Veedel [ˈfeːdəl] ist daskölsche Wort fürViertel. Damit ist weniger einStadtteil gemeint, sondern eher ein kleinerer Teil der Stadt, in der Regel die unmittelbare Umgebung, in der jemand wohnt und damit vergleichbar mit demWienerGrätzl oder denKiezen inBerlin. Eine Gliederung desKölner Stadtgebiets in sozial und wahrnehmungsmäßig homogene Viertel als Feingliederung der vorhandenen Einteilung in statistische Stadtteile wurde vom Statistischen Amt der Stadt Köln auf der Grundlage einer Arbeit von Klaus Zehner vorgenommen.
Während z. B. die KölnerInnenstadt alsStadtbezirk offiziell in die fünf StadtteileAltstadt-Nord und-Süd,Neustadt-Nord und-Süd sowieDeutz aufgeteilt ist, sprechen die Kölner im täglichen Umgang von Veedeln, die sich nach Lage (Südstadt),Kirchen und Plätzen (Agnesviertel,Griechenmarktviertel,Kunibertsviertel) oder Straßennamen wie imBelgischen Viertel benennen können.
Die exakte Grenzziehung zwischen Veedeln ist kaum auszumachen – sie existiert streng genommen nur bei der Parkraumbewirtschaftung, bei der Plaketten nach von der Stadtverwaltung definierten Vierteln benannt werden. Manches Veedel kann mehrere Namen tragen: Das Wohngebiet zwischen Innenstadtring und Universität heißt offiziellRathenauviertel (nach demRathenauplatz in seiner Mitte), ist aber auch bekannt unter Zülpicher Viertel (nach dem Beginn der Zülpicher Straße ab dem Zülpicher Platz), als Univiertel, Bermudadreieck oder „Kwartier Latäng“ – wobei diese unterschiedlichen Namen nicht als gleich oder beliebig auswechselbar, sondern nur weitgehend räumlich überlappend gesehen werden.
Das Veedel wird unter anderemin einem beliebten Stück der Kölner MundartgruppeBläck Fööss besungen. Es wird dort als ein Ort beschworen, an dem alle zusammenhalten. Weiter treten die Veedel imKölner Karneval in denKölner Schull- un Veedelszöch in Erscheinung.
Die Kölner Stadtviertel wurden in einer Reihe von Diplomarbeiten in den 1950er Jahren am Wirtschafts- und Sozialgeographischen Institut sowie mit wahrnehmungs- und verhaltensgeographischen Ansätzen in den 1980er und 1990er Jahren am Geographischen Institut der Universität zu Köln untersucht.