AlsValenzelektronen (oft auchAußenelektronen genannt) bezeichnet man in der Chemie dieElektronen, die sich in den äußerstenAtomorbitalen aufhalten und sich anBindungen („Valenzen“) zwischenAtomen beteiligen können und so für das chemische Verhalten derElemente verantwortlich sind. Ihre Konfiguration wird als Valenzelektronenkonfiguration bezeichnet.[1]
Bei denHauptgruppen-Elementen sind das die Elektronen der äußerstenSchale (Valenzschale) in den s- und p-Orbitalen, bei denÜbergangsmetallen sind es die auf der äußersten Schale und zusätzlich die Elektronen im d-Orbital der vorhergehenden Schale.[1]
Sind Valenzelektronen an Bindungen beteiligt, so sind sie damit auchBindungselektronen. Sie können aber auch nichtbindend sein und sind dann keine Bindungselektronen.[2] D. h., die Anzahl der Valenzelektronen stimmt – abhängig vom chemischen Zustand des entsprechenden Atoms – nicht immer mit der Anzahl der tatsächlich an Bindungen beteiligten Elektronen überein.
So besitzt z. B. das ElementChlor sieben Valenzelektronen, die imMolekül derPerchlorsäure (HClO4) alle an Bindungen beteiligt sind. Dagegen ist inChlorwasserstoff (HCl) nur eines der sieben Elektronen an derElektronenpaarbindung beteiligt.[3]
- ↑abErwin Riedel:Anorganische Chemie. Walter de Gruyter & Co KG, 2021,ISBN 978-3-11-089518-6,S. 60.
- ↑Zdeněk Vodrážka:Physikalische Chemie: Für Biologen, Mediziner, Pharmazeuten. Walter de Gruyter & Co KG, 2020,ISBN 978-3-11-233004-3,S. 50.
- ↑Otfried Müller:Chemie einfach und verständlich. BoD – Books on Demand, 2014,ISBN 978-3-7357-4371-8,S. 94.