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Targa Florio 1925

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Zwei Hauptakteure der Targa Florio 1925.Louis Wagner (am Steuer) und der hinter demPeugeot 174S stehendeChristian Dauvergne, hier vor dem24-Stunden-Rennen von Le Mans 1926
Ferdinand de Vizcaya im ausgefallenenWerks-Bugatti T35
Rennszene 1925

Die 16.Targa Florio, auchXVI Targa Florio, war einStraßenrennen aufSizilien und fand am 3. Mai 1925 statt.

Vorgeschichte

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Zwei in Sizilien ausgetragene Straßenrennen trugen den Namen ihresGründers. DieTarga- sowie dieCoppa Florio. Die Targa Florio wurde seit1906 ausgefahren und die Coppa – 1900 alsAutomobilwoche Brescia entstanden – erhielt1905 den Nachnamen ihres Förderers. Ab1914 fand die Coppa in Sizilien statt, allerdings als eigenständiges Rennen mit separatem Termin. Das änderte sich 1924 mit der Zusammenlegung vonTarga undCoppa zu einer Rennveranstaltung. Um in die Wertung der Coppa zu kommen, mussten die Teilnehmer nach den vier Runden der Targa eine weitere Runde zurücklegen. In der Nachbetrachtung der Veranstaltung entstand der Eindruck, dass die Targa nurmehr ein Teil der Coppa sei, ein Umstand, der der wahren Bedeutung der beiden Rennen nicht gerecht wurde. 1925 drehte das Organisationskomitee die Renndauer um. Die Coppa-Florio-Wertung endete nach vier Runden und die Distanz der Targa verlängerte sich um eine Runde auf fünf. Auch eine gemeinsame Meldeliste gab es nicht mehr. Ein weiteres Rennen im Rennen fuhren die Fahrzeuge der Kategorien I und II bis 1,1 bzw. 1,5 Liter Hubraum, deren Teilnahme nach drei Runden endete.

Das Rennen

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Teams, Hersteller und Fahrer

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Zweimal reiste Vincenzo Florio nachBad Cannstatt, um die Firmenleitung derDaimler-Motoren-Gesellschaft zu einer Teilnahme an der Targa zu überreden; beide Male erfolglos. Obwohl der Reale Automobile Club d’Italia und der Automobile Club di Sicilia 50.000Italienische Lire als Preis für den Gesamtsieger ausschrieb, blieben auch Meldungen vonitalienischen Herstellern weitgehend aus.Fiat-EigentümerGiovanni Agnelli senior hatte nach dem schlechten Abschneiden beimGroßen Preis von Frankreich 1924 den Rückzug des Werksteams aus dem Motorsport bekannt gegeben, der beimGroßen Preis von Italien 1927 kurzfristig endete. Erst zu Beginn der 1970er-Jahre kehrte Fiat mit einem Werkseinsatz und dem124 Spider für längere Zeit in den internationalen Rennsport zurück. Die intensive Vorbereitung auf den im Juni ausgefahrenenGroßen Preis von Belgien – der mit dem Doppelsieg vonAntonio Ascari undGiuseppe Campari imAlfa Romeo P2 endete – verhinderte eine Teilnahme vonAlfa Romeo.Automobili Nazzaro hatte den Geschäftsbetrieb Ende des Jahres 1923 eingestellt undItala schon lange keine Rennen mehr bestritten. Einzigerwerksunterstützter italienische Wagen war der OM 665 vonRenato Balestrero.

Das Ausbleiben der Italiener kompensierten dieFranzosen. Peugeot verschiffte vier Fahrzeuge des ausgereiften Rennwagenmodells174S für die FahrerChristian Dauvergne,Louis Rigal,Louis Wagner undAndré Boillot nachPalermo. Sein Targa-Florio-Debüt gab der Rennstall vonEttore Bugatti. Er meldete dreiBugatti Type 35 für diespanischen de-Vizcaya-Brüder und den ItalienerMeo Constantini. Einen viertenBugatti sollteCarlo Masetti, der Bruder des zweimaligen Targa-Florio-SiegersGiulio Masetti fahren, der aus gesundheitlichen Gründen zwei Wochen vor dem Rennen absagen musste. Daraufhin ließ Giulio Masetti verlautbaren, dass er den Bugatti steuern werde. Die Nachricht über die erneute Teilnahme des sizilianischen Idols brachte am Renntag Menschenmassen an denMedio circuito delle Madonie, die dann enttäuscht feststellen mussten, dass Masetti nicht am Start war. Ettore Bugatti war entschieden dagegen gewesen, Giulio Masetti ein Auto anzuvertrauen. Er fürchtete negative Reaktionen, die unweigerlich das Rennmaterial von Bugatti treffen würden, wenn ein Rennsieg von Masetti ausblieb.

Im Rennen der Kategorien I und II starteten zweiTatra 11 mit 1,1-Liter-Zweizylinder-Boxermotor mit den Fahrern Karl Sponer und Fritz Hückel.Fritz Cockerell verpasste den Rennstart, weil sein 0,9-Liter-Zweitaktmotor-Rennwagen bei der Anreise in der Nähe vonNeapel mit Motorschaden liegenblieb.

Der Rennverlauf

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Am Renntag gingen die Fahrzeuge ab 7 Uhr in der Früh in der Reihenfolge ihrer Startnummern und im Abstand von vier Minuten ins Rennen. Die erste Rennrunde dominierten die Peugeots mit André Boillot an der Spitze, der den minimalen Vorsprung von zwölf Sekunden auf seine Teamkollegen Louis Wagner herausgefahren hatte. Schnellster Bugatti im Feld war der Wagen von Meo Constantini an der dritten Stelle.

Den Rennausgang beeinflusste der Unfall von Christian Dauvergne in der dritten Runde. Dauvergne war in seinem Peugeot bei Kilometer 13 von der Strecke abgekommen und gemeinsam mit seinem Mechaniker aus dem sich überschlagenden brennenden Wagen gestürzt. Während der Mechaniker unverletzt blieb, erlitt Dauvergne Verbrennungen an den Beinen und Händen. Über die Unfallursache gab es widersprüchliche Aussagen. Es war die Rede von Flammen aus den Vorderbremsen und von einer zu aggressiven Fahrweise des Franzosen. Der führende Teamkollege Louis Wagner verlor viel Zeit, da er bei jeder Kontrollstation anhielt, um über den Unfall zu berichten. An der Spitze entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem Bugatti-Piloten Constantini und dem Peugeot von Boillot, den Constantini für sich entschied. Schnellster Fahrer der Targa war aber Louis Wagner, der nach seiner Hilfe für Dauvergne viel von der verlorenen Zeit wieder aufholen konnte. Im Ziel fehlten ihm nur fünf Minuten auf Constantini, wodurch er Boillot noch auf den dritten Platz verdrängte.

Ergebnisse

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Schlussklassement

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Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugFahrzeit
1Kategorie III8Dritte Französische RepublikAutomobiles Ettore BugattiItalien 1861Meo ConstantiniBugatti T357:32:37,200
2Kategorie IV3Dritte Französische RepublikSA des Automobiles et Cycles PeugeotDritte Französische RepublikLouis WagnerPeugeot 174S7:37:20,000
3Kategorie IV4Dritte Französische Republik SA des Automobiles et Cycles PeugeotDritte Französische RepublikAndré BoillotPeugeot 174S7:40:33,000
4Kategorie III9Dritte Französische Republik Automobiles Ettore BugattiSpanien 1875Pierre de VizcayaBugatti T357:53:12,600
5Kategorie III13Italien 1861 Renato BalestreroItalien 1861Renato BalestreroOM 6658:21:18,000
6Kategorie IV18Italien 1861 Guido GinaldiItalien 1861 Guido GinaldiAlfa Romeo RLTF248:52:41,000
Ausgefallen
7Kategorie IV2Dritte Französische Republik SA des Automobiles et Cycles PeugeotDritte Französische RepublikLouis RigalPeugeot 174S
8Kategorie IV17Italien 1861 Silvio De VitisItalien 1861 Silvio De VitisItala Spezial
9Kategorie IV1Dritte Französische Republik SA des Automobiles et Cycles PeugeotDritte Französische RepublikChristian DauvergnePeugeot 174S
10Kategorie III10Dritte Französische Republik Automobiles Ettore BugattiSpanien 1875Ferdinand de VizcayaBugatti T35

Schlussklassement Kategorie I und II

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Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugFahrzeit
1 (11)Kategorie I5Tschechoslowakei 1920Tatra-Werke AG, Automobil- und WaggonbauTschechoslowakei 1920Fritz HückelTatra 115:31:29,000
2 (12)Kategorie I6Tschechoslowakei 1920 Tatra-Werke AG, Automobil- und WaggonbauTschechoslowakei 1920Karl SponerTatra 115:36:17,200
3 (13)Kategorie II7Italien 1861 Luigi PlatéItalien 1861Luigi PlatéChribiri Monza S5:49:02,400
Ausgefallen
4 (14)Kategorie II20Italien 1861 Giuseppe PiroItalien 1861 Giuseppe PiroFiat 501S

Nur in der Meldeliste

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Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber nicht daran teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
15Kategorie II11Italien 1861SA Automobile e Velocipedi E. BianchiItalien 1861Luigi LopezBianchi 18
16Kategorie II12Italien 1861 SA Automobile e Velocipedi E. BianchiItalien 1861 CarusoBianchi 18
17Kategorie III14Italien 1861 Domenico AntonelliItalien 1861 Domenico AntonelliBugatti T35
18Kategorie III15Dritte Französische Republik Automobiles Ettore BugattiItalien 1861Carlo MasettiBugatti T35
19Kategorie IV16Italien 1861 Salvatore CasanoItalien 1861 Salvatore CasanoAlfa Romeo RLTF24
20Kategorie II19Deutsches ReichCockerell FahrzeugwerkeDeutsches ReichFritz CockerellCockerell 2-stroke

Klassensieger

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KlasseFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
Kategorie IIIItalien 1861 Meo ConstantiniBugatti T35Gesamtsieg
Kategorie IVDritte Französische Republik Louis WagnerPeugeot 174SRang 2

Klassensieger Kategorie I und II

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KlasseFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
Kategorie ITschechoslowakei 1920 Fritz HückelTatra 11Gesamtsieg
Kategorie IIItalien 1861 Luigi PlatéChribiri Monza SRang 3

Renndaten

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  • Gemeldet: 20
  • Gestartet: 14
  • Gewertet: 9
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 108,000 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 7:32:27,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 5
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 540,000 km
  • Siegerschnitt: 71,600 km/h
  • Schnellste Trainingszeit: keine
  • Schnellste Rennrunde: Meo Constantini – Bugatti T35 (#8) – 1:28:37,000 = 72,100 km/h
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur

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  • Peter Higham:The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995,ISBN 0-85112-642-1.
  • Pino Fondi:Targa Florio – 20th Century Epic. Giorgio Nada Editore Vimodrone 2006,ISBN 88-7911-270-8.

Weblinks

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Commons: Targa Florio 1925 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Targa Florio

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