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TRACECA

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DerVerkehrskorridor Europa-Kaukasus-Asien (deutschfürTransport Corridor Europe-Caucasus-Asia, kurzTRACECA) ist ein Verkehrs- und Kommunikationsprojekt, dasEuropa undMittelasien verbinden soll. Es soll wie das umgangssprachlich gleichnamige ProjektOne Belt, One Road als „Neue Seidenstraße“ die west-östlichen Verbindungen und Wege der historischenGroßen Seidenstraße wiederbeleben.

  • Europäische Union
  • TRACECA-Teilnehmer
  • TRACECA-Kandidaten
  • Geschichte

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    Das Projekt entstand nach einem Vorschlag des damaligen georgischen PräsidentenEduard Schewardnadse. Die Kommission derEU initiierte daraufhin im Rahmen ihresTACIS-Programms das Projekt TRACECA.[1] Zunächst geschah wenig und erst nach der Gründung der OrganisationGUAM im Jahr 1997 erhielt TRACECA neuen Schwung.[2] TRACECA war das größte TACIS-Programm,[3] bevor TACIS im Jahr 2007 eingestellt wurde.

    Parallel und ergänzend zu TRACECA initiierte die EU das ProjektINOGATE (INterstateOil andGAsTransportation toEurope), welches auf die Gas- und Öl-Pipelines Zentralasiens abzielte.[4] Das Projekt wurde 2016 eingestellt.

    Am 7. und 8. September 1998 fand inBaku eine Konferenz über die„Wiederherstellung der historischen Großen Seidenstraße“ statt.[5] Zum Abschluss unterzeichnetenArmenien,Aserbaidschan,Bulgarien,Georgien,Kasachstan,Kirgisistan,Moldawien,Rumänien,Tadschikistan, dieTürkei, dieUkraine undUsbekistan eine„Multilaterale Vereinbarung über den internationalen Transport und die Entwicklung eines europäisch-kaukasisch-asiatischen Korridors“.

    Auf einer Konferenz im März 2000 inTiflis nahm einZwischenstaatliches Komitee der TRACECA-Staaten (TRACECA/IGC) seine Arbeit auf. Es eröffnete im Februar 2001 mit Hilfe der EU einStändiges Sekretariat in Baku. Das Sekretariat gliedert sich in vier Arbeitsgruppen: Handel, Kraftfahrzeug-, Eisenbahn- und Seetransport.

    Bis 2002 wurden aus dem TRACECA-Budget 46 Einzelprojekte für insgesamt 99,6 Millionen US-Dollar finanziert, davon 33 Forschungsprojekte und 13 Investitionsprojekte zum Wiederaufbau einer Infrastruktur. Rund 50 % des Budgets sind für Investitionen vorgesehen, die das TRACECA-Programm attraktiver machen und ein günstiges Investitionsklima schaffen sollen. Unter anderem mit TRACECA-Geldern wurde eine Eisenbahnlinie vom usbekischenQoʻngʻirot ins kasachischeAqtau gebaut und eine Fährlinie von Aqtau ins aserbaidschanischeBaku etabliert.[6]

    Seit 1998 sind die Transporte im TRACECA-Korridor ständig gestiegen. Einen besonderen Aufschwung nahm die Route durch humanitäre Hilfsgütertransporte von Europa nachAfghanistan. Aserbaidschan verzeichnete in jenem Jahr 3,4 Millionen Tonnen Transit-Frachtgüter. 1999 wuchs die Anzahl auf 4,4 Millionen Tonnen, 2000 auf 5,7 Millionen Tonnen, 2001 auf 7,7 Millionen Tonnen und 2002 auf 8,5 Millionen Tonnen.

    Der Aufschwung führte zur Gründung neuer Firmen in den beteiligten Ländern. In Georgien entstand die UnternehmensgruppeSilk Road Companies Georgia (SRG,Seidenstraßen-Firmen Georgiens). Gemeinsam mit der kasachischenBank Turan Alem (BTA) gründete sie im März 2005 dieSilk Road Bank (SRB,Seidenstraßen-Bank), ging eine Kooperation mit dem französischen UnternehmenBNP Paribas ein und beteiligt sich am Umbau des früherenIntourist-HotelsIveria zu einem Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Tiflis.

    Analyse

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    Im Jahr 2018 urteilte ein Experte der deutschen Außenpolitik, aus der TRACECA-Initiative sei „nichts geworden“.[7]

    Siehe auch

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    Literatur

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    • Eduard Schewardnadse:Die neue Seidenstraße – Verkehrsweg ins 21. Jahrhundert. Econ, München 1999,ISBN 3-430-17955-6.

    Weblinks

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    Einzelnachweise

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    1. Keith Fisher:A Meeting of Blood and Oil: The Balkan Factor in Western Energy Security. In: Journal of Southern Europe and the Balkans, Jg. 4 (2002), Nr. 1, S. 75–89 (hier: S. 85).Hier abrufbar.
    2. Flemming Splidsboel‐Hansen:GUUAM and the future of CIS military cooperation. In: European Security, Jg. 9 (2000), Nr. 4, S. 92–110 (hier: S. 100).Hier abrufbar.
    3. Sebastian Mayer:Die Beziehungen der Europäischen Union zum Südkaukasus: Von pragmatischer zustrategischer Politik? in: Integration, Jg. 25 (2002), Nr. 2, S. 125–138 (hier: S. 128).Hier abrufbar.
    4. Anja Franke/Andrea Gawrich/Inna Melnykovska/Rainer Schweickert:The European Union's Relations with Ukraine and Azerbaijan. In: Post-Soviet Affairs, Jg. 26 (2010), Nr. 2, S. 149–183 (hier: S. 163).Hier abrufbar.
    5. Samuel James Lussac:Ensuring European Energy Security in Russian ‘Near Abroad’: The Case of the South Caucasus. In: European Security, Jg. 19 (2010), Nr. 4, S. 607–625 (hier: S. 610).Hier abrufbar.
    6. Nicola P. Contessi:Foreign Policy Diversification and Intercontinental Transport Corridors: The Case of Kazakhstan’s Railways Diplomacy. In: Europe-Asia Studies, Jg. 70 (2018), Nr. 5, S. 759–790 (hier: S. 770).Hier abrufbar.
    7. Jörg Kronauer:EU fordert China heraus. In: junge Welt, 28. September 2018.
    Normdaten (Körperschaft):GND:10074490-4 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
    Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=TRACECA&oldid=240699654
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