Sylvester Stieber (*12. Juni1867 inBerlin; †12. November1914 inWiskitno) war ein deutscher Offizier und ersterResident derDeutschen Tschadseeländer.
Stieber wurde im April 1888 Fahnenjunker im Jäger-Bataillon Nr. 4, im November 1888 Fähnrich, 1889 Leutnant, 1897 Oberleutnant im Rheinischen Jäger-Bataillon Nr. 8. Im Juli 1900 schied er aus dempreußischen Heer aus und trat zurKaiserlichen Schutztruppe fürKamerun über, wo er zunächst zum Leiter derJaunde-Station ernannt wurde. Im November 1901 nahm er alsKompanieführer an der II.Ngwe-Expedition unter dem Kommando von OberstleutnantCurt von Pavel und im Dezember 1901 an der Expedition gegenBafut undMankon teil.
Mit Pavel gelangte Stieber 1901/02 erstmals in den äußersten Norden Kameruns. Im Oktober und November 1903 reiste er als Begleitung des GouverneursJesko von Puttkamer erneut dorthin und wurde bei dieser Gelegenheit zum ersten Residenten der Residentur der Deutschen Tschadseeländer inKusseri ernannt. Stieber, der von Anfang an die Herrschaft der Schutztruppe repräsentierte, prägte seinen Verwaltungsbezirk durch restriktive Maßnahmen und Eingriffe in die indigenen Strukturen nachhaltig. Im Februar 1904 unternahm er eine Expedition in das Gebiet derMusgu auf dem östlichen Ufer desLogone und gliederte es in den Machtbereich der Residentur ein.
Im November 1904 wurde Stieber zum Hauptmann und Kompaniechef ernannt. Nach zeitweiliger anderweitiger Verwendung kehrte er im August 1908 noch einmal als Resident nach Kusseri zurück. Zum 30. Juni 1910 schied er aus der Schutztruppe aus und trat beimGroßherzoglich mecklenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 14 ein. Stieber fiel am 12. November 1914 bei Wiskitno (im Rahmen derSchlacht um Łódź) als Major und Bataillonskommandeur beimGarde-Füsilier-Regiment.[1]
Personendaten | |
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NAME | Stieber, Sylvester |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier und erster Resident der Deutschen Tschadseeländer |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1867 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 12. November 1914 |
STERBEORT | Wiskitno |