Stubaier Alpen | |
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![]() Lage der Gruppe in Österreich und Italien | |
Höchster Gipfel | Zuckerhütl (3507 m ü. A.) |
Lage | Tirol,Österreich /Südtirol,Italien |
Teil der | Zentrale Ostalpen |
Einteilung nach | AVE: 31 SOIUSA: 15.II |
Koordinaten | 47° 5′ N,11° 12′ O47.08695611.1950683507Koordinaten:47° 5′ N,11° 12′ O |
DieStubaier Alpen sind eineGebirgsgruppe in denzentralen Ostalpen. Sie befinden sich südwestlich vonInnsbruck zwischen demWipptal (Brennerpass), demÖtztal und demPasseier. Anteil habenÖsterreich mit dem BundeslandTirol undItalien mit der ProvinzSüdtirol.
Benannt sind die Stubaier Alpen nach demStubaital, das von südlich Innsbruck südwestwärts tief in die Gruppe vordringt.
Bedeutende Teile der Stubaier Alpen weisen eine Vergletscherung auf.Der nördliche Teil rund um dasSellraintal und dasKühtai ist nur noch gering vergletschert und ein beliebtes Skitourenziel (Zischgeles,Lampsenspitze,Pirchkogel,Sulzkogel). DasHochstubai rund um das hintere Stubaital ist noch stark vergletschert und ein klassisches Hochtourengebiet. Dort findet sich auch ein Gletscherskigebiet, der sogenannteStubaier Gletscher.
Zusammen mit den westlich benachbartenÖtztaler Alpen, mit denen sie amTimmelsjoch verbunden sind, bilden die Stubaier Alpen eine der größten Massenerhebungen der Ostalpen.
In derAlpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) haben sie die Nummer 31.Als Umgrenzung ergibt sich folgende Linie:
DerAlpenvereinsführer Stubaier Alpen teilt die Gebirgsgruppe in 15 Untergruppen ein:
Die 10 höchsten Gipfel der Stubaier Alpen:
In den Stubaier Alpen gibt es knapp 500 benannte und mitHöhenkote versehene Gipfel. Zu den bekannteren gehören (geordnet nach der Höhe):
Der größte Teil der in den Stubaier Alpen vorkommenden Gesteine gehört demÖtztal-Stubai-Kristallin an, das große Ähnlichkeiten mit demSilvretta-Kristallin aufweist. Vorherrschende Gesteine im Ötztal-Stubai-Kristallin sind verschiedeneGneise. Begleitet werden diese Gneise unter anderem vonGlimmerschiefern undAmphiboliten, die zum Teil auf ehemaligeTuffe undTuffite zurückgehen. Eine Besonderheit stellt derWinnebachgranit dar, der im Bereich derWinnebachseehütte und amGänsekragen vorkommt. Es ist ein in variszischer Zeit teilweiseaufgeschmolzenes Gestein, ein sogenannterMigmatit. Die teilweise deutlich älteren Gesteine des Ötztal-Stubai-Kristallins wurden invariszischer Zeitmetamorph überprägt.
Im Ostteil der Stubaier Alpen liegen dem Ötztal-Stubai-Kristallin nur leicht metamorph veränderteSedimentgesteine auf, das Brennermesozoikum. Es reicht etwa von derPerm-Trias-Grenze zumindest bis insJura empor, wobei den größten Teil des GesteinsDolomite der mittleren und oberen Trias darstellen. In diese Dolomite ist ein Band ausRaibler Schichten eingelagert, an dem sich der im Brennermesozoikum von Norden nach Süden hin zunehmendeMetamorphosegrad deutlich ablesen lässt. Während dieses Band im Norden vorwiegend ausTonschiefern besteht, geht es in Richtung Süden in Glimmerschiefer über. Ebenfalls zum Brennermesozoikum gehört die Blaserdecke, eine kleine,tektonisch auflagernde Einheit, die etwa den Bereich von derKesselspitze bis zumBlaser umfasst. Berge, die aus Gesteinen des Brennermesozoikums aufgebaut werden, sind unter anderem dieKalkkögel, derSerleskamm, die Tribulaune oder derTelfer Weiße.
Im Raum zwischen demGschnitztal und demPflerschtal tritt über dem Brennermesozoikum eine weitere tektonische Einheit auf: DieSteinacher Decke. Sie besteht vor allem ausQuarzphyllit mit Einschlüssen von Eisendolomit. ImHangenden dieser Decke finden sich Quarzkonglomerate mitanthrazitführendenFlözen. Pflanzenfossilien aus diesen Flözen, die amNößlachjoch gefunden wurden, sind dem OberenKarbon zuzuordnen.
Eine weitere erwähnenswerte Einheit bildet derSchneebergerzug. Diese etwa fünf Kilometer breite Einheit setzt westlich vonSterzing ein und reicht bis zurTexelgruppe. Aufgebaut wird er vor allem aus Glimmerschiefern weiters ausMarmoren undQuarziten. Die Gesteine stellen Sedimente dar, die imPaläozoikum dem kristallinen Untergrund aufgelagert wurden und in derKreidezeit vor etwa 80 Millionen Jahren metamorph überprägt wurden. Diese Schneeberger Metamorphose zeichnet auch verantwortlich für die metamorphe Überprägung des Brennermesozoikums und ist auch in den angrenzenden Teilen des Altkristallins nachweisbar. Die namensgebende BergbauregionSchneeberg ist reich anVererzungen.
Die Randterrassen zum Inntal, dasTiroler Mittelgebirge, sind eine periglaziale Schuttlandschaft, die auch reich an glazialmorphologischen Erscheinungen, wieToteisresten, ist.
Charakteristisch für das Ötztal-Stubai-Kristallin sind flach liegendeFaltenachsen im Nordteil und steil stehende Faltenachsen im Südteil, man spricht hier vonSchlingentektonik, die erdgeschichtlich auf die variszische Zeit zurückgeht. AnStörungssystemen sind im Stubai-Ötztal-Kristallin vor allem die in SW-NO-Richtung hervorzuheben, die am längsten zu verfolgen sind, besonders auffallend ist etwa dasMatscher-Tal-Stubaital-Störungssystem.[1]
Die Bezeichnung des Gebirges taucht unter der Bezeichnung „inter Alpes ad Stupeia“ bereits um 993/94–1005 in einerTraditionsnotiz desHochstifts Freising auf.[2]
In den Stubaier Alpen gibt es die folgenden Hütten des Deutschen, Österreichischen und Italienischen Alpenvereins sowie des Landes Südtirol:
Die Stubaier Alpen erreicht man durch dasStubaital, dasÖtztal, dasGschnitztal und dasSellraintal bzw. von Südtirol her durch dasPasseiertal, dasRidnauntal und dasPflerschtal.
DerStubaier Höhenweg ist ein Höhenwanderweg von etwa 120 km Länge, der acht Hütten beiderseits des Stubaitals miteinander verbindet.