zedern sind große, immergrüneBäume, die eine breiteBaumkrone ausbilden. Sie brauchen viel Sonnenlicht zu gutem Wachstum. Im Vergleich mit anderen Kieferngewächsen kommen sie mit relativ wenigNiederschlag aus. Das Holz duftet. DieBorke junger Bäume ist glatt und grau. Die kleinen, eiförmigen Knospen sind von wenigen Schuppen umhüllt. Es gibt zwei Typen von Zweigen: zum einen endständige Langtriebe mit einzeln und spiralig am Zweig angeordneten Nadeln, zum anderenKurztriebe mit Bündeln von Nadeln. Die dunkel- bis blaugrünen nadelförmigenBlätter bleiben drei bis sechs Jahre am Baum.

Zedern sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), an einem Baum befinden sich also männliche und weiblicheZapfen. Sie stehen endständig an den Kurztrieben. Die aufrechten männlichen Zapfen sind erst etwa 5 cm, später bis zu 8 cm lang; sie sind die größten in der Familie. Die goldgelbenPollenkörner sind ungeflügelt; der Pollenflug findet im Herbst statt, nicht wie bei den anderen Gattungen der Familie im Frühling. Die aufrechten, blühenden weiblichen Zapfen sind eiförmig, rötlich, 1 bis 1,5 cm lang und bestehen aus vielen Samenschuppen. Die eng überlappenden Samenschuppen sind breiter als lang, holzig mit zwei Samenanlagen an ihrer Basis. Die kleinen Deckschuppen können nicht gesehen werden. Von derBestäubung bis zur Reife benötigen die Zapfen ein bis zwei Jahre. Die aufrechten, reifen Zapfen sind eiförmig bis zylindrisch, 5 bis 10 cm lang. Die Zapfen zerfallen bei Samenreife und nur die Spindel bleibt auf dem Zweig stehen. Die großenSamen sind unregelmäßig dreikantig, hell- bis graubraun und 11 bis 16 mm lang mit einem 15 bis 25 mm großen Flügel, der Flügel besitzt die gleiche Farbe wie das Samenkorn.

Die Sämlinge besitzen acht bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).

Verbreitungskarte der Zedern

Systematik und Vorkommen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zwei der drei Zedern-Arten kommen imMittelmeerraum vor, eine Art im westlichenHimalaya.

  • DieAtlas-Zeder (Cedrus atlantica(Endl.) G.Manetti ex Carrière) kommt imAtlas-Gebirge inAlgerien undMarokko vor. Sie wächst dort an einer Reihe voneinander isolierter Orte in Höhenlagen zwischen 1000 und 2000 Metern.
  • DieHimalaya-Zeder (Cedrus deodara(Roxb. ex D.Don) G.Don) findet sich in verschiedenen Teilen desHimalaya: imHindukusch Ostafghanistans, inPakistan und im nordwestlichenIndien (Gharval-Himalaya).
  • DieLibanon-Zeder (Cedrus libaniA.Rich.): Sie ist einevorderasiatische Art. Sie wächst entlang der türkischen Mittelmeerküste bis in denLibanon, dessen Wahrzeichen sie ist. Daneben gibt es ein isoliertes Vorkommen in derTürkei in der Nähe desSchwarzen Meeres und auf Zypern. Es werden zwei Varietäten unterschieden:
    • Cedrus libani var.libani: Sie kommt von der Türkei bis zum Libanon vor.
    • DieZypern-Zeder (Cedrus libani var.brevifoliaHook.f., Syn.:Cedrus brevifolia(Hook.f.) Elwes & A.Henry) kommt nur auf der InselZypern vor. Sie wächst dort in zwei kleinen Teilarealen.[1]

Beziehungen zwischen den Arten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Alle Zedern-Arten sind nahe miteinander verwandt. Insbesondere die im Mittelmeerraum wachsenden Arten haben viele Gemeinsamkeiten, so dass manche Autoren erwogen haben, sie zu einer Art zusammenzufassen.

Aufgrund vonFossilfunden ist bekannt, dass Zedern einst weitere Bereiche des Mittelmeerraumes und auch den zwischen Mittelmeer und Himalaya liegenden Raum besiedelten. Man nimmt daher an, dass die heute noch vorkommenden Standorte Überreste einer einstmals ausgedehnten Population darstellen. Das heutige in den Standorten bestehende trockene Klima beschränkt die Zedern auf kühlere Höhenlagen (oft an Nordhängen) mit ausreichend Niederschlägen. In der Wildnis sind alle Zedernarten aufgrund von Abholzen undÜberweidung bedroht.

Bilder

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Atlas-Zeder (Cedrus atlantica):

  • Atlas-Zeder in Algerien
    Atlas-Zeder in Algerien
  • Männliche Zapfen
    Männliche Zapfen
  • Weibliche Zapfen
    Weibliche Zapfen
  • Areal der Atlas-Zeder
    Areal der Atlas-Zeder

Himalaya-Zeder (Cedrus deodara):

  • Wald der Himalaya-Zeder in Himachal Pradesh, Indien
    Wald der Himalaya-Zeder in Himachal Pradesh, Indien
  • Himalaya-Zeder
    Himalaya-Zeder
  • Männlicher Zapfen der Himalaya-Zeder
    Männlicher Zapfen der Himalaya-Zeder
  • Weiblicher Zapfen
    Weiblicher Zapfen
  • Junger Baum
    Junger Baum
  • Zweig mit nadelförmigen Blättern
    Zweig mit nadelförmigen Blättern
  • Zweig mit nadelförmigen Blättern
    Zweig mit nadelförmigen Blättern
  • Borke
    Borke

Libanon-Zeder (Cedrus libani):

  • Wald mit Cedrus libani var. brevifolia auf Zypern
    Wald mitCedrus libani var.brevifolia auf Zypern
  • Zeder im Schlossgarten von Bad Homburg vor der Höhe, gepflanzt 1818[2]
    Zeder im Schlossgarten vonBad Homburg vor der Höhe, gepflanzt 1818[2]
  • Zeder vor dem Schloss Weinheim, Pflanzjahr um 1835,[2] Höhe 23 m
    Zeder vor dem SchlossWeinheim, Pflanzjahr um 1835,[2] Höhe 23 m
  • Männlicher Zapfen
    Männlicher Zapfen
  • Junger weiblicher Zapfen, Nahaufnahme
    Junger weiblicher Zapfen, Nahaufnahme
  • Fast reife und zerfallende Zapfen (2 bzw. etwa 4 Jahre alt)
    Fast reife und zerfallende Zapfen (2 bzw. etwa 4 Jahre alt)

Nutzung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Holz der Libanon-Zeder

Zedernholz

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Holz der Libanon-Zeder hat entgegen landläufiger Meinung fast keinen Geruch, allenfalls ist ein sehr schwacher, leicht aromatischer Geruch an frischem Holz feststellbar. Das allgemein umgangssprachlich wie auch im Holzhandel als Zedernholz bezeichnete Holz stammt dagegen von einigen Arten der ZypressengewächseCupressaceae, die im Unterschied zu echten Zedern der GattungCedrus einen sehr starken, aromatischen Eigengeruch und auch einen hohen Anteil an ätherischen Ölen besitzen. So ist zum Beispiel das als Zedernöl gehandelte Duftöl ein Destillat desVirginischen Wacholders (Juniperus virginiana).

Alltagsgegenstände wie Schuhspanner, Mottenschutzhölzer und Zigarrenkästen, aber auch „Zeder-Hölzer“ im Musikinstrumentenbau, sind immer aus dem wesentlich weiter verbreiteten Holz der im amerikanischen Sprachgebrauch als Red Cedar (Riesen-LebensbaumThuja plicata) bezeichneten Art gefertigt, sämtliche am Bau verarbeiteten Hölzer unter dem Oberbegriff Zeder stammen ebenso von diesenZypressengewächsen.

Das unter dem NamenSpanische Zeder bekannte Holz stammt hingegen von einem Laubbaum, derWestindischen Zedrele (Cedrela odorata) aus der Familie derMahagonigewächse (Meliaceae). Es wird wegen seines angenehmen Geruchs und der Fähigkeit, die Feuchtigkeit der Umgebung zu regulieren, häufig zur Innenauskleidung vonHumidoren verwendet.

In der Antike waren Zedern wegen ihres leicht zu bearbeitenden und sehr dauerhaften Holzes sehr beliebt im Schiffsbau, z. B. bei denPhöniziern. Im 16. Jahrhundert war Zedernholz ein hoch geschätztes Material, so musste etwa dervenezianischeRat der Zehn 1556 alle diplomatischen Beziehungen spielen lassen, um vomPatriarchen vonDamaskus die Genehmigung zum Fällen einer Zeder zu bekommen, deren Holz für die repräsentativen Türen der Waffensammlung des Rates verwendet werden sollte.[3]

Seit Jahrtausenden dient Zedernholz auch als Räucherwerk und wird bereits im babylonischenGilgamesch-Epos zur Verwendung als Rauchopfer an die Götter erwähnt. In den antiken Kulturen wurde Zeder später besonders bei der Darbringung von Tieropfern als Räuchermittel eingesetzt, um den Gestank des Opferfleisches zu überdecken.[4]

Zedernholzöl

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zedernöl wurde beimMikroskopieren mit Lichtmikroskopen alsImmersionsöl verwendet. Es weist genauso wie Glas einenBrechungsindex von 1,5 auf und ermöglicht auf diese Weise das Mikroskopieren mit starken Vergrößerungen. Die durch die in Deckglas und Zwischenraum unterschiedliche Lichtbrechung entstehendeTotalreflexion kann dadurch vermieden werden. Heute werden in der Regel synthetische Öle eingesetzt.

Laut einer Studie desInstituts für Lebensmitteltechnologie und desInternationalen Holzschutz-Entwicklungszentrums hat Zedernholzextrakt (ebenfalls ausThuja plicata) eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung. Es wurde die Substanz β-Thujaplicin (Hinokitiol) nachgewiesen. Auch konnte die Wirkung gegen bestimmte Schimmelpilze auf Kiefernholz mit dem Zedernholzextrakt bestätigt werden.[5]

Nachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Aljos Farjon:A Handbook of the World's Conifers. Band 1, S. 254–260.
  2. abBad Homburg: Verrückt: Libanon-Zeder ist jetzt doch die älteste Deutschlands.Frankfurter Neue Presse, 21. Februar 2020.
  3. Wolfgang Wolters:Architektur und Ornament. Venezianischer Bauschmuck der Renaissance. C. H. Beck, München 2000,ISBN 3-406-45906-4, S. 160–161.
  4. Zeder – Zedernholz (cedrus). Abgerufen am 16. März 2016. 
  5. B. M. Grohs, H.-W. Wegen, B. Kunz:Pilzhemmende Wirkung von Zedernholzextrakt und Hibaöl auf holzständige Schimmelpilze. In:European Journal of Wood and Wood Products. Band 57, Nr. 4, 1999, S. 277–281,DOI:10.1007/s001070050058.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Zedern (Cedrus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Normdaten (Sachbegriff):GND:4190563-5 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zedern&oldid=249468335
Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp