Die Gemeinde Schleife liegt in einer waldreichen Gegend[2] am Nordwestrand derMuskauer Heide im nördlichen Teil des Landkreises, an der Grenze zuBrandenburg. Sie liegt zehn Kilometer nordwestlich vonWeißwasser/Oberlausitz und 13 Kilometer östlich des Stadtgebiets vonSpremberg. An die Gemeinde grenzen die GemeindenGroß Düben im Osten,Trebendorf im Süden,Spreetal im Westen und die Stadt Spremberg mit ihren OrtsteilenGraustein undLieskau im Norden.
Im Gemeindegebiet liegt ein Teil desHalbendorfer Sees und das NaturschutzgebietAltes Schleifer Teichgelände. Charakteristisch für die Schleifer Region ist außerdem dieStruga, die durch alle drei Gemeindeteile fließt.
Schleife wurde am 21. Januar 1272 erstmals alsSlepe urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war der Siedlungsprozess, der in der Schleifer Region wahrscheinlich im 12. oder frühen13. Jahrhundert durch Sorben aus der Niederlausitz begann, in vollem Gang. Trotz der Nähe zum Altsiedelgebiet derHerrschaft Muskau befanden sich die Dörfer in landesherrlichem Besitz. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts war Schleife Sitz der Adelsfamilievon Köckritz, die ursprünglich aus dem Vogtland stammte und weitere Besitzungen in der Niederlausitz hatte. Die Spuren der Familie verlieren sich in Schleife um 1430; gegen Mitte des Jahrhunderts sind Schleife und einige weitere Orte des Kirchspiels Muskauer Pertinenzien. Um die Schulden der Herrschaft Muskau zu drücken, wurden die anfallenden Steuern aus Schleife und Rohne durch Wenzelvon Biberstein im Jahr 1464 um 200 Schock Groschen an dasKloster St. Marienstern verkauft. In einem schwelenden Streit zwischen den Bibersteins und dem Landesherrn, KönigFerdinand I., wurde 1541 der katholische Pfarrer aus Schleife durch Sigmund von Biberstein vertrieben, um durch einen protestantischen Prediger ersetzt zu werden.
ImDreißigjährigen Krieg wirkte sich die Lage des Dorfes an derNiederen Landesstraße (auch Niedere Heeresstraße genannt), die von Leipzig aus überSpremberg,Muskau undSorau nach Warschau führte, verheerend aus. Zwischen 1630 und 1647 wurden 21 von 40 Wirtschaften durch Truppendurchmärsche und deren Folgen wüst. Gegen Ende des Krieges kam die Herrschaft Muskau durch Heirat an dieGrafen von Callenberg.Curt Reinicke II. von Callenberg stritt sich zwischen 1678 und 1690 mit Bauern des Schleifer Kirchspiels um nicht erbrachte Frondienste. Nachdem es anfangs nur Schleifer Bauern waren, kam es seit 1686 auch zu Streit mit Bauern aus Mulkwitz, Mühlrose und Rohne. Fest entschlossen, den bäuerlichen Widerstand zu brechen, nutze er seine herrschaftlichen Möglichkeiten aus. In der Folge flüchteten mehrere Bauern in die benachbarteHerrschaft Hoyerswerda oder ins niederlausitzische Lieskau. Durch seinen Sohn, Graf Alexander von Callenberg, erhielt Schleife 1730 eine Schule.
In denBefreiungskriegen marschierten Truppen beider Seiten durch Schleife. DasKönigreich Sachsen, an französischer Seite kämpfend, musste infolgedessen 1815 unter anderem den östlichen Teil der Oberlausitz an dasKönigreich Preußen abtreten. Schleife kam dadurch in den 1816 neu gebildetenKreis Rothenburg,Provinz Schlesien. Regulierungsprozesse zögerten die Abschaffung des Feudalwesens in Schleife über etwa 30 Jahre bis 1858 hinaus. DasVorwerk Schleife war 1873 das neunte und letzte der zwanzig herrschaftlichen Vorwerke, die von der Standesherrschaft Muskau auf Grund von schlechten Erträgen aufgegeben wurden.
Denkmal Eben-Ezer
In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 1889 stand eine Wirtschaft in Flammen. Starker Ostwind ließ das Feuer überspringen, so dass in kurzer Zeit 31 Gebäude brannten. Durch das Feuer wurden 11 Gehöfte beidseits der Dorfstraße zerstört. An diesen Großbrand erinnert eine Tafel mit der AufschriftEben-Ezer (‚Stein der Hilfe Gottes‘, etwa „bis hierher hat uns Gott geholfen“), die im Neubau des Wohnhauses des letzten betroffenen Gehöfts eingelassen wurde.
DieBahnstrecke Cottbus–Görlitz derBerlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft wurde 1867 südlich des Dorfes durch die Gemarkung Schleife geführt. Die Bahnstation wurde noch vor der Jahrhundertwende erweitert um eine Postagentur, einen Warteraum für Passagiere, Wohngebäude für Bahnbeamte und eine Station für den Güterverkehr. Zwischen Spremberg und Schleife kam es am 7. August 1905 durch menschliche Fehler zu einemFrontalzusammenstoß zweier Züge, durch den 19 Menschen starben und 40 weitere schwer verletzt wurden.
Die Gemeinde erwarb 1914 vom Muskauer StandesherrnTraugott Herrman Graf von Arnim-Muskau die Flächen von der Struga bis zur Bahnlinie und 1920 von seinem Adoptivsohn und Nachfolger,Adolf Graf von Arnim-Muskau, noch einmal 150 Morgen Wald hinter der Bahnlinie. Diese Flächen wurden in Parzellen aufgeteilt und an Interessenten verkauft. Die dadurch entstandene Siedlung sowie der Bevölkerungsstrom aus verlorenen Ostgebieten sorgten für einen enormen Bevölkerungsanstieg. Durch Schleife, bereits vor Ausbruch desErsten Weltkriegs elektrifiziert, wurde 1926 eine 100-kV-Leitung vomKraftwerk Trattendorf nachSagan gelegt. Diese Leitung wurde 1946 als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut.
Nach derMachtübernahme der NSDAP wurden 1934 westlich von Schleife an der Straße nach Spremberg Vermessungsarbeiten zum Bau einer „Hühnerfarm“ durchgeführt. Im Folgejahr wurde dort mit dem Bau derLuft-Hauptmunitionsanstalt Weißwasser begonnen. Ein Anschlussgleis sicherte den Transport von Arbeitern und Baumaterialien, so dass bis zum Ausbruch desZweiten Weltkriegs eine Wohnsiedlung und eineMunitionsanstalt (Muna) mit Produktions- und Verwaltungsgebäuden, Tanklagern und 100 Munitionsbunker mit einer Gesamtkapazität von über 2500 t entstanden. Auch nach dem Bau blieb die Muna ein großer Arbeitgeber; 300–400 Beschäftigte stellten Granaten zwischen zwei und 12,8 cm her. Entstandene Lücken durch kriegsverwendungsfähige Männer wurden in den Kriegsjahren mit Frauen und Gefangenen aus Weißrussland und der Ukraine geschlossen. Im Februar 1945 wurde die Munitionsanstalt geräumt und zurLufthauptmunitionsanstalt Langlau inFranken verlegt. Anders als die Muna, die nie aus der Luft angegriffen wurde, waren die Trecks Ziele von Tieffliegern.
Das Dorf wurde ebenfalls mehrfach das Ziel von Luftangriffen. Am 10. April 1945, die 3. Verteidigungslinie der Neißefront befand sich im fieberhaften Aufbau, landeteGeneralfeldmarschall Schörner in Schleife. Er inspizierte die Muna sowie die Verteidigungsstellungen der Truppen. Auf dem Marktplatz in Weißwasser ließ er Soldaten wegen „Feigheit vor dem Feind“ erschießen.
Am 16. April 1945 begann mit dem Überschreiten der Oder-Neiße-Linie die letzte große Schlacht des Kriegs in Deutschland. Stalin war ohne Rücksicht auf eigene Verluste gewillt, Berlin vor den Westalliierten einzunehmen. Am Nachmittag des Tages wurde Schleife durch Tiefflieger mit Bomben, Granaten und Bordbewaffnung beschossen. Die meisten Einwohner zogen im Schutz der einsetzenden Dämmerung sowie am nächsten Tag in RichtungNeustadt/Spree und weiter überBurghammer auf einem Weg südlich um Hoyerswerda nachWittichenau. Die Muna wurde unzerstört nach beidseits verlustreichen Kämpfen um das Dorf eingenommen und am Abend des 17. April wehte eine weiße Fahne auf dem Kirchturm. Der Vormarsch der Roten Armee ging weiter und sie erreichte am folgenden Tag in Neustadt dieSpree. Der Flüchtlingstreck zog am 19. April weiter durchKamenz,Brauna undReichenbach. In den folgenden Tagen erreichte er inWachau sein vorläufiges Ziel. Als Wachau am 7. Mai geräumt wurde, ging es weiter überLangebrück und dieDresdner Heide bis zumWeißen Hirsch; ein Teil der Wagen zog weiter und überquerte dieElbe.
Nach dem Kriegsende zogen die Flüchtlinge am 15. und 16. Mai entlang derReichsstraße 97 und weiter überBurg, Burghammer und Neustadt nach Schleife zurück. Unterwegs waren sie Plünderungen ausgesetzt. In Schleife angekommen, fanden sie ein teilweise zerstörtes Dorf vor. Die Kirche war schwer beschädigt, 11 Wirtschaften und acht weitere Wohnhäuser sowie 28 Scheunen und Stallungen waren gänzlich zerstört. Viele Häuser waren geplündert und das Vieh weggetrieben. Etwa acht Wochen lang wurden die Toten geborgen und beerdigt. Gefallene Sowjetsoldaten aus Schleife und den umliegenden Dörfern wurden auf demHeldenfriedhof der Rotarmisten inTrebendorf beerdigt.
Das Munagelände wurde teilweise gesprengt und teilweise von der Roten Armee als Stützpunkt mit rund 300 Soldaten genutzt. Während der DDR-Zeit wurde es zu einem Tanklager mit einem Fassungsvermögen von etwa 70 Millionen Litern ausgebaut. Ein anderer Teil des Komplexes wurde als Verwaltungsschule sowie zeitweise als Kindergarten genutzt.
Nachdem 1959 in Schleife noch immer keineLandwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet wurde und auch der Bürgermeister kein Interesse hatte, eine unter seinem Vorsitz zu gründen („da gehe ich lieber stempeln“), wurden er und sein Stellvertreter abberufen. Im März 1960 kamen Rote Brigaden nach Schleife, die ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz Bauern zum „freiwilligen Eintritt“ in die LPG drängten. Unter enormem psychischen Druck und um nicht die persönliche Freiheit einzubüßen, wurde schließlich eine LPG gegründet.
Bis 1969 wurde an der Gemarkungsgrenze imTagebau Trebendorfer Felder Braunkohle abgebaut. Während dieser Zeit wurde mit dem Aufschluss desTagebaus Nochten ein weiterer Großarbeitgeber erschlossen. Durch weiteren Zuzug waren die vorhandenen Kapazitäten der Schule Schleife mehrfach an ihre Grenzen gestoßen, so dass 1968 mit dem Bau eines neuen Schulkomplexes mit einer Kapazität für rund 700 Schüler begonnen wurde, der in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1971 und 1972 übergeben wurde.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abzug der Sowjetarmee vom Munagelände musste dieses aufwendig gereinigt werden. Die Nutzung des Geländes wurde nach und nach für die örtlichen Vereine freigegeben, so hat beispielsweise der Schützenverein Schleife dort eine Schießsportanlage errichtet.
Der Name wurde wohl aus dem slawischen „slip“,murmeln abgeleitet, was von dem murmelnden Geräusch beim Betreten von Moorboden stammen könnte. Nach Meschgang[3] entstand [Schleife – Slepo] auf einem Platz, aus dem Wasser quoll, wenn man darüber ging, zu altslawisch slěpati‚hervorquellen, hervorsprudeln. NachEichler/Walther[4] ist es wahrscheinlicher, dass das altsorbische Adjektiv „slěpy“,blind zu Grunde liegt. Schleife wäre dann ein „Ort am trüben Bach“.
Für seine Statistik über diesorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelteArnošt Muka in den 1880er Jahren eine Bevölkerungszahl von 615, darunter 595 Sorben (97 %) und 20 Deutsche.[5]Ernst Tschernik zählte 1956 einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von noch 44,9 %.[6] Der Rückgang war v. a. durch die fortschreitende Industrialisierung der Region sowie den Zuzug deutschsprachiger Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten verursacht. Vereinzelt wird bis in die Gegenwart im Ort derSchleifer Dialekt gesprochen, ein Übergangsdialekt zwischenOber- undNiedersorbisch. Zudem bildet das Kirchspiel eine eigeneTrachtenregion.
Im Jahr 2008 wurde Reinhard Bork (CDU) zum Bürgermeister der Gemeinde Schleife gewählt, am 7. Juni 2015 wurde er mit 81,0 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtszeit bestätigt. Im Juli 2020 ging Bork in den Ruhestand. Am 1. August 2020 übernahm Jörg Funda (CDU) kommissarisch die Amtsgeschäfte. Bei der Bürgermeisterwahl am 1. November 2020 setzte Funda sich mit 68,5 Prozent der Stimmen gegen Mathias Lampe (AfD) durch, der 31,5 Prozent erhielt.[10]
Wahrzeichen der Schleifer Region – die spätgotische Kirche mit ihrem charakteristisch gedrungen wirkendem Turm
Der Großteil der religiösen Bevölkerung ist evangelisch. Zum Kirchspiel gehören die sieben Dörfer der Verwaltungsgemeinschaft (Groß Düben, Halbendorf, Mulkwitz, Mühlrose, Rohne, Schleife, Trebendorf) sowie das brandenburgischeLieskau. Bis Anfang der 1920er Jahre wurdenNeustadt/Spree und der Mühlroser OrtsteilRuhlmühle zum Kirchspiel Spreewitz umgepfarrt.
Innerhalb derSchleifer Tracht der sorbischen Bevölkerung gibt es eine eigene Kirchgangstracht. In Schleife finden auch sorbische und zweisprachige Gottesdienste statt.
DiePfarrkirche Schleife wurde 1346 erstmals erwähnt.[11] Die Kirche zuTzschelln, die für das Jahr 1495 belegt ist, war bis 1588 eine Filialkirche von Schleife, danach vonNochten. Der Altarraum der Schleifer Kirche ist das einzige Zeugnisspätgotischer Architektur in der Region. An ihn wurde um 1685 das Kirchenschiff angebaut. Die erste Orgel wurde 1859 im Zuge einer Renovierung eingebaut. Bei einer Innenrenovierung war auch der Dresdner MalerWilliam Krause tätig, der bereits in den Sommermonaten der Jahre 1902 bis 1912 in Schleife weilte und ein Atelier im Pfarrhaus hatte.[12] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, am 16. und 17. April 1945, wurde die Kirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte bis zum Oktober 1946. Ein neues Kruzifix wurde 1948 aufgestellt. Geschnitzt wurde es von der aus Schlesien geflüchteten KünstlerinDorothea von Philipsborn in Heimarbeit in Trebendorf.
Außer der Evangelischen Kirchgemeinde gibt es in Schleife eine Evangelische freikirchliche Gemeinde.
ImWitaj-Kindergarten in Rohne sowie in den Grund- und Oberschulen „Dr.Marja Grollmus“ wird zusätzlich zum normalen sächsischen Lehrplan auch Sorbisch unterrichtet. Beide Schulen sind im modernen Deutsch-sorbischen Schulkomplex an der Spremberger Straße untergebracht. Hier befindet sich auch die Gemeindebibliothek Schleife.
Im Gebäudekomplex der Verwaltungsschule wurde 1992 die ersteZivildienstschule der neuen Bundesländer untergebracht. In der einzigen Zivildienstschule Sachsens absolviertenZivildienstleistende bis zum Juni 2011 ein- bis zweiwöchige Lehrgänge zur politischen Bildung.
DieBundesstraße 156 verläuft nördlich der Gemeinde, die Nordtrasse der geplantenBundesstraße 160 durch das Gemeindegebiet wurde von den Gemeindevertretern mehrheitlich abgelehnt.
Der gebürtige Schleifer HalbbauerJohann Hantscho-Hano (1846–1901) war Heimatforscher, Richter und Standesbeamter. Er war ein ausgezeichneter Kenner der Flora und Fauna seiner Umgebung. Durch sein besonderes Interesse für Volksglaube, Brauchtum und Altertümer war er für den VolkskundlerWilibald von Schulenburg bei seinen Recherchen in Schleife für das BuchWendisches Volkstum in Brauch und Sitte eine unverzichtbare Stütze und Freund. Für ihn sammelte er mehr als 150 Volkserzählungen, die heute die wichtigsten schriftlichen Überlieferungen aus dem Kirchspiel Schleife darstellen.
In Rohne lebte der Schriftsteller und HalbbauerHanzo Njepila (1766–1856) zeit seines Lebens. Durch seine Werke gibt es einen Einblick in das bäuerliche Leben der Sorben seiner Zeit.
In Schleife erwarbJakub Lorenc (1874–1939) ein Sägewerk, dessen Einkünfte es ihm gestatteten, als freischaffender Literat unter dem Pseudonym Zalěski tätig zu sein. Er gilt als der bedeutendste sorbische Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Sein EnkelsohnKito Lorenc (1938–2017) wurde in Schleife geboren. Er ist der bedeutendste sorbische Lyriker der Gegenwart. Auch dessen Bruder, der SchauspielerMichael Lorenz (1939–2023), wurde hier geboren.
Der sorbische Lehrer, Wissenschaftler und StatistikerErnst Tschernik (1910–1988), der 1954/55 eine umfassende demographische Statistik der sorbischen Lausitz anfertigte, stammte aus Schleife.
Der RadrennfahrerDieter Zuchold (1939–2014) wurde in Schleife geboren. Er lebte in Leipzig und war 1966 DDR-Meister im Steherrennen.
Der VereinKólesko[14] und dasSorbische Folkloreensemble[15] sind über die Grenzen der Lausitz hinaus für die Traditions- und Brauchtumspflege der Schleifer Region bekannt.[16] Im Gemeindeteil Rohne führt der Njepila-Verein ein historisches Gehöft mit einem Museum.[17]
DerSV Lok Schleife, 1901 als Turnverein „Feste Eiche“ gegründet, ist der größte Sportverein des Kirchspiels. Die 1. Handballmännermannschaft wurde 1930 Gaumeister von Brandenburg-Süd und 1934 Vizegaumeister. Im Feldhandball erreichte Lok Schleife 1961 den Aufstieg in die doppelstaffeligeDDR-Oberliga und verblieb in dieser fünf Jahre lang bis zur Vereinigung der beiden Staffeln.[18] Nach der Wende konnte sich die Faustballdamenmannschaft in der1. und2. Faustball-Bundesliga etablieren. Regional sind vor allem die Fußballmannschaften des SV Lok bekannt.
Helmut Hantscho:Schleife, Slěpo – Dorfchronik 1272–1997. Lausitzer Druck- und Verlagshaus, Bautzen 1995.
Hermann Graf von Arnim, Willi A. Boelcke:Muskau. Standesherrschaft zwischen Spree und Neiße. 2. Auflage. Verlag Ullstein, Frankfurt/M, Berlin, Wien Oktober 1978.
Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006,ISBN 978-3-929091-96-0,S.223ff.
Kólesko (Hrsg.):Daj mi jeno jako, how maš hobej dwě, Slěpjański spiwnik – Schleifer Liederbuch (160 Volkslieder im Schleifer Sorbisch). 1. Auflage. 2013,ISBN 3-930625-54-7 (Buchvorstellung).
Kólesko (Hrsg.):Kak Slěpjańska cerkwja swój torm krydła, Slěpjańske ludowe powjesći – Schleifer Sagenbuch (152 Sagen und Erzählungen im Schleifer Sorbisch). 1. Auflage. 2018,ISBN 978-3-9819636-0-1 (Buchvorstellung).
Kólesko (Hrsg.):Trachtenbuchreihe Gładźarnica – Slěpjańska burska drasta / Die Schleifer Tracht - Teil 1: Dźěćetko (Die Christkinder des Kirchspiels Schleife). 1. Auflage. 2018,ISBN 978-3-9819636-0-1 (Buchvorstellung).
Kólesko (Hrsg.):Trachtenbuchreihe Gładźarnica – Slěpjańska burska drasta / Die Schleifer Tracht - Teil 2: Cerwinske lěto (Die Schleifer Tracht im Kirchenjahr). 1. Auflage. 2020,ISBN 978-3-9819636-3-2 (Buchvorstellung).