Ajdukiewicz war der Sohn einer k. k. Beamten. Er begann 1868 seine Ausbildung beiWładysław Łuszczkiewicz an derAkademie der Schönen Künste in Krakau. Später setzte er sein Studium an derWiener Akademie und ab dem 30. Oktober 1873 in der Antikenklasse derMünchner Akademie fort.[1] In München wurde er unter anderem durchJoseph T. Brandt und unterOtto Seitz undAlexander Wagner unterrichtet. 1874 trat er mit Szenen aus demPolnischen Aufstand von 1863 an die Öffentlichkeit. Längere Studienreisen führten ihn nachÄgypten,Kleinasien und ins südlicheRussland. 1877 stellte er Bilder mit einigen zu der Zeit sehr beliebten orientalischen Motiven aus, wieKarwane,Markt in Kairo (1884),Ufer des Nils (1885) undGebet in der Wüste (1888). 1879 malte er inWarschauPorträts mehrerer Schauspielerinnen und Sängerinnen.
Später ließ sich Ajdukiewicz inWien nieder, dort wandte er sich verstärkt militärischen Motiven wieManöver oderParaden zu. Damit war der Künstler recht erfolgreich, denn seine Zeitgenossen urteilten, dass es sich bei den Gemälden um sorgfältige, bisweilen salonfähig glatte Bilder handeln würde, denen Licht, Luft undKolorit nicht fehlen. Der Künstler verstünde sich darauf, die Uniformen und die Montur derKavallerie in der Sonne glänzen zu lassen. Durch diese Erfolge wurde schnell dasWiener Kaiserhaus und der Hofadel auf ihn aufmerksam, sodass Ajdukiewicz fortan Kaiser, Erzherzöge und auch Könige, wie z. B.König Karl von Rumänien jeweils zu Pferd porträtieren konnte. 1893 wurde der Künstler nachLondon berufen, wo er ein Porträt vonAlbert Edward, Prince of Wales, malte.[2] ÜberBukarest und Wien kehrte Tadeusz Ajdukiewicz schließlich in seine Heimat zurück, wo er 1916 in Krakau starb.
Reiterportrait Kaiser Franz Joseph I. von Österreich als oberster Kriegsherr, umgeben von seinem Stab, auf dem Manöverfeld mit Gefolge und Soldaten, 1891. Öl auf Leinwand,Heeresgeschichtliches Museum, Wien.[3]
Portrait Nikolaus Graf Pejacsevich, General der Kavallerie, leitet eine Parforcejagd, 1888. Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Pferde auf der Weide, 1874, Öl auf Leinwand, 25,5 × 40,5 cm, Lemberger Gemäldegalerie,Ukraine
Ajdukiewicz, Tadeusz. In:Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30:Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 22 (Textarchiv – Internet Archive).
Ajdukiewicz, Tadeusz. In:Hans Wolfgang Singer (Hrsg.):Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet vonHermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage.Band1:Aachen–Fyt. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921,S.12 (Textarchiv – Internet Archive).
↑02904 Tadeus Aidukiewiez. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste (Hrsg.):Matrikelbuch.Band1:1848–1884. München (adbk.de,digitale-sammlungen.de – Alter bei Eintritt 18 Jahre).
↑Bildbeschreibung inJohann Christoph Allmayer-Beck:Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal VI - Die k.(u.)k. Armee von 1867-1914. Wien 1989, S. 48 f.