Film | |
Titel | Wilde Herzen |
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Originaltitel | Les Roseaux sauvages |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Länge | 110 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | André Téchiné |
Drehbuch | Olivier Massart,Gilles Taurand |
Produktion | Alain Sarde,Georges Benayoun |
Musik | Chubby Checker |
Kamera | Jeanne Lapoirie |
Schnitt | Martine Giordano |
Besetzung | |
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Wilde Herzen (Originaltitel:Les Roseaux sauvages) ist ein preisgekrönterComing-of-Age-Film des französischen RegisseursAndré Téchiné aus dem Jahr 1994.
Der Film erzählt vom Erwachsenwerden inFrankreich am Anfang der 1960er Jahre zur Zeit desAlgerienkrieges. Von dem Internatsschüler Serge, einem Bauernsohn, dessen Bruder in den Krieg geschickt wird, von François, einem verträumten Bücherwurm, von Henri, einem aufsässigen Algerienfranzosen, und von Maïté, der extern wohnenden Tochter einer psychisch labilen sozialistischen Lehrerin. Die Freundschaft zwischen François und Maïté bleibt platonisch; François jedoch entdeckt seine Liebe zu Serge. Gemeinsam erleben sie am idyllischen Ufer derGaronne die letzten Tage ihrer Schulzeit und versuchen mit ihren Problemen sexueller, schulischer und politischer Natur klarzukommen.[2]
Die ursprüngliche einstündige Version des Films drehte Téchiné unter dem TitelLe Chêne et le Roseau (dt. Titel:Der Neue) für dieArte-ReiheTous les garçons et les filles de leur âge …. Für diese Serie hatte der Fernsehkanal verschiedene Regisseure (neben Téchiné unter anderemChantal Akerman,Olivier Assayas,Claire Denis undCédric Kahn) aufgerufen, Filme über die Zeit ihrer Jugend zu drehen, und einen Titel gewählt, der sich an den Titel eines in Frankreich bekannten Chansons vonFrançoise Hardy anlehnt,Tous les garçons et les filles de mon âge.
DerFilmdienst feierte Téchinés Film in seiner zeitgenössischen Kritik als ein „autobiografisch-authentisches Zeit-, Milieu- und Generationsporträt, das sich jeder Sentimentalität enthält.“[3]
DasLexikon des internationalen Films kommentiert: „Vor dem Hintergrund des französisch-algerischen Krieges erleben 1962 vier Jugendliche aus der südwestlichen Provinz Frankreichs die schmerzliche Suche nach politischer, sexueller und beruflicher Identität an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Ein autobiografisch-authentisches Zeit-, Milieu- und Generationsporträt, das sich jeder Sentimentalität enthält. Der Film überzeugt durch seine sparsame, aber eindringliche Inszenierung, seine präzisen Charakterzeichnungen und die intensive schauspielerische Interpretation.“[4]
Wilde Herzen wurde 1995 mit mehreren Preisen bei derCésar-Verleihung bedacht. Er wurde alsbester Film ausgezeichnet; André Téchiné bekam den César alsbester Regisseur sowie, zusammen mit Olivier Massart und Gilles Taurand, den Preis für dasbeste Drehbuch. Élodie Bouchez wurde alsbeste Nachwuchsdarstellerin geehrt. Stéphane Rideau, Gaël Morel und Frédéric Gorny waren für die Auszeichnung alsbeste Nachwuchsdarsteller und Michèle Moretti in der Kategoriebeste Nebendarstellerin nominiert.