Eine Art Vorschau aufThor stellte eine Szene dar, die nach demAbspann des FilmsIron Man 2 (2010) zu sehen war. Genau wie letzterer Film wurdeThor direkt in Eigenfinanzierung von der zu Marvel gehörendenProduktionsgesellschaftMarvel Studios produziert. Beide Filme sind zudem Teil eines zusammenhängenden Universums, des „Marvel Cinematic Universe“ (MCU).
Die Kritiken waren weitgehend positiv. An den Kinokassen spielteThor weltweit über 449 Millionen US-Dollar ein, was beinahe dem dreifachen Budget entspricht.
Am 31. Oktober 2013 kam die FortsetzungThor – The Dark Kingdom in die deutschen Kinos. Verliehen wurde der Film überDisney.
HauptdarstellerChris Hemsworth auf einer Pressekonferenz anlässlich der Premiere vonThor inLondon.
Im Jahr 965 n. Chr. beabsichtigen dieEisriesen aus der EisweltJotunheim, auf der Erde eine neue Eiszeit herbeizuführen. Die von GöttervaterOdin regiertenAsen stellen sich ihnen jedoch entgegen und bezwingen sie in einer großen Schlacht. Odin ringtLaufey, dem König der Eisriesen, einen Waffenstillstand ab und nimmt ihm die „Urne“, die Quelle seiner Macht. Auch Laufeys neugeborenen Sohn, den außergewöhnlich kleinen EisriesenLoki, bringt Odin nachAsgard und zieht ihn als seinen eigenen Sohn auf.
Jahrhunderte später soll Odins leiblicher Sohn Thor als Erstgeborener Odins Nachfolge antreten und zum König gekrönt werden. Drei Eisriesen unterbrechen jedoch die Zeremonie, als sie in die Waffenkammer eindringen, um die Urne in ihre Gewalt zu bringen. Zwar tötet sie der Destroyer (deutsch: „Vernichter“), Wächter der Kammer, kurzerhand, dennoch sinnt Thor auf Rache, um die Stärke Asgards zu demonstrieren. Daraufhin weist Odin ihn zurecht und unterbindet Thors Thronbesteigung vorerst. Durch eine List seines Bruders Loki missachtet Thor die Anweisung seines Vaters und begibt sich gemeinsam mit Loki und seinen Freunden Volstagg, Fandral, Hogun und LadySif über die RegenbogenbrückeBifröst nach Jotunheim, um herauszufinden, wie es den Eisriesen gelang, unbemerkt vonHeimdall, dem allsehenden Wächter der Brücke, in Asgard einzudringen. In Jotunheim sagt Laufey, es gebe Verräter in Asgard, und provoziert Thors Zorn. Es kommt zum Kampf, bei dem die sechs Asen trotz Thors überragender Stärke zu unterliegen drohen. Nur Odins Eingreifen rettet Thor und seine Gefährten vor der Übermacht der Eisriesen.
Da Laufey einen neuerlichen Waffenstillstand ablehnt und Odin mit Krieg droht, kehrt letzterer mit seinen Söhnen und deren Freunden nach Asgard zurück. Dort kommt es erneut zum Streit, bei dem Odin Thor als kampflustig, grausam und selbstgefällig bezeichnet. Dieser wiederum nennt seinen Vater einfältig, schwach und alt. Um seinem impulsiven Sohn eine Lektion in Demut zu geben, verbannt Odin Thor auf die Erde, nimmt ihm seine Kraft und belegt seinen HammerMjolnir mit einem Zauber. Der Hammer landet ebenfalls auf der Erde und lässt sich nur von jemandem heben, der sich als ihm „würdig“ erweist.
Auf der Erde untersuchen derweil dieAstrophysikerin Jane Foster, ihre Assistentin Darcy Lewis und ihr Mentor, Dr. Erik Selvig, in der Wüste vonNew Mexico Wetterphänomene, von denen Jane glaubt, dass diese mit ihren Forschungen zusammenhängen. Plötzlich taucht vor ihnen einWirbelsturm auf, und während sie noch versuchen, diesem auszuweichen, läuft der soeben auf der Erde gelandete Thor vor ihr Auto. Als dieser von ihnen verlangt zu erfahren, wo er sich befindet, betäubt ihn Darcy mit einemTaser. Thor wacht in einem Krankenhaus in der Kleinstadt Puente Antiguo auf und greift sogleich die Pfleger an. Zwar verfügt er immer noch über enorme Körperkräfte, wird jedoch schließlich von mehreren Wachmännern überwältigt. Nachdem ihm schließlich doch die Flucht aus dem Krankenhaus gelungen ist, fährt ihn erneut Jane Foster an, die sich gerade auf der Suche nach ihm befindet. Von Thor erhofft sich Foster Aufschluss über den Ursprung des Wirbelsturms.
In der Zwischenzeit entdeckt einPick-up-Fahrer in der Wüste den Hammer. Da es ihm nicht gelingt, diesen aus dem Stein zu ziehen, finden sich bald zahlreiche Schaulustige an der Fundstelle ein und versuchen abwechselnd ihr Glück, bis Phil Coulson dort eintrifft, ein Agent des GeheimdienstesS.H.I.E.L.D., und den Fundort absichern lässt.
Loki, der in Jotunheim die Berührung eines Eisriesen unbeschadet überstanden hatte, gelangt zu der Vermutung, er könne selbst von den Eisriesen abstammen. In der Waffenkammer bestätigt Odin seinen Verdacht und klärt Loki über seine wahre Herkunft auf. Als Loki Odin daraufhin vorwirft, dieser liebe ihn nicht, fällt Odin vor lauter Anstrengung in den Odinschlaf. Derweil beraten Thors Gefährten über das Schicksal ihres Freundes. Hogun bringt den Verdacht auf, Loki könnte als mächtiger Zauberer den Eisriesen heimlich den Zugang nach Asgard ermöglicht haben. Gemeinsam wollen sie Odin überreden, Thor zurück nach Asgard zu holen. Loki besteigt währenddessen den Thron und weigert sich, Thors Verbannung rückgängig zu machen, und verlangt stattdessen die Treue seiner Freunde.
Thor erfährt vom Fund des Hammers und begibt sich auf den Weg in die Wüste. Jane Foster, deren Forschungsunterlagen von S.H.I.E.L.D. beschlagnahmt wurden, begleitet ihn. Thor verschafft sich heimlich Zugang zur abgeriegelten Fundstelle, ist jedoch ebenfalls nicht in der Lage, den Hammer zu heben. Daraufhin lässt er sich widerstandslos von S.H.I.E.L.D. in Gewahrsam nehmen und verhören. Loki stattet ihm einen Besuch ab und behauptet, Odin sei gestorben, und die Mutter würde Thors Rückkehr zugunsten eines Friedensabkommens mit den Eisriesen verbieten, sodass Thor keine Veranlassung mehr sieht, nach Asgard zurückzukehren. Anschließend begibt sich Loki nach Jotunheim und macht Laufey das Angebot, ihm die Möglichkeit zu geben, Odin zu töten und die Urne wieder in seinen Besitz zu bringen, um nicht als Mörder seines Vorgängers auf den Thron zu steigen, verschweigt jedoch, dass er Laufeys Sohn ist.
In der Zwischenzeit ist es Foster und Selvig mittels eines Tricks gelungen, Thor aus der Gewalt von S.H.I.E.L.D. zu befreien und Fosters Forschungsaufzeichnungen zurück zu stehlen. Nach einer durchzechten Nacht mit Selvig trifft Thor seine Freunde Hogun, Fandral, Volstagg und Sif, die Heimdall überzeugt haben, ihnen die Reise zur Erde zu gestatten. Als Loki davon erfährt, friert er Heimdall mit Hilfe der Urne ein und schickt den Destroyer zur Erde, um Thor zu töten. Nachdem er die S.H.I.E.L.D.-Agenten ohne Mühe überwältigt hat, stellen sich Thors Freunde dem Destroyer in den Weg, während Thor und Jane versuchen, die Bewohner von Puente Antiguo in Sicherheit zu bringen. Schließlich stellt er sich dem Destroyer persönlich entgegen und bietet seinem Bruder sein eigenes Leben an, damit dieser im Gegenzug die Menschen verschont. Daraufhin streckt der Destroyer Thor nieder und tötet ihn, doch durch sein selbstloses Opfer hat sich Thor als würdig erwiesen, sodass sich der Hammer selbst aus dem Stein befreit, in Thors Hand landet und ihn wieder zum Leben erweckt. Nunmehr wieder bei vollen Kräften bezwingt Thor den Destroyer ohne große Mühe.
Nach einer kurzen Unterredung mit Agent Coulson verabschiedet sich Thor von Jane und begibt sich gemeinsam mit seinen Freunden dank der Hilfe von Heimdall, der sich in der Zwischenzeit befreien konnte, zurück nach Asgard. Loki hat derweil Laufey und einige von dessen Kriegern nach Asgard gebracht, tötet jedoch seinen leiblichen Vater, bevor dieser Odin ermorden kann. Tatsächlich beabsichtigt Loki, alle Eisriesen zu töten, um die Erinnerung an seine Herkunft ein für alle Mal auszulöschen und sich gegenüber Odin als würdiger Nachfolger zu erweisen. Zu diesem Zweck will er mit Hilfe des Bifröst Jotunheim vernichten, doch Thor stellt sich ihm in den Weg. Da er sie nicht deaktivieren kann, zerstört Thor schließlich die Brücke. Der wieder erwachte Odin rettet seine Söhne vor dem Sturz in den Abgrund unter der Brücke, doch Loki, der erkennen muss, dass sein Vater seine Taten nicht gutheißt, stürzt sich selbst in die Tiefe.
Aufgrund der Zerstörung des Bifröst kann Thor nicht mehr zur Erde zurückkehren, wo Jane und ihre Kollegen nach einem anderen Weg suchen, eine Verbindung zu Asgard herzustellen. Am Ende des Abspanns wird angekündigt, dass Thor inMarvel’s The Avengers zurückkehren wird.
In einerPost-Credit-Szene bringt S.H.I.E.L.D. Erik Selvig ins Hauptquartier, wo ihn Nick Fury, Leiter des Geheimdienstes, um Hilfe bei der Untersuchung eines mysteriösen Artefakts bittet, des „Tesserakt-Würfels“. Tatsächlich steht Selvig jedoch unter dem Einfluss Lokis, der auf die Erde gelangt ist, was Fury verborgen bleibt.
Tom Hiddleston, Darsteller des Loki, auf einer Pressekonferenz anlässlich der Premiere vonThor inLondon.Anthony Hopkins trägt für seine Rolle als Odin einen Bart und eine Augenklappe.Stellan Skarsgårds Rolle als Erik Selvig wurde für den Film erfunden.Tadanobu Asano, Darsteller von Hogun dem Grimmigen, auf der Weltpremiere vonThor inSydney,Australien.Josh Dallas, Darsteller des Fandral, auf derSan Diego Comic-Con International 2011.
Thor Odinson (Chris Hemsworth) ist einAse aus der WeltAsgard und wurde einst von denWikingern als Gott des Donners verehrt. Seine bevorzugte Waffe ist seinKriegshammerMjolnir, der im Kern eines sterbenden Sterns geschmiedet wurde, nach jedem Wurf in Thors Hand zurückkehrt und es ihm ermöglicht,Wirbelstürme zu erzeugen und zu fliegen. Aufgrund von Thors hitzköpfigem Handeln kommt es jedoch wiederholt zum Konflikt mit seinem Vater Odin.
Jane Foster (Natalie Portman) ist eineAstrophysikerin, die gemeinsam mit ihrer AssistentinDarcy Lewis (Kat Dennings) und ihrem MentorErik Selvig (Stellan Skarsgård) Wetterphänomene in der Wüste vonNew Mexico untersucht, von denen sie glaubt, dass sie mit ihren Forschungen zusammenhängen.
Loki (Tom Hiddleston) ist der Sohn von Laufey, dem König der Eisriesen aus Jotunheim, wurde jedoch als Kind von diesem ausgesetzt und von Odin gefunden, der ihn als eigenen Sohn annahm. Loki wuchs an der Seite Thors auf und glaubte lange Zeit, er sei dessen Bruder. Als Erwachsener ist Loki als Unheilstifter und Meister der Magie bekannt. Aus Neid auf seinen Bruder ersinnt er einen Plan, einen Konflikt zwischen Asgard und Jotunheim anzustiften, in der Hoffnung, in Odins Gunst aufzusteigen.
Odin (Anthony Hopkins) ist der Vater von Thor und der König von Asgard. Seine bevorzugte Waffe ist seinSpeerGungnir. Im Jahr 965 n. Chr. bezwangen Odin und seine Asen die Frostriesen aus Jotunheim, und Odin schloss mit ihrem König Laufey einen Waffenstillstand. Dabei fand Odin Laufeys ausgesetzten Sohn, nahm ihn mit sich und zog ihn als seinen eigenen Sohn Loki an der Seite Thors auf.
Hogun (Tadanobu Asano),Fandral (Josh Dallas) undVolstagg (Ray Stevenson), genannt die „Tapferen Drei“ (im Original „Warriors Three“), sowieLadySif (Jaimie Alexander) sind Thors beste Freunde und begleiten ihn und Loki, als diese sich nach Jotunheim begeben. Hogun wird aufgrund seines zumeist ernsten Gesichtsausdrucks auch „Hogun der Grimmige“ genannt. Seine bevorzugte Waffe ist einMorgenstern. Fandral ist ein prahlerischer Frauenheld und wird beim Kampf gegen die Frostriesen in Jotunheim verwundet. Als Waffe verwendet er ein Schwert. Volstaggs große Leidenschaft ist das Essen, was sich in einer ausgeprägten Leibesfülle äußert. Er kämpft vorzugsweise mit einer Axt. Sif schließlich hat sich, für eine Asin eher unüblich, an der Seite ihrer männlichen Gefährten als Kriegerin bewährt und verwendet im Kampf einen Schild und verschiedene Stichwaffen, darunter einenSpeer.
Heimdall (Idris Elba) ist der Wächter der Regenbogenbrücke Bifröst und steuert das Observatorium, von dem aus er die Asen über denWeltenbaumYggdrasil in andere Welten und zurück transportieren kann, darunter Jotunheim und die Erde. Heimdalls wachsamem Blick entgeht fast nichts, einzig Loki ist in der Lage, sich vor ihm zu verbergen.
Laufey (Colm Feore) ist der König der Frostriesen von Jotunheim und Lokis leiblicher Vater. Im Jahre 965 n. Chr. führt er die Frostriesen zum Angriff auf die Erde, wo sie eine neue Eiszeit herbeiführen wollen, doch Odin und die Asen stellen sich ihnen in den Weg und bezwingen sie schließlich. Odin handelt mit Laufey einen Waffenstillstand aus und nimmt dessen ausgesetzten Sohn an sich.
Phil Coulson (Clark Gregg) undJasper Sitwell (Maximiliano Hernandez) sind Agenten des fiktiven Geheimdienstes namens „S.H.I.E.L.D.“.
RegisseurKenneth Branagh auf einer Pressekonferenz anlässlich der Premiere vonThor inLondon.Don Payne, einer der Drehbuchautoren vonThor, auf derSan Diego Comic-Con International 2008.DarstellerSamuel L. Jackson verpflichtete sich, die Rolle des Nick Fury außer inThor auch gleich in acht weiteren Marvel-Verfilmungen zu spielen.
Pläne für eine Realverfilmung derThor-Comics hatte es schon lange gegeben. Nach der Fertigstellung vonDarkman im Jahr 1990 schlugSam Raimi das Projekt20th Century Fox vor. Diese verstanden das Konzept jedoch nicht und gingen davon aus, es solle sich dabei um eine ArtHerkules-Abenteuerfilm handeln.[3] Im Zuge des Erfolgs derMarvel-VerfilmungX-Men aus dem Jahr 2000 plante der Marvel-Ableger Marvel Films gemeinsam mit dem später vonLions Gate Entertainment übernommenen Filmstudio Artisan Entertainment[4] eineThor-Fernsehserie mitTyler Mane in der Titelrolle, die vom SenderUPN ausgestrahlt werden sollte. Obwohl UPN ein Drehbuch in Auftrag gab, kam das Projekt letztlich nie über die Planungsphase hinaus.[5] NachdemSony Pictures Entertainment die Rechte an der Marvel-Version von Thor erworben hatte, war zwischenzeitlichDavid S. Goyer als Drehbuchautor und Regisseur vorgesehen, jedoch wurde auch dieses Projekt letztlich nicht verwirklicht.[6]
Kurz darauf beschloss Marvel, eine neue Strategie für zukünftige Comicverfilmungen zu wagen: Aufgrund rückblickend nachteiliger Verträge, die in den 1990er Jahren geschlossen worden waren, hatte Marvel bis dahin nur geringeLizenzeinnahmen für Verfilmungen der eigenen Comics verbuchen können. Künftige Verfilmungen sollten daher durch einen Ausbau der verlagseigenenMarvel Studios, die bis dahin nur als Lizenzgeber fungiert hatten, zu einer tatsächlichenFilmproduktionsgesellschaft eine größere Gewinnbeteiligung für Marvel ermöglichen, währendParamount Pictures den Vertrieb übernehmen sollte. Zur Finanzierung dieses Vorhabens nahm Marvel einen Kredit in Höhe von 525 Millionen US-Dollar beiMerrill Lynch auf.[7] Zudem wollte Marvel auf diese Weise eine größere kreative Kontrolle über die Filmadaptionen behalten und sicherstellen, dass die Handlungen und die Darstellungen der Figuren nicht zu sehr von den Comicvorlagen abweichen.[8] Einer der Grundgedanken hinter dem neuen Ansatz war, dass sämtliche Filme, die von den Marvel Studios produziert werden würden, ähnlich den Comicvorlagen in einem zusammenhängenden Universum spielen sollen, wasCrossover und Auftritte derselben Figuren in unterschiedlichen Filmen ermöglichen soll. Kevin Feige, der Präsident der Marvel Studios, gab diesem Universum den Namen „Marvel Cinematic Universe“.[9]
Unter den Titeln, die von den Marvel Studios verfilmt werden sollten, befand sich auchThor.[10] Mark Protosevich verfasste einen ersten Drehbuchentwurf.[11] Als Regisseur war ursprünglichMatthew Vaughn vorgesehen.[12] Obwohl Vaughn das Projekt Ende 2007 wieder verließ, plante Marvel eine Veröffentlichung des Films im Jahr 2010.[13] Ebenfalls 2007 überarbeiteteJ. Michael Straczynski, zum damaligen Zeitpunkt der Autor derThor-Comics, die ursprünglich von Protosevich verfasste Filmhandlung. Da sein Beitrag in seinen Augen eine „frühe Phase“ darstellte und das endgültige Drehbuch von Ashley Miller, Zack Stentz und Don Payne verfasst wurde, war er zunächst bereit, auf eine entsprechende Nennung seines Namens in denCredits des Films zu verzichten. Erst als Payne, Miller und Stentz ihm ihre Unterstützung zusagten, änderte Straczynski seine Meinung, und tatsächlich entschied dieWriters Guild of America letztlich zugunsten einer Nennung seines Namens.[14]
Im Dezember 2008 wurde schließlichKenneth Branagh als Regisseur bestätigt.[15] Drei Monate später wurde der zwischenzeitlich für Juni 2011 angesetzte Starttermin dann auf den 20. Mai 2011 vorgezogen, umThor deutlicher vom ebenfalls von den Marvel Studios produzierten FilmCaptain America: The First Avenger abzugrenzen, der für eine Veröffentlichung im Juli 2011 vorgesehen war.[16] Bereits im Februar 2009 schlossSamuel L. Jackson einen Vertrag mit Marvel, der vorsah, dass er die Rolle des Nick Fury, die er erstmals inIron Man gespielt hatte, in insgesamt neun Filmen verkörpern sollte, darunter auch inThor.[17] Im Mai 2009 wurde die Verpflichtung vonChris Hemsworth für die Rolle des Thor[18] und die vonTom Hiddleston als Loki[19] bestätigt. Hiddleston war zuvor ebenfalls für die Titelrolle in Betracht gezogen worden.[18] Natalie Portman wurde schließlich im Juli desselben Jahres als Darstellerin der Jane Foster bestätigt.[20]
Um sich körperlich auf seine Rolle vorzubereiten, unterzog sich Hemsworth einem intensiven neunmonatigen Krafttraining. Tom Hiddleston beschäftigte sich zudem genau wie die übrigen Darsteller eingehend mit der Darstellung seiner Rolle in den Comics.Jaimie Alexander, die Darstellerin der Sif, ist laut Regisseur Kenneth Branagh sogar ein regelrechter Comic-Geek, und weiß mehr über dieThor-Comics als die meisten der Beteiligten.[21] Wenige Tage vor Drehbeginn ersetzteJosh Dallas als Darsteller des FandralStuart Townsend.[22]
Als große Herausforderung bezeichnete Regisseur Kenneth Branagh die Frage, welche Elemente des Thor-Mythos für den Film verwendet werden sollten. So wurden etwa die Figur desBalder und die ursprünglich für die Comics erfundeneNornenkönigin Karnilla im Film vollständig ausgelassen. Im Mittelpunkt des Films sollte von Anfang an das Verhältnis zwischen Odin und seinen Söhnen stehen. Der fürShakespeare-Verfilmungen bekannte Branagh betont in diesem Zusammenhang, dass jegliche Ähnlichkeiten der Filmhandlung mit den Werken Shakespeares auf die ursprünglich vonStan Lee für die Comic-Vorlage erdachten Konzepte sowie deren Vorlagen aus dernordischen Mythologie zurückzuführen seien, da es sich dabei lediglich um dieselben „klassischen“ Themen handle, die auch in Shakespeares Werken zu finden sind. Die Verbannung Thors aus Asgard geht laut Branagh zudem auf diebiblische Geschichte der Vertreibung des Menschen aus demGarten Eden zurück, ferner nennt er als Inspiration für die betreffende Szene die Darstellung derVerbannung vonAlfred Dreyfus im FilmDas Leben des Emile Zola. Der grundlegende Handlungsbogen um Thor, seine Verbannung aus Asgard und seine Charakterentwicklung war Branagh zufolge bereits in den Handlungsentwürfen von Mark Protosevich und J. Michael Straczynski enthalten. In den Drehbuchentwürfen von Ashley Miller und Zack Stentz wurde unter Mitwirkung Branaghs die Bedeutung der Szenen, die auf der Erde der Gegenwart spielen, herausgearbeitet, während Don Payne die Rollen von Erik Selvig und Darcy Lewis in Zusammenarbeit mit den Darstellern ausarbeitete.
Die letzte reguläre Szene des Films, in der sich Jane Foster, Erik Selvig und Darcy Lewis auf eine weitere Forschungsmission vorbereiten, war ursprünglich als Eröffnungsszene des Films geplant. Auch die daran anschließende Kamerafahrt durchs Weltall, die zu Beginn desAbspanns zu sehen ist, hätte ursprünglich früher im Film zum Einsatz kommen sollen. Die tatsächliche Eröffnungsszene des Films, in der Jane Foster und ihre Kollegen Wetterphänomene in der Wüste von New Mexico untersuchen, sollte den Zweck verfolgen, dem Zuschauer zunächst Figuren vorzustellen, die auf der Erde der Gegenwart beheimatet sind, bevor der Film die Welt Asgards einführt. Für die Umsetzung desPolarlichts am Himmel in jener Szene griffen Regisseur Kenneth Branagh und seine Filmcrew auf Fotos von tatsächlichen Polarlichtern zurück, die während der Produktion des Films auf der ganzen Welt aufgenommen wurden. Das Aussehen Asgards wurde von den ComiczeichnungenJack Kirbys sowie der Architektur desantiken Griechenlands und desRömischen Reiches inspiriert. Viele der Hintergründe in Asgard wurden tatsächlich alsKulissen erbaut, damit der Film nicht zu „synthetisch“ wirkt und die für andere Szenen eingesetzten computeranimierten Hintergründe weniger als solche auffallen.[21]
Die Dreharbeiten begannen im Januar 2010[23] in den Raleigh Studios inManhattan Beach,Kalifornien.[24] Die Szenen in der Wüste vonNew Mexico wurden vor Ort gedreht. Für die Außenaufnahmen der fiktiven Kleinstadt Puente Antiguo wurde auf die Kulisse einerWesternstadt zurückgegriffen, die sich in der Nähe vonGalisteo, New Mexico, auf dem Gelände einer Ranch befindet[25] und bereits für Filme wieSilverado (1985) oderAppaloosa (2008) zum Einsatz kam. FürThor wurde die Kulisse stark überarbeitet und in eine moderne Kleinstadt verwandelt, die Regisseur Kenneth Branagh als „gesteigerte Version vonAmericana“ bezeichnet. Als Inspiration für die Farbgebung bezeichnet Branagh die Gemälde vonEdward Hopper. Für die Kulissenstadt entschied man sich letztlich, um für den Dreh des Kampfes mit dem „Destroyer“ nicht den Verkehr in einer tatsächlichen Stadt sperren zu müssen.[21] Bei der Bar, in der sich Thor und Erik Selvig betrinken, handelt es sich in Wirklichkeit um einenStripclub inSanta Fe, New Mexico.[26] Der Dreh einer Szene mit sechs Pferden, der ursprünglich am Strand vonDel Mar, Kalifornien, stattfinden sollte, wurde letztlich trotz der Genehmigung durch den Stadtrat an einen nicht näher genannten Ort im nördlichen Kalifornien verlagert.[27]
Wie in vielen modernen Hollywood-Filmen wurden auch inThor zahlreicheMarken alsProduktplatzierung untergebracht, darunterAcura,Dr Pepper,7-Eleven,Visa undBurger King. Im Film zerstört der Destroyer eine 7-Eleven-Tankstelle und mehrere Acura-Fahrzeuge.[28] Für die Szenen mit dem Destroyer wurde zum Teil eine unbeweglicheAttrappe verwendet,[29] während in anderen Einstellungen lediglich großeSchraubzwingen undGaffer Tape die grobe Form des Destroyers andeuten.[21] Bei den Frostriesen handelt es sich um einige Darsteller und Statisten, die mit Make-up und Kostümen ausgestattet und anschließend mittels Computereffekten vervielfältigt wurden.[21] Für die Kostüme und das Make-up der Frostriesen war Legacy Effects (vormalsStan Winston Studios) zuständig,[30] während die Computereffekte von mehreren Studios stammten: Whiskytree aus dem kalifornischenSan Rafael war für die Hintergründe Asgards zuständig,[31] das französische Studio BUF unter anderem für die RegenbogenbrückeBifröst, das darunter liegende Meer, Heimdalls Observatorium, denYggdrasil-Effekt sowie die Kamerafahrten durchs Weltall zu Beginn des Films und während des Abspanns,[32]Digital Domain für die Frostriesen und die Szenen, die in Jotunheim spielen,[33] Luma Pictures ausSanta Monica für den Destroyer[34] und das australische Studio Fuel VFX für die Innenansicht des „Bifröst-Tunnels“ und den Effekt des „Odinschlafs“.[35] Da sich Regisseur Kenneth Branagh sträubte,Thor in3D zu drehen, wurde der Film stattdessen während derPostproduktion von Stereo D nachträglich in 3D konvertiert. DieFilmmusik wurde vonPatrick Doyle komponiert, der seitHenry V. mit Regisseur Kenneth Branagh zusammenarbeitet.
Natalie Portmans Rolle als Astrophysikerin Jane Foster war in den Comics ursprünglich Krankenschwester und später Ärztin.Jaimie Alexanders Rolle als Sif war in dernordischen Mythologie die Ehefrau Thors, in den Comics dagegen nur eine von mehreren Frauen in Thors Leben. Im Film ist sie lediglich seine Kampfgefährtin.Jeremy Renner hat im Film nur einen kurzen Auftritt als Clint Barton, der in den Comics auch als der Superheld Hawkeye bekannt ist.Die Besetzung desAsenHeimdall mitIdris Elba verärgerte Comicfans und provozierteRassisten.J. Michael Straczynski, ein früherer Autor der Thor-Comics, war an der Filmhandlung beteiligt und hat zudem einenCameo-Auftritt im Film.
Die Darstellung von Thor und der Welt Asgards in denMarvel-Comics stellt eine sehr freie Interpretation dernordischen Mythologie dar. Die Filmadaption geht noch einen Schritt weiter und legt nahe, dass es sich bei denAsen nicht um „Götter“ handelt, sondern umAußerirdische, die aufgrund ihrer hochentwickelten Technologie den Menschen lediglich wie Götter erscheinen.[37] Aus diesem Grund weisen die Kostüme im Film auch nur entfernte Ähnlichkeit mit der Kleidung derWikinger auf.[38]
In der nordischen Mythologie warThor der Gott der Blitze und des Donners. Seine Waffe ist derKriegshammerMjölnir, der nie sein Ziel verfehlt und nach jedem Wurf in die Hand Thors zurückkehrt. In den Comics warThor ursprünglich ein gehbehinderter Arzt namens Donald Blake, der in einer Höhle in Norwegen einen Stock entdeckte. Als er diesen gegen einen Felsen schlug, verwandelte sich der Stock in Thors Hammer Mjolnir, der die Inschrift „Whosoever holds this hammer, if he be worthy, shall possess the power of Thor“ (im Film übersetzt mit „Wer auch immer diesen Hammer hält, wenn er seiner würdig ist, möge er die Kraft Thors besitzen“) trug, und Blake selbst wurde zu Thor. Anfangs war der Comic-Thor lediglich Donald Blake im Körper Thors, später wurde dies jedoch dahingehend geändert, dass Odin Thor einst auf die Erde verbannt, in einen Menschen verwandelt und ihm seine Erinnerung genommen hatte, um ihn Demut zu lehren. Schließlich entfernte Odin die Identität von Donald Blake vollständig. Lange Zeit sprach Thor in den Comics ein altertümliches, anMittelenglisch angelehntes Englisch, was jedoch in jüngerer Vergangenheit unter AutorJ. Michael Straczynski, der auch einen frühen Entwurf der Filmhandlung verfasste, aufgegeben wurde. In der Originalfassung des Films sprechenChris Hemsworth und die Darsteller der übrigen Asen lediglich mit einem betonten, nicht auf eine bestimmte Region zurückzuführenden englischen Akzent.[39] Thors Kleidung im Film basiert frei auf verschiedenen Kostümen, die er im Laufe der Jahre in den Comics trug. Die langen blonden Haare sind ebenfalls vom Comic-Vorbild übernommen, und obwohl sein Gesicht bei seinen ersten Comic-Auftritten glattrasiert war, trug er in späteren Jahren häufiger genau wie sein Film-Gegenstück einen Bart. Auch das Aussehen und die Fähigkeiten Mjolnirs sind dem Comic-Vorbild nachempfunden. In den Comics konnte Mjolnir im Laufe der Jahre aufgrund des Zaubers nur von wenigen anderen Individuen gehoben werden, zumeist auch nur in einmaligen Notsituationen. Im Film ist „Donald Blake“ der Name von Jane Fosters Exfreund. Später nutzen Foster und Selvig den Namen als falsche Identität für Thor, um ihn aus dem Gewahrsam von S.H.I.E.L.D. zu befreien.
Jane Foster war in den Comics ursprünglich eine Krankenschwester, die mit Donald Blake zusammenarbeitete. Lange Zeit war ihrer Rolle die der klassischen potenziellen Geliebten des Helden, der ihr jedoch nicht seine Geheimidentität verrät. Später verliebte sie sich in einen anderen Arzt namens Keith Kincaid, den sie schließlich heiratete. Zwischenzeitlich wurde sie mit der Asin Sif verschmolzen, um Fosters Leben zu retten, jedoch wurden die beiden letztlich wieder getrennt. Einige Zeit darauf studierte Foster dann selbst Medizin und arbeitete als Ärztin zwischenzeitlich auch für dieRächer, denen Thor angehört. Eine Astrophysikerin ist sie dagegen nur im Film.
Loki war dernordischen Mythologie zufolge der Sohn zweier Riesen, aber dennoch einer der Asen, der mit Odin durchBlutsbrüderschaft verbunden ist. Da er seine Interessen häufig durch Lügen und Intrigen durchsetzt, ist sein Verhältnis zu den übrigen Asen zwiegespalten. In den Comics wurde Loki dagegen zum Sohn eines Frostriesen und Adoptivsohn Odins umgedeutet, der von Neid auf seinen Bruder Thor erfüllt ist und zu dessen größten Feinden zählt. Aufgrund seiner hinterlistigen Art trägt er auch den Beinamen „Prinz der Lügen“. Da sich Thor als Beschützer der Menschen betrachtet, versucht Loki häufig, diesen zu schaden. Dabei bekommt er es neben Thor gelegentlich auch mit anderen Marvel-Superhelden zu tun, insbesondere mit den Rächern, deren Mitglied Thor ist. Lokis Kostüm im Film ist ebenfalls an das Comic-Vorbild angelehnt.
Odin war auch in der nordischen Mythologie der Vater Thors, jedoch verlor er sein Auge nicht im Kampf, sondern gab es freiwillig im Tausch für seherische Kräfte. Auch das achtbeinige Pferd Sleipnir geht auf das mythologische Vorbild zurück. In den Comics wurde Odin genau wie im Film als temperamentvoller Vater Thors dargestellt, der das Verhalten seines Sohnes nicht immer gutheißt und diesen gelegentlich bestraft, indem er ihn auf die Erde verbannt, ihn seiner Kräfte beraubt oder Jane Foster die Erinnerung an Thor nimmt. Sein Auge opferte er ebenfalls im Tausch gegen Weisheit, um das drohendeRagnarök abzuwenden. Der „Odinschlaf“, in den sich Odin regelmäßig begibt, um seine Kraft zu erneuern, wurde ursprünglich für die Comics erfunden. Das Aussehen Odins im Film basiert frei auf seiner Darstellung in den Comics. Thors Mutter ist in der nordischen Mythologie dieErdgöttinJörd, in den Comics dagegen Gaea, die frei auf der griechischen ErdgöttinGaia basiert.Frigg ist in der Mythologie eine der Gemahlinnen Odins, ihr Comic-Gegenstück „Frigga“ ist dagegen Odins alleinige Frau, an seiner Seite die Königin Asgards und Thors Stiefmutter.
Heimdall war in der nordischen Mythologie ebenfalls der Wächter Asgards und insbesondere der Regenbogenbrücke Bifröst, der über sehr scharfe Augen und goldene Zähne verfügt. In den Comics ist er Odin zu absoluter Treue verpflichtet und hinderte auf dessen Befehl gelegentlich sogar Thor am Betreten beziehungsweise Verlassen Asgards. Im Gegensatz zu seinem Film-Gegenstück verfügt er in den Comics genau wie die übrigen Asen über eine helle Hautfarbe. Die Besetzung desdunkelhäutigenIdris Elba für die Rolle des Heimdall sorgte unter Comicfans[40] für Unmut.
Laufey war in der nordischen Mythologie Lokis Mutter, sein Vater war vielmehrFárbauti. In den Comics wurde Laufey zu Lokis Vater und einem der Frostriesen umgedeutet, während Farbauti in jüngerer Vergangenheit zu Lokis Mutter erklärt wurde. Nachdem Odin Laufey im Kampf erschlagen hatte, nahm er dessen Sohn an sich. Laufeys Aussehen im Film, inklusive der blauen Haut, ist an eine Neugestaltung der Comicfigur angelehnt, die nur wenige Jahre vor dem Film vorgenommen wurde.
Sif war in der nordischen Mythologie die Ehefrau Thors, deren besonderes Merkmal ihre blonden Haare sind. In den Comics dagegen ist die schwarzhaarige Sif eine Kriegerin, die gelegentlich an der Seite Thors kämpft. Da sie Thor liebt, rivalisierte sie ursprünglich mit Jane Foster um dessen Gunst. Später verschmolz Sif ihre Lebenskraft mit Foster, um letzterer das Leben zu retten, jedoch wurden die beiden einige Zeit darauf wieder getrennt. Im Film wird sie lediglich als Kampfgefährtin Thors dargestellt, wobei laut RegisseurKenneth Branagh im Film subtile Andeutungen zu finden sein sollen, dass Sif tatsächlich mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Thor empfindet.[21]
Thors Freunde Hogun, Fandral und Volstagg, die „Warriors Three“ (in den Comics alternativ als „die drei Krieger“ oder „die Tapferen Drei“ übersetzt), wurden ursprünglich für die Comics erfunden. Hogun ist als Einziger der drei ursprünglich kein Ase und basiert frei auf dem SchauspielerCharles Bronson, Fandral auf dem SchauspielerErrol Flynn und der übergewichtige Volstagg auf der literarischen Figur desSir John Falstaff.[41] Die Persönlichkeiten der drei im Film entsprechen weitgehend der Comicvorlage, das Aussehen der Filmfiguren stellt dagegen eine freie Interpretation der Comicfiguren dar. Insbesondere Volstaggs Leibesfülle ist in den Comics deutlich ausgeprägter als im Film.
Die vonClark Gregg verkörperte Figur des Phil Coulson wurde ursprünglich für den FilmIron Man erfunden und trat auch in dessen Fortsetzung,Iron Man 2 (2010), der zeitlich unmittelbar vor der Gegenwartshandlung vonThor spielt, auf. Nick Fury wurde in den Comics ursprünglich als Soldat eingeführt, der imZweiten Weltkrieg kämpfte, bis er als Leiter des GeheimdienstesS.H.I.E.L.D. in die damalige moderne Zeit versetzt wurde. Mit Thor haben S.H.I.E.L.D. und Fury in den Comics des „klassischen“ Marvel-Universums allerdings nur selten zu tun. Darüber hinaus ist der Nick Fury des „klassischen“ Marvel-Universums im Gegensatz zur Filmversion ein Weißer. Die Darstellung Furys im Film basiert stattdessen auf einer alternativen Version der Figur aus den Comics des „Ultimativen Universums“, deren Aussehen wiederumSamuel L. Jackson nachempfunden ist. Dieser hatte Marvel seinerzeit die Erlaubnis dafür erteilt.[42] Genau wie Clark Gregg als Phil Coulson war auch Jackson als Nick Fury bereits inIron Man undIron Man 2 zu sehen. Jasper Sitwell wiederum war auch in den Comics ein S.H.I.E.L.D.-Agent, der zwischenzeitlich die Aufgabe als Verbindungsmann zwischen S.H.I.E.L.D. und dem Unternehmen Stark International übernahm, dessen Leiter Tony Stark (der zugleich der SuperheldIron Man ist) war. Sitwells Aussehen im Film unterscheidet sich deutlich von seinem Comic-Vorbild.
Clint Barton ist in den Comics besser als der SuperheldHawkeye bekannt. Ursprünglich wurde er als GegnerIron Mans eingeführt, der durch ein Versehen für einen Kriminellen gehalten wurde und im Anschluss mehrmals gegen Iron Man kämpfte. Dabei arbeitete er auch mit der Black Widow, einer sowjetischen Spionin, zusammen. Schließlich wurde Hawkeye ehrlich und Mitglied derRächer, denen sich später auch die Black Widow anschloss. Die Idee, aus ihm einen S.H.I.E.L.D.-Agenten zu machen, geht dagegen auf die ComicserieDie Ultimativen aus dem „Ultimativen Universum“ zurück, in der er gemeinsam mit der Black Widow Mitglied einer fürverdeckte Operationen zuständigen Abteilung des Superheldenteams namens „Die Ultimativen“ war, das wiederum S.H.I.E.L.D. unterstellt war. Das Film-Gegenstück der Black Widow wurde inIron Man 2 ebenfalls als S.H.I.E.L.D.-Agentin eingeführt. Während der Hawkeye des „klassischen“ Marvel-Universums einen klassischenLangbogen als Waffe verwendet, benutzt der „ultimative“ Hawkeye genau wie sein Film-Gegenstück einen modernenCompoundbogen.Jeremy Renners Aussehen im Film basiert ebenfalls auf der ursprünglichen Darstellung des „ultimativen“ Hawkeye, der im Gegensatz zu seinem „klassischen“ Gegenstück anfangs auf ein Superheldenkostüm inklusive Maske verzichtete. Mit Thor haben beide Versionen der Figur lediglich insofern zu tun, als sie beide Mitglieder im selben Team sind. Im Film wird Renners Rolle lediglich „Barton“ genannt, der Name „Hawkeye“ wird jedoch von Regisseur Kenneth Branagh im Audiokommentar derDVD- undBlu-ray-Veröffentlichung des Films verwendet.
Der Destroyer ist in den Comics genau wie im Film eine unbelebte, verzauberte Rüstung, die einst von Odin zum Schutz Asgards erschaffen worden war. Loki brachte den Destroyer wiederholt unter seine Kontrolle und ließ ihn Thor angreifen. Im Gegensatz zu seinem Film-Gegenstück ist der Destroyer in den Comics jedoch noch widerstandsfähiger und kann von Thor selbst bei voller Kraft nur mit viel Mühe besiegt werden. Das Aussehen des Destroyers im Film entspricht weitgehend dem Comic-Vorbild.
Die Rollen von Erik Selvig und Darcy Lewis sowie die Kleinstadt Puente Antiguo wurden speziell für den Film erfunden.
Die „Urne“ (im Original „Casket“) basiert auf der „Schatulle des ewigen Winters“ (im Original „Casket of Ancient Winters“), die in den Comics 1984 eingeführt wurde und in der Lage ist, die eisige KälteNiflheims freizusetzen. Zudem verjüngt sie ihren jeweiligen Hüter im Laufe der Zeit. Im Gegensatz zur Darstellung im Film sieht das Comic-Vorbild tatsächlich wie eineSchatulle aus.
Große Freiheiten nimmt sich der Film bei der Darstellung der RegenbogenbrückeBifröst und derWeltescheYggdrasil: Die Comicvorlagen orientieren sich eng am Vorbild aus der nordischen Mythologie, so wird Bifröst traditionell tatsächlich als solider, begehbarerRegenbogen dargestellt, während Yggdrasil ein riesenhafter Baum ist, der sich über die gesamte Dimension, in der sich Asgard befindet, erstreckt. Die Erde, die als „Midgard“ eine der neun Welten der nordischen Mythologie darstellt, befindet sich zwar nicht in derselben Dimension, jedoch verläuft ihre Achse parallel zum Baum. Im Film dagegen ist Bifröst eine tatsächliche Brücke mit einer erkennbar technologischen Struktur, an deren Ende sich eine Art Observatorium befindet. Von dort aus kann Heimdall die Asen zwischen den neun Welten reisen lassen. Yggdrasil ist dabei ein System aus galaktischenNebeln, das die Welten verbindet unddessen Struktur einem Baum ähnelt.
J. Michael Straczynski, der Verfasser der Filmhandlung und von 2007 bis 2009 der Autor derThor-Comics, hat einenCameo-Auftritt alsPick-up-Fahrer, der Thors Hammer in der Wüste entdeckt. AuchStan Lee, einer der Erfinder der Comicversion Thors, hat wie in fast allen Marvel-Verfilmungen einen Auftritt, in diesem Fall als Fahrer eines weiteren Pick-ups, der versucht, den Hammer mit Hilfe einer Kette aus dem Stein zu ziehen. Die gesamte Szene basiert auf einer ähnlichen Szene aus einem von Straczynski geschriebenen Heft der ComicserieDie Fantastischen Vier.[14]
Ein Werbeplakat in Puente Antiguo, das mehrmals im Verlauf des Films zu sehen ist, gibt dem Motto des BundesstaatesNew Mexico, „Land of Enchantment“ (deutsch: „Land der Verzauberung“), den Zusatz „Journey into Mystery“ (deutsch: „Reise ins Geheimnisvolle“). Dabei handelt es sich um den Titel der Marvel-Comicserie, in der Thor ab 1962 seine ersten Auftritte hatte.
Die Marketingkampagne zuThor umfasste unter anderem einen Auftritt des RegisseursKenneth Branagh und den DarstellernChris Hemsworth,Natalie Portman,Kat Dennings,Tom Hiddleston undClark Gregg auf derSan Diego Comic-Con International im Juli 2010,[44] einen speziellenWerbespot, der während desSuper Bowl im Februar 2011 ausgestrahlt wurde,[45] einenInternetauftritt einer Rekrutierungskampagne des fiktiven Geheimdienstes S.H.I.E.L.D. in Zusammenarbeit mit der FahrzeugmarkeAcura[46] sowie weitere Werbeverträge mitDr Pepper,7-Eleven,Visa undBurger King, die genau wie Acura für den Film warben und im Gegenzug als Produktplatzierung im Film untergebracht wurden.[28] Zur Feier des offiziellen Kinostarts des Films in den USA fand am 5. Mai 2011 zudem eine Werbeaktion in den Räumen derNew Yorker Börse statt, in deren Rahmen Mitarbeiter Kinokarten gewinnen konnten. Zum Börsenschluss wurde die Börsenglocke vom damaligenMarvel-Chefredakteur Axel Alonso, einem Darsteller in einem Thor-Kostüm und weiteren hochrangigen Vertretern Marvels geläutet.[47]
Für die offiziellenTrailer wurde zum Teil eine andere, weniger gefühlsbetonte Version von Odins Zurechtweisung Thors vor dessen Verbannung aus Asgard verwendet. Im fertigen Film ist stattdessen die letzte Aufnahme der betreffenden Szene zu sehen, für die der Regisseur Kenneth Branagh DarstellerAnthony Hopkins die Regieanweisung gab, einen Vater zu spielen, dem sein Sohn das Herz gebrochen hat.[21] Thors Erkenntnis, dass er auf der Erde gelandet ist, fehlt im fertigen Film dafür vollständig.
Die Videospiel-Umsetzungen zum Film wurden vonSega in den USA am 3. Mai, in Deutschland bereits am 29. April 2011 unter dem TitelThor: God of Thunder veröffentlicht und waren für diePlayStation 3, dieNintendoWii, denNintendo DS und dieXbox 360 erhältlich. Eine Version für denNintendo 3DS erschien darüber hinaus in den USA am 13. September, in Deutschland bereits am 9. September 2011. Die PlayStation-3- und Xbox-360-Versionen wurden von Liquid Entertainment entwickelt, die Wii- und 3DS-Versionen von Red Fly Studio und die DS-Version vonWayForward Technologies.
Eine von Elizabeth Rudnick verfassteRomanadaption der Filmhandlung für jüngere Leser wurde von der Marvel-Tochter Marvel Press am 5. April 2011 veröffentlicht.
Der SpielzeugherstellerHasbro veröffentlichte unter dem TitelThor: The Mighty Avenger Spielzeugfiguren der meisten Figuren aus dem Film sowie Thors Helm, seinen Hammer Mjölnir und das Schwert Odins alsRollenspiel-Zubehör.
Eine für 2010 angekündigte Zeichentrickserie, die 26 Folgen umfassen sollte,[48] wurde nie verwirklicht. Stattdessen erschien im Mai 2011 einDirect-to-Video-Zeichentrickfilm mit dem TitelThor: Tales of Asgard.
DerSoundtrack mit der vonPatrick Doyle komponiertenFilmmusik erschien in den USA am 3. Mai, in Deutschland bereits am 29. April 2011.
Weltpremiere feierte der Film am 17. April 2011 in Sydney.[49] Deutsche Kinos führten ihn ab dem 28. April vor.Paramount Pictures war für denFilmverleih in den USA und Deutschland zuständig.
In Deutschland erschienThor am 12. September 2011 aufDVD undBlu-ray Disc. Die DVD-Fassung ist nur als Einzel-Disc-Version mit geringen Bonusmaterial erhältlich. Die Blu-ray-Fassung dagegen enthält neben einer zweiten Disc mit der DVD-Fassung inklusiveDigital Copy umfangreicheres Bonusmaterial, darunter auch den Kurzfilm „The Consultant“ mit den S.H.I.E.L.D.-Agenten Phil Coulson und Jasper Sitwell, sowie ein Ausschnitt aus der letzten Szene des FilmsDer unglaubliche Hulk, in der Tony Stark auf General Ross trifft. Eine „Limited 3D Edition“ enthält neben den regulären Blu-ray- und DVD-Fassungen zudem als dritte Disc eineBlu-ray-3D-Fassung des Films. In der ersten Veröffentlichungswoche verkauften sich 550.937 Exemplare der DVD-Fassung, was Einnahmen von über 9,86 Millionen US-Dollar entspricht.[50] Von der Blu-ray-Fassung wurden innerhalb der ersten zwei Wochen rund 799.000 Exemplare verkauft, was Einnahmen in Höhe von etwa 22 Millionen US-Dollar entspricht.[51] Die aktuellen Verkaufszahlen für die DVD-Fassung(Stand: 19. März 2012) liegen bei über 1,2 Millionen verkauften Exemplaren und Einnahmen von über 20,6 Millionen US-Dollar.[50]
Weltpremiere feierteThor am 17. April 2011 inSydney,Australien.[54] Der offizielle Filmstart in Australien erfolgte am 21. April, und innerhalb von fünf Tagen spielte der Film 5,7 Millionen US-Dollar ein, blieb damit jedoch deutlich hinterFast & Furious Five zurück.[55] In den meisten Ländern liefThor zwischen dem 27. und 29. April an,[56] und bereits am ersten Wochenende nahm der Film in 56 Ländern insgesamt 89,2 Millionen US-Dollar ein, einschließlich Australien sogar 108 Millionen. Dennoch unterlagThor auch in den übrigen Ländern vielfachFast & Furious Five.[57] In denUSA feierteThor schließlich am 2. Mai inHollywood Premiere.[58] Am 6. Mai lief der Film schließlich offiziell in den USA an. Die Mitternachtspremiere in zunächst 1800 Kinos spielte 3,25 Millionen US-Dollar ein,[59] die Gesamteinnahmen für den Premierentag beliefen sich auf 25,7 Millionen US-Dollar, womitThor erneut hinterFast & Furious Five zurückblieb.[60] Insgesamt wurdeThor in 3955 Kinos gezeigt, darunter3D-Vorführungen in 2737 Kinos sowie 214IMAX-Kinos.[59] Nach dem ersten Wochenende beliefen sich die Einnahmen auf 65,7 Millionen Dollar.[61] WährendThor damit in den USAFast & Furious Five überrundete, unterlag er letzterem Film zur selben Zeit im weltweiten Vergleich. Nach dem zweiten Wochenende beliefen sich die internationalen Einnahmen ohne den USA-Markt auf insgesamt 176 Millionen US-Dollar.[62] In den USA beliefen sich die Einnahmen nach zehn Tagen auf insgesamt 119,5 Millionen Dollar,[63] das internationale Einspielergebnis belief sich zur selben Zeit auf 227,4 Millionen.[64] In den USA nahmThor nach 16 Wochen Laufzeit insgesamt über 181,03 Millionen US-Dollar ein[65] und belegt damit Platz zehn der erfolgreichsten Filme des Jahres 2011 in den USA.[66] Das weltweite Gesamteinspielergebnis liegt bei über 449,32 Millionen Dollar, was fast dem dreifachen Budget in Höhe von 150 Millionen Dollar entspricht.[65] Damit belegtThor Platz 15 der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres 2011.[67]
In Deutschland liefThor bereits am 28. April 2011 in zunächst 530 Kinos an. Innerhalb von vier Tagen sahen den Film 345.074 Besucher, was den bis dahin drittbesten Start des Jahres darstellte, jedoch bliebThor auch hier deutlich hinterFast & Furious Five zurück.[68] Während dieser Zeit nahm der Film umgerechnet 5,7 Millionen US-Dollar an den deutschen Kinokassen ein.[57] Nach einer Woche beliefen sich die Besucherzahlen auf 478.234, womit der Film während dieser Woche Platz zwei der deutschen Kinocharts belegte. Innerhalb von fünf Wochen Laufzeit in letztlich insgesamt 541 Kinos konnteThor 1.120.843 Besucher verbuchen, womit der Film Platz 31 der erfolgreichsten Filme des Jahres in Deutschland belegt.[69] Das Gesamteinspielergebnis in Deutschland beträgt über 16 Millionen US-Dollar.[70]
Andreas Borcholte vonSpiegel Online war zufrieden mit dem Film: „Mit ‚Thor‘ gelang dem Superhelden-Verlag und dem FilmstudioParamount nach etwas längerer Zeit mal wieder eine sehenswerte Verfilmung einer Heldenstory.“ Zwar sei die Hintergrundgeschichte „[e]in bisschen gaga“, aber „so ist das nun einmal, wenn man sich auf die mythischen, epischen Geschichten einlässt, die in Superhelden-Comics erzählt werden.“ RegisseurKenneth Branagh habe „aus der Superhelden-Saga eine rasante, knallbunte Interpretation des Dramenklassikers 'Heinrich V.'“ gemacht und dabei „erstaunlich viel Gespür für die Dynamik, die ein Superheldenspektakel heutzutage braucht, um zum Blockbuster zu werden“, gezeigt. Als Vorteil bezeichnet Borcholte die „generelle Übersichtlichkeit des Plots“, doch „auch in den wohldosierten Prügel- und Actionszenen zeigt Branagh Fingerspitzengefühl, ohne die nötige Wucht vermissen zu lassen.“ Was dagegen fehle, sei „ein bisschen Schmutz und Schmuddel: Raubeinige Nordgötter an Odins Tafel, da erwartet man dampfende Wildschweinbraten, Met aus Schädeln und Heerscharen leichtbekleideter Konkubinen. Branaghs Asgård hingegen ist zwar futuristisch und pompös, aber so sauber und steril wie ein Flughafenterminal.“ Insgesamt würden alle Darsteller ihre Rollen mit „gebotenem Pathos und nötigem Witz“ spielen, „allen voranAnthony Hopkins, der nicht den Fehler macht, seinen Odin mit donnerndemOveracting zur Karikatur machen.“ Derweil macheTom Hiddleston „seinen Loki mit leiser Ambivalenz zum interessanten Bösewicht“.Natalie Portman undStellan Skarsgård wiederum „[zeigen], dass man auch dann überzeugend spielen kann, wenn man von Greenscreens umzingelt ist und einem ständig alles um die Ohren fliegt“. HauptdarstellerChris Hemsworth schließlich mache „mit seinem nuancierten Spiel zwischen royalem Racker und Rockstar eine gute Figur als Donnergott“. Als Fazit stellte Borcholte fest, dassThor zwar die „[zwanghafte] Ironisierung“ fehle, die er inFantastic Four: Rise of the Silver Surfer undIron Man 2 auszumachen glaubte. „Um sich aber anChristopher Nolans düsterenBatman-Blockbustern oder den emphatischen 'Spider-Man'-Filmen zu messen, dafür ist dieser ‚Thor‘ bei weitem nicht tiefschürfend genug geraten. Aber einen guten Eindruck hinterlässt er allemal.“[71]
Auch Jörg Wunder vomTagesspiegel fand Gefallen anThor: Zwar sei die Prämisse „starker Tobak“, doch „[w]enn man sich dennoch widerstandslos in den etwas wirren Plot von ‚Thor‘ hineinziehen lässt, sagt das einiges über die Qualitäten des Films.“ Die Handlung entbehre zwar „jeglicher Plausibilität, macht aber einen Riesenspaß.“ Auch die Wahl der Darsteller überzeugte Wunder: So sei Chris Hemsworth eine „gute – und extrem gut gebaute – Wahl als naiver Donnergott“, Anthony Hopkins „der ideale Göttervater“, Natalie Portman „ein glaubwürdiges Love Interest“ und Tom Hiddleston „genau die Sorte verführerischer Bösewicht, auf dessen Wiederauftauchen im zweiten Teil man sich jetzt schon freut.“ Der einzige wirkliche Kritikpunkt sei die „vermaledeite 3-D-Technik, die diesem visuell sehr schönen Film wegen ein paar läppischer Effekte in vielen Szenen die nötige Helligkeit und Brillanz raubt.“ Als Fazit bezeichnete WunderThor als „[k]lasse Popcorn-Kino“.[72]
Jan Hamm vonFilmstarts.de bezeichneteThor als „charmantes Kino-Spektakel mit hingebungsvoll menschelnden Göttern, bunten Fantasy-Panoramen und krachender Action“. Besonders beeindruckte ihn die Herangehensweise an den mythologischen Hintergrund: „Es ist dem Marvel-Team um Regisseur Kenneth Branagh und Produzent Kevin Feige hoch anzurechnen, wie thematisch ergiebig dieses Problem angegangen wird.“ Zudem sei die Figur des Thor „[n]ach all den gebrochenen Idealisten der letzten Superheldenkino-Jahre […] der zugänglichste Comic-Heroe“. Darsteller Chris Hemsworth verleihe der Figur einen „hinreissend naiven Charme – mal aufbrausend, mal albern, immer aber ursympathisch.“ Als heimlichen Star des Films machte Hamm allerdings vielmehr Tom Hiddleston aus: „Sein sensibel zwischen tiefer Verletzung und machiavellischem Machtstreben ausgespielter Antagonist Loki ist eine so faszinierende Figur, dass seine verhältnismäßig kompakten Auftritte kaum befriedigen. Immerhin, über Loki schmuggelt Branagh eine SpitzeShakespear’sche Hybris ein – davon hätte Marvel ruhig mehr zulassen dürfen.“ Ferner spiele Anthony Hopkins „einen weihevollen Odin“, Natalie Portman überspiele den „Reissbrett-Entwurf ihrer Jane mit gekonnter Niedlichkeit“, undIdris Elba dürfe „dem ansonsten so direkten Film als undurchsichtiger Portal-Wächter Heimdall sogar ein wenig Mysterium einhauchen.“ Vollends zufrieden war Hamm jedoch nicht: „Ja, mehr Mysterium hätte ‚Thor‘ gut gestanden. Bei all dem Krawall, den Asgards Kinder veranstalten, wird einem andächtigen Staunen ob dieser wunderlichen Magie-Technologie kaum Raum gelassen.“ Die Schlacht zwischen den Asen und den Frostriesen zu Beginn des Films werde „lieblos abgehandelt, ohne die überrumpelten Erdlinge noch eines weiteren Kamerablickes zu würdigen.“ Dennoch gab HammThor 3,5 von 5 Punkten und bezeichnete den Film als „starken Film“, der beweise, „dass es neben fatalistischerDekonstruktion à la Christopher Nolans ‚The Dark Knight‘ oderZack Snyders ‚Watchmen‘ noch gesundes und spaßiges Superheldenkino geben kann.“[73]
Michael Kohler von derFrankfurter Rundschau gefielen dagegen nur die Szenen, die auf der Erde spielen. Den mythologischen Ansatz des Films verglich er mitHop – Osterhase oder Superstar?: „Der Humor ist ebenfalls weitgehend derselbe, lediglich in Sachen lärmender Gewalt liegt ‚Thor‘ um eine Hammerstiellänge vorn.“ Den Drehbuchautoren warf er vor, „mit den nordischen Göttersagen nicht viel anzufangen [zu] wissen“, und „[o]hne das amüsante Geplänkel auf der Erde wäre das ganze ‚Thor‘-Universum nur Schall und Rauch.“ Die Szenen in Asgard und Jotunheim seien „dumpfes Deklamieren und architektonischer Bombast der tristen Sorte“. Zudem sei Kenneth Branagh „auch nichts anderes eingefallen, als ständig die Kamera zu kippen und seitlich geneigt aus Ober- oder Untersicht auf das Geschehen zu schauen. Er will damit wohl betonen, dass die menschliche Perspektive – die Kamera in Augenhöhe – nicht maßgeblich für die Geschichte ist. Aber das wissen wir schon längst.“[74]
Überhaupt nicht beeindruckt zeigte sichEkkehard Knörer von dertaz: So bezeichnete er bereits den Anfang des Films als „so humor- wie [endlose] Eingangssequenz“ und den Versuch, denWeltenbaumYggdrasil dernordischen Mythologie mit modernerQuantenphysik in Einklang zu bringen, als „übliche[n] Esoquatsch“. In den Szenen, die in Asgard und Jotunheim spielen, glaube Regisseur Kenneth Branagh „allen Ernstes […], Shakespeare spielen zu müssen“, während Thors Zeit auf der Erde größtenteils „Fisch-auf-dem-Trockenen-Scherze“ darstellten. Ferner kritisierte Knörer die „aus unerfindlichem Grund wie beiHeinz Emigholz schräg gegen den Horizont gekippte Kamera“. Die per Computeranimation erstellten Hintergründe Asgards und Jotunheims seien gar „sagenhaft hässlich“. Insgesamt habe Kenneth Branagh „stets noch mit dem Vorschlaghammer Regie zu führen verstanden“, im Falle vonThor „filmt und schneidet er verlässlich ohne Sinn für Kadrierung und Tableaus, für Rhythmus und den richtigen Ton. Und findet im rastlos wütenden KomponistenPatrick Doyle doch seinen hammermusikalischen Meister.“[75]
Der vonClark Gregg verkörperte S.H.I.E.L.D.-Agent Phil Coulson und sein Vorgesetzter, der vonSamuel L. Jackson gespielte Nick Fury, traten beide bereits inIron Man undIron Man 2 auf. InIron Man 2 verabschiedet sich Coulson von Tony Stark, dem Leiter von Stark Industries, der zugleich der titelgebende Superheld Iron Man ist, mit den Worten, er sei zu einem neuen Auftrag in New Mexico abkommandiert worden. In einer Szene nach dem Abspann trifft er dort an der Fundstelle des Hammers von Thor ein, was unmittelbar zu Coulsons Auftritt inThor überleitet. InThor wird Coulson zudem von seinem Kollegen Jasper Sitwell beim Anblick des Destroyers gefragt, ob letzterer „einer von Stark“ sei.
Nachdem S.H.I.E.L.D. Jane Fosters Ausrüstung und Forschungsunterlagen beschlagnahmt hat, erwähnt Erik Selvig (Stellan Skarsgård) einen Physiker, einen „Pionier auf dem Gebiet der Gammastrahlung“, von dem man nie wieder gehört habe, nachdem S.H.I.E.L.D. aufgetaucht war, womit Bruce Banner ausDer unglaubliche Hulk gemeint ist.
Der Angriff der Frostriesen auf der Erde im Jahr 965 n. Chr., der zu Beginn vonThor zu sehen ist, ereignet sich inTønsberg,Norwegen. Im FilmCaptain America: The First Avenger (2011) findet Johann Schmidt alias Red Skull dort im Jahr 1942 den „Tesserakt-Würfel“, versteckt in einemWandrelief des WeltenbaumsYggdrasil. Schmidt bezeichnet den Würfel als „Juwel in Odins Schatzkammer“. Als Schmidt den Würfel am Ende des Films mit seinen Händen berührt, ist um ihn herum ein System aus galaktischen Nebeln zu sehen, das der Darstellung Yggdrasils inThor entspricht. In der Szene nach dem Abspann vonThor präsentiert Nick Fury den Würfel wiederum Erik Selvig.
Am Ende des Abspanns vonThor folgt der Hinweis “Thor will return inThe Avengers” (deutsch: „Thor wird inThe Avengers zurückkehren“). Der FilmMarvel’s The Avengers, der 2012 in die Kinos kam, führt erstmals die Hauptfiguren aller bisherigen Filme des „Marvel Cinematic Universe“, darunter auchChris Hemsworth als Thor undJeremy Renner als Hawkeye/Clint Barton, in einem gemeinsamen Team zusammen.Tom Hiddleston,Stellan Skarsgård und Samuel L. Jackson sind zudem erneut in ihren Rollen als Loki, Erik Selvig und Nick Fury zu sehen.
Eine Fortsetzung vonThor mit dem TitelThor – The Dark Kingdom (orig.Thor: The Dark World) war zunächst für den 15. November 2013 angekündigt,[76] kam aber bereits am 8. November 2013 in die US-Kinos und noch einige Tage davor, am 31. Oktober, in die deutschen Kinos.[77][78] Kenneth Branagh führte nicht mehr Regie, seinen Posten übernahm stattdessenAlan Taylor.[79]
↑Kamal Larsuel, Interview mit Samuel L. Jackson, offizielle Webseite von Samuel L. Jackson, 2005.August 2005 Interview. (Memento vom 5. Mai 2008 imInternet Archive) Samuel L. Jackson’s Official Site; abgerufen am 14. März 2012.