Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 51′ N,6° 34′ O49.8558333333336.5675285Koordinaten:49° 51′ N,6° 34′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Trier-Land | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,07 km2 | |
Einwohner: | 2654 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54298 | |
Vorwahlen: | 06506 06562 (Auwerbrück)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 501 | |
LOCODE: | DE WBI | |
Gemeindegliederung: | 5Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenfeldstraße 12 54295 Trier | |
Website: | www.welschbillig.de | |
Ortsbürgermeister: | Dieter Bretz (Freie Wähler) | |
Lage der Ortsgemeinde Welschbillig im Landkreis Trier-Saarburg | ||
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Welschbillig ist eineOrtsgemeinde imLandkreis Trier-Saarburg inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Trier-Land an.
Die Ortsgemeinde Welschbillig am gleichnamigenBach besteht aus den Ortsteilen Welschbillig (1.892 Einwohner),Hofweiler (139),Ittel (300),Möhn (188) undTräg (139).[2]
Zum Ortsteil Welschbillig gehören auch dieWohnplätze Burgmühle,Helenenberg, Helenenbergermühle, In der Au, Kalkofen, Kostermühle, Kunkelborn, Pelsermühle, Schilzenburg, Schwarzkreuz, Sturmsmühle sowie Grundhof; zum Ortsteil Träg gehören Windmühle, Bohrshof, Heidhof, Jägershof, Schneidershof, Sonnenhof sowie Marienwiesenhof; zum Ortsteil Ittel gehören Auwerbrück,Kyll sowie Wellkyll; zum Ortsteil Möhn gehören die Wohnplätze Hoxberg, Thussengshof und Heinzhof.[3]
Benachbarte Gemeinden sindDahlem,Auw an der Kyll,Hosten,Zemmer,Kordel,Newel,Ralingen,Eisenach,Gilzem,Idesheim,Idenheim undTrimport.
Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts ist eine römischeVilla rustica im Bereich der neugotischen Pfarrkirche St. Peter in Ortszentrum von Welschbillig nachweisbar. An ihrer Stelle entstand im späten 3. Jahrhundert ein bedeutend größeres herrschaftliches Anwesen, das im 4. Jahrhundert aber nochmals umgebaut worden ist. DieseVilla schloss sich U-förmig an ein 58,3 mal 17,8 Meter großes Prachtbassin an, das von vermutlich 112Hermen umstellt war. 70 Hermen waren bei der Ausgrabung erhalten und stammen wahrscheinlich aus dem 4. Jahrhundert, ein weiterer, erst 1958 gefunden, konnte nicht sicher zugeordnet werden. Ein Großteil der aufgefundenen Köpfe dieser Hermen, heute imRheinischen Landesmuseum Trier, lassen deutlich unterschiedliche Völker, z. B.Römer,Griechen,Kelten undGermanen, sowie Götter erkennen.[4] Es wird vermutet, dass dieses einmalige Wasserbecken zu einem Palast des inTrier (Augusta Treverorum) residierenden Kaisers oder zumindest eines Verwalters des 220 Quadratkilometer großenLangmauerbezirks gehörte, in dessen südwestlichem Bereich die Villa lag. Erst beim Bau der neugotischen Pfarrkirche konnte fast die gesamte Anlage, die einen guten Teil des Ortes einnahm, freigelegt und dokumentiert werden.
Der Namensteil „-billig“ kann durch Quellen auf den galloromanischen Ortsnamen „Billiaco“ (798) zurückgeführt werden. Dieser ist zusammengesetzt aus dem Personennamen „Billius“ und dem Suffix „-acum“. Er bedeutet „Gut des Billius“.[5]
Ob es nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft eine Siedlungskontinuität bis ins früheMittelalter gegeben hat, ist noch nicht ergründet. Der Zusatz „Welsch“ könnte jedoch darauf hinweisen, dass es hier noch lange nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches eine romanisierte Bevölkerung gegeben haben kann.[5]
634 wurden Welschbillig sowie die OrteNewel,Sülm undRöhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von KönigDagobert I. (Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit warModoaldBischof von Trier. 981 wurde diese Schenkung in einer Urkunde des ErzbischofsEgbert von Trier erwähnt. Welschbillig wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem NamenBillike genannt.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts bauten dieTriererKurfürsten eine Befestigung aus dem 12. Jahrhundert, welche im Bereich der ehemaligen römischen Prachtvilla stand, zu einerWasserburg mit vier Ecktürmen aus. Sie darf als Keimzelle für den weiteren Ortsausbau angesehen werden.
1291 verlieh KönigRudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Welschbillig zusammen mitBernkastel,Mayen,Montabaur,Saarburg undWittlich dieStadtrechte. Aus diesem Anlass wurde die vorhandene Wasserburg zu einer kurtrierischen Landesfestung ausgebaut. Noch heute bestimmt die hochaufragende Ruine des damaligen Torbaus neben erhaltenden Teilen des Burggrabens mit innerer und äußerer Umfassungsmauer sowie an der Nordwestecke ein Dreiviertelturm das Erscheinungsbild des Ortsmittelpunkts. Von der ehemals 1,5 km langen Stadtmauer; die spätestens kurz nach der Stadtrechtsverleihung errichtet wurde, sind ebenso noch Reste erhalten, wie von zwei Stadttoren.
Welschbillig war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Sitz deskurtrierischenAmtes Welschbillig.
Am 28. Dezember 1601 eroberte der Herzog von Luxemburg im Verlauf einer Fehde zwischen dem Kurfürsten von Trier und derReichsabtei St. Maximin als Verbündeter des Abtes die Städte Welschbillig undEhrang durch Überrumpelung und brandschatzte ihre Bewohner. Im sogenanntenHolländischen Krieg wurde die WelschbilligerLandesburg 1673/74 durch Truppen des französischen SonnenkönigsLudwig XIV. zerstört.Welschbillig wurde danach nicht mehr alsStadt sondern nur noch alsFlecken bezeichnet.
Auf dem Grund des im ehemaligen Nordflügel der Festung vermuteten Burghauses entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts das kurfürstliche Amtshaus. Es gilt als frühes Beispiel barocken kurfürstlichen Landbauwesens und wird heute als Pfarrhaus genutzt. Noch heute ist über dem Eingang das Wappen des ErzbischofsKarl Josef von Lothringen zu sehen. Das Pfarrhaus wurde zeitgleich mit der Pfarrkirche St. Peter in den 1970er-Jahren aufwendig restauriert.
Bedeutend ist auch der im Burghof stehende, ebenfalls im 18. Jahrhundert errichtete Brunnen aus Rotsandstein.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Welschbillig Sitz der preußischenBürgermeisterei Welschbillig imLandkreis Trier.
Auf dem südlichen Flügel der ehemaligen Landesfestung, direkt neben der Ruine des zugehörigen Torbaus, steht die von 1888 bis 1890 von DombaumeisterReinhold Wirtz aus Trier erbautekatholische Pfarrkirche St. Peter. Die Basilika aus gelbem Sandstein ist ein gutes Zeugnis neugotischen Bauens. Die mit der Architektur eine Einheit bildende historische Ausstattung hat sich zum größten Teil erhalten. Auffällig sind nur die hochwertigen bunten Fenstergläser neueren Datums. Sie wurden nach dem Krieg u. a. vom damaligenAmtsbürgermeister des (bundesdeutschen)Amtes Welschbillig gestiftet. Der ganze Bau ist 1976 restauriert worden.
Am 31. Dezember 1975 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Hofweiler, Ittel und Möhn eingemeindet.[6]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Welschbillig bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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DerOrtsgemeinderat in Welschbillig besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerpersonalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FW | FBL | Gesamt |
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2024 | 2 | 7 | 11 | – | 20 Sitze[8] |
2019 | 3 | 6 | 11 | – | 20 Sitze[9] |
2014 | 4 | 10 | 4 | 2 | 20 Sitze |
2009 | 4 | 11 | 4 | 1 | 20 Sitze |
2004 | 4 | 9 | 3 | – | 16 Sitze |
1999 | 4 | 10 | 2 | – | 16 Sitze |
Dieter Bretz wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Welschbillig.[10] Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 75,27 % gewählt worden.[11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 64,9 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt.[12]
Liste der bisherigen Bürgermeister:
Blasonierung: „In Rot über blauem Schildfuß eine silberne Burg mit Ringmauer und blau bedachten Türmen, links überhöht von einem schwebenden, silbernen Schild mit durchgehendem rotem Kreuz.“[13]
Wappenerklärung: Die weiße Burg mit Doppelturmtor (noch vorhanden) steht für die mittelalterliche Stadtbefestigung und die Wehrhaftigkeit des Ortes, das rote Kreuz auf Silber ist das Wappen vonKurtrier, zu dessen Herrschaft der Ort mit Amt gehörte.
Siehe auch:Liste der Kulturdenkmäler in Welschbillig
In Welschbillig geboren
Mit Welschbillig verbunden