Werner Becker (*21. Februar1937 inLauterbach (Hessen); †21. Juli2009 inFrankfurt am Main) war ein deutscherPhilosoph.
Werner Becker promovierte 1963 beiTheodor Adorno und war einer seiner letzten Assistenten. Nach seiner Habilitation wurde er 1971 an derJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Professor für Philosophie berufen. In eindringlichen Textanalysen unterzog er Werke vonHegel undMarx einer immanenten und externen Kritik. Diese fand einen gewissen Abschluss mit den BüchernDie Achillesferse des Marxismus undKritik der Marxschen Wertlehre, in denen er die „methodische Irrationalität“ der grundlegenden Theorien desKapitals aufzudecken versuchte. 1982 veröffentlichte Becker sein analytisches Plädoyer für dieliberale DemokratieDie Freiheit, die wir meinen. Hier zeigt er, dass die liberale Demokratie eine eigene Philosophie besitze, mit deren Hilfe sie offensiv gegen ideologische Angriffe von rechts und links zu verteidigen sei. 1987 folgte Becker einem Ruf auf eine Professur am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft derJustus-Liebig-Universität Gießen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 forschte und lehrte. Auch war er Gastprofessor an derUniversität des Saarlandes, derUniversität Mannheim, derLudwig-Maximilians-Universität München, derKarl-Franzens-Universität Graz (Österreich) und derUniversity of Wisconsin–Madison (WI/USA).
Das Dilemma der menschlichen Existenz ist Beckers letztes Buch, „in Freundschaft gewidmet“ seinem Gießener KollegenOdo Marquard. Hier zeigt Becker, dass das Individualitätsbewusstsein an die Bewältigung des Dilemmas gebunden, ja sogar als Reaktion darauf entstanden ist, dass jeder Mensch um seine Endlichkeit weiß, doch nicht so einfach „aushalten“ kann, mit dem Tod als Ende des Lebens zu existieren.
Von 1988 bis 1993 war er Geschäftsführer derAllgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland, 1991/1992 Gründungsdirektor des Instituts für Philosophie derFriedrich-Schiller-Universität Jena und 1996 bis 2001 Wissenschaftlicher Leiter derMerton-Lectures derDeutschen Börse AG.
Seit 1992 war er Mitglied desCollegium Europaeum Jenense, von 1992 bis 1995 Präsident desInstitut International de Philosophie Politique in Paris.
Ca. 50 Artikel über Außen und Innenpolitik, speziell Demokratie, inFrankfurter Neue Presse,Frankfurter Allgemeine,Die Welt.
Personendaten | |
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NAME | Becker, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1937 |
GEBURTSORT | Lauterbach (Hessen) |
STERBEDATUM | 21. Juli 2009 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |