Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Salbutamol ist einβ2-Sympathomimetikum, das alsBronchospasmolytikum beiAsthma bronchiale und chronischerBronchitis mit oder ohneLungenemphysem eingesetzt wird. Salbutamol bewirkt, inhalativ verabreicht, eine rasch einsetzende, kurz anhaltende[3] Entspannung der glatten Muskulatur in denBronchien. Die Wirkung beruht auf der Stimulierung vonβ2-Adrenozeptoren. Salbutamol gehört deshalb auch zur Gruppe derBronchospasmolytika. Insgesamt gelten Salbutamol (Halbwertszeit 3 – 4 h) undFenoterol (Halbwertszeit 3 h) als kurz wirksame Substanzen für die Anwendung bei akuten Asthmaanfällen.[4]
In der Regel wird Salbutamolinhalativ angewendet (Pulverinhalator,Druckgasinhalation, Inhalationslösung für die Verneblung), wobei die Wirkung nach 5–15 Minuten eintritt.[5] Soll die Wirkung verzögert einsetzen, kommen auch Retardtabletten oder Tropfen zurperoralen Anwendung zum Einsatz.
Da Salbutamol aufgrund seinerspasmolytischen und wohl auchanabolen Wirkung alsDopingmittel eingesetzt wird, unterliegt die medizinische Anwendung bei Leistungssportlern strengen Beschränkungen (1 µg/ml, →Dopingliste).
Kontraindikationen: Bei einer Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff oder andere im Medikament enthaltenen Bestandteile darf das Medikament nicht angewendet werden.[6]
Unter bestimmten Voraussetzungen ist bei Anwendung des Medikaments besondere Vorsicht geboten:[6]
Auf die Anwendung während derSchwangerschaft sollte verzichtet werden, da der Wirkstoff von derPlazenta auf das ungeborene Kind übergehen kann. Zudem kann Salbutamol wehenhemmend auf den Körper wirken. Bei der Anwendung während desStillens ist zu berücksichtigen, dass der Wirkstoff Salbutamol in dieMuttermilch übergeht.[6]
Salbutamol istchiral, da es ein Stereozentrum enthält. Es gibt somit zweiEnantiomere, die (R)-Form und die (S)-Form. Das wirksame Enantiomer (Eutomer) ist das (R)-Salbutamol. Die Handelspräparate enthalten den Arzneistoff alsRacemat (1:1-Gemisch der Enantiomere). Dies ist hauptsächlich dadurch begründet, dass das (S)-Enantiomer den enzymatischen Abbauweg blockiert und hierdurch die Metabolisierung des (R)-Enantiomers verzögert wird. Insgesamt ergibt sich hieraus eine verlängerte Wirkdauer des Präparats.[7]Reines (R)-Salbutamol ist unter dem internationalen FreinamenLevosalbutamol im Handel. Ein günstigeres Nebenwirkungsprofil des (R)-Enantiomers im Bezug auf Tachykardie und Tachyarrhythmie bei herzkranken Patienten konnte in Studien nicht nachgewiesen werden.[8]
↑Comparison table: Inhaled short-acting bronchodilators for treatment of COPD. In:The Medical letter on drugs and therapeutics. Band 62, Nummer 1606, 09 2020, S. e144–e145,PMID 32960873.
↑Fahim M. Khorfan, Patricia Smith, Sandra Watt, Kimberly R. Barber:Effects of Nebulized Bronchodilator Therapy on Heart Rate and Arrhythmias in Critically Ill Adult Patients. In:Chest.Band140,Nr.6, 2011,S.1466,doi:10.1378/chest.11-0525,PMID 21960699.
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