Wilfried Wiegand (*24. Januar1937 inBerlin; †8. Mai2020[1]) war ein deutscherJournalist undKunsthistoriker mit den Forschungsschwerpunkten Kunstgeschichte derFotografie und Theorie und Praxis derKunstkritik. Er verfasste unter anderem Publikationen überPablo Picasso undAndy Warhol sowie zur Geschichte von Film und Fotografie.
Wilfried Wiegand studierteKunstgeschichte in Berlin beiHans Kauffmann, in München beiHans Sedlmayr und in Hamburg beiWolfgang Schöne. 1971 promovierte er in Hamburg.
In den Jahren 1966 bis 1968 war Wiegand Redakteur der TageszeitungDie Welt, anschließend bis 1969 Redakteur des NachrichtenmagazinsDer Spiegel und bis 2002 Redakteur derFrankfurter Allgemeinen Zeitung(FAZ), für die er von 1981 bis 1985 und von 1997 bis 2001 als Kulturkorrespondent in Paris tätig war. In den Jahren 1986 bis 1996 war Wiegand Feuilletonchef derFAZ. 1996 war er Ehrengast derVilla Massimo in Rom.
Seit 2003 war Wiegand Lehrbeauftragter am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft derTechnischen Universität Dresden und wurde am 16. Juli 2008 zumHonorarprofessor für Kunstgeschichte der Moderne an dieser Universität ernannt.[2] Im Juni 2017 verlieh ihm die TU Dresden „in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der kunst- und kulturhistorischen Vermittlung sowie seiner besonderen Verdienste um die Erforschung der Fotografie und des Films“ die Ehrendoktorwürde.[3] Wilfried Wiegand lebte in Berlin.[4]
Das Frankfurter KunstmuseumStädel erwarb 2011 eine Sammlung mit Fotografien, die Wiegand zusammen mit seiner Frau, der Modedesignerin Uta Wiegand, seit 1975 zusammengetragen hat. Die Kollektion umfasst etwa 200 originale Fotografien aus dem frühen 19. Jahrhundert bis hin zur Klassischen Moderne der 1930er Jahre und enthält unter anderem Arbeiten vonEugène Atget,Brassaï,Julia Margaret Cameron,Lewis Carroll,Gertrude Käsebier,Dora Maar,Eadweard Muybridge,Man Ray,August Sander,Edward Steichen undAlfred Stieglitz. Sie zeichnet die Entwicklung des Mediums Fotografie über die ersten hundert Jahre nach. Fotografien der Sammlung Wiegand wurden zusammen mit Gemälden und Skulpturen im Rahmen der NeupräsentationKunst der Moderne 1800–1945 im Städel Museum seit dem 17. November 2011 gezeigt.[5] Auch im Januar 2017 zeigte das Museum Fotografien aus der Sammlung der Eheleute gleichberechtigt neben Gemälden.[6]
Personendaten | |
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NAME | Wiegand, Wilfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1937 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 8. Mai 2020 |