Udo Gerhard Lindenberg (*17. Mai1946 inGronau/Westfalen) ist eindeutscherRockmusiker,Schriftsteller undMaler.
Nachdem er Ende der 1960er Jahre mit Bands und Musikern wie denCity Preachers undPeter Herbolzheimer eine Karriere alsSchlagzeuger begonnen hatte, konzentrierte er sich mit Beginn der 1970er Jahre zunehmend auf Gesang und das Schreiben eigener Titel. Als einer der ersten Rockmusiker präsentierte er Texte in deutscher Sprache und verhalf damit derdeutschsprachigen Rockmusik in Westdeutschland zum Durchbruch. Seitdem entwickelte sich Lindenberg kontinuierlich zu einer führenden und prägenden Persönlichkeit in der deutschen Musikszene, und seineTonträger erzielten vielfachGold-Status. Zu seinen bekanntesten Werken gehörenAlles klar auf der Andrea Doria,Cello,Wozu sind Kriege da?,Sonderzug nach Pankow,Horizont,Ich lieb’ Dich überhaupt nicht mehr,Die Klavierlehrerin,Ein Herz kann man nicht reparieren undWenn Du durchhängst. Mit seinem 34. StudioalbumStark wie Zwei stand er 2008 im Alter von 62 Jahren zum ersten Mal in seiner Karriere auch an der Spitze der deutschenCharts. Weiter ist seine Zusammenarbeit mitApache 207,Komet, mit 21 Wochen das amhäufigsten auf Rang eins platzierte Lied seit Einführung der wöchentlichen Singlecharts 1971.
In den 1980er Jahren widmete sich Lindenberg neben seinem musikalischen Schaffen zunehmend dem Themainnerdeutsche Beziehungen. Trotz großer Bemühungen blieb es ihm jedoch verwehrt, mit seinemPanikorchester in derDDR aufzutreten – abgesehen von einem überwachten Auftritt, der 1983 vor ausgewähltemFDJ-Publikum imOst-BerlinerPalast der Republik stattfand. Eine für 1984 bereits geplante Tournee wurde von der Staatsführung der DDR wieder abgesagt. Später kam es zu einem medienwirksamen Austausch von Geschenken, als Lindenberg 1987Erich Honecker eineLederjacke schickte, von diesem im Gegenzug eineSchalmei erhielt und Honecker schließlich anlässlichdessen ersten Besuchs in der Bundesrepublik Deutschland eine mit dem SloganGitarren statt Knarren beschrifteteE-Gitarre überreichte.[1][2]
Seit den 1990er Jahren tritt Lindenberg auch als Maler in Erscheinung. Einer ersten Ausstellung 1996 folgten zahlreiche weitere, unter anderem 2005 mit dem TitelKeine Panik. Udo Lindenbergs bunte Republik imHaus der Geschichte in Bonn. Seine Werke fanden zunehmend Beachtung und befinden sich unter anderem im BerlinerBundeskanzleramt. Im Jahr 2010 gab dasBundesministerium der Finanzen zwei von ihm gestalteteSondermarken heraus.
Lindenberg erhielt für sein Gesamtwerk zahlreiche Auszeichnungen. Er lebt seit 1968 überwiegend inHamburg. Seit Juli 2016 ist erEhrenbürger seiner Geburtsstadt Gronau/Westfalen,[3] seit September 2022 Ehrenbürger von Hamburg.[4]
Udo Lindenberg wurde als Sohn von Hermine und Gustav Lindenberg, einem Installateur, geboren und wohnte bis zu seinem 15. Lebensjahr inGronau (Westf.).[5] Er hat drei Geschwister, den älteren BruderErich Lindenberg (1938–2006), der Maler war, sowie die jüngeren Zwillingsschwestern Erika und Inge Lindenberg.
Über seine Kindheit und frühe Jugend in Gronau schrieb er 1981, dass er mit elf oder zwölf Jahren „nur noch weg“ wollte: „Du mußt dir das mal vorstellen: Mitte der 50er Jahre war es überhaupt nicht selbstverständlich, daß man im Radio seine Musik (den Rock’n’Roll) hörte […]. Alles mußte erkämpft werden. […] Rock’n’Roll war bestenfalls auf den amerikanischen Besatzungssendern zu hören.“[6]
Bereits in seiner Kindheit zeigte sich bei Lindenberg ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl, und er nahm jede Gelegenheit zu trommeln wahr. Sein erstes Schlagzeug bestand lediglich aus Benzinfässern. Er nahm gemeinsam mitSteffi Stephan,Bertram Engel undPeter Backhausen Unterricht amMünsteraner Konservatorium an der Kreuzschanze.[7][8] Mit 15 Jahren begann er eine Ausbildung zum Kellner imDüsseldorfer HotelBreidenbacher Hof und spielte inAltstadtkneipen als Schlagzeuger. In einem Interview schilderte er seinen ursprünglichen Lebenstraum, als Kellner aufKreuzfahrtschiffen anzuheuern (Zitat: „Mein Traum waren immer die dicken Pötte“).[9]
Es folgten unstete Jahre, die ihn über Norddeutschland undFrankreich nachLibyen führten. Er bekam Kontakte zu Jazzmusikern wieGunter Hampel. 1963/1964 spielte er, erst 17-jährig, mit Gerold Flasse und anderen Musikern ein Jahr lang naheTripolis in Clubs einesUS-amerikanischen Luftwaffenstützpunktes, derWheelus Air Force Base – heute derMitiga International Airport. Nach seiner Rückkehr begab er sich zunächst in seiner Heimatstadt Gronau in therapeutische Behandlung, um die Erlebnisse in Libyen zu verarbeiten. Anschließend begann er ein Studium an der Westfälischen Schule für Musik inMünster. Dort spielte er mitSteffi Stephan in der Band Die Mustangs (auch: Nico und die Mustangs) und half auch in Stephans Band Birds aus. Nach demWehrdienst beimRaketenartilleriebataillon 150 inWesel[10] ging Lindenberg 1968 nachHamburg, wo er noch im gleichen Jahr Schlagzeuger der GruppeCity Preachers wurde, der erstenFolk-Rock-Band Deutschlands. MitJean-Jacques Kravetz und Hannelore Mogler verfolgte er in der FormationKravetz und Lindenberg erstmals eigene musikalische Ambitionen. Ihre Plattenaufnahmen wurden von Kravetz unter dem schlichten TitelKravetz veröffentlicht.[11]
Im Jahr 1969 gründete Lindenberg zusammen mitPeter Herbolzheimer die BandFree Orbit, mit der im Oktober 1970 seine ersteLangspielplatte (LP) erschien (Lindenberg: Schlagzeug, Gesang bei sechs der zehn Titel). Außerdem arbeitete er zu dieser Zeit als Studio- und Gastmusiker, zum Beispiel beiMichael Naura undKnut Kiesewetter. Seine Qualitäten als Schlagzeuger ermöglichten Lindenberg 1970 inMünchen eine Zusammenarbeit mit dem Jazz-SaxophonistenKlaus Doldinger. Bei Doldingers Formation Motherhood und auf dem Debütalbum der von Doldinger gegründeten FormationPassport spielte Lindenberg Schlagzeug. Auch bei der von Doldinger komponierten Titelmusik derARD-FernsehserieTatort wirkte Lindenberg als Schlagzeuger mit. Die erste LP derJazzrockformation Emergency, für die Lindenberg trommelte, war 1971 kein kommerzieller Erfolg. Als Schlagzeuger wirkte er auch an den beiden ersten Platten vonNiagara mit.
Die LPLindenberg (ebenfalls 1971 und noch englisch gesungen, mitSteffi Stephan am Bass) floppte ebenfalls. Im Jahr darauf erschien die erstedeutschsprachige LPDaumen im Wind (produziert von Udo Lindenberg undThomas Kukuck, die auch die nächsten fünf Alben zusammen produzierten), von der gerade mal 7000 Stück verkauft wurden; der TitelHoch im Norden wurde jedoch alsB-Seite derSingleSommerliebe in Norddeutschland ein Hit im Radio und machte Lindenberg überregional bekannt. Nach einer Tournee als Schlagzeuger der BandAtlantis brachte 1973 das nach dem 1956 gesunkenen PassagierschiffAndrea Doria benannte AlbumAndrea Doria mit den HitsAlles klar auf der Andrea Doria undCello den kommerziellen Durchbruch; das Album verkaufte sich über 100.000 Mal. Lindenberg bekam recht schnell den ersten Millionenvertrag eines deutschsprachigen Rockmusikers. Im Einerlei der deutschen (insbesondere der deutschsprachigen) Musik zu Beginn der 1970er Jahre nahm Lindenberg eine Sonderstellung ein: Zwischen international ausgerichtetemKrautrock undSchlagern fand er eine Nische. Rockmusik auf Deutsch hatten vor ihm zwar auch schon Bands wieIhre Kinder ausNürnberg oderTon Steine Scherben mit ihrem SängerRio Reiser produziert, doch die waren zu dieser Zeit vorwiegend politisch und sprachen eher ein Nischenpublikum an.
Lindenbergs schnoddrige Art, alltägliche Geschichten zu erzählen(BeiOnkel Pö …), und sein nuanciertes Sprachgefühl waren dagegen bis dahin ungehört. In der Folge profitierten zahlreiche Musiker von Lindenbergs Pionierarbeit. So bekamen zum BeispielStefan Waggershausen undMarius Müller-Westernhagen ihre ersten Plattenverträge. Über die Urheberschaft der Sprüche Lindenbergs gab es später eine außergerichtliche Einigung mit dem langjährigen SaxophonistenOlaf Kübler. Lindenberg ging 1973 erstmals mit seinem „Panikorchester“ auf Tournee. Es folgten zahlreiche weitere Platten und Tourneen. Lindenberg erfand in diesen Jahren viele seiner Kunst- und Kultfiguren wieRudi Ratlos,Elli Pyrelli undBodo Ballermann.
Im Jahr 1975 erschien Lindenbergs erstes BuchAlbert Alptraum bis Votan Wahnwitz. Auf dem AlbumBall Pompös gelang es ihm, in seinen Liedtexten mit Wortwitzzeitgeistige Gesellschaftserscheinungen pointiert auf den Punkt zu bringen. Ein Beispiel hierfür ist das LiedLeider nur ein Vakuum, das bestimmte Verhaltensweisen derJugendkultur satirisch beleuchtet.Riskante Spiele thematisiert Alkoholismus sowie Medikamenten- und Drogenmissbrauch, ohne dabei moralisch den Zeigefinger zu erheben. Auch im NachfolgealbumVotan Wahnwitz wechseln die Liedtexte zwischen Ernst und Witz und werden durch einfallsreiche musikalische Strukturen überhöht. Beispiele hierfür sind die LiederDer Malocher undElli Pyrelli.
Das Jahr 1976 wurde für Udo Lindenberg zu einem seiner produktivsten. Neben der LPGalaxo Gang erschien unter dem Pseudonym „Das Waldemar Wunderbar Syndicat“I make you feel good, eine ersteBest ofPanik Udo und die erste in einer Reihe von fremdsprachigen Veröffentlichungen:No Panic, auf der Lindenberg seine Lieder auf Englisch intoniert. Im gleichen Jahr (und auf einer weiteren LP:Sister King Kong) artikulierte Lindenberg in dem LiedRock ’n’ Roll Arena in Jena zum ersten Mal die Forderung nach einer „Panik-Tournee“ durch dieDDR. 1976 „entdeckte“ Lindenberg auchUlla Meinecke und produzierte ihre ersten beiden Alben. Sie war als Gast und Songschreiberin auf der 1977er LPPanische Nächte und der 1978 erschienenenDröhnland Symphonie zu hören. AufLindenbergs Rock Revue (1978)coverte er zusammen mitHorst Königstein Klassiker desRock ’n’ Roll (vonLittle Richard über dieBeatles bis zu denRolling Stones) mit deutschen Texten und ging danach auf Tournee.
Die folgende „Dröhnland-Symphonie“-Tour wurde vonPeter Zadek als Show mit großer Bühne, Multimedia und einer Vielzahl an kostümierten Statisten inszeniert. Als Ergebnis entstand Lindenbergs erstes LivealbumLivehaftig. Darauf befindet sich eine Coverversion des SongsWe Gotta Get Out of This Place vonEric Burdon, mit dem Lindenberg 1979 durch Deutschland tourte. Im selben Jahr erschien mitDer Detektiv die zweite Rock-Revue, auf der weitere deutscheCoverversionen internationaler Hits wieCandle in the Wind vonElton John,Born to Be Wild vonSteppenwolf,My Little Town undAs Time Goes By (aus dem FilmCasablanca) zu finden sind.
Udo Lindenberg bewohnte in Hamburg-Winterhude die „Villa Kunterbunt“ im Rondeel 29, in der er zeitweise auch mitOtto Waalkes und Marius Müller-Westernhagen in einerWG lebte.[12][13][14] LindenbergsAlliterationen inspirierten Waalkes zu Figuren wie Harry Hirsch, Susi Sorglos und anderen.[15]
1980 produzierte Lindenberg den FilmPanische Zeiten, in dem er nebenKarl Dall,Hark Bohm undEddie Constantine als Schauspieler in einer Doppelrolle (als Detektiv Coolman und er selbst) zu sehen war. Die gleichnamige Platte erschien im selben Jahr, und auf der Tour gastierteHelen Schneider. 1981 erschien neben der SingleWozu sind Kriege da?, einem Duett mitPascal Kravetz, dem zehnjährigen Sohn des Panikorchester-Pianisten, ein weiteres BuchRock und Rebellion – ein panisches Panorama. Die LPUdopia wurde aufwendig und vielseitig zwischen hartem Rock und Chanson in Nassau und New York produziert.
Nach der ausgedehnten Tour mitInga RumpfsReality erschien Anfang 1982 das Doppel-LivealbumIntensivstationen mit Mitschnitten der 1980er und 1981er Touren. Das letzte Album 1982 für seine langjährige PlattenfirmaTeldec ist gleichzeitig das ungewöhnlichste.Keule wird auch als Lindenbergs Punkalbum betitelt. Neben minimalistischen Arrangements(Körper), brachialem Rock(Gesetz) und Texten voll beißender Gesellschaftskritik fällt vor allem das Cover mit Lindenberg als haarigemNeandertaler aus dem Rahmen. An den Aufnahmen für das Album waren auch die US-amerikanischen MusikerGeorge Lynch (Gitarre), Juan Croucier (Bass) und Mick Brown (Schlagzeug), alle drei seinerzeit Mitglieder der BandDokken, beteiligt.[16] 1983 übernahm Lindenberg nebenRenan Demirkan und unter der Regie vonAdolf Winkelmann die Hauptrolle im FilmSuper.
1983 wurde das LiedSonderzug nach Pankow aus der LPOdyssee, eineAdaption von Harry WarrensChattanooga Choo Choo, sein bis dahin größter kommerzieller Erfolg und löste eine Diskussion in der Regierung derDDR aus, da Lindenberg deutlich den Wunsch äußerte, in der DDR auftreten zu dürfen („All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen…“). Bereits 1979 hatte Udo Lindenberg in einem Radiointerview desSFB seinen Wunsch zu einem Auftritt in der DDR vorgetragen, der aber vom ChefideologenKurt Hager desSED-Politbüros intern strikt abgelehnt wurde. In den folgenden vier Jahren hatte sich das Meinungsbild aber derart verschoben, dass Kurt Hager umgestimmt wurde.
Am25. Oktober 1983 durfte Udo Lindenberg schließlich doch imPalast der Republik inOst-Berlin auftreten. Sein 15-minütiger Auftritt dort wurde vom DDR-Geheimdienst, demMinisterium für Staatssicherheit, umfangreich überwacht.[17] Zum 30-jährigen Jubiläum dieses Ereignisses veröffentlichte dieStasi-Unterlagen-Behörde im Oktober 2013 eine 108-seitige Dokumentation.[18]Reinhold Beckmann, der das Ereignis als Tonassistent eines Kamerateams erlebte, produzierte mit Falko Korth den einstündigen DokumentarfilmDie Akte Udo Lindenberg, der 2015 ausgestrahlt wurde.[19]
Danach feierte Lindenberg im Westen sein zehntes Bühnenjubiläum in der ausverkauftenBerliner Waldbühne. Die Tournee 1984 durch die DDR wurde trotz bereits geschriebener HymneHallo DDR! auf der 1984er LPGötterhämmerung von der dortigen Regierung abgesagt.[20] Ähnlich erging es im gleichen Jahr der GruppeBAP.
Götterhämmerung überraschte ebenso wie der VorgängerOdyssee durch neue Sounds. Disko-Funk(Commander Superfinger) verbindet sich dort mit schnoddrigen Texten mit hohem Aktualitätsbezug.Sie brauchen keinen Führer bezieht deutlich Stellung zum ThemaNeonazis. 1985 konnte Lindenberg nach ausgedehnterSündenknall-Tournee (LP im Frühjahr mit einer Coverversion vonIch brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n) inMoskau auftreten. Bei diesem Konzert sang er das StückWozu sind Kriege da im Duett mit der bekannten russischen SängerinAlla Pugatschowa. Sie änderte in ihrer Strophe die Textzeile „Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald“ ab in „Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen“ (russischJa bojus w lesu is sapadnych raket), so zu hören auf der LPRadio Eriwahn, deren A-Seite neue Studiotracks (Moskau) und die B-Seite Livemitschnitte aus den Moskauer Konzerten enthält.
1986 starb Gabi Blitz, die Wegbegleiterin und Privatsekretärin Lindenbergs und des Panikorchesters an einer Überdosis Drogen. Lindenberg widmete ihr die BalladeHorizont („Ein Paar wie Blitz und Donner…“) und landete damit einen weiteren großen Hit.[21]
Das dazugehörige AlbumPhönix ist weitgehend elektronisch dominiert und enthält (unter der Regie vonHorst Königstein) vor allem Vertonungen von Texten vonBertolt Brecht und Lieder vonFriedrich Hollaender in modernen Versionen. Die Nachfolge von Gabi Blitz übernahm 1987 Tom DeLuxe als Lindenbergs Tourneesekretär. Später folgte Udos Freund aus Gronau Herm Eiling. Zur Zeit der Wende und danach warErwin Hilbert Lindenbergs Privatsekretär und Berater. Später übernahmArno Köster die Aufgaben eines Sekretärs.
1987 schenkte LindenbergErich Honecker anlässlich dessen erstemBesuch in der Bundesrepublik Deutschland inWuppertal neben einer zuvor bereits postalisch übersandtenLederjacke eineE-Gitarre mit der AufschriftGitarren statt Knarren und erhielt im Gegenzug eineSchalmei.[22] Diese kam auf der Hymne auf den Generalsekretär vom AlbumFeuerland zum Einsatz. Die E-Gitarre war in einer retrospektiven Udo Lindenberg-Wanderausstellung zu sehen, die beispielsweise 2012 imJagdschloss Augustusburg beiChemnitz und 2015 imPorsche-Museum inStuttgart gastierte. Die Lederjacke wurde für 7500 DDR-Mark an den ‚VEB Jugendmode‘ inRostock versteigert und befindet sich imKulturhistorischen Museum Rostock.[23] Für seine erste Tournee durch die DDR musste Lindenberg dennoch bis nach demMauerfall warten. Im Juni 1988 trat er zusammen mit zahlreichen Musikern, zum BeispielMichael Jackson,Pink Floyd undNina Hagen, beim Rockkonzert vor demReichstagsgebäude inWest-Berlin auf. 1988 erschien in derSowjetunion das AlbumПесни вместо писем/Songs Instead of Letters, das auf der einen LP-Seite vier Lieder der Künstlerin Alla Pugatschowa und auf der anderen Seite fünf Lieder von Lindenberg enthält.
Nach derFeuerland-Tournee kam es Ende 1987/Anfang 1988 zum Bruch zwischen Lindenberg und dem Panikorchester (siehe AbschnittBegleitmusiker). Dessen Mitglieder bemängelten die zunehmend mit knalligen Show-Effekten aufgeladenen Bühnenauftritte und ein Nachlassen der musikalischen Qualität, besonders nach Hinzuziehung von Teenager-Musikern wie den beidenPaniksöhnen. Hinzu kam, dass der zum Deutschrocker gewandelte vormalige SchlagersängerPeter Maffay einige von Lindenbergs traditionellen Begleitmusikern in die eigene Band übernehmen wollte und ihnen dazu ein finanziell äußerst lukratives Angebot unterbreitete. Von Bedeutung für den Konflikt war außerdem Lindenbergs gesteigerter Alkoholkonsum, der das persönliche wie auch das professionelle Verhältnis zwischen ihm und dem Panikorchester belastete. Die Trennung von seiner bisherigen Begleitband machte sich für Lindenberg rasch negativ bemerkbar, indem der Ticketverkauf einbrach und er zeitweilig vor weniger Publikum in kleineren Spielstätten auftreten musste. Auch fielen aufgrund seines Alkoholproblems wiederholt Konzerte aus.[24]
Zur selben Zeit, Anfang 1988, widmete Lindenberg seiner Mutter Hermine die gleichnamige Platte, auf der er alsChansonnier Lieder aus der Zeit von 1929 bis 1988 intonierte. Auf dieser Platte findet sich auch die letzte Tonaufnahme vonMarlene Dietrich; aufgenommen 1987 in ihrerPariser Wohnung, die sie seit Jahren nicht mehr verlassen hatte, wurden die Bänder zu Lindenberg gebracht, der in einem nahen Café wartete. AufHermine finden sich neben Eigenkompositionen wiederum Lieder von Friedrich Hollaender,Theo Mackeben und Texte vonErich Kästner. Lindenberg setzte diese Tradition später mit der LPGustav (seinem Vater gewidmet), demBelcanto-Album und seinerAtlantic-Affairs-Revue fort. Auf der folgendenFeuerland-Revue 1988 prallten die Chansons und der harte Rock desPanikorchesters aufeinander. Danach ging man erst einmal getrennte Wege.
Das folgende AlbumCasaNova wurde komplett in London eingespielt und verzichtete größtenteils auf Rock zugunsten von Balladen und Schlüpfrigem, wie etwaDie Klavierlehrerin, seine Zusammenarbeit mit derPunksängerinNina Hagen. Die englischsprachige Version wurde 2018 in dem BoxsetDas Vermächtnis der Nachtigall 1983–1998 veröffentlicht. 1989 stellte Lindenberg mitEl Panico seine ersteAutobiografie vor. Kieran undLukas Hilbert ausTostedt, als Gäste bereits 1988 mit auf Tour, traten dem Panikorchester bei. Die Brüder übernahmen, unter dem Management ihres Vaters Erwin Hilbert, mit Trommler Jean Autret, Karl Allaut und Hendrik Schaper für mehrere Jahre die musikalische Begleitung Lindenbergs. Sie (ko-)produzierten zum Beispiel das AlbumBunte Republik Deutschland, das pünktlich zum Mauerfall und nach einem überstandenen Herzinfarkt im November 1989 erschien.
Im Januar 1990 konnte Lindenberg mit dem neuen Panikorchester im Zuge derpolitischen Wende erstmals auf Tournee durch die DDR gehen. Als Ergebnis wurdeLive in Leipzig auf LP und Video gebannt. Für das AlbumIch will dich haben (1991) (mit Kompositionen vonAnnette Humpe undInga Humpe) erhielt Lindenberg abermals eine goldene Schallplatte. Lukas Hilbert wurde eine Zeit lang sein musikalischer Direktor. Dessen VaterErwin Hilbert wirkte bei insgesamt zehn Lindenberg-Alben als Textberater und Studiosekretär mit. Lindenberg produzierte Lukas Hilberts erstes Soloalbum. In rascher Abfolge erschien weiter Album auf Album. Der große Erfolg blieb jedoch aus. Erste Videos liefen aufVIVA, so zum Beispiel:
Am 25. Januar 1992 fertigte er im Rahmen des Rockmarathons zur Rettung vonJugendradio DT64 einenSonderzug nach Pankow, der von Fans ausSachsen zur Fahrt vonLeipzig nach Berlin gemietet war, ab.
Neben seinen musikalischen Tätigkeiten trat Lindenberg auch zunehmend als Maler in Erscheinung. 1996 hatte er seine erste Ausstellung, viele weitere folgten. Im Dezember 2002 stellte er, inspiriert und koordiniert von Erwin Hilbert,[25] seinen BilderzyklusDie 10 Gebote in der Hamburger St.-Jacobi-Kirche aus. Nach der am 29. April 2005 eröffneten Ausstellung imHaus der Geschichte in Bonn folgten in Zusammenarbeit mit den Galerien Walentowski Ausstellungen seiner Werke inWerl (Eröffnung am 6. November 2005) undDresden (18. Februar 2006). AlsVernissage der Walentowski-GalerieUdo Lindenberg & more in der neuenEuropa Passage,Hamburg, begann diese mit einer Udo-Lindenberg-Ausstellung. Zudem erschienen Bildbände über Lindenbergs Werke. Arbeiten desStrichers aus St. Pauli, wie er sich ab und zu selbst bezeichnet, befinden sich imKanzleramt und im Haus der Geschichte. SeineLikörelle – Malereien, eingefärbt mit alkoholischen Getränken – sind ebenso skurril wie derEjakulator, wo mithilfe eines Schlagzeugs die Leinwand vollgespritzt wird.
Musikalisch machte Lindenberg 2002 mit seiner RevueAtlantic Affairs wieder auf sich aufmerksam. Er interpretierte Lieder von deutschen Exilanten aus den 1920er, 1930er und 1940er Jahren. Auf dem Album gastierte nebenYvonne Catterfeld[26] und denPrinzen auchHelge Schneider mit einem Saxofonsolo. Der dazugehörige Film (mitHorst Buchholz) lief in derARD und die Show (mitOtto Sander undBen Becker) führte die Band auch für zwei Konzerte nach China. Das AlbumPanikpräsident aus dem Jahr 2003 enthielt Neuaufnahmen alter Songs, eingespielt vom Panikorchester in aktueller Besetzung, darunter Duette mitPeter Maffay undNena (aufHorizont). 2004 ging Udo Lindenberg aus Anlass seines 30. Bühnenjubiläums mit dem MottoAufmarsch der Giganten auf Tournee. Gäste waren Nina Hagen, Peter Maffay und erneut Eric Burdon. Die Konzerte folgten chronologisch seinem musikalischen Werdegang; eine DVD davon wurde veröffentlicht. 2004 erschien auch die AutobiografieUdo Lindenberg Panikpräsident, die enthüllt, warum Lindenberg seit Anfang der 1980er Jahre seinen Hut als Markenzeichen trägt und kultiviert – eine verärgerte Geliebte hatte ihm inBrasilien mit dem Messer eine Narbe zugefügt[27] – und dass Nena eine seiner zahlreichen Lieben war.[28] Die Autobiografie erschien zudem als von Ben Becker gesprochenes Hörbuch. RTL widmete Lindenberg in der PorträtreiheAbsolut eine eigene Show, in der er unter anderem mit Yvonne Catterfeld auf der Bühne stand.
Zum 60. Geburtstag im Jahr 2006 und nach dem Erscheinen weiterer Best-Of-Produktionen (Damenwahl mit einer Auswahl zum Teil unveröffentlichter Duette mit Kolleginnen) erhielt er Ende des Jahres die1 Live Krone für sein Lebenswerk. Lindenberg trat dabei zusammen mitSilbermond,Max Herre undJan Delay auf. Letzteren unterstützte Lindenberg auf seinem AlbumMercedes Dance im LiedIm Arsch; im dazugehörigen Video mimte Lindenberg denPaten.
2006 wurde Lindenberg damit beauftragt, die Künstler-Ausgabe der Jubiläums-EditionMeyers Großes Taschenlexikon zu gestalten und den Einband aller 24 Bände – zuzüglich einem Band mit der Lexikon-DVD – zu illustrieren. Jeder einzelne Band zeigt ein anderes Motiv auf dem Buchumschlag und als Besonderheit ergeben alle 25 Buchrücken zusammen in geordneter Reihenfolge das Gesamtkunstwerk „Die Menschenfamilie“. Udo Lindenberg über diese Arbeit: „Die Menschenfamilie ist ein Panoptikum bunter und skurriler Zeitgenossen. Farbenfroh, detailreich und voller neuer Perspektiven.“[29][30] Im März 2011 folgte eine zweite, ausstattungsgleiche Auflage dieser Künstleredition mit 999 Exemplaren – diesmal veröffentlicht alsBrockhaus Taschenlexikon.[31]
2007 spielte Lindenberg in dem MusikvideoVom selben Stern vonIch + Ich mit.
Das AlbumStark wie Zwei erschien am 28. März 2008 beiWarner Music/Starwatch Music. Es war das erste reguläre Studioalbum von Lindenberg seit dem Jahr 2000. Als erste Single-Auskopplung wurde der TitelWenn Du durchhängst am 22. März vorab veröffentlicht. Auf dem Album arbeitete Lindenberg unter anderem mit den Künstlern Annette Humpe, Jan Delay, Silbermond,Till Brönner undHelge Schneider zusammen. Produzent warAndreas Herbig. Das Album, das von den Fans wie von der Kritik sehr gut aufgenommen wurde, stieg direkt nach Erscheinen aufPlatz 1 derdeutschen Albumcharts ein und war damit Lindenbergs erstes Album, das diese Position erreichte. Auch er selbst zeigte sich in Interviews immer wieder überrascht über dieses herausragende Echo.[32] Insgesamt erreichte das Album Doppelplatin; bisher wurden rund 630.000 Alben verkauft.
Am 1. Juli 2010 gab dasBundesministerium der Finanzen zwei von Udo Lindenberg gestalteteSondermarken heraus: die im Rahmen der SerieAktuelles erscheinenden Motive zu 45 und 55 EurocentAndrea Doria undSonderzug nach Pankow. Auf beiden Marken hat Lindenberg auch sich selbstkarikaturistisch dargestellt. Das Honorar für die Gestaltung spendete Lindenberg für die Udo-Lindenberg-Stiftung.[33] Angelehnt an die Gestaltung der Sondermarken vermarktete die Deutsche Post als sogenannte Premium Kartonage zweiPacksets der Größen S(Sonderzug nach Pankow) und M(Andrea Doria), die Lindenbergs LebensgefährtinTine Acke grafisch mitgestaltete.[34]
Am 13. Januar 2011 hatte das MusicalHinterm Horizont mit Liedern Lindenbergs in Berlin imTheater am Potsdamer Platz Premiere.[35] Der Handlung liegt die Liebesgeschichte zwischen ihm und dem besungenenMädchen aus Ostberlin zugrunde.
Am 3. Juni 2011 absolvierte Udo Lindenberg im HamburgerKampnagel ein über dreistündigesMTV-unplugged-Konzert. Das entsprechende AlbumMTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic, für dasAndreas Herbig,Henrik Menzel undPeter „Jem“ Seifert musikalische Leitung, Arrangement und Produktion verantworteten, wurde bereits nach drei Monaten mit Fünffach-Gold für 500.000 verkaufte Einheiten ausgezeichnet, 2014 erhielt es Elffach-Goldstatus.[36] Mittlerweile wurde es über eine Million Mal verkauft.[37] Für das Album nahm er unter anderem mehrereDuette auf, wie mitClueso sein LiedCello, das Platz 4 in denDeutschen Singlecharts erreichte[38], oder mitInga HumpeEin Herz kann man nicht reparieren.
In derWetten, dass..?-Sendung vom 5. November 2011 sang er ebenfalls zusammen mitClueso und Gästen eine umgeschriebene Version des SongsMein Ding zu Ehren vonThomas Gottschalk.[39] AufJagdschloss Augustusburg beiChemnitz war vom 18. August bis 11. November 2012 die von Lindenbergs Freund und Kurator Manfred Besser gestaltete Ausstellung „Udo. Die Ausstellung“ zu sehen. Sie war dem Gesamtwerk des Musikers und Künstlers Udo Lindenberg gewidmet und zeigte in vierzehn Räumen mehr als 500 Exponate von Lindenberg. Zuvor war die Ausstellung aufSchloss Neuhardenberg und imMuseum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu Gast.
Nach 2010 veranstaltete die ReedereiTUI Cruises 2014 mit Udo Lindenberg ein drittes Mal eineRockliner betitelte Kurzkreuzfahrt, auf der er mit Gästen auftrat.[40] Im Juni 2014 gab Lindenberg in Düsseldorf und in Leipzig jeweils zwei ausverkaufte Stadion-Konzerte mit 45.000 Besuchern pro Konzert.[41][42] Am 25. März 2015, 32 Jahre nach Veröffentlichung vonSonderzug nach Pankow, einem Titel mit der Melodie desChattanooga Choo Choo, fuhr Lindenberg tatsächlich imU-Bahn-Zug derBVG ausWest-Berlin in denOsten der Stadt nachPankow.[43]
Im November 2013 brach Lindenberg mit seinem langjährigenBodyguard undFaktotum,Eddy Kante. Anlass war laut Kantes Aussage dessen AutobiographieIn meinem Herzen kocht das Blut – Ein Leben auf der Kante, deren Veröffentlichung zwei Monate zuvor Lindenberg kritisiert habe.[44] Kante wurde nun von Lindenberg dauerhaft beurlaubt.[45] Kante, der seit 1981/82 für Lindenberg gearbeitet hatte, strengte in der Folge Anfang 2014 eine Klage gegen seinen ehemaligen Freund und Chef an. Darin machte er vermeintlich ausstehende Lohnzahlungen in Höhe von 563.000 € geltend. Seine bis zu 16-stündigen Arbeitstage seien mit nur 1.500 bis 1.800 € monatlich über Jahre unangemessen gering entlohnt worden.[46] Der Gerichtstermin wurde jedoch auf Antrag beider Parteien zugunsten einer angestrebten außergerichtlichen Einigung aufgehoben.[47]
Im Rahmen derPanikparty 2015 trat Lindenberg 2015 in derhannoverschenHDI-Arena, imBerliner Olympiastadion und in derFrankfurterCommerzbank-Arena auf.[48] Vom 1. Februar bis zum 12. April 2015 fand imPorsche-Museum die SonderausstellungPorsche. Panik. Power statt, bei der Exponate aus der Privatsammlung Lindenbergs ausgestellt wurden. Zur Eröffnung dieser ihm gewidmeten Ausstellung gab er ein Konzert.[49]
Gleichzeitig mit Ankündigung seines neuen Studioalbums erschien Ende Februar 2016 die SingleauskopplungDurch die schweren Zeiten als MP3-Download. Am 29. April wurde das AlbumStärker als die Zeit veröffentlicht, das wie das Vorgängeralbum die Spitzenposition der deutschen Charts erreichte. Auf der anschließenden Livetour 2016 trat Lindenberg u. a. in den großen Stadien und Hallen von Leipzig, Hamburg, Hannover, München und Frankfurt am Main auf.[50]
Zum 70-jährigen Jubiläum der überregionalen TageszeitungDie Welt erschien am 2. April 2016 eine von Lindenberg illustrierte Sonderausgabe.
Anfang Juli 2018 gab Lindenberg in Hamburg aufKampnagel (K6) drei Unplugged-Konzerte, die am 14. Dezember 2018 unter dem TitelMTV Unplugged 2 – Live vom Atlantic veröffentlicht wurden. Begleitet wurde Lindenberg vor der Kulisse zweier großer Segelschiffe von einer siebenköpfigen MTV Unplugged-Band, den Pustefix-Bläsern, dem Panik-Chor, Mitgliedern des NDR Elbphilharmonie-Orchesters und Gästen wie Jan Delay(Hoch im Norden),Andreas Bourani(Radio Song),Gentleman(Kleiner Junge),Alice Cooper(No More Mr. Nice Guy [So’n Ruf musste dir verdienen]),Marteria(Bananenrepublik 2018),Maria Furtwängler(Bist Du vom KGB 2018),The Last Bandoleros(Cowboy Rocker) undAngus & Julia Stone(Durch die schweren Zeiten [I’ll Carry You]). DasPanikorchester war an drei Liedern beteiligt.[51]
Am 19. März 2018 eröffnete Udo Lindenberg die DauerausstellungPanik City amSpielbudenplatz nahe derReeperbahn. Präsentiert wird eine interaktive Ausstellung auf 700 m². Neben dem Betrachten von Ausstellungsstücken und Videos kann der Besucher in 90-minütigen Touren im nachgestelltenBoogie Park Tonstudio selbstMein Ding als Video aufnehmen, auf 180-Grad-Wänden 50 Jahre Rock ’n’ Roll miterleben, mit Tablets durch seine Stasiakte surfen, auf Multimedia-Touchtischen digitale Likörelle malen und mittels VR-Brille mit Udo auf der Konzertbühne stehen.[52]
DasMuseum der bildenden Künste Leipzig zeigte vom 6. September bis 1. Dezember 2019 die AusstellungZwischentöne/Nuances von Udo Lindenberg.[53]
Mitte Januar 2020 wurde die FilmbiografieLindenberg! Mach dein Ding veröffentlicht, in der der Beginn der Karriere Lindenbergs im Fokus steht. Die Regie übernahmHermine Huntgeburth, die Hauptrolle spieltJan Bülow, als Mutter istJulia Jentsch zu sehen.
Nachdem Lindenberg den DeutschrapperApache 207 begeistert auf einem seiner Konzerte inMannheim besucht hatte, nahmen sie zusammen das LiedKomet auf.[54] Nach der Veröffentlichung im Januar 2023 erreichte Lindenberg als Leadsänger zum ersten Mal in seiner 54-jährigen Karriere dieSpitze der deutschen Singlecharts. Noch im selben Jahr erhielt der Song eine dreifacheGoldene Schallplatte in Deutschland.[36] In der Chartwoche vom 21. Juli 2023 überholteKomet mit 18 WochenRivers of Babylon (Boney M.) undDespacito (Luis Fonsi feat.Daddy Yankee) als amhäufigsten auf Rang eins platzierte Lieder seit Einführung der wöchentlichen Singlecharts 1971. Eine Woche zuvor überholte der Song bereitsMatthias ReimsVerdammt, ich lieb’ Dich als am häufigsten an der Spitze platziertes deutschsprachiges Lied.[55][56]
Am 17. Oktober 2024 wurde der Udo-Lindenberg-Stern vom Cafe Keese direkt vor die Panik City verlegt.[57]
Lindenberg übernahm mit zunehmender Bekanntheit auch Gastauftritte in Film und Fernsehen. Einen ersten Gastauftritt hatte er 1974 mit seinem Panikorchester imTatortKneipenbekanntschaft. Hauptrollen besetzte er in den FilmenPanische Zeiten (1980) undSuper (1984). 1996 verkörperte er an der Seite vonIna Paule Klink den Schauspieler und SängerHans Albers inHorst Königsteins MusicalfilmLiane.[58] 2006 spielte er in der Filmkomödie7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug das Trugbild desRumpelstilzchens. Im FilmTotgesagte leben länger (2008) war er als Straßenmusikant zu sehen. 2021 spielte Lindenberg an der Seite vonMaria Furtwängler im TatortAlles kommt zurück sich selbst in einer fiktionalen Geschichte.
Udo Lindenberg ist einpolitisch aktiver Mensch. Er bekennt sich zurSozialdemokratie und trat schon auf einer Geburtstagsfeier des damaligen deutschenBundeskanzlersGerhard Schröder auf[59]. Er engagierte sich für dieAfrikahilfe bei seiner Mitwirkung beim deutschen BeitragNackt im Wind für das ProjektLive Aid sowie mit dem Benefiz-Song für AfrikaGrüne Mauer.
Immer wieder ist er an Projekten gegen denNeonazismus beteiligt und gründete 2000 sein ProjektRock gegen rechte Gewalt.[60] Am 2. Dezember 2011 trat er – nach Aufdeckung derNSU-Mordserie – als Mitveranstalter zusammen mitPeter Maffay,Julia Neigel, Clueso undSilly beim ProtestfestivalRock ’n’ Roll-Arena Jena – Für die bunte Republik Deutschland vor 60.000 Menschen auf.[61]
Am 10. Dezember 2006 gründete er dieUdo-Lindenberg-Stiftung, um sich dauerhaft kulturpolitisch, humanitär und sozial zu engagieren und umHermann Hesses Dichtkunst mit Musik von heute zu verbinden. Die Stiftung fördert deutschsprachige Nachwuchsbands mit regelmäßigenPanikpreis-Wettbewerben, veranstaltet dasHermann-Hesse-Festival und unterstützt soziale Projekte in Afrika sowie in Deutschland.
Lindenberg verteidigte dieAnnexion der Krim im Jahr 2014.[62]
Seit 2015 unterstützt Udo Lindenberg die UmweltschutzorganisationGreenpeace als Botschafter für den Schutz der Arktis und im Kampf gegen die Klimakrise. Greenpeace begleitet den Sänger seitdem regelmäßig auf Tour – mit Infoständen von Greenpeace-Aktivisten und Bühnenauftritten der beiden Eisbärkonstruktionen Paula und Nanuk.[63] 2020 kritisierte Udo Lindenberg in einem gemeinsam mit Greenpeace produzierten VideoClemens Tönnies für die Zustände in dessen Fabriken und rief zur Unterzeichnung eines offenen Briefes gegen Billigfleisch an LandwirtschaftsministerinJulia Klöckner auf.[64]
Oft hat er mit anderen Künstlern gemeinsame Projekte gestaltet, so mitUlla Meinecke,Die Prinzen,Nena, Zeus B. Held (ex-Birth Control) oderFreundeskreis,Lukas Hilbert,Mellow Mark,Jan Delay,Clueso, aber auch mit ausländischen Kolleginnen wieAlla Pugatschowa (Russland) oderSezen Aksu (Türkei). Er trat mit internationalen Künstlern wieEric Burdon,Helen Schneider,David Bowie,Alexis Korner undGianna Nannini auf.
In den 1970er Jahren wohnte Lindenberg unter anderem mitOtto Waalkes,Marius Müller-Westernhagen,Steffi Stephan undGünter Fink in der Künstler-WohngemeinschaftVilla Kunterbunt inHamburg-Winterhude.[65][66] Zu dieser Zeit lernte er „das Mädchen vonOst-Berlin“ kennen, dem er sein LiedWir wollen doch einfach nur zusammen sein widmete und aus deren Verbindung ein gemeinsamer Sohn (* um 1985) entstammt.[67][68]
In den 1980er Jahren hatte Lindenberg eine einjährige heimliche Affäre mit der PopsängerinNena.[69] 1989 erlitt er einenHerzinfarkt.[70]
Seit Mitte der 1990er Jahre lebt er imHotel Atlantic[71] inHamburg-St. Georg.[72][73] Seit 2012 hat er einen Zweitwohnsitz amPotsdamer Platz inBerlin.[74]
Seit Ende der 1990er Jahre ist Lindenberg mit der FotografinTine Acke liiert.[75][76][77]
In dem 2018 beiKiepenheuer & Witsch erschienenen BuchUdo von Udo Lindenberg und Thomas Hüetlin wird der Tod des Bruders,Erich Lindenberg, im Jahr 2006 als entscheidender Wendepunkt im Leben von Lindenberg beschrieben. Er widmete ihm 2008 auch seinen TitelStark wie Zwei.[78]
Lindenbergs Texte umfassen ein breites Spektrum. Die Lieder handeln sowohl von gesellschaftlichen als auch privaten und zwischenmenschlichen Themen. Dabei bedient er sich einermetaphernreichen Sprache und versteht es, Geschichten mit treffenden Worten zu erzählen. Der AutorBenjamin von Stuckrad-Barre bezeichnete Lindenberg alsgrößtem deutschen Nachkriegslyriker und initiierte eine Schallplatte, auf der Prominente wieBryan Adams undElke Heidenreich Lindenberg-Texte vorlesen (Poesiealbum, 2004).
Wolfgang Müller von der ArtpunkbandDie Tödliche Doris sagte: „Lindenbergs erste beiden Platten gehören zum Besten, das je in der deutschen Sprache getextet wurde.“[79]Rio Reiser äußerte sich hingegen wie folgt: „Was ich von Anfang an nie mochte, war diese sogenannte Szenensprache, die teilweise sowas von blöde ist, die auch kein Mensch spricht – Gott sei Dank. Das soll irgendwie proletarisch sein, so locker – mein Gott, strengt der Mensch sich an, locker zu sein.“[80]
Lindenberg setzte sich seit Ende der 1960er Jahre mit den politischen Themen seiner Zeit auseinander. Viele seiner Lieder, wieWozu sind Kriege da, sind Ausdruck seinerpazifistischen Weltsicht. Er bezog zu Beginn der 1980er Jahre Stellung gegen die Stationierung vonPershing-II-Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik sowieSS-20-Raketen in derDDR und äußerte sich entsprechend sowohl beim KonzertRock für den Frieden in der DDR als auch bei Auftritten auf Friedensdemonstrationen inWest-Deutschland.
Er kritisierte dieUmweltzerstörung im StückGrande Finale sowie soziale Missstände und wirtschaftliches Ungleichgewicht zwischenNord und Süd in dem LiedKleiner Junge. InLady Whisky undMit dem Sakko nach Monaco (Ich fiel direkt vom Himmel auf einDoppelkornfeld, als Metapher für seine Geburt) beschrieb er seine eigenenAlkoholprobleme. Gleichzeitig wies Udo Lindenberg auch auf die belebende Wirkung von legalen und illegalenRauschmitteln hin. So heißt es beispielsweise beiNasses Gold aus dem Jahr 2008: „So manche hohe Wissenschaft,Symphonien und höhere Sphären / Wären nicht entstanden, wenn die Kollegen immer nur nüchtern geblieben wären.“[81] Liebe undBeziehung sind weitere Themen, die in seinen Texten viel Raum einnahmen, wie inCello,Horizont,Ich lieb’ Dich überhaupt nicht mehr undEin Herz kann man nicht reparieren. Gleichzeitig übte der Sänger Kritik am digitalen Zeitalter, in dem jedes menschliche Gefühl von rationalen Profitgedanken geprägt sei, wie inDer Deal, das er zusammen mitStefanie Kloß, Sängerin vonSilbermond, aufgenommen hat.[81]
Das Panikorchester ist die Band von Udo Lindenberg und damit der harte Kern neben vielen anderen Künstlern, die zeitweise an den Auftritten und Produktionen beteiligt waren und sind. Als Gründungstag wird der 13. August 1973 angegeben,[82] als inEmsdetten das erste Konzert mit der Band stattfand. Nach anderer Darstellung fand das erste Konzert der Band im Kolping-Haus inTelgte statt.[82] Seitdem hat das Panikorchester allerdings immer wieder personelle Veränderungen erlebt. Von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern (Steffi Stephan – Bass,Gottfried Böttger – Klavier, Peter „Backi“ Backhausen – Schlagzeug,Karl Allaut – Gitarre, Judith Hodosi – Saxophon) ist heute nur noch Steffi Stephan dabei. Bereits in den ersten anderthalb Jahren stiegen erst Hodosi und wenig später Backhausen und Allaut aus.
Als Nachfolger kamenOlaf Kübler sowie die beiden Gitarristen Helmuth Franke undThomas Kretschmer, die schon vor 1973 als Studiomusiker an Lindenbergs Platten beteiligt gewesen waren. Nach weiteren Um- und Neubesetzungen (u. a.Keith Forsey – Schlagzeug, Roger Hook – Gitarre) stießen 1976Jean-Jacques Kravetz (Klavier, seit 1973 mit im Studio) undBertram Engel (Schlagzeug) dazu, die noch heute mit Lindenberg aktiv sind. Im gleichen Jahr kam auch GitarristPaul Vincent (bis 1979 – komponierte die Titelmelodie zuAuf Achse) dazu und Gottfried Böttger verließ endgültig die Band. AuchFrank Diez lieferte Ende der 1970er Jahre musikalische Unterstützung(Der Detektiv – Rock Revue 2). In den 1980er Jahren entwickelte sich das Panikorchester mit dem Eintritt vonHannes Bauer (Gitarre, dabei seit derHeizer-Tour 1980),Hendrik Schaper (Keyboards, dabei seit der Odyssee-Tour 1983) undCarl Carlton (Gitarre, seit 1986) schließlich zu der heute noch (bzw. wieder) bestehenden Besetzung.
Die Studio-LPs aus der Zeit haben zwar meistens das Panikorchester im Untertitel, eingespielt wurden die Alben jedoch zum großen Teil von einer ganzen Reihe (wechselnder) Studiomusiker. Spätestens seitOdyssee (1983) begann Lindenberg mit verschiedenen Sounds zu experimentieren. Die LPs wurden poppiger und elektroniklastiger. Drumcomputer und Synthesizer ersetzten herkömmliche Instrumente. Live rockte dann allerdings auf den opulenten Tourneen, darunter auch in derUdSSR, das von Lindenberg so titulierte Orchester Gnadenlos – Ausnahme: beimAnti-WAAhnsinns-Festival 1986 mussteBAP als Panikorchester herhalten. Zum Bruch kam es nach der 1988erFeuerland-Revue. Das AlbumRadio Eriwahn war das letzte Album in den 1980er Jahren, auf dem das Panikorchester namentlich erwähnt wurde.
Lindenberg widmete sich (zusammen mit den ProduzentenHorst Königstein,Hans Peter undErnst Ströer) Pfaden abseits des Rock’n’Roll (zu hören aufHermine, Phönix undCasaNova). Gründungsmitglied Steffi Stephan stieg vorläufig aus, um sich seinemJovel-Club in Münster zu widmen. Engel, Carlton und Kravetz spielten in der Band vonPeter Maffay. Die beiden erstgenannten waren außerdem noch mitWolfgang Niedecken (als Leopardenfell-Band) und beiStephan RemmlersVamos -Tour und mit ihrer eigenen BandNew Legend aktiv. 1988 traten bei derFeuerland-Revue die damals 12 und 14 Jahre alten Paniksöhne Kieran undLukas Hilbert, Bekannte und Mitmusiker vonPascal Kravetz, als Gäste auf. Um die Paniksöhne an Gitarre und Bass und Hendrik Schaper formierte sich Anfang 1990 für die erste Tournee durch Ostdeutschland eine nahezu komplett neue Besetzung. Es spielten Jean Autret (Schlagzeug), Frank Oberpichler (Klavier) und noch einmal Veteran Karl Allaut (Gitarre) extrem dreckigen Rock’n’Roll (zu hören aufLive in Leipzig).
In den Folgejahren gab es weitere Umbesetzungen (u. a. mitCurt Cress am Schlagzeug). 1996 fand die alte Band (also die Besetzung aus den 1980er Jahren) wieder zusammen und tourte durch zehn deutsche Städte. Bei dieser Kernbesetzung blieb es bis heute. Während der folgenden Tourneen wurde sie von Orchesterbegleitung und verschiedenen Gastmusikern unterstützt. Die meisten Plattenproduktionen erfolgten weiter ohne die Band (Und ewig rauscht die Linde 1996 mit Musikern aus dem Umfeld von Franz Plasas Home-Studio in Hamburg), wobei die eigentlichen Bandmitglieder häufig als (Co-)Produzenten und/oder Komponisten beteiligt sind (Der Exzessor 2000).
Seit 2000 ersetzte Jörg Sander – Studiomusiker u. a. fürTokio Hotel,Kim Wilde,Melanie C,Melissa Etheridge – zeitweilig Carl Carlton an der Gitarre. 2004 wurde Jörg Sander festes Mitglied. Auf der CDStark wie zwei war Sander auch als Co-Autor aktiv(Mein Ding,Der Deal). Die Mitglieder des aktuellen Panikorchesters sind auf der DVDStark wie zwei von 2008 zu sehen.
Aktuelle Besetzung:
Weitere frühere Bandmitglieder und Studiomusiker:
Live | Studio | ||
Helmut Franke | Gitarre | ? | 1971–1976 |
Peter Herbolzheimer | Posaune | 1978, 1983, 1988 | 1972–1979, 1983 |
Carola Kretschmer | Gitarre | 1974–1980, 2004–2023 | 1972–1980, 1995, 2007 |
Roger Hook | Gitarre, Mandoline | 1975 | 1972, 1976 |
Peter „Backi“ Backhausen | Schlagzeug | 1973–? | 1974 |
Gottfried Böttger | Klavier, Celesta | 1973–? | 1973–1976 |
Peter Hesslein | Gitarre | – | 1973–1976, 1981–1984 |
Lorenz „Lonzo“ Westphal | Violine | ? | 1973–1977 |
Karl Allaut | Gitarre | 1973–1974, 1990 (–92?) | 1973–1974, 1983, 1985, 1989–1990 |
Keith Forsey | Percussion | 1975 | 1974–1976 |
Johnny Müller | Chromonika, Schalmei | ? | 1974–1978 |
Olaf Kübler | Saxophon | 1974 (?), 1983–1985 | 1974, 1976, 1983–1985 |
Dieter Ahrendt | Schlagzeug | – | 1974–1976, 1980, 1985 |
Wolfgang „Bolle“ Burmeister | Sax, Klarinette | – | 1974, 1976, 1981, 1996 |
Rale Oberpichler | Gesang | ? | 1975–1978, 1981 |
Paul Vincent | Gitarre | 1976–1979 | 1976–1979 |
Freya Wippich | Gesang | – | 1976–1983 (mit Unterbrechungen) |
Curt Cress | Schlagzeug | 1994 | 1976–1979, 1989, 1993 |
Dave King | Bassgitarre, Keyboard | – | 1976–1986, 2002 |
Kristian Schultze | Keyboard, Piano | – | 1976–1978, 1982–1984, 1986, 2002 |
Gebhard Gloning | Saxophon | 1978–1981 | 1978–1979 |
Nippy Noya | Percussion | 1978–1981 | 1978, 1981, 1991 |
Uwe Wegner | Keyboard, Klavier | – | 1979, 1985, 1988, 1991 |
Frank Diez | Gitarre | – | 1979 |
Thomas „Digi“ Kukuck | Schlagzeug | – | 1980–1982 |
George Lynch | Gitarre | – | 1982 |
Mick Brown | Schlagzeug | – | 1982 |
Jim Voxx | Gitarre, Bassgitarre | – | 1985, 2008 |
Frank Loef | Saxophon | – | 1986–1988 |
Moritz Eckert | Trompete | – | 1986–1987, 1995 |
Hans Peter Ströer | Keyboard, Bass, Gitarre, Akkordeon, Banjo | – | 1986–1998 |
Ernst Ströer | Percussion | – | 1986–1998 |
Kieran Hilbert | Gitarre | 1988–1994 | 1989–1992 |
Lukas Hilbert | Bassgitarre | 1988–1994 | 1989–1995 |
Jean Autret | Schlagzeug | 1990 (–92?) | 1989 |
Frank Oberpichler | Keyboard, Klavier, Hammond-Orgel | 1990 (–92?) | 1992 |
Günter Haas | Gitarre | – | 1991–1993 |
Jens Carstens | Schlagzeug | – | 1995–1996 |
Randy Black | Drums | – | 2008 |
Neben den Musikern waren bzw. sind eine Vielzahl weiterer Akteure, Darsteller und Stargäste an den Platten und Liveauftritten beteiligt:
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen/‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne QuellenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten (Jahr, Titel,Musiklabel, Platzierungen, Wochen/Monate, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | [↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag; [←]: in beiden Charts platziert | ||
---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | ||||
1971 | Lindenberg Telefunken (Teldec) | — | — | — | Erstveröffentlichung: 29. August 1971 | |
1972 | Daumen im Wind Telefunken (Teldec) | — | — | — | Erstveröffentlichung: 19. Mai 1972 | |
1973 | Alles klar auf der Andrea Doria Telefunken (Teldec) | DE23 (7 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. Dezember 1973 Verkäufe: + 100.000[83] | |
1974 | Ball Pompös Telefunken (Teldec) | DE3![]() (53 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. August 1974 Verkäufe: + 250.000[84] | |
1975 | Votan Wahnwitz Telefunken (Teldec) | DE3![]() (7 Mt.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. April 1975 Verkäufe: + 250.000 | |
1976 | Galaxo Gang – Das sind die Herrn vom andern Stern Telefunken (Teldec) | DE4![]() (6 Mt.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. Januar 1976 Verkäufe: + 250.000 | |
Sister King Kong Telefunken (Teldec) | DE8 (4½ Mt.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1976 | ||
1977 | Panische Nächte Telefunken (Teldec) | DE31 (3½ Mt.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1977 | |
1978 | Lindenbergs Rock-Revue Telefunken (Teldec) | DE15 (16 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 19. Mai 1978 | |
Dröhnland Symphonie Telefunken (Teldec) | DE15 (21 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1978 | ||
1979 | Der Detektiv – Rock Revue 2 Telefunken (Teldec) | DE22 (23 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1979 | |
1980 | Panische Zeiten Telefunken (Teldec) | DE12 (13 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 5. Mai 1980 | |
1981 | Udopia Telefunken (Teldec) | DE5![]() (47 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 13. April 1981 Verkäufe: + 250.000 | |
1982 | Keule Telefunken (Teldec) | DE9 (16 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 17. Mai 1982 | |
1983 | Odyssee Polydor (DGG) | DE3![]() (29 Wo.)DE | AT8 (2 Mt.)AT | — | Erstveröffentlichung: 24. Januar 1983 Verkäufe: + 250.000 | |
1984 | Götterhämmerung Polydor (DGG) | DE3 (22 Wo.)DE | — | CH10 (9 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 30. Januar 1984 | |
1985 | Sündenknall Polydor (DGG) | DE11 (14 Wo.)DE | — | CH22 (3 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 31. März 1985 | |
Radio Eriwahn präsentiert Udo Lindenberg + Panikorchester Polydor (DGG) | DE17 (8 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 9. September 1985 | ||
1986 | Phönix Polydor (DGG) | DE26 (19 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 5. November 1986 | |
1987 | Feuerland Polydor (DGG) | DE16 (12 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 3. September 1987 | |
1988 | Hermine Polydor (DGG) | DE26 (9 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 28. Januar 1988 | |
CasaNova Polydor (DGG) | DE32 (19 Wo.)DE | AT—AT | CH—CH | Erstveröffentlichung: 19. Februar 1988 | ||
CasaNova (English Version) Polydor (UMG) | DE72 (1 Wo.)DE[AT: ↑][CH: ↑] | Erstveröffentlichung: 2. August 2024 | ||||
1989 | Bunte Republik Deutschland Polydor (DGG) | DE17 (31 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 13. Oktober 1989 | |
1991 | Ich will dich haben Polydor (DGG) | DE11 (25 Wo.)DE | — | CH23 (10 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 21. Februar 1991 | |
Gustav Polydor (DGG) | DE32 (10 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 28. Oktober 1991 | ||
1992 | Panik-Panther Polydor (DGG) | DE24 (11 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 25. September 1992 | |
1993 | Benjamin Polydor (DGG) | DE49 (9 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 18. Oktober 1993 | |
1995 | Kosmos Polydor (DGG) | DE44 (8 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 17. Mai 1995 | |
1996 | Und ewig rauscht die Linde Polydor (DGG) | DE39 (9 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 22. April 1996 | |
1998 | Zeitmaschine Polydor (DGG) | DE49 (3 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 5. Oktober 1998 | |
2000 | Der Exzessor Berlin Records (Sony) | DE40 (3 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 19. Mai 2000 | |
2002 | Atlantic Affairs Hansa Records (BMG Ariola) | DE76 (1 Wo.)DE | — | — | Erstveröffentlichung: 27. Mai 2002 Verkäufe: + 7.000[85] | |
2008 | Stark wie Zwei Starwatch Entertainment (WMG) | DE1![]() ×7 (70 Wo.)DE | AT10 (9 Wo.)AT | CH6 (16 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 28. März 2008 Verkäufe: + 700.000 | |
2016 | Stärker als die Zeit Warner Music (WMG) | DE1![]() ×5 (71 Wo.)DE | AT7 (12 Wo.)AT | CH2 (18 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 29. April 2016 Verkäufe: + 500.000 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Der Vorplatz desGronauerRock’n’popmuseums wurde nach ihm Udo-Lindenberg-Platz benannt. Außerdem erhielt er einen Stern (Walk of Fame), eingelassen im Gehweg der HamburgerReeperbahn vor dem (ehemaligen)Café Keese. Dieser wurde am 17. Oktober 2024 direkt vor die Panik City am Spielbudenplatz vor das Klubhaus St. Pauli verlegt.[101] Am 3. März 2007 wurde unter großer Anteilnahme von Bürgern, Presse, Fans und Freunden eine zu Ehren der Rocklegende von derBerliner Panikgemeinde gestiftete 26-Karat-Goldplatte (O-Ton Lindenberg) an seinem Geburtshaus inGronau feierlich durch den Künstler enthüllt. In seiner Geburtsstadt wurde Lindenberg zudem 2015 mit einem Denkmal gewürdigt und am 26. Juli 2016 zumEhrenbürger ernannt.[102] Am 7. September 2022 wurde er auchEhrenbürger Hamburgs.
Udo Lindenberg war bzw. ist der Inhaber folgender eingetragenerMarken:[109]
Interviews:
Personendaten | |
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NAME | Lindenberg, Udo |
ALTERNATIVNAMEN | Lindenberg, Udo Gerhard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rockmusiker, Schriftsteller und Kunstmaler |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1946 |
GEBURTSORT | Gronau (Westf.) |