Trier liegt in der Mitte einer Talweitung des mittlerenMoseltals mit dem Hauptteil am rechten Ufer des Flusses. Bewaldete und zum Teil mitWeinbergen besetzte Hänge steigen zu den Hochflächen desHunsrücks im Südosten und derEifel im Nordwesten an. Die Grenze zum GroßherzogtumLuxemburg beiWasserbillig ist etwa 15 km von der Stadtmitte entfernt. Die nächsten größeren Städte sindLuxemburg, etwa 50 km westlich,Saarbrücken, etwa 90 km südlich,Kaiserslautern, etwa 120 km südöstlich, undKoblenz, etwa 130 km nordöstlich, von Trier.
„Trierer Schweiz“ ist eine ältere Bezeichnung für das Naherholungs- und Ausflugsgebiet der Stadt Trier links derMosel. Um 1905 hatte die Trierer Schweiz eine Kapazität von etwa 1800 Gästen, die gleichzeitig in neun Gasthäusern in diesem Bereich hätten bewirtet werden können.[2]
Aufgrund des überwiegend ländlichen Umlands hat Trier ein für seine Größe relativ großes Einzugsgebiet, das sich aus großen Teilen des Moseltals, des unterenSaartals, der Eifel und des Hunsrücks zusammensetzt; siehe auch:Region Trier.
Die Höhenlage von Trier erstreckt sich von 124 m. ü. NHN auf der Mosel kurz vorSchweich bis auf 427 m. ü. NHN auf demKuppensteiner Wild beiTrier-Irsch. Die Höhe der Innenstadt, gemessen amHauptmarkt, beträgt 137 m. ü. NHN.
Das Stadtgebiet von Trier gliedert sich in 18Gemarkungen und 19Ortsbezirke.[3] In jedem Ortsbezirk gibt es einen aus 9 bis 15 Mitgliedern bestehendenOrtsbeirat und einenOrtsvorsteher. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten anzuhören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dem Stadtrat. Die Ortsbeiräte können auch im Rahmen eines ihnen zugeteilten Budgets über kleinere Maßnahmen im Ortsbezirk selbstständig entscheiden.Für die 19 Ortsbezirke gibt es Stadtteilrahmenpläne, die bei der Aufstellung vonBauleitplänen nach dem Baugesetzbuch zu berücksichtigen sind.[4]
Die Ortsbezirke beinhalten insgesamt 28Stadtbezirke, von denen 10 in ihren Merkmalen identisch mit dem Ortsbezirk sind.Nach derkleinräumigen Gliederung gehören die Stadtbezirke zu den Planungsbereichen 1 bis 5 (Mitte, Nord, West, Ost und Süd) und sind ihrerseits wieder untergliedert in 100statistische Bezirke.[5]
Ortsbezirke mit Fläche und Einwohnerzahl (Erst- und Zweitwohnsitz):
Die Stadt Trier befindet sich in dergemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Messzeitraum von 1971 bis 2000 betrug 9,8 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 774,2 mm.[7] Im Zeitraum von 1981 bis 2010 lag die Jahresmitteltemperatur bei 9,9 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag bei 781,1 mm.[8]Von 1991 bis 2020 lag die Jahresmitteltemperatur bei 10,3 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag bei 744,7 mm.[8]
DieDWD-Station Trier-Petrisberg auf265 m ü. NHN besteht seit 1941 und misst durchgehend seit 1948. In Trier-Zewen befindet sich seit 2008 eine weitere DWD-Station auf132 m ü. NHN.[9]Der lokaleHitzerekord von 40,6 °C (Trier-Petrisberg) ist gleichzeitig der rheinland-pfälzische Hitzerekord und datiert vom 25. Juli 2019.[10]
Trier ist Mitgründer des im März 2016 inRostock gegründeten DeutschenRegiopolen-Netzwerks.[11]
In der Stadt Trier gibt es einen starkenNachfrageüberhang nach Miet- und Eigentumswohnungen: Deutschlandweit gab es in Trier gemäß einer Erhebung desBundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zwischen 2005 und 2010 die höchste Mietsteigerung. Der Landkreis Trier-Saarburg liegt bei dem bundesweiten Ranking mit 13,4 Prozent Mietzinssteigerung auf Platz drei. Ursache dieser Entwicklung ist die geographische Nähe Triers zuLuxemburg.[12]
Trier ist eine von den Römern gegründete Stadt und hieß ursprünglichAugusta Treverorum, als eine Stadt des KaisersAugustus und derTreverer. Die Treverer waren einkeltischer Stamm, der sich in der Region niedergelassen hatte. In derSpätantike war der Ort sehr bedeutend und hießTreveris. Von dieser Bezeichnung leitet sich der heutige Ortsname Trier her. Nach der Gründungssage Triers hingegen, die erstmals 1105 in denGesta Treverorum schriftlich aufgezeichnet wurde, sollTrebeta, der Sohn desAssyrerkönigsNinus, Trier 1300 Jahre vor der EntstehungRoms gegründet haben.[13]:S. 91. Darauf weist auch die Inschrift aus dem Jahr 1684 amRoten Haus amTrierer Hauptmarkt hin:
ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS. PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR.
Vor Rom stand Trier tausenddreihundert Jahre. Möge es weiter bestehen und sich eines ewigen Friedens erfreuen.
Trebeta als sagenhafter Stadtgründer, Ölgemälde im Trebeta-Saal des TriererSimeonstiftes
Funde im Stadtgebiet weisen auf kleinebandkeramische Siedlungsstellen aus der älterenJungsteinzeit als älteste Spuren menschlicher Besiedelung der Trierer Talweite hin. Durch Grab- und Siedlungsfunde lässt sich eine Besiedlung verschiedener Plätze im heutigen Stadtgebiet in den letzten fünf Jahrtausenden v. Chr. nachweisen. In derSpätbronzezeit entwickelte sich aus kleinen besiedelten und bewirtschafteten Rodungsinseln in dichtemUrwald durch langsames Zurückdrängen des Waldes und Ausbau der Land- und Viehwirtschaft eine von immer mehr Einzelgehöften und kleinen Weilern durchzogene Feldlandschaft.[13]:S. 7–8.
Seit den letzten vorchristlichen Jahrhunderten siedelten Angehörige deskeltischen Stammes derTreverer auf dem heutigen Stadtgebiet. Vor der Römerzeit war das Trierer Gebiet noch kein Hauptsiedlungsplatz des Stammes, der seine Hauptorte in befestigten Höhensiedlungen hatte. Während derGallischen Feldzüge desGaius Iulius Caesar waren die Treverer anfangs mit den Römern verbündet, wechselten aber die Seiten, nachdem die romfeindliche Partei im treverischen Adel die Oberhand gewonnen hatte. Zur Feier der Eroberung Galliens durch die Römer hielten diese im Jahr 50 v. Chr. eine Truppenparade im Grenzgebiet des Treverer-Landes ab.[14] Danach gerieten der Stamm und das Trierer Stadtgebiet immer mehr in den römischen Machtbereich.[13]:S. 8–11.
Zu Füßen eines 30 v. Chr. errichteten, kurzzeitig bestehenden Militärlagers auf demPetrisberg gründeten die Römer wahrscheinlich 18/17 v. Chr. die StadtAugusta Treverorum (Stadt desAugustus im Land derTreverer).[15] Unter KaiserClaudius kam der ZusatzColonia hinzu –Colonia Augusta Treverorum.[13]:S. 15–17. Zwei Aufstände der in Teilen den Römern weiter misstrauisch eingestellten Treverer wurden 21. n. Chr. und 69/70 n. Chr. niedergeschlagen. Beim letzteren hatten treverische Adlige während desVierkaiserjahrs den ThronkandidatenVitellius mit Hilfstruppen unterstützt. Truppen des am Ende siegreichen KaisersVespasian besiegten die Treverer endgültig im Jahr 70 n. Chr. auf der Trierer Moselbrücke. Nach dem römischen HistorikerTacitus flohen die Anführer des Aufstandes und viele treverische Ratsherren über den Rhein nach Germanien. Der Widerstand der Treverer gegen die Römer war endgültig gebrochen, ihre Eliten setzten fortan auf Kooperation.[13]:S. 15–17.
Nach der Gründung wuchs Trier schnell zu bedeutender Größe und erlebte vor allem in derlangen Friedenszeit des 2. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Vom Reichtum und der großen Bedeutung, die die Stadt bis zum Ende des Jahrhunderts erlangte, zeugen noch heute Bauwerke wie dieBarbarathermen, dasAmphitheater und die 6,4 Kilometer langeStadtmauer mit dem erhaltenen nördlichen Stadttor, derPorta Nigra. Politisch erfuhr die Stadt Aufwertung durch den Sitz der Finanzprokuratur für die ProvinzGallia Belgica und später auch die beiden germanischen Provinzen.[13]:S. 19–25.
Frühestens in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts wurde TrierBischofssitz; erster Bischof warEucharius. In derReichskrise des 3. Jahrhunderts war Trier ab 260 Teil des kurzlebigenGallischen Sonderreichs, ab dieser Zeit verlegte der Statthalter der Provinz Belgica seinen Sitz hierher. Von 271 bis 274residierte dergallo-römische GegenkaiserTetricus I. in der Stadt. Im Jahr 275 wurde Trier durch denAlamanneneinfall geplündert und teilweise zerstört.[13]:S. 32–34.[16] Trotzdem nahm die Bedeutung der Stadt weiter zu. KaiserProbus sicherte die Grenzen gegen die Germanen und förderte durch seine Erlasse die Weinproduktion.Maximian, Mitkaiser im Westen des Reiches, machte Trier zu seiner wichtigsten Residenz.[13]:S. 35. Bis 390 war die nunTreveris genannte Stadt eine der Residenzen der römischen Kaiser im Westen.[13]:S. 46–48.
Unter der HerrschaftKonstantins des Großen (306–337) wurde die Stadt ausgebaut und Gebäude wie die Palastaula (die heutigeKonstantinbasilika) und dieKaiserthermen errichtet.[13]:S. 39–41. 326 wurden Teile der privaten Wohnpaläste der kaiserlichen Familie zu einer großen Doppelbasilika verändert und erweitert, deren Reste heute noch zum Teil im Bereich desDoms und derLiebfrauenkirche erkennbar sind. Ab 318 war Trier Sitz derDioecesis Galliae und Residenzstadt des gallischenPrätorianerpräfekten, der zu den mächtigsten Beamten des Reiches gehörte. 328 bis 340 residierte KaiserKonstantin II. dort. Von 367 bis 390 war Trier unterValentinian I.,Gratian,Magnus Maximus undValentinian II. erneut Regierungssitz des Römischen Reiches und gleichzeitig mit nach realistischen Schätzungen bis zu 40.000 Einwohnern die größte Stadt nördlich der Alpen.[13]:S. 46–48, 53. 407, kurz nach dem Einfall derVandalen,Alanen undSueben in Gallien (Rheinübergang von 406), wurde das Residenz- und Verwaltungszentrum Galliens nachArelate (heuteArles) an dieRhone verlegt. Im 5. Jahrhundert wurde Trier wiederholt, vermutlich um 413 und 421, von denFranken sowie 451 von denHunnen unterAttila erobert.Rheinische Franken bemächtigten sich um 455 der Metropole, verloren sie aber wenige Jahre später wieder. Um 475 wurde die Stadt, die zwischenzeitlich vonArbogast dem Jüngeren verwaltet wurde, endgültig von den Franken eingenommen.[17]
Ende des 5. Jahrhunderts kam Trier unter die Herrschaft derFranken[17] unter KönigChlodwig. Die fränkischenGaugrafen nahmen ihren Sitz in den Nebengebäuden derKonstantinbasilika, die vermutlich bereits Ruine war, und verwalteten von dort aus das umfangreicheKönigsgut in Trier und Umgebung. Die antike Palastaula bauten sie zurKönigspfalz (Palatium) und Festung aus, die Fenster wurden zugemauert, Zinnen aufgesetzt, die Apsis wurde zum Heidenturm umgestaltet.
Im Jahr 882 wurde Trier bei einemRaubzug der Wikinger erobert und nahezu vollständig zerstört.[18] 892 suchten die Wikinger Trier ein zweites Mal heim und plünderten es erneut. Durch denVertrag von VerdunLothringen zugeschlagen, wurde es unterHeinrich I. 925 demOstfrankenreich einverleibt. Zunächst verwalteten dieGrafen desTriergaus die Stadt; 902 schenkte KönigLudwig das Kind dem ErzbischofRadbod wesentliche Hoheitsrechte sowie die Einnahmen der königlichen Pfalz. Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stabilisierten sich im folgenden Jahrhundert.[13]:S. 71.[19] Der Wohnsitz der Erzbischöfe war der Bischofshof innerhalb derDomimmunität, angrenzend an dieLiebfrauenkirche; erst 1197 wurde das Palatium als bischöfliche Residenz genannt; zuvor war es nur als Fluchtburg genutzt worden wegen der besonderen Stärke und Festigkeit des antiken Mauerwerks. Dies und der seit der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts behauptete Status Triers alsRoma secunda[20] dürften zu dem Umzug geführt haben. Das Palatium wurde über die Jahrhunderte zum Nieder- und Hochschloss und schließlich zumKurfürstlichen Palais erweitert.
Anfangs machte dieReichsabtei St. Maximin nördlich der antiken Stadtmauern den Bischöfen große Konkurrenz um den Einfluss auf die Stadt. Vor den Mauern der Abtei entwickelte sich eine weitere Siedlung. Im bischöflichen Kern der Stadt sicherte ErzbischofHeinrich I. (956-964), ein Verwandter KaiserOttos I., denMarkt vor der Domimmunität rechtlich ab, was durch die Errichtung desMarktkreuzes zum Ausdruck kam.[13]:S. 72–73. Nachdem Ende des 10. Jahrhunderts zunächst der Dombering befestigt worden war,[21][22] wurde im 12. und 13. Jahrhundert eineStadtmauer errichtet.[23] Der Gürtel, der in etwa dem heutigenAlleenring entspricht, umfasste eine Fläche von etwa 138 Hektar. Die damals als Kirche ausgebautePorta Nigra war Teil der Befestigung, aber kein Tor. Ebenfalls einbezogen wurden die Ruinen derKaiserthermen.
Im Winter 1147/48 verbrachte PapstEugen III. samt seiner Kurie drei Monate in der Stadt. Wahrscheinlich im Zuge des Papstbesuchs entstand das erste Stadtsiegel, eines der ältesten in Europa. Mit dem Siegel wurde 1149 ein Zollvertrag mit der Stadt Köln beglaubigt. Im Jahr 1197 erhielt ErzbischofJohann I. die weltliche Gerichtsbarkeit in Trier von den bisherigenVögten desErzstifts, denPfalzgrafen bei Rhein.[13]:S. 84–88.
Im Bemühen der Stadt um Unabhängigkeit vom Erzbischof bzw.Reichsunmittelbarkeit erhielt sie 1212 von KaiserOtto IV. einen Freibrief, denKonrad IV. erneuerte. 1309 musste Trier jedoch erneut die Gerichtsbarkeit des Erzbischofs anerkennen, damals des bedeutendenBalduin von Luxemburg, was KaiserKarl IV. 1364 erneut bestätigte. Im 14. Jahrhundert kämpfte die Stadt lange um ihre Selbstverwaltung und um die Einführung einer Ratsverfassung. Sie erreichte die Trennung der Gemeindeverwaltung von der kurfürstlichen Gerichtsbarkeit. Im 15. Jahrhundert erließ der Rat Münzordnungen und zog auch dieNiedere Gerichtsbarkeit an sich.[24] An der Stadtspitze stand ein Schöffengericht, das 1443 von ErzbischofJakob I. von Sierck durch Einsetzung zweier Bürgermeister ergänzt wurde.
1512 fand in Trier einReichstag statt, auf dem die Einteilung derReichskreise endgültig festgelegt wurde.[25] Im Jahr 1522 versuchte der ReichsritterFranz von Sickingen imRitterkrieg vergeblich, das Erzstift Trier im Sinne der Reformation zu säkularisieren. Er belagerte im September 1522 mehrere Tage lang Trier. Seine Artillerie beschoss das Stadtgebiet – unter anderem von der Berghöhe, die später den Namen „Franzensknüppchen“ erhielt. Weil die Befestigungen der Stadt zu stark waren, zog Sickingens Heer nach wenigen Tagen wieder ab.[26]
Im Jahr 1559 versuchteCaspar Olevian, ein Schüler vonJohannes Calvin, die Reformation in Trier durchzusetzen. Seine Predigten überzeugten vor allem viele Mitglieder der Weber-, Schneider- und Schmiedezunft. KurfürstJohann von der Leyen brachte aber eine Mehrheit des Stadtrats hinter sich, untersagte der Stadt das Recht zur Reformation und ließ Olevian verhaften. Nach Zahlung eines Bußgeldes durfte er Trier verlassen, alle konvertierten Bürger, die nicht zum katholischen Glauben zurückkehren wollten, mussten ihm folgen. Zur Sicherung des katholischen Einflusses holte von der Leyen 1560 die Jesuiten in die Stadt.[13]:S. 111–112.
Der jahrhundertelange Kampf der Bürgerschaft gegen die Trierer Kurfürsten mit dem Ziel, den Status einerFreien Reichsstadt zu erlangen, wurde im Zuge derGegenreformation unter dem KurfürstenJakob III. von Eltz endgültig zugunsten des Erzstifts Trier entschieden. Zuerst ließ er im sogenannten „Bohnenkrieg“ 1568 die Stadt durch eine Blockade vom Geschäftsverkehr abschneiden, wie es schon manche Amtsvorgänger getan hatten. 1580 erwirkte er eine Verfügung KaiserRudolfs II., wonach Trier der Landeshoheit des Kurfürsten bedingungslos unterstellt sei. Der Stadtschlüssel musste ihm übergeben werden und die neue Stadtverfassung(Constitutio Eltziana) setzte einen kurfürstlichen Statthalter an die Spitze der bisher selbstverwalteten Stadt. Bis zum Ende des Alten Reichs blieb die Stadt geistliches Zentrum und (Neben-)Residenz des nach ihr benanntenKurstaats.
Ende des 16. Jahrhunderts eskalierten dieHexenverfolgungen in Kurtrier und dem angrenzenden Luxemburg. Zwischen 1580 und 1596 wurden hunderte Frauen und Männer sowie einzelne Kinder zum Tode verurteilt und hingerichtet. 1589 fiel der Trierer Schultheiß und UniversitätsrektorDietrich Flade, der vorher als Hexenrichter zahlreiche Prozesse geleitet hatte, selbst einem solchen zum Opfer. Nachdem zahlreiche Skandale in der Prozessführung aufgedeckt wurden, kam es 1596 zu einem vorläufigen Ende der Hexenprozesse. Der den Prozessen gegenüber kritisch eingestellte Jesuit und Autor derCautio Criminalis,Friedrich Spee, kam 1633 nach Trier. Mit durch den Einfluss seines Werks wurden Verfahren gegen angebliche Hexen in Kurtrier im Jahr 1652 endgültig verboten.[13]:S. 121–122.
Unter KurfürstPhilipp Christoph von Sötern verlagerte sich die Residenz der Kurfürst-Erzbischöfe zunehmend nachKoblenz-Ehrenbreitstein, wo Sötern 1626–1632 dasSchloss Philippsburg im Schutz derFestung Ehrenbreitstein erbauen ließ.[27] Obwohl der Renaissancebau des TriererKurfürstlichen Palais ebenfalls gerade erst vollendet war, wurde Koblenz fortan die wichtigere Residenzstadt. Während der militärischen Auseinandersetzungen an der Westgrenze des Reiches suchten die Kurfürsten dort häufig Schutz. Durch häufige militärische Besetzungen verarmte die Stadt zusehends. Wirtschaftlich florierte lediglich der Export von Textilien und der Handel mit Holz, Getreide und Wein, während das Handwerk als wichtigstes städtisches Gewerbe stagnierte.[13]:S. 115–120.
ImDreißigjährigen Krieg eskalierte der Konflikt Kurfürst Philipp Christophs mit der Stadt Trier, die sich wiederholt den finanziellen Forderungen für seine Bauprojekte widersetzte. Die Stadt suchte den Schutz des Kaisers und der spanischen Regierung in Luxemburg. Zur Durchsetzung seiner Machtansprüche rief der Kurfürst zunächst im Jahr 1630 Truppen derKatholischen Liga zu Hilfe. Als Trier diesen den Einzug verweigerte, ließ Kurfürst Sötern die Stadt belagern. Spanische Truppen aus Luxemburg kamen der Stadt zu Hilfe, vertrieben die Ligatruppen und ließen eine Besatzung zurück. Die Präsenz der Spanier und das zwischenzeitliche Vorrücken der protestantischen Schweden in Deutschland bewegten Sötern, das nahegelegene Frankreich um Unterstützung zu bitten, zu dem er wie seine Vorgänger gute Beziehungen pflegte. 1632 rückten französische Truppen an, zwangen die spanische Besatzung zur Kapitulation und übergaben Trier wieder der Kontrolle des Kurfürsten. Die offene Gegnerschaft zu den mit dem Kaiser verbündeten Spaniern wurde ihm drei Jahre später zum Verhängnis. Im März 1635 wurde die französische Besatzung der Stadt überraschend von einem kleinen spanischen Kontingent unter dem Luxemburger Gouverneur Graf Emden angegriffen und überwältigt. Philipp Christoph von Sötern wurde festgenommen und die nächsten zehn Jahre erst durch die Spanier und dann durch den Kaiser gefangen gehalten. Die Herrschaft über Kurtrier wurde dem Domkapitel übertragen. Söterns Gefangennahme diente Frankreich als Anlass für die Kriegserklärung an Spanien, womit Frankreich offiziell in den Krieg eintrat sowie derFranzösisch-Spanische Krieg begann. Erst 1645 wurde der Trierer Kurfürst als französische Vorbedingung zumWestfälischen Frieden freigelassen. Er nahm weiter für Frankreich Partei und ließ das noch immer spanisch besetzte Trier am 18. November 1645 durch den französischen GeneralTurenne zurückerobern. Vier Jahre später scheiterte Söterns Versuch, durch die eigenmächtige Berufung eines Koadjutors seine Nachfolge zu regeln. Das Domkapitel warb Truppen an, die Trier eroberten, und wählte 1650Karl Kaspar von der Leyen zum Koadjutor und Nachfolger des Kurfürsten.[27][28]:S. 15–20.
Während desHolländischen Krieges, zwischen dem französischen KönigLudwig XIV. und denVereinigten Niederlanden, bemühte sich der Trierer Kurfürst Karl Kaspar von der Leyen erfolglos um Neutralität. Nach einmonatiger Belagerung nahmen französische Truppen die Stadt am 8. September 1673 ein. Der neue französische Stadtkommandant, Graf Pierre de Vignory, ließ Trier befestigen und ordnete dazu an, das Vorfeld der Mauern niederzulegen, um Angreifern keine Deckung zu bieten. Vor den Mauern wurden alle Wohn- und Wirtschaftsgebäude und die Klöster und Stifte (Reichsabtei St. Maximin,Stift St. Paulin,Kloster St. Alban, Kloster St. Barbara, Kloster Löwenbrücken) mit Ausnahme der weiter entfernt gelegenenBenediktinerabtei St. Matthias abgerissen. Vignorys Nachfolger,MarschallCréquy, ordnete zusätzlich den Abriss desKlosters St. Marien, derBarbarathermen und der Marienkirche an derRömerbrücke an; sogar die Obstbäume der Klöster wurden gefällt. Nach derSchlacht an der Konzer Brücke im August 1675 gelang es, die Stadt von den französischen Truppen zu befreien.[28]:S. 26–27. Erneute französische Besetzungen der Stadt folgten 1684 (Reunionskrieg), 1688–1698 (Pfälzischer Erbfolgekrieg) sowie 1702 bis 1704 und 1705 bis 1714 (Spanischer Erbfolgekrieg).[29] Zeitweise entsprach die Zahl der Besatzungstruppen der damaligen Bevölkerungszahl von rund 4000 Köpfen. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts war die Bevölkerungszahl wieder auf etwa 8000 Menschen angewachsen.[30]
Unter dem letzten KurfürstenClemens Wenzeslaus von Sachsen zog der kurfürstliche Hof mit demStiftsadel endgültig nach Koblenz um. Der Kurfürst hielt sich in seiner von 1768 bis 1794 dauernden Regentschaft nur drei Mal in Trier auf. Unter dem Einfluss derAufklärung schränkte er 1784 das Wallfahrtswesen im Erzbistum ein und verbot Prozessionen, die mehr als eine Stunde dauerten. Für die Stadt bedeutete das größere Einnahmeeinbußen, aber nach dem Aufkommen von Widerstand und Unruhe in der Bevölkerung hob der Kurfürst das Verbot 1790 wieder auf.[13]:S. 115–120.[31]
Nach der Unterdrückung während der Besatzungszeit seit 1794 folgte nun eine Phase des inneren Friedens und wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Bewohner Triers erhielten die französische Staatsbürgerschaft und alle damit verbundenen Rechte. Die Stadt profitierte vom direkten Zugang zu den französischen Märkten und wurde Sitz wichtiger Justiz- und Verwaltungsbehörden wie demAppellationsgericht Trier als oberstes Gericht für die vier linksrheinischen Départements Sarre,Mont-Tonnerre,Rhin-et-Moselle undRoer.[13]:S. 126–127. Fast alle der zahlreichen Klöster undStifte der Stadt wurden unter französischer Herrschaftaufgehoben. Einige davon wurden unmittelbar oder in den nächsten Jahrzehnten abgerissen, ein Teil durch neue Nutzungen wie die Umwidmung zur Pfarrkirche bei St. Matthias und St. Paulin gerettet.[13]:S. 132.
Wirtschaftlich litt die Stadt unter der erneuten Randlage und dem Verlust Frankreichs als Absatzmarkt. Die erfolgreiche Porzellanmanufaktur aus französischer Zeit musste deshalb in den 1820er Jahren schließen. Preußen erhob außerdem in seinen neu erworbenen Gebieten hohe Steuern zur Finanzierung seiner vorherigen Kriegskosten. 1820 wurde die „Mahl- und Schlachtsteuer“ auf alle nach Trier eingeführten Mehl- und Metzgerprodukte eingeführt, worunter vor allem die unteren Bevölkerungsschichten litten. Erhoben wurde sie über Kontrollen an den Stadttoren. 1875 fiel die unbeliebte Steuer weg, wodurch diealten Stadtmauern ihre Bedeutung verloren und kurz darauf zum Abriss freigegeben wurden. Dadurch konnte Trier über seine mittelalterliche Stadtgrenzen hinauswachsen.[13]:S. 133–134.
Nach derReichsgründung 1871 war auch Trier Schauplatz des eskalierendenKulturkampfs zwischen Katholizismus und dem Reich unter ReichskanzlerOtto von Bismarck. Der Trierer BischofMatthias Eberhard und viele ihm untergebene Geistliche leisteten passiven Widerstand gegen Gesetze, die den Einfluss der Kirche auf Politik oder Schulwesen stark einschränken sollten. Eberhard saß deshalb 1874 eine Gefängnisstrafe ab. In der gleichen Zeit entwickelte sich langsam ein wirtschaftlicher Aufschwung durch den Anschluss an die Eisenbahn und die vergrößerten Absatzmöglichkeiten durch die AnnexionElsaß-Lothringens und die Zollunion mit Luxemburg. Eine größere Eisenindustrie entstand mit derQuinter Hütte oder demTrierer Walzwerk, die Bauwirtschaft florierte durch zahlreiche repräsentative Neubauten, aber auch Brauereien und der Weinbau profitierten vom Aufschwung.[13]:S. 142–147.
Nach demErsten Weltkrieg mussten sich alle deutschen Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen, wie es imWaffenstillstand von Compiègne vom 11. November 1918 vereinbart worden war. An ihre Stelle traten zunächst Soldaten der3. US-Armee, die am 1. Dezember 1918 in Trier einzogen und die Stadt besetzten.[34] Die amerikanischen Truppen wurden im Sommer 1919 von der französischen Armee abgelöst, die bis 1930 alsBesatzungsarmee in Trier blieb. Nach dem Abzug der französischen Besatzer lag Trier in den Folgejahren in der entmilitarisierten Zone.
Erst in der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre entwickelte sich eine stärkere Anhängerschaft derNSDAP in der Hochburg des katholischenZentrums. Nach der ErnennungAdolf Hitlers zum Reichskanzler gelang den Nationalsozialisten aber auch in Trier eine reibungslose Machtübernahme, da der deutsche Katholizismus sich infolge desReichskonkordats mit den politischen Verhältnissen arrangierte. Der OberbürgermeisterHeinrich Weitz blieb zunächst im Amt, wurde aber politisch kaltgestellt, während GauleiterGustav Simon als tatsächlicher Machthaber ankündigte, „aus dem schwarzen Trier ein Bollwerk des nationalsozialistischen Staates zu machen“.[13]:S. 156–157.
Ab März 1933 organisierten die Nationalsozialisten Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte. Juden wurdenaus dem Staatsdienst entlassen, verlorenihre politischen Rechte und wurden immer weiter vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. In Trier verbot man ihnen ab Sommer 1935 den Schwimmbadbesuch. Die Verfolgungen intensivierten sich in derReichspogromnacht 1938. Zahlreiche Wohnungen und Geschäfte jüdischer Menschen wurden zerstört, die Synagoge in der Zuckerbergstraße geschändet (1944 wurde sie bei einem Bombenangriff völlig zerstört). Anschließend zwang man die Juden in derArisierung zum Verkauf ihrer Geschäfte weit unter Wert und beschlagnahmte bis 1941 ihren verbliebenen Besitz. Ab Oktober 1941 fanden Deportationen inKonzentrations- und Vernichtungslager statt. Etwa 400 jüdischen Trieren war die rechtzeitige Auswanderung gelungen, 323 wurden dagegen in Lager verschleppt, wo die meisten ums Leben kamen. Nur 14 kehrten später zurück.[13]:S. 158–159.[35]
Im Rahmen der Rheinlandbesetzung ließ Hitler unter Bruch der Verträge von Versailles und Locarno am 7. März 1936 die entmilitarisierte Zone und damit auch Trier durch Einheiten derWehrmacht besetzen. Trier wurde wieder deutsche Garnisonsstadt. Weil die alten Kasernen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg inzwischen meist als Wohnungen umgenutzt worden waren, wurden neue Kasernen errichtet, zum Beispiel inFeyen und inTrier-Nord. Die von denNationalsozialisten bis 1938 eingerichteteKemmelkaserne auf demPetrisberg wurde imZweiten Weltkrieg zum berüchtigten KriegsgefangenenlagerStalag XII D, in dem vor allem französische Kriegsgefangene untergebracht wurden.[36]
Am 13. September 1944 schlug vor der PfarrkircheSt. Paulin die erste Artilleriegranate ein und tötete dort einen neunjährigen Jungen. Trier war nicht mehr weit von derFront entfernt. Seitdem gab es fast täglich Artilleriebeschuss, der besonders gefürchtet war, weil die Geschosse ohne Vorwarnung detonieren. Im Dezember 1944 trafen drei schwere Luftangriffe der Alliierten Trier: Am 19. Dezember gegen 15:30 Uhr warfen 30 britischeLancaster-Bomber 136 TonnenSprengbomben über der Stadt ab, am 21. Dezember 1944 gegen 14:35 Uhr warfen 94 Lancaster-Bomber und 47 amerikanischeJagdbomber 427 Tonnen Bomben (Spreng-, Brand- undNapalmbomben) ab und am 23. Dezember wurden 700 Tonnen Bomben abgeworfen. Nach Recherchen des HeimatforschersAdolf Welter starben bei diesen drei Angriffen mindestens 420 Menschen. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Während des Krieges wurden 1600 Häuser völlig zerstört.[38]
US-Soldaten überqueren die Römerbrücke am 5. März 1945.
Am Abend des 1. März 1945 startete die 10. US-Panzerdivision der3. US-Armee einen handstreichartigen Angriff auf Trier. DieTask Force Richardson stieß vonZerf über Lampaden aus vor und erreichte über Irsch und Olewig vor Mitternacht die Innenstadt, wo eine überraschte Wehrmachtskompanie mit vier Panzerabwehrkanonen ohne einen Schuss kapitulierte. DieTask Force Haskell eroberte Filsch, Tarforst und den Petrisberg und marschierte überKürenz in Trier-Nord ein. Von Konz-Niedermennig aus rückte dieTask Force Norris auf Trier-Süd vor, während die Task Force Cherry Richtung Ruwer abriegelte. DieTask Force Richardson teilte sich in zwei Hälften zur Eroberung der beiden Moselbrücken auf. Ein Team fand gegen 2 Uhr dieKaiser-Wilhelm-Brücke gesprengt vor; das andere Team rückte von dort weiter RichtungRömerbrücke vor und meldete, dass sie intakt sei. Dort wurden die Amerikaner mit leichten Waffen vom anderen Ufer beschossen. Sie richteten Maschinengewehrfeuer ans andere Ende der Brücke und stießen mit einem Infanterie- und einem Panzertrupp über die Brücke vor. In diesem Moment rannten ein deutscher Major und fünf Soldaten mit brennendenSprengzündern auf die Brücke zu. Eine Sprengung gelang ihnen aber nicht.[39][40]
Am 2. März 1945 gegen 10 Uhr war Trier erobert[13]:S. 162. und mehr als 800 deutsche Soldaten gingen in Gefangenschaft. Die Eroberung Triers wurde von den Amerikanern als großer Erfolg gefeiert und produzierte landesweit Schlagzeilen. Am 7. März besuchte sogar der Oberkommandierende der US-Truppen in Europa, der spätere US-PräsidentDwight D. Eisenhower, gemeinsam mit GeneralGeorge S. Patton und dem Kommandeur des XX. US-Korps,Walton Walker, Trier und verlieh Lieutenant Colonel Jack J. Richardson denSilver Star, den vierthöchsten Orden der US-Armee.[39]Zum Gedenken an das Kriegsende wurde im Mai 2020 eine Tafel auf der Römerbrücke angebracht.[41]
Thermenmuseum am ViehmarktHochwasser 1993 an der Kaiser-Wilhelm-Brücke
Nach Kriegsende herrschte große Not. Die Versorgungslage war katastrophal, die am 10. Juli 1945 auf die Amerikaner folgende französische Besatzung requirierte selbst Material für den Aufbau des eigenen Landes.[13]:S. 162–163. In dieser Situation kam Hilfe ausSchweizer Dörfern. Ab dem 27. Mai 1946 wurden im sogenannten Schweizerdorf, d. h. in vier auf dem Augustinerhof errichtetenBaracken, vor allem über 2000 Kinder verpflegt.[42] Bis 30. Juni 1948, d. h. bis kurz nach derWährungsreform, nach der sich die Versorgungslage schlagartig verbesserte, wurden mehr als eine Million aus der Schweiz gelieferte Essensportionen ausgegeben.[43]
Seit 1946 gehört Trier zum Land Rheinland-Pfalz. Trierer Lokalpolitiker forderten noch längere Zeit vergeblich einen Anschluss anNordrhein-Westfalen. Durch die geringe Industrie in der Stadt blieben die Wachstumsraten auch während desWirtschaftswunders niedrig. Der städtische Wiederaufbau konnte nur mit Landesmitteln finanziert werden. Eine Verbesserung der strukturellen Wirtschaftsnachteile brachte dieMoselkanalisierung der 1960er Jahre und dasAktionsprogramm Eifel-Hunsrück zur Förderung industrieschwacher Regionen. Mittelständische Betriebe siedelten sich an, während sich die Stadt zum wichtigen Dienstleistungs- und Einkaufszentrum entwickelte und der Tourismus an Bedeutung gewann.[13]:S. 164–165.
Im Jahr 1970 wurde dieUniversität eröffnet, zunächst als Teil der Doppeluniversität Trier–Kaiserslautern. Die Entwicklung Triers zur Universitätsstadt schritt am 1. April 1974 durch die Eröffnung des StudentenwohnheimsMartinskloster weiter voran. Seit 1975 ist die Universität selbstständig. 1971 entstand aus den VorgängerinstitutionenStaatliche Ingenieurschule für das Bau- und Maschinenwesen Trier und derWerkkunstschule Trier die Abteilung Trier derFachhochschule Rheinland-Pfalz. Seit 1996 ist sie alsHochschule Trier (bis 11. September 2012Fachhochschule Trier) eine eigenständige Fachhochschule.
Weitere wichtige Ereignisse in den 1970er Jahren waren die Einstellung der 99-jährigenTrierischen Landeszeitung am 31. März 1974 und die Wiedereröffnung des restauriertenDomes am 1. Mai desselben Jahres.
Vom 24. Mai bis 27. Mai 1984 feierte Trier offiziell das 2000-Jahr-Jubiläum der Stadt. 1986 erklärte dieUNESCO dierömischen Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier zumWeltkulturerbe. Bei Arbeiten zum Bau einerTiefgarage im Oktober 1988 kamen unter demViehmarkt Reste einer römischenThermenanlage zutage. Am 5. November wurde dieSternwarte Trier eingeweiht. Am 9. September 1993 wurde bei Ausschachtungsarbeiten für eine weitere Tiefgarage nahe der Römerbrücke einSchatz mit 2558 römischenGoldmünzen gefunden. Er hat einen geschätzten Edelmetallwert von 2,5 Millionen Euro.
BeimWeihnachtshochwasser 1993 erreichte der Pegelstand der Mosel am 21. Dezember 1993 eine Marke von 11,28 m.[44]Nur an Silvester 1947 war der Stand mit 11,39 m höher, dies war der höchste Stand seit Beginn der Messungen 1817.[45]
Ab 2001 baute Trier zusammen mit Luxemburg,Metz und Saarbrücken das 2007 offiziell gegründete StädtenetzQuattroPole auf.[13]:S. 166–167. Seit 2003 wird alle zwei Jahre derOswald-von-Nell-Breuning-Preis der Stadt Trier vergeben. Er istOswald von Nell-Breuning (1890–1991) gewidmet, der als „Nestor der katholischen Soziallehre“ galt undEhrenbürger Triers war.Vom 22. April bis 24. Oktober 2004 fand dieLandesgartenschau auf demPetrisberg statt, die von 724.000 Gästen besucht wurde.Bei einerAmokfahrt am 1. Dezember 2020 in der Innenstadt von Trier wurden sechs Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.[46][47]Am 15. Juli 2021 wurde Trier-Ehrang vomHochwasser in West- und Mitteleuropa 2021 schwer getroffen.[48]
Die in den 1970er Jahren entstandeneFußgängerzone in Trier wurde im März 2024 um den südlichen Teil derNeustraße und weitere Teilbereiche erweitert und reicht somit in Nord-Süd-Richtung von derPorta Nigra nahe derNordallee bis zurKaiserstraße nahe derSüdallee.
Ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen wurden in die Stadt Trier eingegliedert, davon waren einige zwischen 1798 und 1851 bereits Teil des Stadtgebiets. 1798 umfasste das Stadtgebiet insgesamt 890 Hektar.
Im Jahr 1888 wurden St. Paulin, Maar,Zurlauben, Löwenbrücken und St. Barbara eingemeindet und 1912 folgten Pallien (südlicher Teil), Heiligkreuz, St. Matthias, St. Medard und Feyen (mit Weismark).
Am 21. Mai 1930 kamen Euren, Biewer, Pallien (nördlicher Teil) und Olewig[50] hinzu, am 1. Juli 1930 Kürenz.[50] Nach Eingemeindungsverträgen Triers im Mai 1969 mit den acht Gemeinden Ehrang-Pfalzel (gebildet am 1. März 1968 durch Vereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden), Eitelsbach, Filsch, Irsch, Kernscheid, Ruwer, Tarforst und Zewen folgte am 7. Juni 1969 die Eingliederung der acht Gemeinden[51] sowie des GebietesKenner Flur aus den GemeindenKenn undLonguich.
Im 4. Jahrhundert war Trier als Residenz der römischen Kaiser nach dem GeschichtsschreiberZosimos die größte Stadt nördlich der Alpen.[52] DerCircus besaß ein Fassungsvermögen von 50.000 bis 100.000 Menschen, aufgrund der niedrigen Höhe der Gebäude und den nur locker bebauten Stadträndern geht man aber eher von bis zu 40.000 Einwohner in der spätantiken Stadt aus.[13]:S. 53. Im Mittelalter und bis zum Anfang der Neuzeit sank die Einwohnerzahl wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte auf nur noch 2.677 im Jahr 1697. Im 18. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt bis auf 8.829 im Jahr 1801. Mit Beginn derIndustrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Im Jahr 1900 lebten in der Stadt über 43.000 Menschen. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf über 88.000.[53]
Im Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt rund 35 Prozent ihrer Bewohner (30.551 Personen). Die Einwohnerzahl sank auf 57.000 im Jahr 1945. Erst im Zuge der Eingemeindung mehrerer Orte am 7. Juni 1969 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Gleichzeitig überschritt die Einwohnerzahl der Stadt erstmals die Grenze von 100.000, wodurch sie nach offizieller Definition zurGroßstadt wurde. Seit der Jahrtausendwende lag die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Trier nach Fortschreibung desStatistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz (nurHauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) meist sehr knapp unter 100.000. 2006 wurde der „Großstadt-Schwellenwert“ nach der Einführung einerZweitwohnungsteuer wieder überschritten. Zum Jahresende 2021 hatte Trier über 110.000 Einwohner.[54] Bundesweit steht Trier damit an der 73. Stelle unter denGroßstädten in Deutschland (Stand: 2022).[55]
In den Einwohnerstatistiken sind die Angehörigen der zwischen 1945 und 1999 in Trier stationiertenfranzösischen Streitkräfte mit ihren Familien nicht enthalten. Das waren zeitweise über 30.000 Menschen.
Zur Zeit derTreverer wurdenkeltische Gottheiten wieLenus Mars in den Tempelbezirken in Trier-West unterhalb des Markusberges an einer Felsenquelle (Tempelbezirk Irminenwingert) und imAltbachtal verehrt. Im 2. Jahrhundert entstand ein gallo-römischerTempelbezirk im Altbachtal mit 70 Tempeln und weiteren Kultstätten auf einer Fläche von etwa fünf Hektar.
Dasrömisch-katholischeChristentum spielte und spielt in der Geschichte Triers eine überdurchschnittlich wichtige Rolle. Bereits der zeitweise in Trier residierende KaiserKonstantin der Große, der sich selbst dem Christentum zuwandte und sich vor seinem Tod im Jahr 337 taufen ließ, förderte den Glauben öffentlich.[13]:S. 43.
Trier wurde wohl schon zum Ende des 3. Jahrhunderts Sitz eines christlichen Bischofs, der später zum Erzbischof, Herrscher einesweltlichen Territoriums und Kurfürst im Heiligen Römischen Reich aufstieg. DieReformation konnte sich in der Bischofsstadt nicht verbreiten; aus Trier ging jedoch mitCaspar Olevian einer der bedeutendsten deutschen reformierten Theologen hervor. Trier blieb eine überwiegend katholische Stadt; eine Minderheit der Trierer bekannte sich zumJudentum.[13]:S. 43, 79–80, 111–112. Nach der Besetzung des Erzbistums durch die Franzosen 1794 wurde die Kirchenprovinz durch dasKonkordat von 1801 aufgelöst und das Territorium 1815 der späteren preußischenRheinprovinz eingegliedert. Trier wurde jedoch 1821 erneut Sitz eines Bischofs, dessen Diözese neu umschrieben und der Kirchenprovinz Köln zugeordnet wurde (Suffraganbistum Trier). Die heutigen Pfarrgemeinden der Stadt bildeten von November 2003 bis Ende Dezember 2021 dasDekanat Trier, sie gehören seit Januar 2022 zum neuenPastoralen Raum Trier innerhalb desBistums Trier.[56]
Trier ist ein bedeutenderWallfahrtsort. Im Dom wird derHeilige Rock aufbewahrt, der in unregelmäßigen Abständen von einigen Jahrzehnten ausgestellt wird. Daneben gibt es die jährlichenHeilig-Rock-Tage.[57] Eine weitere Wallfahrt geht zum Grab des ApostelsMatthias in derBenediktinerabtei St. Matthias (dial. auchSt. Mattheis). Der Überlieferung nach ist es das einzigeApostelgrab nördlich derAlpen. Die Reliquien des Apostels Matthias und des Heiligen Rocks sollen der mittelalterlichen Überlieferung nach im Auftrag der römischen KaiserinHelena, Mutter des Kaisers Konstantin I., vom Trierer Bischof Agritius nach Trier überführt worden sein.[58] Hauptwallfahrtszeit ist die Woche umChristi Himmelfahrt. Weitere Wallfahrtsstätten sind das Grab des heiligenPaulinus in der KircheSt. Paulin, das Grab der seligenBlandine Merten in der Blandinenkapelle auf dem Friedhof St. Paulin, dieMaria-Hilf-Kapelle derBarmherzigen Brüder von Maria-Hilf, die Schönstatt-Kapelle imCaspary-Park in Heiligkreuz oder die Markuskapelle auf demMarkusberg.[59]Trier liegt am Schnittpunkt mehrererJakobswege, diePilger nachSantiago de Compostela führen, darunter derEifel- und derMosel-Camino.
Nachdem Trier preußisch geworden war, kamen auchProtestanten in die Stadt, die eine evangelische Kirchengemeinde gründeten. Die ehemaligeJesuitenkirche wurde nach einem Jahr als Simultankirche von 1819 bis 1856 evangelische Pfarrkirche. Danach wurde die zu diesem Zweck wiederaufgebauteKonstantinbasilika evangelische Pfarrkirche und die Jesuitenkirche wieder an die Katholiken übergeben. Durch die 1969 erfolgte Eingemeindung der ehemals selbstständigen StadtEhrang und anderer Gemeinden westlich der Mosel kam die heutige, seit 1946 selbstständige evangelische Kirchengemeinde Trier-Ehrang mit ihrer1928 bis 1930 errichteten Kirche zu Trier. Das Gemeindegebiet der Evangelischen Kirchengemeinde Trier-Ehrang umfasst heute die Trierer Stadtteile westlich der Mosel sowie in etwa das Gebiet der VerbandsgemeindenSchweich,Trier-Land undRuwer. Die 1963 geweihte Christuskirche im StadtteilHeiligkreuz wurde 2014 wieder aufgegeben. Heute gehören alle evangelischen Christen Triers zumKirchenkreis Trier derEvangelischen Kirche im Rheinland, es sei denn, dass sie Mitglieder einerFreikirche sind.
Eine Triererjüdische Gemeinde gab es wohl erstmals in der Römerzeit. Erneut entstand sie im Mittelalter mit dem ersten schriftlichen Beleg 1066. Bei einem Pogrom während desVolkskreuzzugs 1096 kam es nur zu wenigen Toten, aber vielenZwangstaufen, die meisten kehrten nach einem Jahr zu ihrem alten Glauben zurück. Die Gemeinde konzentrierte sich auf das eng bebaute Judenviertel nahe dem Markt um die heutigeJudengasse.[13]:S. 79–80. Eine Blütezeit erlebte die Gemeinde Anfang des 14. Jahrhunderts in der Herrschaftszeit Balduins von Luxemburg. Nach einemschweren Pogrom 1349 und weiteren Ausweisungen 1418/19 hörte die Gemeinde auf zu existieren und ist erst für um 1610 wieder belegt. Im 18. und 19. Jahrhundert assimilierte sich die Gemeinde weitgehend in der Bevölkerung. Nach der Entrechtung, Flucht, Deportation und Ermordung während des Nationalsozialismus gründeten 14 zurückgekehrte Mitglieder die Gemeinde 1945 neu. Die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Trier in der Kaiserstraße wurde 1957 eingeweiht. Großen Zuwachs erhielt sie in den 1990ern durchKontingentflüchtlinge aus der ehemaligenSowjetunion. Die Gemeinde hat heute etwa 500 Mitglieder, die durch den Rabbiner vonThionville mitbetreut werden.[63]
DieBahai-Religion besitzt eine Gemeinde in Trier. Weiterhin existiert in der Hornstraße ein buddhistisches Zentrum, in der Luxemburger Straße ein islamisches Kulturzentrum mit einer Moschee.[60] Die türkisch-islamische Haci Bayram Camii inKonz ist auch für Trier zuständig.
Unter dem Namen „les amis de l’humanité“ entstand 1805 unter der napoleonischen Herrschaft eineFreimaurerloge. Noch heute arbeitet diese Loge unter dem Namen „Zum Verein der Menschenfreunde“.[64]
2007 lebten in Trier knapp 67.500 römisch-katholische Christen, rund 13.600 Evangelische, ca. 2.000 Muslime (Schätzung) und etwa 500 Juden.[65][66] Ende 2012 waren 63,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 12,9 % protestantisch. 23,2 % hatten keine oder eine sonstigeKonfessionszugehörigkeit.[67] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. LautZensus 2022 war Trier im Jahr 2022 die einzige Großstadt in Deutschland, in der Angehörige der katholischen Kirche die absolute Mehrheit bildeten (mit einem Anteil von 52 %).[68] Im Jahr 2023 waren in Trier nur noch weniger als die Hälfte der Bürger katholisch.[69] Ende März 2025 waren 45,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 9,4 % evangelisch. 44,7 % gehörten entweder einer anderenGlaubensgemeinschaft an oder warenkonfessionslos.[70]
An der Spitze der Stadt Trier stand seit 1302 derSchöffenmeister, gelegentlich auchBürgermeister genannt. DerSchultheiß war Vertreter der erzbischöflichen Hoheitsrechte gegenüber der Stadt. Im 15. Jahrhundert standen zwei Bürgermeister an der Spitze. Es herrschte stets Streit mit dem Erzbischof über den Status der Stadt. 1795 führte diefranzösische Besatzung die kollegialeMunizipalverfassung ein. 1798 wurde dieMairieverfassung eingeführt und einige Vororte eingegliedert. 1801 folgte eine neue Gemeindeverfassung, die im Wesentlichen bis 1845 beibehalten wurde, wobei der Bürgermeister ab 1818 den TitelOberbürgermeister führte (Trier war inzwischen Stadtkreis geworden). Der Oberbürgermeister war zugleich Landrat des Kreises Trier (bis 1851). 1856 erhielt die Stadt die „Rheinische Städteordnung“. Der Gemeinderat entschied sich für dieBürgermeisterverfassung (im Gegensatz zurMagistratsverfassung). Mit dempreußischen Gemeindeverfassungsgesetz von 1933 sowie derDeutschen Gemeindeordnung von 1935 wurde dasFührerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Nach demZweiten Weltkrieg wurde zunächst ein Bürgermeister eingesetzt, den 1946 die Stadtverordneten wählten. Er war zunächst ehrenamtlich, seit 1949 wieder hauptamtlich tätig.
Der TriererOberbürgermeister trägt eineAmtskette aus Gold, die das alte Trierer Stadtsiegel zeigt, auf dem der Patron des Doms von Trier,der hl. Petrus, und der erste Bischof von Trier,Eucharius, von Christus den Schlüssel für die Sancta Treveris (das Heilige Trier) erhalten.
Der ehemalige Beigeordnete Ulrich Holkenbrink kandidierte am 24. September 2006 für die CDU bei der Wahl zum neuen Oberbürgermeister, unterlag jedoch seinem vonSPD undBündnis 90/Die Grünen unterstützten Gegenkandidaten Klaus Jensen, der zwar SPD-Mitglied ist, aber als unabhängiger Kandidat antrat, deutlich. Holkenbrink erreichte 33,1 % der gültigen Stimmen, Jensen 66,9 %. Die Wahlbeteiligung betrug 43,2 %. Der Trierer Oberbürgermeister wird somit seit dem 1. April 2007 erstmals nachKriegsende nicht von der CDU gestellt. Helmut Schröer hatte nicht mehr erneut kandidiert. Als Nachfolger von Klaus Jensen wurde am 12. Oktober 2014 Wolfram Leibe (SPD) mit 50,2 % der Stimmen gewählt. Er trat sein Amt am 1. April 2015 an.[73] Bei der Direktwahl am 25. September 2022 wurde Leibe mit einem Stimmenanteil von 72,2 % bei erneut geringer Wahlbeteiligung (32,2 %) für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.[74]
Der Trierer Stadtvorstand umfasst neben dem Oberbürgermeister noch den Bürgermeister sowie zwei hauptamtlicheBeigeordnete. Die Mitglieder des Stadtvorstandes stehen zugleich den fünfDezernaten vor.
Dezernat I: Hauptdezernat – OberbürgermeisterWolfram Leibe (SPD)
Dezernat II: Soziales, Bildung, Jugend und Integration – BürgermeisterinElvira Garbes (Grüne), seit Februar 2018
Dezernat III: Kultur, Tourismus und Weiterbildung – Beigeordneter Markus Nöhl (SPD), ab 1. September 2021[75][76]
Dezernat IV: Planen, Bauen und Gestalten – Beigeordneter Thilo Becker (parteilos), ab Mai 2023, Vorgänger:Andreas Ludwig (CDU), 2015 bis 2023
Dezernat V: Bürgerdienste, Innenstadt und Recht – Beigeordneter Ralf Britten (CDU), ab 1. November 2021[75][77]
DieBlasonierung des aktuellen Wappens lautet:In Rot der stehende,nimbierte und golden gekleideteSt. Petrus mit einem aufrechten, abgewendeten goldenen Schlüssel in der Rechten und einem roten Buch in der Linken. Der Hl. Petrus als Stadtpatron ist schon seit dem 12. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt nachweisbar. Die Darstellung der Person wechselte mehrmals; seit dem 15. Jahrhundert steht sie aufrecht. DieStadtfarben sind Gold-Rot und wurden erst im 19. Jahrhundert festgelegt.[78]
Die neueste Version des Wappens hat die Form einesspanischen Schildes, darüber eine stilisierte roteMauerkrone mit drei Zinnen. DieFlagge und dasBanner sind gold-rot gestreift mit dem Wappen in der Mitte der Flagge bzw. in der oberen Hälfte des Banners.[79]
Trier ist neben Luxemburg,Metz und Saarbrücken, mit denen es sich zum StädtebundQuattroPole zusammengeschlossen hat, ein Oberzentrum derGroßregion Saar-Lor-Lux-Rheinland Pfalz-Wallonie.
Im Jahr 2011 standen im Etat der Stadt Einnahmen von 301 Millionen Euro Ausgaben von 364 Millionen Euro gegenüber. Es mussten 63 Millionen Euro über Kredite finanziert werden. Insgesamt hatte die Stadt Trier 581 Millionen Euro Schulden.[82] Bei der Pro-Kopf-Verschuldung lag Trier mit 6.174 Euro unter den kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz auf Platz fünf. Das ergab eine Analyse im Auftrag derIndustrie- und Handelskammer Trier.[83]
Die Verschuldung im Jahr 2021 betrug 961.936.000 Euro und somit 8.731 Euro je Einwohner. Alle kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz hatten zu diesem Zeitpunkt eine Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 6.177 Euro.[54]
Trier zeichnet sich durch bedeutende Kulturdenkmäler aus zwei Jahrtausenden aus und gilt mit seinen archäologischen Sammlungen als Museumsstandort von internationalem Rang. Neben großen Museen wie demRheinischen Landesmuseum Trier oder demMuseum am Dom besitzt die Stadt einDreispartentheater mit eigenen Ensembles.[13]:S. 166–167.
Bei der LandesausstellungDer Untergang des Römischen Reiches vom 25. Juni bis 27. November 2022 mit über 205.000 Besuchern waren etwa 700 Exponate aus 130 Museen und 20 Ländern an den Standorten Rheinisches Landesmuseum Trier, Stadtmuseum Simeonstift Trier und Museum am Dom zu sehen.Von Juni bis November 2025 ist die LandesausstellungMark Aurel – Kaiser, Feldherr, Philosoph geplant.
Jugendzentren existieren in Trier-Mitte/Gartenfeld (Mergener Hof), Trier-Mariahof, Trier-Euren, Trier-Süd, Trier-Kürenz und Trier-Ehrang/Quint. Bis zur Schließung 2019 existierte in Trier-Nord mit demExzellenzhaus(Exhaus) knapp 50 Jahre ein Jugend- und Kulturzentrum. Ein Bürgerbegehren zur Wiederinbetriebnahme des Standortes wurde trotz erfüllten Quorums aus inhaltlichen Gründen vom Stadtrat Trier nicht zugelassen.[85]
Im Stadtzentrum existieren zweiKinos, dasProgrammkinoBroadway Filmtheater und dasMultiplex-KinoCinemaxX. Ergänzt wird die Kinolandschaft durch die Programme des FilmvereinsF.ab! desCineasta, desUnifilm und des FilmclubsLe Septième Art e. V.Früher gab es über zwanzig Kinos im Bereich der heutigen Stadt Trier. Die größeren davon waren dasApollo in der Saarstraße, dasCapitol in der Brotstraße, dasGermania (Modernes Theater) in der Fleischstraße, dasMetropol in der Moselstraße oder dasNeue Theater (Reichshallen-Theater) in der Simeonstraße, jeweils mit 500 oder mehr Plätzen.[86]
DasKarl-Marx-Haus ist das Geburtshaus des deutschen Ökonomen, Philosophen, Autors und Revolutionärs Karl Marx und heute ein Museum.Die Schatzkammer derStadtbibliothek Trier enthält kostbare Bücher und Handschriften aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, wie zum Beispiel dieGutenberg-Bibel,Coronelli-Globen, Karten oder Glasmalerei.Das Verkehrsmuseum Trier in der Gottbillstraße wird geführt von den Trierer Stadtwerken in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Straßenbahnervereins Trier.DasSpielzeugmuseum in der Steipe am Hauptmarkt zeigt mehr als 5000 Exponate, darunter Puppen, Eisenbahnen, Brettspiele oder Baukästen aus verschiedenen Epochen und Ländern.DasHaus des Waldes (Waldmuseum) befindet sich beimDrachenhaus im Weißhauswald beim Wildgehege und an einem Waldlehrpfad.DasFreilichtmuseum Roscheider Hof liegt inKonz direkt an der Gemarkungsgrenze zu Trier. Es wurde 1973 u. a. vomLandkreis Trier-Saarburg und den Städten Trier und Konz gegründet und stellt die Volkskultur der Region dar.
AnsässigeOrchester sind das Philharmonische Orchester der Stadt Trier,[89] das Collegium Musicum derUniversität Trier, bestehend aus Chor und Orchester, das Collegium Musicum des Bildungs- und Medienzentrums imPalais Walderdorff sowie das „da capo“ Orchester Ehrang 1999 e. V. Der Reservistenmusikzug Trier 1966 ist der älteste Reservistenmusikzug Deutschlands.[90] In den Stadtteilen gibt es darüber hinaus zahlreicheMusikvereine.
DasSummerblast Festival in derSWT-Arena (bis 2018 im Jugend- und KulturzentrumExzellenzhaus)[91] fand zuletzt 2022 statt.DasElectronic River Festival im Rahmen des Zurlaubener Heimatfestes gibt es seit 2011.[92]Trier ist auch Spielort desMosel Musikfestivals mit nationalen und internationalen Stars und Orchestern. Des Weiteren spielen seit 2015 beim jährlichen MusikfestivalPorta hoch drei verschiedene deutsche Musiker und Bands direkt vor der namensgebenden Sehenswürdigkeit.[93]
Sehenswert sind darüber hinaus dieThermen am Viehmarkt, das über 1000 Sarkophage umfassende antike Gräberfeld unter derReichsabteikirche St. Maximin, die Albanagruft und weitere römische Grabkammern auf dem Gelände des Friedhofs derBenediktinerabtei St. Matthias oder außerhalb der Kernstadt dasPalatiolum inTrier-Pfalzel mit dem sogenannten Küsterhaus, dem ältesten bewohnten römischen Steinhaus in Deutschland.
Mittelalterliche Bauwerke in Trier sind allen voran derTrierer Dom St. Peter, die älteste Bischofskirche Deutschlands,[94] und die mit dem Dom durch einen Kreuzgang verbundene gotischeLiebfrauenkirche (1227–1243 erbaut). Außerhalb der mittelalterlichen Stadtgrenzen steht dieBenediktinerabtei St. Matthias mit ihrer romanischen Kirche, die der Legende nach das Grab desApostels Matthias beherbergt. Reste derehemaligen Stiftskirche in Trier-Pfalzel bilden das Querschiff der heutigen Pfarrkirche. Ursprünglich romanischer Architektur ist auch dieHeiligkreuz-Kapelle in Trier-Heiligkreuz.
Von einst zahlreichen wehrhaften romanischen Wohntürmen haben sich derFrankenturm, derTurm Jerusalem und derKonviktsturm erhalten. Weniger einem Wehrturm als einem befestigten Wohnhaus gleicht das frühgotischeDreikönigenhaus in derSimeonstraße. Aus dem Mittelalter stammen auch die ältesten Teile desHauptmarkts mit der rekonstruiertenSteipe, demMarktkreuz, der von Wohnhäusern umbauten KircheSt. Gangolf und der naheliegendenJudengasse. In derRenaissance wurde der Petrusbrunnen auf dem Platz errichtet. AmDomfreihof enthält der ursprünglich gotische BauKurie Von der Leyen nach Umbauten heute Renaissance- und Barockelemente.
Zu weiteren Überresten des mittelalterlichen Triers gehören Reste derStadtmauer Triers, der Stadtmauer des heutigen Stadtteils Ehrang und der Befestigungen im Stadtteil Pfalzel. Von der ehemaligenBurg Pfalzel sind mehrere Türme erhalten. Eines der ältesten erhaltenen Gebäude in Pfalzel ist dasRosportsche Haus von 1579. DerZewener Turm im Stadtteil Zewen ist eine wehrhafte ehemalige Zollanlage.
An der Mosel stehen die alten Kräne „Alter Krahnen“ von 1413 und derbarocke „(Alte)Zollkran“ von 1774, auch „Jüngerer Moselkran“ genannt.
DasKurfürstliche Palais wurde im 17. Jahrhundert unterLothar von Metternich und Philipp Christoph von Sötern als Residenz der Erzbischöfe und Kurfürsten mit einem vierflügeligen Hochschloss errichtet, aber nur wenig dauerhaft genutzt. Vom sich nördlich anschließenden Niederschloss sind nur das St.-Petersburg-Portal und derRote Turm aus dem Jahr 1647 erhalten, letzterer dient heute als Glockenturm der Konstantinbasilika. Diese wurde beim Bau des Kurfürstlichen Palais zunächst teilweise niedergelegt, teilweise in dessen Westflügel integriert. Im 18. Jahrhundert erhielt das Palais einenRokokoflügel auf der Südseite. Für den Wiederaufbau der Basilika wurde der Westflügel des Palais abgerissen und der Südflügel verkürzt.
Weitere Schlossbauten außerhalb der Kernstadt sind dasQuinter Schloss im Stadtteil Trier-Quint und dasSchloss Monaise zwischen Zewen und Euren.
In der Trierer Altstadt stehen noch viele barocke Wohn- und Geschäftsgebäude. Aus dem 17. Jahrhundert stammt dasRote Haus am Marktplatz. Sowohl dasKarl-Marx-Haus genannte Geburtshaus des Gesellschaftstheoretikers mit Museum als auch dasKarl-Marx-Wohnhaus, in dem er aufwuchs, stammen im Kern aus dem 18. Jahrhundert. Erhaltene barocke Stadtpalais sind dasPalais Kesselstatt und dasPalais Walderdorff. Als älteste Apotheke Deutschlands gilt dieLöwen-Apotheke am Hauptmarkt in einem Gebäude aus dem späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert. DerGeorgsbrunnen auf dem Kornmarkt gilt als besonders schöner Rokokobrunnen.
Im StadtteilPallien findet sich ein Ensemble im alten Ortskern mit dem Hofhaus der Abtei St. Martin, Handwerker- undTagelöhnerhäusern sowie der KircheSt. Simon und Juda.
1804 wurde derHauptfriedhof Trier angelegt, auf dem Grabmäler aus dem 19. und 20. Jahrhundert erhalten sind. Derjüdische Friedhofsteil wird seit 1920 belegt. Der vorher genutzte, schon im 17. Jahrhundert angelegteAlte Jüdische Friedhof an der Weidegasse enthält noch 446 Grabsteine, der älteste erhaltene aus dem Jahr 1686.
An den bis 1999 bestehenden französischen Truppenstandort erinnert die Siedlung für französische Offiziere mit Bauten inHolzrahmenbauweise. Die Siedlung wurde 1948 bis 1950 in Trier Nord erbaut (Hochwaldstraße und Wittlicher Straße NäheNells Park). Auf demehemaligen Truppenübungsplatz der Französischen Streitkräfte sind künstliche Ruinen zum Häuserkampftraining undGraffiti mit afrikanischen Landschaften (oberhalb des Stadtteils Trier-Feyen) erhalten.
Aus dem 21. Jahrhundert stammt die begehbare StahlskulpturTurm Luxemburg auf dem Landesgartenschaugelände von 2004, die die Stadt Luxemburg anlässlich des Ereignisses an Trier schenkte.[98] Ebenfalls für die Landesgartenschau entstand das Wasserband auf dem Petrisberg. Zum 200. Geburtstag vonKarl Marx wurde am 5. Mai 2018 die von derVolksrepublik China geschenkteKarl-Marx-Statue auf demSimeonstiftplatz enthüllt.
In und um die Kernstadt von Trier gibt es große Waldgebiete sowie mehrere Parks und Schutzgebiete.Im Zentrum liegt derPalastgarten zwischen Kurfürstlichem Palais und Kaiserthermen, der erstmals zu kurfürstlicher Zeit ein Park war und der in den 1930er-Jahren erneut als solcher angelegt wurde. Das Zentrum ist umgeben von langgezogenen Grünstreifen entlang desTrierer Alleenrings. In Trier-Nord gibt es den bereits 1793 bis 1801 im englisch-holländischen Stil angelegtenNells Park und denHauptfriedhof Trier als größte innerstädtische Grünanlage. Im Süden der Stadt zwischen Heiligkreuz und Feyen/Weismark liegt die Parkanlage Mattheiser Weiher amAulbach. Das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau auf dem Petrisberg wurde seit 2004 zunehmend bebaut und besteht nur noch zum Teil aus Grünanlagen.
AlsLandschaftsbestandteil sind die GebieteHecken beiTrier-Eitelsbach,Ehemaliger Biergarten Löwenbrauerei und am rechten Moselufer zwischen Nordbad und Zollkran derBaumbestand am Moselradweg Trier geschützt.[99]Darüber hinaus gibt es über 200Naturdenkmale in Trier, das sind ganz überwiegend Bäume, Felsformationen oder Höhlen.
In Trier gibt es zwölfKleingartenanlagen, die vomStadtverband Trier der Kleingärtner e. V. verwaltet werden.[100]Die ersten Kleingärten (Schrebergärten) in Trier wurden 1904 vomVerein für häusliche Blumenpflege angelegt.[101]
Gemäß der Sportvereinsbefragung 2012 gibt es in Trier 112 Sportvereine. In den 67 Vereinen, die sich an der Befragung beteiligten, sind insgesamt 21.297 Sportler organisiert, dabei sind Frauen mit 39,7 % unterrepräsentiert. Mitgliederstärkster Verein ist derPost-Sportverein Trier (aus dem Jahr 1929) mit 3100 Mitgliedern. Rund 83 Prozent aller Funktionsträger in den befragten Vereinen sind ehrenamtlich tätig. Beliebteste Sportarten sind Fußball bei den Männern und Turnen bei den Frauen.[102]
Die FußballmannschaftEintracht Trier brachte es1998 im DFB-Pokal bis ins Halbfinale und verpasste nach einem Elfmeterschießen nur knapp die Teilnahme am Europapokal. Im Sommer 2002 schaffte sie nach langer Abstinenz den Aufstieg in dieZweite Bundesliga, stieg aber 2005 wieder in die Regionalliga und ein Jahr darauf in die Oberliga ab. In derSaison 2023/24 errang der Verein vorzeitig die Meisterschaft in derOberliga Rheinland-Pfalz/Saar und sicherte sich dadurch den Aufstieg in dieRegionalliga Südwest.
In derBasketball-Bundesliga war Trier von 1990 bis 2015 mit dem TVG Trier, späterTBB Trier, vertreten. Zu den größten Erfolgen zählt der zweimalige Gewinn des Deutschen Pokals 1998 und 2001. 2015 wurde die Mannschaft nach einer Insolvenz aufgelöst. Den Startplatz in der2. Bundesliga ProA übernahm die neu gegründete MannschaftGladiators Trier. Die Damenhandballmannschaft desDJK/MJC Trier („Die Miezen“) spielte von 2000 bis 2015 in der 1. Bundesliga und errang 2003 die deutsche Meisterschaft. Damenhandball- und Basketballmannschaft tragen ihre Heimspiele in derSWT-Arena aus. DieRollstuhlbasketball-MannschaftTrier Dolphins spielt ebenfalls in der 1. Bundesliga, sie trägt ihre Heimspiele in der Mäusheckerhalle aus.
Weiterhin etablierten sich in Trier auch amerikanische Sportarten. DasBaseballteam derTrier Cardinals gewann in den Jahren 1995 und 1996 die deutsche Meisterschaft. Nach Rückzug von Sponsoren begann allerdings bald darauf ein langer Niedergang. Zurzeit spielen sie in der Landesliga des Südwestdeutschen Baseball- und Softball-Verbandes e. V. (SWBSV). Das Mixed-Softball Team belegte 2007 den dritten Platz in der inoffiziellen Deutschen Softball Mixed Meisterschaft.
Als weitere amerikanische Sportart istAmerican Football mit zwei Vereinen in der Stadt vertreten. Bereits 1990 wurden dieTrier Stampers des Post-Sportvereins Trier gegründet. Sie verpassten 1999 nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga.[103] DieDamenmannschaft der Stampers spielte bis 2023 in der2. Damenbundesliga. Ein weiteres Football-Team sind die 2008 gegründeten Trier Wolverines, die mit ihrem Jugend-Team im selben Jahr den zweiten Tabellenplatz der Jugendaufbauliga erreichten.
Die Herren-Rugby-Mannschaft des FSV Trier-Tarforst spielt in der Verbandsliga NRW (Stand: 2023/24).
Zu den lokalen Sportvereinen gehören der KegelclubDomstein Trier, der in derKegel-Bundesliga (Schere) mehrfach Deutscher Meister wurde und derSchachvereinSG Trier 1877, der von 2007 bis 2017 derSchachbundesliga angehörte. Die TriererGo-Sektion desDeutschen Go Bundes spielt als gemeinsames Team mit Luxemburg (TriLux) in der 2. Bundesliga.[104] Die Trierer Go-Gruppe[105] zeichnet sich vor allem durch eine erfolgreiche Jugendarbeit aus, aus der sowohl der deutsche Jugendmeister 2014 als auch die deutschen Schulmannschaftsmeister der Jahre 2014 und 2015 (Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) hervorgingen. DerPBC Trier spielte zeitweise in der1. Poolbillard-Bundesliga.
DerRV Treviris Trier ist der Heimatverein des RuderersRichard Schmidt, der in den Jahren 2009 bis 2021 mit demDeutschland-Achter Olympia- und WM-Medaillen gewann. Der VereinTrierer Kanufahrer 1948 (TKF) befindet sich in der Nähe der heutigen modernen Römerstadt-Jugendherberge[106] im ehemaligen Jugendherbergshaus (Hans-Karl-Schmitt-Haus). Auf demFlugplatz Trier-Föhren ist der 1975 gegründeteFallschirmsportclub Trier e. V. ansässig.
Auch der RadsportvereinRV Schwalbe 1932 e.V. (kurz:Schwalbe Trier) zählt mit fast 300 Mitgliedern und der Teilnahme an über 100 Rennen im Jahr zu den lokal bekannteren Sportvereinen.[107]
In Trier gibt es die dreiSchwimmbäderDas Bad an den Kaiserthermen (kurzStadtbad) als einziges Hallenbad sowie die beiden FreibäderDas NordBad an der Mosel (Nordbad) undDas SüdBad an den Weihern (Südbad).
Regelmäßige Sportveranstaltung ist derSilvesterlauf Trier jedes Jahr am 31. Dezember. Er gilt als einer der bestbesetzten Jahresabschlussläufe in Europa und wird in Anlehnung an den berühmtenbrasilianischen Silvesterlauf „deutsches São Paulo“ genannt.
2021 bewarb sich die Stadt alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeber fürSpecial Olympics Panama ausgewählt.[108] Die Delegation bestand aus 18 Personen.[109] Damit wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[110]
Größere Veranstaltungen in Trier sind dasAltstadtfest am letzten Wochenende im Juni oder derWeihnachtsmarkt ab Ende November in der Innenstadt. Viele Stadtteile feiern jährliche Kirmes oder Weinfeste wie das Olewiger Weinfest, bei dem traditionell die Trierer Weinkönigin gekrönt wird. Sehr beliebt sind auch dasZurlaubener Heimatfest oder derEhranger Markt. Eine lange Tradition haben die Peter-und-Paul-Messe Ende Juni oder die Allerheiligenmesse Anfang November.
Größere Konzerte werden entweder in derMesseparkhalle,Europahalle oder in derSWT-Arena veranstaltet. Unter anderem im regionalen KulturzentrumTufa, einer umgenutzten ehemaligen Tuchfabrik, finden kleinere Konzerte verschiedener Stilrichtungen undKleinkunstveranstaltungen statt.
Die Kunsthalle der Europäischen Kunstakademie organisiert regelmäßig thematische Ausstellungen und Vernissagen mit Künstlern aus dem In- und Ausland sowie Podiumsgespräche, Atelierbesuche, Sommerfeste und Konzerte.
Im Jahr 2016 erbrachte Trier, innerhalb der Stadtgrenzen, einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,741 Milliarden € und belegte damit Platz 65 innerhalb derRangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 42.142 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €). Das BIP je Erwerbsperson beträgt 58.640. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 0,3 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 4,7 %. In der Stadt waren 2016 ca. 80.900 Erwerbstätige beschäftigt.[112] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,3 % und damit leicht über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz von 4,1 % (im benachbarten Landkreis Trier-Saarburg betrug sie 2,5 %).[113]
Das heutigeGartenzentrumLambert & Söhne KG geht auf eine 1830 von Nikolaus Lambert gegründete Gemüse- und Blumengärtnerei zurück. Ursprung vonLeyendecker HolzLand GmbH & Co. KG ist eine Holz- undBaustoffgroßhandlung aus dem Jahr 1860 inLöwenbrücken.[114]Traditionell gab es in Trier wenige große Industriebetriebe, eines der größten war dasTrierer Walzwerk in Kürenz, das von 1900 bis 2014 bestand.[115] DieJoh. Rendenbach jr. GmbH & Co. KG von 1871 war eine der letztenGerbereien, die nach dem traditionellenEichenloh-Grubengerbverfahren arbeiteten. Nach dem Betriebsende 2022 gingen die Markenrechte an ein Unternehmen inViechtach.
Über 500 Unternehmen aus der gesamtenRegion Trier sind Mitglied der 1963 gegründetenVereinigung Trierer Unternehmer in der Region Trier e. V. mit Sitz in Trier.
Seit Einstellung derTrierischen Landeszeitung im Jahr 1974 ist derTrierische Volksfreund (TV) dieeinzige regionaleTageszeitung. Daneben wird die „Rathauszeitung“ als behördlichesMitteilungsblatt für amtliche Bekanntmachungen kostenlos an alle städtischen Haushalte ausgegeben. Ebenso kostenfrei ist derWochenspiegel, der als Wochenzeitung an alle Haushalte verteilt wird. Im BereichOnlinemedien gibt es mehrere einer gewissen Fluktuation unterliegende Onlineportale/Stadtmagazine wie 2016 5vier.de,[116] lokalo.de[117] oder trier-reporter.de[118]. Eines davon war von 2007 bis 2014 die lokale Nachrichtenseite „16 VOR“, die darüber hinaus von 2014 bis 2015 als gedrucktes Magazin erschien. Des Weiteren gibt es ein Studio des öffentlich-rechtlichenSüdwestrundfunks (SWR), der das regionalisierte RadioprogrammSWR4 Rheinland-Pfalz zeitweise aus Trier sendet, sowie ein Regionalstudio des landesweitenprivatenHörfunksendersRPR1. Das BürgerfernsehenOK54 ist aus dem 1987 gegründeten Offenen Kanal Trier hervorgegangen.
InTrier-Zewen auf dem Heidenberg besteht einTierheim, das durch denTierschutzverein Trier und Umgebung e. V.[122] betrieben wird. Es ist zuständig für Tiere aus der gesamtenRegion Trier. Die vier Landkreise der Region und die kreisfreie Stadt Trier sind Miteigentümer des Grundstücks, auf dem sich das Tierheim befindet.[123]
Die Stadt Trier übernimmt für denehemaligen Regierungsbezirk Trier sowie die Hochwaldregion und Teile des Saarlands die Funktion als medizinisches Oberzentrum mit Leistungen der Maximalversorgung und der spezialisierten Facharztversorgung im ambulanten Sektor. In den Mittelzentren der Umgebung sind lediglich noch Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung mit 100 bis rund 300 Betten angesiedelt, von denen einige mittelfristig von Schließung bedroht sind. Im Bereich der Stadt Trier gibt es drei Kliniken. Veränderungen in den letzten Jahren waren die Übernahme der Klinik in Ehrang (nach Hochwasserschäden im Jahr 2021 geschlossen)[124] und des ehemaligen evangelischen Elisabeth-Krankenhauses durch das Mutterhaus im Jahr 2016 und die Schließung desHerz-Jesu-Krankenhauses im Jahr 2006. Insgesamt verfügen die Kliniken der Stadt heute über etwa 1500 Betten:
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von denStadtwerken Trier übernommen. In zweiWasserwerken wird dasRohwasser aus unterschiedlichen Quellen aufbereitet: Im Wasserwerk Irsch49.72636.69478 aus derRiveristalsperre und im Wasserwerk Kylltal49.821756.668625 aus 24 Brunnen, dieGrundwasser aus derBitburg-Trierer Mulde fördern.
Für die Aufbereitung des Talsperrenwassers kommt im Wasserwerk IrschUltrafiltration zur Reinigung des Wassers zum Einsatz. Anschließend wird das Wasser über Kalkstein gefiltert, um esaufzuhärten. Desinfiziert wird es seit 2015 überUV-Lampen. Das Wasser ist mit einer Gesamthärte von 0,8 mmol/l (4,2 °dH) dem Härtebereich „weich“ zuzuordnen.[126]
Die Filtration des Grundwassers erfolgt über große Filterbecken, die Partikel weitestgehend zurückhalten. Das Wasser entspricht mit einer Gesamthärte von 1,6 mmol/l (9,0 °dH) dem Härtebereich „mittel“.
Das Wasserwerk Irsch übernimmt grundsätzlich die Versorgung der StadtteileKürenz,Gartenfeld,Olewig, Auf der Hill,Kernscheid,Irsch,Filsch,Tarforst,Trimmelter Hof undWeidengraben sowie der GemeindenKorlingen,Gutweiler undSommerau. Alle anderen Stadtteile werden je nach Talsperrenstand entweder aus dem Wasserwerk Irsch oder Kylltal versorgt. Zumeist kommt das Trinkwasser des gesamten Stadtgebietes in den Monaten Februar bis September aus der Riveristalsperre. In den Wintermonaten wird der Stausee durch die Niederschläge erneut gefüllt.[126]
Jährlich werden insgesamt ca. 10 Mio. m³ Trinkwasser abgegeben. Im 680 km langen Leitungsnetz sind 20Hochbehälter zur Zwischenspeicherung und zur Sicherstellung des Wasserdrucks eingebaut. Der Energiebedarf für die Trierer Trinkwasserversorgung (1,7 Mio. kWh pro Jahr) wird inzwischen vollständig durch Eigenenergieerzeugung gedeckt. Dazu gibt es mehrereTurbinen im Netz undPhotovoltaikanlagen auf den Dächern von Hochbehältern, Pumpwerken und dem Wasserwerk Irsch.[127]
Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 1,74 Euro je Kubikmeter.[128]
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt überwiegend in den Zuständigkeitsbereich der Trierer Stadtwerke. Das Kanalnetz hat eine Länge von 499 Kilometern, 386 Kilometer davon imMischsystem (77 %). Im Stadtgebiet gibt es 13.300Schachtbauwerke und 16.000Straßenabläufe („Gullys“). Der Anschlussgrad an die Kanalisation liegt bei 99,9 %. Die Abwasserreinigung geschieht im Hauptklärwerk in der Metternichstraße49.77396.6862 (erbaut 1959, 170.000Einwohnerwerte), im Klärwerk Trier-Ehrang49.81546.7017 (erbaut 1984, 24.000 Einwohnerwerte)[129][130] oder für die Stadtteile Ruwer und Eitelsbach in der Kläranlage Unteres Ruwertal bei Eitelsbach49.7751366.717962 (erbaut 1966, 30.500 Einwohnerwerte). Diese Anlage wird betrieben durch das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Ruwer.[131] Die Kanalnetze dieser beiden Stadtteile werden jedoch durch die Stadtwerke Trier unterhalten.[132]
Wie auch bei der Trinkwasserversorgung ist das Hauptklärwerk Trier inzwischenenergieautark. 2016 standen einem Stromverbrauch von 3,05 Mio. kWh eine Energieerzeugung von 3,28 Mio. kWh gegenüber. Zum einen wurde die Autarkie durch die Einsparung von Energie durchProzessoptimierung, intelligente Steuerung und energieeffizientere Technik erreicht, zum anderen durch Erzeugung in zweiBlockheizkraftwerken, die das anfallendeKlärgas verstromen, durch Photovoltaik und durch Turbinen im Ablauf des Klärwerks.[133]
Die Wärmeerzeugung in Trier erfolgt größtenteils dezentral. Eine größere Fernwärmeversorgung gibt es nur im StadtteilMariahof, die 2,8 % (Stand: 2015/16) des Wärmebedarfs der Stadt deckt.[134] Trier ist in weiten Teilen mit einem Erdgasnetz erschlossen.[135] Die Anteile der Energieträger zur Wärmeversorgung in der Stadt insgesamt sind (Stand: 2024) 64 % Erdgas, 23 % Heizöl und 10 % erneuerbare Energien.[136]
DieUniversität Trier wurde schon 1473 gegründet und 1798 geschlossen. Erst 1970 wurde sie als Teil der Universität Trier-Kaiserslautern neu gegründet und ist seit 1975 selbständig. In enger Kooperation mit ihr steht die seit 1950 bestehendeTheologische Fakultät Trier als organisatorisch unabhängige Hochschule, die unter anderem Räumlichkeiten und Dienstleistungen der Universität nutzt.
DieHochschule Trier wurde 1971 durch Vereinigung mehrerer Vorgängereinrichtungen als Abteilung Trier derFachhochschule Rheinland-Pfalz gegründet. Im Jahr 1996 erfolgte die Verselbstständigung als Fachhochschule Trier. Neben Trier hat die Hochschule noch die zwei Außenstandorte Birkenfeld und Idar-Oberstein.
Der berufsbegleitenden Weiterbildung und Berufsfortbildung dienen dieEuropäische Kunstakademie Trier, eine 1977 vonErich Kraemer gegründete künstlerische Ausbildungsstätte, dieDeutsche Richterakademie zur überregionalen Fortbildung von Richtern und Staatsanwälten oder dieEuropäische Rechtsakademie als Fortbildungsstätte für Juristen im Europarecht. Die Europäische Akademie des Rheinland-Pfälzischen Sports ist eine Einrichtung der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Führungskräften im organisierten Sport.
Förderschulen und Schwerpunktschulen sind die Privatschule St. Josef, die Medard-Schule, die Porta-Nigra-Schule, die Treverer-Schule und die Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule.[138]
Realschulen plus sind dieKurfürst-Balduin-Realschule plus, die Nelson-Mandela-Realschule plus, die Moseltal Realschule plus Trier, die Privatschule St. Maximin und die weiterführende Schule der Freien Montessori-Schule.[139] Als private Realschule für Mädchen gibt es die Blandine-Merten-Realschule.[140]
Trier hat darüber hinaus eineIntegrierte Gesamtschule und zahlreiche Berufsbildende Schulen, darunter das Balthasar-Neumann-Technikum (FS),Fachschule für Technik, in Trägerschaft des Landkreises Trier-Saarburg und dieSt. Helena-Schule Trier.[142]
DerIndividualverkehr in Trier verläuft hauptsächlich auf den vorhandenenBundes-,Landes- undKreisstraßen.DasMobilitätskonzept Trier 2025 wurde 2013 und die Fortschreibung dieses Konzepts wurde 2018 vom Stadtrat Trier beschlossen.In einem Zehnjahreskonzept der Straßenbaumaßnahmen wurden folgende Schwerpunkte festgelegt, die einer jährlichen Überprüfung unterliegen:[143]
Verschiedene Verkehrsmaßnahmen inTrier-West (Priorität: 1), davon ist der VerkehrskreiselRömerbrückenkopf West bereits verwirklicht;
Neuanbindung des Aveler Tals über die Straße Am Grüneberg und über die Bahngleise bis zur Dasbachstraße und zurBundesautobahn 602 (Priorität: 2a)
Ausbau von Aul- und Arnulfstraße inTrier-Süd (südlicher Tangentenring) (Priorität: 2b)
Moselbahndurchbruch (zwischen Kürenzer Straße und Metternichstraße) (Priorität: 3), ab 2027;
Von 1890 bis 1951 existierte außerdem dieStraßenbahn Trier. Sie wurde durch den 1940 eingeführtenOberleitungsbus Trier ersetzt, der wiederum 1970 eingestellt wurde.
Der 1878 eröffneteHauptbahnhof befindet sich im nordöstlichen Bereich der Innenstadt zwischen den BezirkenMitte-Gartenfeld undNord. Trier ist nach Norden über dieMoselstrecke an Koblenz und über dieEifelstrecke an Köln angebunden; nach Süden führen dieTrierer Weststrecke nachLuxemburg, dieSaarstrecke nachSaarbrücken und dieObermoselstrecke nachPerl bzw.Metz (Frankreich). Durchgehende Züge fahren von Koblenz nach Saarbrücken und weiter nach Mannheim oder Luxemburg sowie montags bis freitags von Wittlich nach Perl, ansonsten ist der Trierer Hauptbahnhof in der Regel Endstation. Weitere Bahnhaltepunkte in Trier sind nördlich des HauptbahnhofsPfalzel,Ehrang,Ehrang-Ort undQuint sowie südlichTrier Süd. Direkt nördlich des Hauptbahnhofs liegt ein Betriebsbahnhof der Deutschen Bahn (ehemals Bahnbetriebswerk Trier). In Ehrang befindet sich ein ehemaligerRangierbahnhof, der von derDeutschen Bahn AG noch in geringem Umfang alsGüterbahnhof genutzt wird.
Bis Ende 2014 war Trier Hbf an dasIntercity-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen. Zuletzt gab es eine Verbindung nachNorddeich Mole (IC 35). EinIntercity-Express (ICE) fuhr sogar von 2005 bis 2011 direkt von und nach Berlin. Seit 2015 gibt es nur eine Fernzugverbindung pro Tag durch die luxemburgischeCFL über Koblenz nachDüsseldorf. Ab Ende 2025 soll das Angebot auf zwei weitere Verbindungen pro Tag über Koblenz nach Köln erweitert werden.[144]
Im Juni 2008 beschloss das Land Rheinland-Pfalz, dass die Trierer Weststrecke zwischen Trier-Ehrang und Trier-Zewen für den Personenverkehr reaktiviert werden soll, um vor allem die Anschlüsse für Pendler nach Luxemburg zu verbessern. Nach Jahren der Planung und vorbereitender Baumaßnahmen begann im Frühjahr 2024 der Bau der Haltepunkte; im Dezember 2024 soll die Strecke eröffnet werden.[145][146] Außerdem ist an der Moselstrecke die Errichtung zweier neuer Bahnhaltepunkte – in Trier-Nord, sowie südlich des HaltepunktesTrier Süd – geplant. Deren Bau ist Stand 2022 für das Jahr 2027 oder später in Aussicht genommen.[147]
Das Radwegnetz ist im Trierer Stadtgebiet mäßig ausgebaut. Insbesondere Fahrradfahrer, die sich im Stadtbereich bewegen, müssen oft auf enge, vielbefahrene Straßen ausweichen und die entsprechenden Sicherheitsrisiken in Kauf nehmen. DerADFC bewertete die Situation für Radfahrer in Trier 2010 noch als „mangelhaft bis ausreichend“.[148] Jedoch bekam Trier 2014 im ADFC-Fahrrad-Klima-Test den „3. Aufholer“-Preis in der Stadtgrößengruppe 100.000 bis 200.000 Einwohner[149] und liegt nun auf Platz 29 von 37 (untere 22 %) (Vgl. 2012: 39 von 42: untere 8 %). Im Jahr 2015 wurde dasRadverkehrskonzept Trier 2025 beschlossen.[150]
Mit derKanalisierung der Mosel zwischen 1958 und 1964 zu einer internationalen Großschifffahrtsstraße ist Trier mit dem Industriegebiet Lothringen, dem Land Luxemburg, den westdeutschen Industriezentren und den Nordseehäfen in den Niederlanden und Belgien über die Binnenschifffahrt verbunden. Trier ist Sitz der 1962 gegründetenMoselkommission zur Regelung aller Angelegenheiten der Schifffahrt auf der Mosel. Die 1962 gegründete Trierer Hafengesellschaft stellte 1965 denHandels- und Industriehafen in Trier-Ehrang fertig. Mit der Eröffnung am 26. Mai 1965 wurde Trier Hafenstadt. Der Trierer Hafen ist ein Umschlagplatz für den Güterverkehr, der sich hauptsächlich aus dem Transport von Erd- und Mineralöl sowie Erzen und Metallabfällen zusammensetzt. Eine Erweiterung der Hafenanlage erlaubt seit 1998 auch den Umschlag von Containern. Die Hafenanlage ist direkt an das Straßennetz und das Schienennetz angeschlossen.
Touristische Attraktionen sind die Moselfahrten aufPassagierschiffen sowohl nach Luxemburg als auch in Richtung Koblenz.
Nächstgelegener Flughafen für nationale und internationale Verbindungen ist derFlughafen Luxemburg, rund 40 Kilometer entfernt. Etwa 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich außerdem der von Trier-Euren (von 1910 bis 1977 in Betrieb) nach Föhren verlegteTrierer Flugplatz. ZumFlughafen Frankfurt-Hahn sind es ca. 70 Kilometer und derFlughafen Saarbrücken ist ca. 105 km entfernt.
Im rheinland-pfälzischenWanderwegenetz bildet Trier einen Knotenpunkt. Neben demEifelsteig hat hier auch derSaar-Hunsrück-Steig seinen Start- bzw. Endpunkt. EineTraumschleife am Saar-Hunsrück-Steig ist dieTrierer Galgenkopftour, ein 15,8 km langer Höhenweg, der u. a. zumNaumeter Kopf führt. DerMoselhöhenweg verläuft sowohl auf der Eifelseite als auch auf der Hunsrückseite durch das Stadtgebiet von Trier. Seit April 2014 wird Trier zusätzlich über den im Wechsel auf beiden Seiten des Moseltals verlaufendenMoselsteig angebunden. DerAusoniusweg von Trier nachBingen am Rhein ist seit Juni 2013 auch alsHunsrückerJakobsweg gewidmet.
Park-and-ride-Parkplätze stehen sowohl im Südwesten (Messepark) als auch im Norden (Riverside/Verteilerkreis) der Stadt zur Verfügung. Bei größeren Veranstaltungen ist zudem der Parkplatz derHochschule Trier am Schneidershof als Park-and-ride Parkplatz offen. An den Adventssamstagen werden drei spezielle kostenlose P+R-Linien im 10-Min-Takt angeboten (finanziert durch die City-Initiative); ansonsten werden die Parkplätze durch den normalen Linienverkehr bedient.
Über fast zwei Jahrtausende führte der Weg zum linkenMoselufer nur über dieRömerbrücke, deren erste Version 18 v. Chr. / 17 v. Chr. erbaut wurde.[151] Erst Anfang des 20. Jahrhunderts folgte dieKaiser-Wilhelm-Brücke als zweite Flussüberquerung; im Jahr 1973 kam dieKonrad-Adenauer-Brücke hinzu, die seitdem moselaufwärts die letzte Straßenbrücke komplett innerhalb Deutschlands ist (die nächste Brücke führt 18 km flussaufwärts vonWellen nachGrevenmacher). Die 1949 errichtetePfeiffersbrücke in Ehrang überbrückt die Bahnlinie Koblenz–Trier und verbindet dieServaisstraße mit der B 53. Außerdem gibt es eine Eisenbahnbrücke zwischen Pfalzel und dem Industriegebiet Nord (Moselstrecke Trier-Koblenz), im Volksmund „Pfalzeler Brücke“ genannt, die auch Fußgängern und Radfahrern die Moselüberquerung ermöglicht. Im Norden der Stadt liegt dieMoselbrücke Ehrang derBundesautobahn 64a zwischen Trier-Ehrang undKenn, auf der ebenfalls auch Fußgänger und Radfahrer den Fluss überqueren können. Sie verbindetA 602 undB 53, hat jedoch durch ihre Lage außerdem eine innerstädtische Erschließungsfunktion. DieKonzer Moselbrücke führt vonKonz nachTrier-Zewen. Sie verbindet dieSaarstrecke und dieObermoselstrecke mit derTrierer Weststrecke. InTrier-Pallien überspannt dieNapoleonsbrücke das Tal desSirzenicher Baches. Sie ist Teil derBundesstraße 51. DieAulbrücke in St. Matthias überquert die Bahnstrecke zwischen dem Trierer Südbahnhof und Konz-Karthaus. Weitere Brücken sind dieBiewerbachtalbrücke oder dieGartenfeldbrücke.
Im Rahmen des Abzugsfranzösischer Streitkräfte wurden die frei gewordenen Flächen zurKonversion genutzt. Das bisher größte Projekt dieser Art wurde Mitte der 2000er-Jahre auf dem Petrisberg verwirklicht, das neben einem Gebiet zum Wohnen und Arbeiten (Wissenschaftspark „WIP“) auch umfangreiche Grün- und Freizeitflächen umfasst, die im Rahmen der Landesgartenschau 2004 entstanden sind.[152] Das von der Kernstadt im Tal sichtbare charakteristische historische Bauensemble blieb erhalten. Das ehemaligeCastel Feuvrier zwischen Mosel und Zurmaiener Straße wurde mit einigen Jahren Verzögerung von einem privaten Investor ab 2017 mit einem Hotel sowie Mietwohnungen bebaut. Darüber hinausgehende Pläne wie eine Gastronomie am Moselufer und ein Moselsteg scheiterten.[153][154][155][156] ImCastelnau-Gelände inFeyen entstanden ein Einkaufszentrum und Wohneinheiten.[157]
Neben dem ehemals militärisch genutzten Gelände befassen sich Konversionsprojekte in Trier auch mit brachliegenden Bahn- und Gewerbeflächen sowie mit derUmnutzung frei gewordener Gebäude, die zuvor von der Öffentlichen Hand oder den Religionsgemeinschaften genutzt wurden.[158]
Neu-Trier war eine Missionsstation in der ehemaligen deutschen KolonieDeutsch-Ostafrika. Mbulu (Iraqw Imboru, deutsch früher Neu-Trier) ist heute Hauptort des gleichnamigen Distrikts in der RegionManyara inTansania.
New Trier Township ist eine Township mit 57.371 Einwohnern (United States Census 2020) imCook County,Illinois, Vereinigte Staaten. Die New Trier (Township)High School führt in ihrem Siegel eine Abbildung der Porta Nigra.
Jort Blazejewski,Stephan Laux, Nina Schweisthal (Hrsg.):Quellen zur Geschichte der Stadt Trier in der frühen Preußenzeit (1815–1850) (= Publikationen aus dem Stadtarchiv Trier. Band 4). Verlag für Geschichte und Kultur 2018,ISBN 978-3-945768-04-4.
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