Sibylle Stefanie Anderl (*29. November1981 inOldenburg (Oldb.)) ist einedeutscheWissenschaftsjournalistin,Astrophysikerin undPhilosophin.
Sibylle Anderl wuchs als Tochter einesFachhochschuldozenten in Norddeutschland auf. Die Mutter arbeitete alsPsychiaterin. Nach ihrem im Jahre 2000 an derLiebfrauenschule Oldenburg bestandenenAbitur mit denLeistungskursenMathematik undBildende Kunst nahm sie inBerlin ein Doppelstudium auf. Sie studierte amZentrum für Astronomie und Astrophysik (ZAA) derTechnischen Universität BerlinPhysik und amInstitut für Philosophie, Wissenschafts- und TechnikgeschichtePhilosophie auf Diplom undMagister mit Abschlussarbeiten in den Bereichen Astrophysik[1] und Philosophie des Geistes.[2] Neben ihrem Studiumillustrierte sie gesundheitspädagogische Schriften für Kinder.
Für ihreDoktorarbeit wechselte sie zumArgelander-Institut für Astronomie (AIfA) derRheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zuFrank Bertoldi. 2013 wurde sie im Fach Astrophysik über Stoßwellen im interstellaren Medium promoviert.[3] Bereits während ihres Studiums besuchte sie daschilenischeParanal-Observatorium, das von derEuropäischen Südsternwarte betrieben wird.
Von 2013 bis 2016 forschte Anderl alsPostdoc amInstitut de Planétologie et d’Astrophysique de Grenoble (IPAG) zu den ThemenSternentstehung undAstrochemie. Sie arbeitete amPlateau de Bure Interferometer (heute Noema) und beobachtete im Rahmen des CALYPSO-Projekts (Continuum And Lines in Young Proto Stellar Objects) mit einer Forschergruppe die molekulare Strahlung um IRAM 04191, einem bekanntenProtostern der Klasse 0.[4] Dem Institut gehört sie nach wie vor als Gastwissenschaftlerin an. Im Wintersemester 2018 lehrte sie an derUniversität der Künste Berlin und im WS 2019 am Munich Center for Mathematical Philosophy derLudwig-Maximilians-Universität inMünchen.
Sie lebt inFrankfurt am Main.
Ab 2010 war Anderl als freie Mitarbeiterin für dieFrankfurter Allgemeine Zeitung im RessortNatur und Wissenschaft tätig. Ab 2017 arbeitete sie dort als Redakteurin und von Dezember 2021 bis Ende 2023 alsRessortleiterin. 2020/2021 erklärte sie, zusammen mit ihrem RedaktionskollegenJoachim Müller-Jung, unter anderem das Phänomen desCoronavirus. Anderls Redaktionskürzel in der FAZ warsian. Sie moderierte auch den PodcastF.A.Z.-Wissen, gemeinsam mit Joachim Müller-Jung.[5] Ende September 2023 gab die Zeit-Verlagsgruppe bekannt, dass Anderl zum 1. Januar 2024 als Co-RessortleiterinWissen zurZeit wechselt.[6]
Anderl ist häufiger Gast und Moderatorin in Wissenschaftssendungen und auf Podien. Für den KanalARD alpha des Bayerischen Rundfunks interviewte sie in der SendereiheAnderl trifft NobelpreisträgerNobelpreisträger unter anderem aus dem Bereich derPhysik.[7] In fünf Teilen beleuchtete sie 2019 die Geschichte derMondforschung.[8]Sie moderiert dort das monatliche MagazinSpace Night science.[9]
Seit Herbst 2021 ist Anderl – nebenArmin Nassehi undPeter Felixberger – Mitherausgeberin der KulturzeitschriftKursbuch. Sie „soll vor allem relevante Erkenntnisse aus den Natur- und Lebenswissenschaften integrieren und demKursbuch so zu einer noch größeren Perspektivenvielfalt verhelfen.“[10]
Personendaten | |
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NAME | Anderl, Sibylle |
ALTERNATIVNAMEN | Anderl, Sibylle Stefanie (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Astrophysikerin, Philosophin und Wissenschaftsjournalistin |
GEBURTSDATUM | 29. November 1981 |
GEBURTSORT | Oldenburg (Oldb.) |