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Serer

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSerer (Begriffsklärung) aufgeführt.

DieSerer sind nach denWolof undPulaars die drittgrößte VolksgruppeSenegals mit gut 1,8 Millionen Personen und einem Anteil von etwa 15 Prozent an der Bevölkerung. Kleine Teile dieser Ethnie leben auch in den NachbarstaatenGambia (53.500) undMauretanien (3.500).[1] Sie sprechenSerer, eineNiger-Kongo-Sprache. Die meisten Mitglieder sprechen heute auchWolof, das in den Städten vorherrscht.

Geschichte

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Ihren eigenen Legenden zufolge wanderten die Serer zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert aus dem Tal desSenegalflusses, im Norden, nach Süden in den Zentral-Senegal ein, um dem Druck desIslam zu entgehen. Dieser Druck zur Konversion nahm erneut im 15. und 16. Jahrhundert zu, doch die meisten Serer blieben bei ihrer traditionellen Religion.[2] Die Serer waren nomadische Viehzüchter und sind ausgezeichnete Feldbauern vonReis,Hirse undSorghum geworden. Von 1494 bis 1969 bestand das angeblich von Saalum Suwareh gegründeteKönigreich Saalum (Saloum)[3] mit der HauptstadtKahone, das seit 1864 ein französischesProtektorat war und seit 1960 zur Republik Senegal gehörte.

Der erste Präsident nach der Unabhängigkeit Senegals, der Staatsmann und DichterLéopold Senghor war ein bekannter Serer.

Gesellschaft

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Die Gesellschaft der Serer istmatrilinear strukturiert und zeichnet sich durch streng getrennteKasten aus:Adlige, Krieger,Bürger,Sklaven sowieHandwerker (z. B.Schmiede) und Künstler (z. B.Griots). Heute werden meist nur noch zwei Schichten unterschieden:Bauern und Grundbesitzer. In den Wohnhöfen leben oftpolygame Großfamilien, in denen jede Frau eine eigene Rundhütte oder Haus besitzt.[4]

Der alsLutte senegalaise bekannte Ringkampf ist eine traditionelle Sportart der Männer und wird in ihrer Sprache alsnjom bezeichnet.[5]

Religion

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Die Serer bildeten bis zu ihrem teilweisen Übertritt zum Islam, daneben auch zumKatholizismus im 19. Jahrhundert eine homogeneethnisch-religiöse Gruppe. Seit der Unabhängigkeit haben sich die Islamisierung und die sprachlich-kulturelle Anpassung an die Wolof beschleunigt. Doch hängen immer noch größere Gruppen dem traditionellen Glauben an den universellen GottRoog an. Das Weltbild der Serer umfasst eine kompletteKosmologie undKosmogonie mit differenzierten Annahmen über Leben und Tod, Raum und Zeit (es werden drei Welten unterschieden: die unsichtbare Welt, die des Tages mit der Sonne und die der Nacht mit dem Mond) und die Unsterblichkeit der Seele. Es begründet, warum mit den Ahnen kommuniziert werden kann. Die Feste werden durch einen Kalender geregelt. Die großen Klans verehren verschiedeneTotemtiere. Wie die Wolof gelten die Serer als gute Spieler dersabar, der traditionellen Trommel.[6]

Das religiöse Oberhaupt wird alsSaltigue bezeichnet. Er ist Priester und Heiler und sorgt für Frieden in den Gemeinden und zwischen Mensch und Natur. Ihm werden seherische Fähigkeiten zugeschrieben, derer er sich inXooy-Zeremonien bedient, um Regen, Krankheiten und Problemlösungen vorauszusagen. Die Veranstaltungen können die ganze Nacht dauern, während der Saltique seine Zuschauer mit Gesang und Tanz, Rätseln und Sprüchen in seinem Bann hält. Diese Weissagungszeremonien wurden 2013 in dieUNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[7]

Mitndut werden die heiligen Orte derInitiation der etwa dreizehnjährigen Knaben (mittelsBeschneidung) und die der Mädchen zwischen 11 und 18 Jahren (durch Zahnfleischfärbung) bezeichnet. Diese Initiationsriten erfordern eine mehrjährige Vorbereitungszeit, woran die väterliche, die mütterliche und die Dorffamilie beteiligt sind, und lässt die Kinder dann in die Gemeinschaft der Erwachsenen übertreten.[8]

Literatur

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Weblinks

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Commons: Serer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Serer, Serere, Sereer, Serrere, Sarer, Kegueme, Website 101lasttribes.com (englisch)
  2. Serer, Serere, Sereer, Serrere, Sarer, Kegueme, Website 101lasttribes.com (englisch)
  3. Pathé Diange, Pathé:Les Royaumes Sérères, in:Présence Africaines, No. 54. (1965). S. 142–172.
  4. Serer, people, Website britannica.com (englisch, abgerufen am 7. Juni 2024)
  5. Serer, Serere, Sereer, Serrere, Sarer, Kegueme, Website 101lasttribes.com (englisch)
  6. Serer, people, Website britannica.com (englisch, abgerufen am 7. Juni 2024)
  7. Xooy, a divination ceremony among the Serer of Senegal. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2013, abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch). 
  8. Serer, Serere, Sereer, Serrere, Sarer, Kegueme, Website 101lasttribes.com (englisch)
Normdaten (Sachbegriff):GND:4272980-4 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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