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Tetraethylzinn

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Strukturformel
Strukturformel von Tetraethylzinn
Allgemeines
NameTetraethylzinn
Andere Namen
  • Tetraethylstannan
  • Zinntetraethyl
  • TET
SummenformelC8H20Sn
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer597-64-8
EG-Nummer209-906-2
ECHA-InfoCard100.009.007
PubChem11704
WikidataQ186600
Eigenschaften
Molare Masse234,96 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,187 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−112°C[1]

Siedepunkt

181 °C[1]

Dampfdruck

1,6mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Brechungsindex

1,473 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH:226​‐​300+310+330
P:210​‐​280​‐​301+310​‐​302+352+310​‐​304+340​‐​361[1]
Toxikologische Daten

6,25 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex:Na-D-Linie, 20 °C

Tetraethylzinn ist einechemische Verbindung aus der Gruppe derZinnorganischen Verbindungen und hat dieKonstitutionsformel Sn(C2H5)4.

Geschichte

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Die Verbindung wurde erstmals im Jahr 1852 vom deutschen ChemikerCarl Löwig alsStannäthyl beschrieben.[3][4]

Gewinnung und Darstellung

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Tetraethylzinn kann durch Reaktion vonEthylmagnesiumbromid mitZinn(IV)-chlorid gewonnen werden.[5]

SnCl4+4 C2H5MgBr(CH3CH2)4Sn+4 MgBrCl{\displaystyle \mathrm {SnCl_{4}+4\ C_{2}H_{5}MgBr\longrightarrow (CH_{3}CH_{2})_{4}Sn+4\ MgBrCl} }

Eigenschaften

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Tetraethylzinn ist eine entzündliche farblose Flüssigkeit, die praktisch unlöslich in Wasser ist.[1]

Reaktivität

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Bei der Reaktion vonTetraethylstannan mitIod entstehtTriethyliodstannan:[6]

Triethyliodstannan-Synthese
Triethyliodstannan-Synthese

Verwendung

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Tetraethylzinn wird als Reaktionsgas imCVD-Verfahren zur Herstellung funktioneller Schichten und leitfähiger transparenter Schichten verwendet. Es wurde auch alsPestizid,Fungizid undBakterizid verwendet.[7]

Es wurde in den 1920er Jahren kurzfristig für den Einsatz alsAntiklopfmittel fürOttokraftstoffe untersucht, jedoch schnell durch das effektivereTetraethylblei ersetzt.[8]

Sicherheitshinweise

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Die Dämpfe von Tetraethylzinn können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 53 °C) bilden.[1] Im Körper wandelt es sich zu dem toxischerenTriethylzinn um.[9] Diese Verbindung wurde 1953/54 als neurotoxische Substanz bekannt, als in Frankreich 110 Todesfälle durch das bakterizid wirkende PräparatStalinon auftraten, das 10 % Triethylzinn enthielt.[10] Triethylzinn hemmt die oxidativePhosphorylierung, dieGlucose-Oxidation sowie den Einbau von Phosphaten inPhospholipide und ist immunotoxisch.[11]

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. abcdefghijkEintrag zuTetraethylzinn in derGESTIS-Stoffdatenbank desIFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
  2. DatenblattTetraethyltin, 97 % beiSigma-Aldrich, abgerufen am 12. Januar 2012 (PDF).
  3. Rolf Werner Soukup:Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 154pdf.
  4. C. Löwig:Über Zinnäthyle inAnn. Chem. Pharm. 84 (1852) 308–335.
  5. G. J. M. Van Der Kerk and J. G. A. Luijten: Tetraethyltin In:Organic Syntheses. 36, 1956, S. 86,doi:10.15227/orgsyn.036.0086; Coll. Vol. 4, 1963, S. 881 (PDF).
  6. Siegfried Hauptmann:Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 552,ISBN 3-342-00280-8.
  7. Werner Baumann, Bettina Herberg-Liedtke:Chemikalien in der Metallbearbeitung. Springer, 1995,ISBN 978-3-540-60094-7,S. 1467 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  8. Vaclav Smil Distinguished Professor University of Manitoba:Transforming the Twentieth Century : Technical Innovations and Their Consequences. Oxford University Press, 2006,ISBN 0-19-803775-9,S. 171 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  9. Jill E. Cremer:The biochemistry of organotin compounds. The conversion of tetraethyltin into triethyltin in mammals. In:Biochem J. 68, 1958 (4), S. 685–692,PMC 1200418 (freier Volltext).
  10. Wolfgang Remmele, Günter Klöppel, Hans Kreipe und Werner Paulus:Pathologie: Neuropathologie. Springer, 2011,ISBN 978-3-642-02323-1,S. 373 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  11. Burkhard Madea:Praxis Rechtsmedizin: Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung. 2006,ISBN 978-3-540-33719-5,S. 402 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
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