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Wayao

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Dieser Artikel behandelt das Volk der Wayao in Malawi, Mosambik und Tansania. Für die Großgemeinde Wayao (瓦窑镇) im StadtbezirkLongyang der Stadt Baoshan in der Provinz Yunnan sieheWayao (Longyang).
Yao-Jungen bei Initiationsritual in Malawi

DieWayao oderYao (zurdeutschen Kolonialzeit auch:Wajao oderJao[1]) sind eine ethnisch-linguistische Gruppe in der Region desMalawisees, mit etwa einer Million Angehörigen inMalawi und jeweils etwas weniger als einer halben Million in Nordmosambik und im SüdenTansanias. Ihre Sprache ist dieBantuspracheYao, auch Chiyao genannt.

Geschichte

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Junge Frau der Wayao in Deutsch-Ostafrika, fotografiert vonCarl Vincenti, 1900

Die Wayao kamen um 1830–1860 in das heutige Malawi und waren als Händler zwischen den Völkern im Binnenland und den Arabern undSwahili an der ostafrikanischen Küste tätig. Sie betrieben Handel mitBienenwachs undElfenbein und insbesondere auchSklavenhandel in Zusammenarbeit mit den Swahili, was sie mit den vordringenden europäischen Kolonialmächten in Konflikt brachte. Die von ihnen als Sklaven verkauften Menschen waren zum Teil auch Angehörige des eigenen Volkes, wie der US-amerikanische EthnologeHoratio Hale anhand von Yao-Sprechenden aus der südamerikanischen StadtRio de Janeiro nachwies[2]. Yao-Sklaven gelangten auch in das heutigeSomalia, wo sie zusammen mit Sklaven aus anderen Volksgruppen die Vorfahren dersomalischen Bantu wurden.

Die Wayao bildeten nie eine politische Einheit, sondern waren in unabhängigen Stammesfürstentümern (Chiefdoms) unter wirtschaftlich-militärischen Führern organisiert. Bis 1900 hatten portugiesische, britische und deutsche Kolonisatoren ihr Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten die Wayao auf dem Gebiet vonDeutsch-Ostafrika im Süden der Kolonie westlich desMakondeplateaus, am FlussMbwemburu sowie vom mittlerenRovuma bis zum südlichen Malawisee undShire hinunter.[1] Ihr Anteil der Bevölkerung im Bezirk Lindi wurde 1905 auf 26000 geschätzt, deren lokales Oberhaupt Matola seine ResidenzNtschingulungulu bewohnte. Während desMaji-Maji-Aufstands von 1905 bis 1907 verhielt sich die Volksgruppe den Deutschen gegenüber loyal.[1]

Lebensweise und Kultur

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Vorherrschende Religion der Wayao ist derIslam, daneben sind auch dieanimistischePrimärreligion und dasChristentum verbreitet.

Die Wayao leben in Dörfern mit etwa 75 bis 100 Personen, die traditionellen Dorfoberhäuptern unterstehen. Das Amt des Oberhauptes wirdmatrilinear vererbt, sodass üblicherweise der Erstgeborene von der ältesten Schwester nachfolgt. Nach der Heirat zieht der Mann in das Dorf der Frau. Jährlich werdenInitiationsrituale durchgeführt, welche die Beschneidung der Jungen beinhalten. Ursprünglich wurden bei diesen Zeremonien die Geister der Ahnen verehrt, heute werden sie mit islamischen Elementen verbunden.

Lebensgrundlage der Wayao ist der Ackerbau, der die GrundnahrungsmittelMais undSorghum sowie in MalawiTabak alsCash Crop hervorbringt. In Gebieten an Seen und größeren Flüssen ergänzt Fisch die Ernährung.

Quellen

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Einzelnachweise

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  1. abcStichwortJao, Wajao, Wahiao, Wahiau, Ayawa. In:Heinrich Schnee (Hrsg.):Deutsches Kolonial-Lexikon. Quelle & Meyer, Leipzig 1920, Band II. S. 125.
  2. Herrmann Jungraithmayr, Wilhelm J. G. Möhlig (Hrsg.):Lexikon der Afrikanistik. Reimer, Berlin 1983. S. 101, S. 270f.
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