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Tipu Sultan

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterTipu Sultan (Begriffsklärung) aufgeführt.
Englische Darstellung von Tipu Sultan (1805)

Tipu Sultan (Tipu Sahib; *19. November1749 oder10. Dezember1750 inDevanahalli; † 4. Mai1799 inShrirangapattana) herrschte über den StaatMysore im SüdenIndiens. Er war ein Sohn und seit 1782 NachfolgerHyder Alis, der nach der erfolgreichen Verteidigung von Shrirangapattana, der Hauptstadt Mysores im Süden Indiens, vom General zumDe-facto-Herrscher aufgestiegen war. In Indien ist er heute noch unter dem Namen „Tiger von Mysore“ sehr populär.

Geschichte

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Tipu Sultan war ein erbitterter Gegner derBritischen Ostindien-Kompanie und führte drei Kriege gegen sie. Er hatte 88.000 Mann im Feld stehen, zog mit einer Übermacht auch unter Einsatz primitiverRaketenwaffen gegen die Engländer unter GeneralMatthews und zwang diese, sich im April 1783 beiBednur zu ergeben. Nach hartnäckigerBelagerung fiel auchMangalur in Tipu Sultans Hände. Inzwischen hatten die Engländer ein Bündnis mit denMarathen geschlossen, infolge dessen sich Tipu Sultan durch denFrieden zu Mangalur am 11. März 1784 unterwerfen musste, da er nach demVertrag von Paris auch derfranzösischen Unterstützung beraubt worden war.

1786 nahm er den TitelPadischah an und befahl, die alte HauptstadtMaisur (Mysore, Mysuru) samt der Burg abzutragen, und zwang deren Einwohner, nach Shrirangapattana umzusiedeln. Er richtete eine prunkvolle Hofhaltung ein und versuchte, sein Heer bis auf 200.000 Mann zu vergrößern. Seine Herrschaft legitimierte er explizit islamisch. Er strebte einen großenislamischen Staatenbund an und wandte sich deshalb nachSindh,Kabul,Belutschistan und Konstantinopel.

Inzwischen warteten die Briten nur auf eine günstige Gelegenheit für eine Neuaufnahme der militärischen Operationen, die sich ihnen bot, nachdem Tipu Sultan im Dezember 1789Travancore angegriffen hatte. 1790 schloss LordCornwallis ein Bündnis mit den früheren Verbündeten Tipu Sultans, demPeshwa der Marathen undAsaf Jah II., demNizam vonHyderabad. Trotz heftigen Widerstands verlor Tipu Sultan Gebiete in Maisur, so dass Cornwallis undAbercromby bis zur Hauptstadt Shrirangapattana vorrücken konnten, in dessen Mauern sich der Sultan am 19. März 1792 der feindlichen Übermacht ergeben musste. Er verlor die Hälfte seiner Länder, musste 33 MillionenRupien zahlen, gab die Gefangenen und gewaltsam Umgesiedelten frei und stellte zwei seiner Söhne als Geiseln.

In der Folgezeit rüstete Tipu Sultan im Geheimen und versuchte, andere indische Mächte gegen die Briten aufzuwiegeln. Er sandte auch Boten nachMauritius und Briefe nach Frankreich an dasDirektorium inParis (1797), worin er Frankreich einen Freundschaftspakt anbot, der gern angenommen wurde. Nachdem Frankreich 1798 unerwartet inÄgypten eingefallen war, beschlossen die Engländer, Ruhe in Indien herzustellen, da Tipu Sultan auch die Einstellung der Rüstungsanstrengungen verweigerte. Die EIC unter Führung des Generalgouverneurs Richard Wellesley war gleichzeitig entschlossen, „to secure India for British rule.“

Die Briten erklärten am 22. Februar 1799 den Krieg und rückten mit zwei Heeren, verstärkt durch Hilfstruppen des Nizam, in Mysore ein und schlugen Tipu Sultan in zwei Schlachten. Am 6. März beiSidasir und am 27. März beiMalaveli. Der Sultan zog sich daraufhin nach Shrirangapattana zurück, das am 4. Maiim Sturm genommen wurde. Tipu Sultan wurde dabei von mehreren Kugeln getroffen und kämpfte bis zum letzten Atemzug.

Nach seinem Tod

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Tipus Tiger imVictoria and Albert Museum London

Tipu Sultans Familie wurde in die FestungVellore eingewiesen und erhielt eine jährliche Pension.

Mysore, das Reich Tipu Sultans, wurde aus politischen Gründen zwischen Großbritannien und dem Nizam aufgeteilt. Ein besonderes Kuriosum istTipus Tiger, ein Ende des 18. Jahrhunderts in Mysore hergestellter mechanischerAutomat. Er zeigt einen Tiger bei einer Attacke auf einen europäischen Soldaten oder Angestellten derBritish East India Company und erzeugt dazu passende Geräusche und Bewegungen. Tipus Tiger wurde nach dem Tod Tipu Sultans nach London verbracht und ist mittlerweile imVictoria and Albert Museum London ausgestellt.

Diepakistanische Marine benannte nach ihm eineFregatte PNSTipu Sultan (Kennung D 185) derAmazon-Klasse.

Literatur

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  • Torsten Tschacher:Tipu Sultan, Fath Ali. In:Hermann Joseph Hiery (Hrsg.):Lexikon zur Überseegeschichte. Stuttgart: Steiner 2015.
  • Colonel Meadows Taylor:Tippoo Sultaun. A Tale of the Mysore War. Asian Educational Services, India; Reprint 1996,ISBN 81-206-0176-9 (Romantischer Roman über den Untergang Tippoos)
  • Kate Brittlebank:Tipu Sultan's Search for Legitimacy. Islam and kingship in a Hindu domain. Delhi etc. 1997.
  • William Dalrymple The Anarchy London 2019ISBN 978-1-4088-64371

Weblinks

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Commons: Tipu Sultan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMESultan, Tipu
KURZBESCHREIBUNGindischer Herrscher
GEBURTSDATUM19. November 1749 oder 10. Dezember 1750
GEBURTSORTDevanahalli
STERBEDATUM4. Mai 1799
STERBEORTShrirangapattana
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