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Werner March

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Werner March im Januar 1944 als Hauptmann der Deutschen Wehrmacht
Werner March (links) im November 1935 mit dem Modell des Berliner Olympiastadions
Gedenktafel amOlympiastadion Berlin, inBerlin-Westend
Cairo International Stadium, erbaut 1956–1960 nach Entwürfen von Werner March
Petrikirche (Bielefeld), erbaut 1954 nach Entwürfen von Werner March
Vater-Unser-Kirche (Berlin-Wilmersdorf), erbaut 1961 nach Entwürfen von Werner March

Werner Julius March (*17. Januar1894 inCharlottenburg; †11. Januar1976 inBerlin)[1] war ein deutscherArchitekt. Sein bekanntestes Bauwerk ist dasOlympiastadion Berlin.

Leben

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Werner March war Sohn des ArchitektenOtto March und Enkel des angesehenen Baukeramik-FabrikantenErnst March. Er bestand 1912 die Abiturprüfung amKaiserin-Augusta-Gymnasium impreußischenCharlottenburg. March studierte im Sommersemester 1912Architektur an derTechnischen Hochschule Dresden. Zum zweiten Semester wechselte er an dieTechnische Hochschule Charlottenburg.

Bei Ausbruch desErsten Weltkriegs im August 1914 meldete sich March freiwillig als Soldat. Nach der Entlassung aus dem Dienst imOffiziersrang nahm er 1918 sein Studium wieder auf und bestand Ende 1919 die Abschlussprüfung „mit Auszeichnung“.

Zu Marchs Förderer und Vorbild wurde der 1919 alsProfessor an die Technische Hochschule berufeneGerman Bestelmeyer. March wurde sein Meisterschüler an derAkademie der bildenden Künste in Berlin. Er arbeitete bei der Bauleitung zweier Bauten Bestelmeyers, des Verwaltungsgebäudes für dieReichsschuldenverwaltung in Berlin und eines Bankgebäudes inGotha.

Anfang 1923 legte March das 2. Staatsexamen ab. Danach arbeitete er im Baubüro derReichsbank in Berlin an Entwurf und Ausführung einer großen Wohnsiedlung für Reichsbank-Bedienstete inBerlin-Schmargendorf. Auf der Grundlage dieses Projektes, das in mehreren Bauabschnitten bis 1926 ausgeführt wurde, machte er sich 1925 selbständig. Bald darauf wurde March Mitglied imBund Deutscher Architekten (BDA). Zu seinen ersten großen Erfolgen zählte der siegreiche Wettbewerbsentwurf für das „Deutsche Sportforum“, den er gemeinsam mit seinem BruderWalter March 1926 verfasste und ab 1927 in einer Vielzahl einzelner Bauabschnitte ausführte.

Nach Marchs Wahl 1930 zum Vorsitzenden des Landesbezirks Brandenburg des Bundes Deutscher Architekten wurde er 1932 außerdem Mitglied derPreußischen Akademie des Bauwesens.

Das von ihm gemeinsam mit seinem Bruder Walter March entworfene Deutsche Sportforum ging ab 1933 in das Konzept desReichssportfeldes mit demOlympiastadion ein, bei dem er mitAlbert Speer zusammenarbeitete. March entwarf auch dasBerliner Olympische Dorf, sowie Residenzen für hohe Machthaber der Nationalsozialisten, so 1933 fürHermann Göring das repräsentative AnwesenCarinhall in derSchorfheide nördlich von Berlin.

Zum 1. Mai 1933 trat er in dieNSDAP ein (Mitgliedsnummer 2.594.544)[2] und wurde Mitglied im Organisationskomitee für dieOlympischen Spiele 1936 in Berlin.

Im Olympiajahr 1936 wurde March auf Vorschlag des ReichsinnenministersWilhelm Frick vonAdolf Hitler der Professoren-Titel verliehen und zum Mitglied der Akademien der Künste inBerlin undMünchen berufen. Er übernahm die Leitung des Institutes für Übungsstättenbau derDeutschen Reichsakademie für Leibesübungen. Die Berufung auf den Städtebau-Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin lehnte March 1938 ab.

AmZweiten Weltkrieg nahm er ab 1940 alsStabsoffizier in derAbwehr von AdmiralWilhelm Canaris teil, später als Referent des Generalstabs in Italien. Wiederholt wurde er für die Übernahme von größeren staatlichen Bauvorhaben beurlaubt.

Nach dem Krieg lebte und arbeitete Werner March zunächst inMinden. In Berlin waren sein Haus und sein Atelier zerstört worden. Er leitete den Wiederaufbau desMindener Doms und desMindener Rathauses. Ab 1948 nahm er innerhalb des neu gegründeten Bundes Deutscher Architekten wieder verschiedene ehrenamtliche Aufgaben wahr. 1953 wurde er als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Städtebau und Siedlungswesen an der Technischen Universität Berlin berufen, den er bis zu seinerEmeritierung 1960 behielt.

1952 entstanden u. a. die evangelische St.-Petri-Kirche in Bielefeld und 1961 die Vaterunser-Kirche in Berlin-Wilmersdorf (Detmolder Straße), die als besonders gelungener Kirchenbau der Nachkriegszeit gilt. Das Institut für Nachrichtentechnik auf dem Nordgelände der TU entstand 1963–1967 nach seinen Plänen. 1955 ernannte ihn dieDeutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung zu ihrem Mitglied, innerhalb derer er nach 1960 verschiedene Ämter ausübte.

In der Zeit von 1956 bis 1960 baute er zudem inKairo das Nationalstadion –Cairo International Stadium. Als Mehrzweckstadion für die olympischen Sportarten konzipiert, wird es vor allem als Austragungsort für Fußballspiele genutzt. In Form, Größe (Kapazität von 120.000, nach Sanierung 74.100 Sitzplätze) und StadiontypErdstadion ergeben sich viele Parallelen zumBerliner Olympiastadion. Auch Marchs Entwurf von 1936 für ein archäologisches Museum inBagdad wurde 1952–1956 verwirklicht.

Die Technische Universität Berlin ernannte March 1962 zum Ehrensenator. 1973 verlieh ihm die Stadt Minden denEhrenring der Stadt Minden.

Grabstelle auf demLuisen-Friedhof II inBerlin-Westend

March verstarb im Januar 1976 inBerlin-Dahlem und wurde auf demLuisenfriedhof II in Berlin-Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Straße, beigesetzt (Feld B 21 Nr. 10).

Bauten

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Literatur

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  • Werner Hegemann:Werner March. Ernst Hübsch Verlag, Berlin u. a. 1930 (Neue Werkkunst).
  • Heinz Bergschicker:Deutsche Chronik 1933-1945. Ein Zeitbild der faschistischen Diktatur. (Mit wissenschaftlicher Beratung durch Olaf Groehler). Verlag der Nation, Berlin 1981. / 2. durchgesehene Auflage, 1982. (Abbildung auf S. 176)
  • Hans-Henning Zabel: March, Werner. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990,ISBN 3-428-00197-4, S. 111 f. (Digitalisat).
  • Thomas Schmidt:Werner March. Architekt des Olympia-Stadions. Birkhäuser, Basel/Berlin 1992,ISBN 3-7643-2455-4.

Weblinks

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Commons: Werner March – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Werner March imMunzinger-Archiv, abgerufen am 23. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/27581106.
Personendaten
NAMEMarch, Werner
ALTERNATIVNAMENMarch, Werner Julius (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Architekt
GEBURTSDATUM17. Januar 1894
GEBURTSORTCharlottenburg
STERBEDATUM11. Januar 1976
STERBEORTBerlin
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