Theodor Reppe (*27. August1986 inDresden)[1], arbeitet als IT-Consultant und Systemadministrator. Bekannt wurde er als Inhaber der deutschenDomain fürWikiLeaks,www.wikileaks.de, und als Mitglied derPiratenpartei Deutschland. Er betreibt u. a. einenProxy-Server zurAnonymisierung im Internet.[2]
Dabei handelt es sich um eine Domain wie wikileaks.org, die die Erreichbarkeit von WikiLeaks auch für den Fall garantieren soll, dass einzelneInternetprovider oder Länder die primäre Domain sperren oder schließen lassen.[3] Theodor Reppe registrierte die Domain 2006, als er von der Gründung von WikiLeaks erfuhr, um das Projekt zu unterstützen. Der Nutzen für WikiLeaks erwies sich 2010, als die ursprüngliche Hauptseite Angriffen durchDistributed-Denial-of-Service-Attacken ausgesetzt war, auf Server derAmazon Web Services auswich und dort gesperrt wurde.[4]
Am 24. März 2009 durchsuchte die Polizei Theodor Reppes Wohnung unter dem Vorwurf derVerbreitung pornographischer Schriften, wobei ein PC und eine Festplatte beschlagnahmt wurden. WikiLeaks hatte vorher eine Liste von inAustralienzensierten Internetadressen veröffentlicht, die auch diejenigen von Seiten mitkinderpornographischem Inhalt aufführte.[5] Reppe erklärte sich nicht für die von WikiLeaks verbreiteten Inhalte verantwortlich, sondern erklärte, mit der Registrierung der Domain WikiLeaks allgemein unterstützen zu wollen. Die Piratenpartei kritisierte in der Folge rechtliche Mängel bei der Durchsuchung und Unwissenheit der Polizeibeamten in Bezug auf Zusammenhänge der Informationshaltung im Internet. Ihr damaliger VorsitzenderDirk Hillbrecht warf den Behörden „technische Inkompetenz“ und „Aktionismus“ vor.[6]
Bereits zwanzig Monate vorher waren unter dem Vorwurf der Verbreitung von Kinderpornographie bei Reppe PC und Datenträger beschlagnahmt worden. Reppe unterhielt einenTor-Server zur Anonymisierung von Verbindungsdaten im Internet. Das Material aus dieser Beschlagnahme wurde folgenlos zurückerstattet.[7]
Im März 2011 wurde Reppe in beiden Fällen vomAmtsgericht Dresden freigesprochen[8][9][10] – eine Entscheidung, die im Januar 2012 rechtskräftig wurde.[11]
Im Januar 2011 äußerte sich Reppe in einem Interview solidarisch mitJulian Assange, kritisierte aber, dass bei WikiLeaks besser Inhalte statt Personen im Vordergrund gestanden hätten. Er habe keinen Kontakt mehr zuDaniel Domscheit-Berg und arbeite nicht bei dessen ProjektOpenLeaks mit, erwarte aber das Entstehen weitererEnthüllungsplattformen. Er befürchtete keine beruflichen oder sonstigen Konsequenzen durch seine Tätigkeit, wenngleich noch das Strafverfahren gegen ihn lief.[5]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Reppe, Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Internetaktivist, Unterstützer von WikiLeaks |
GEBURTSDATUM | 27. August 1986 |
GEBURTSORT | Dresden |