Sabine Schmitz (ehemals verheirateteReck, *14. Mai1969 inAdenau; †16. März2021 inTrier[1]) war eine deutscheAutorennfahrerin und Fernsehmoderatorin.
Als Tochter einer Hoteliersfamilie ausNürburg wuchs Sabine Schmitz innerhalb desNürburgrings auf und befuhr früh die für Publikumsverkehr geöffnete Nordschleife mit dem Auto ihrer Mutter. Parallel zumMotorsport erlernte sie die Berufe derHotelfachfrau undSommelière. Als Sabine Reck war sie mit einem Hotelbesitzer verheiratet und inPulheim ansässig. Nach ihrerScheidung Anfang der 2000er Jahre betrieb sie das Restaurant „Fuchsröhre“ in Nürburg.
Später heiratete sie den Fleischfabrikanten und Hobby-RennfahrerKlaus Abbelen und gründete 2005 mit ihm den RennstallFrikadelli Racing.[2]
Ab 2004 besaß Sabine Schmitz den Pilotenschein fürHubschrauber; ein weiteres Hobby war derPferdesport, außerdem betrieb sie die „Eifelranch am Ring“ in Barweiler.
Im Oktober 2017 wurde bei ihr einVulvakarzinom diagnostiziert und im Anschluss mit einerChemotherapie behandelt. Nach anfänglich optimistischen Prognosen[3] kehrte die Krankheit zurück.[4] Im Alter von 51 Jahren erlag sie am 16. März 2021 der Krankheit.[5]
Sabine Schmitz gewann 1990 und 1991 drei Läufe der auf derNordschleife ausgetragenenRundstrecken-Challenge Nürburgring (bis 2005: Castrol-HAUGG-Cup), bei der gegen die Uhr gefahren wird. Danach fuhr sie in derBFGoodrich Langstreckenmeisterschaft. Wie auch ihre Schwestern war sie imFord Fiesta Mixed-Cup aktiv, bei dem sie 1992 die Meisterschaft gewinnen konnte. Außerhalb Deutschlands war Schmitz 1995 imSupertourenwagen-CupSüdafrika und 1999 beiSportwagenrennen inBrasilien aktiv.
Als Sabine Reck trug sie sich 1996 als erste Frau bei den24 Stunden vom Nürburgring in die Siegerliste eines bedeutenden ganztägigen Langstreckenrennens ein. Erzielt wurde der Erfolg im Team vonJohannes Scheid aus dem benachbartenKottenborn in einemGruppe N-BMW M3E36 3.2 Liter. Wieder mit Hannes Scheid, aber nun mitPeter Zakowski undHans-Jürgen Tiemann, wiederholte sie diesen Sieg 1997. Im Jahre 1998, weiterhin bei und mit Hannes Scheid, wurde sie als erste Frau auch Meisterin in derVLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring). Nach ihr schaffte dies nochClaudia Hürtgen.
Nach einigen Jahren geringer Aktivität im Motorsport war sie zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem Fleischfabrikanten und TeamsponsorKlaus Abbelen, wieder auf dem Nürburgring mit einem konkurrenzfähigen Wagen aktiv. Schmitz fuhr auf einemPorsche 911 (997) Cup, der jedoch ohne die Beschränkungen der Cup-Klasse in der Klasse SP7 eingesetzt wurde. 2008 wurde sie zusammen mit Klaus Abbelen,Edgar Althoff undKenneth Heyer auf demFrikadelli-Porsche 911 (997) GT3 R Dritte in der Gesamtwertung beim24-h-Rennen auf derNürburgring-Nordschleife, hinter den Siegerfahrzeugen von 2007 und 2006.[6]Weil im September 2008 ein VLN-Lauf ausfiel, traten Schmitz/Abbelen am Wochenende darauf in derRundstrecken-Challenge Nürburgring an, wo sie ihren insgesamt vierten Gesamtsieg errangen. Dabei erzielte Schmitz mit 7:09 Minuten die schnellste Rundenzeit, die – bis zu diesem Zeitpunkt – in diesem Wettbewerb mit einemSaugmotor-Fahrzeug[7] erzielt worden war. Diese Zeit verbesserte sie in einem anderen Rennen dieser Serie noch auf 7:07 Minuten.
2013 startete sie beim 41.ADAC Zurich 24h Rennen auf dem Nürburgring für das Frikadelli-Racing-Team in einem Porsche 911 (997) GT3 R und beendete mit ihrem Team das Rennen auf Platz 16.
2014 war beim ADAC-24h-Rennen auf dem Nürburgring nach einem Ausfall schon nach 41 Runden Schluss (Bestzeit Frikadelli: 8:21.536).
2015 schied ihr Fahrzeug, der Frikadelli Porsche 911 (991) GT3 R, beim ADAC-24h-Rennen auf dem Nürburgring nach 111 absolvierten Rennrunden an der Seite von Patrick Huisman, Patrick Pilet und Jörg Bergmeister aus und wurde nicht gewertet (Bestzeit Frikadelli: 8:25.690).
2016 startete sie beim ADAC-24h-Rennen auf dem Nürburgring für das Frikadelli-Racing-Team im neuen Porsche 911 (991) GT3 R an der Seite vonKlaus Abbelen,Patrick Huisman undNorbert Siedler.
Eigenen Schätzungen zufolge hatte Sabine Schmitz auf der Nordschleife bis 2010 ca. 20.000 Runden zurückgelegt, mit einem geschätzten Zuwachs von etwa 1200 pro Jahr. Diese große Zahl an Runden ist nicht zuletzt auch dem von BMW eingesetztenRingtaxi zu verdanken, das sie bis zum Jahr 2010 viele Jahre über den Nürburgring steuerte. Kunden können hierbei eine Runde als Passagiere in einemBMW M5 buchen. Weitere bekannte Fahrer des Ringtaxis sindClaudia Hürtgen undHans-Joachim Stuck. Seit 2010 pilotierte sie ihr eigenes „Speedbee Racetaxi“, einen Porsche 911 GT3 RS.
2002 war Sabine Schmitz zum ersten Mal im internationalen Fernsehen zu sehen, als sieJeremy Clarkson für die SerieJeremy Clarkson: Meets the Neighbours im Ringtaxi mitnahm. 2004 war sie neuerlich an der Seite von Jeremy Clarkson zu sehen, als sie diesem dabei half, eine sogenannte „Bridge-to-gantry“-Runde auf der Nordschleife in einemJaguar S-Type Diesel in unter zehn Minuten zu absolvieren. Als Clarkson dies schließlich auch ganz knapp schaffte, äußerte sie daraufhin, dass sie diese Zeit in einem Van schaffen würde. 2005 versuchte sie im Rahmen eines weiteren Gastauftrittes beiTop Gear schließlich tatsächlich die von Jeremy Clarkson aufgestellte Zeit in einemFord Transit zu brechen, woran sie allerdings mit einer Zeit von zehn Minuten und acht Sekunden knapp scheiterte.[8]
Ab September 2006 moderierte sie zusammen mitCarsten van Ryssen undTim Schrick das AutomagazinD Motor auf dem FernsehsenderDMAX, wo sie vor allem in spektakulären Renn-Duellen (z. B. Auto gegen Hubschrauber oder gegen Roller-Skater) auftrat.[9] Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Moderatorin vonD Motor hatte sie gemeinsam mit ihren Kollegen einen weiteren Gastauftritt im „Challenge Showdown“The British vs. The Germans in der 6. Episode der 11. Staffel von Top Gear.
Ab Anfang 2011 moderierte sie zusammen mitTim Schrick das AutomagazinTurbo aufSport1. Ab Juli 2014 war sie zusammen mitJumbo Schreiner in der Tuning-SerieTest my Ride auf DMAX zu sehen.
Im Februar 2016 wurde sie als Co-Moderatorin vonChris Evans bei der Neuauflage vonTop Gear vorgestellt. Ihnen zur Seite standen der US-SchauspielerMatt LeBlanc, der ehemalige Formel-1-TeambesitzerEddie Jordan und die beiden MotorjournalistenRory Reid undChris Harris.[10]
Am 10. Juni 2021 wurde eine Kurve auf demNürburgring offiziellSabine-Schmitz-Kurve benannt.[11] Es ist die erste Kurve derNordschleife nach dem Streckenabschnitt „T13“.[12]
Personendaten | |
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NAME | Schmitz, Sabine |
ALTERNATIVNAMEN | Reck, Sabine |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Autorennfahrerin und Fernsehmoderatorin |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1969 |
GEBURTSORT | Adenau |
STERBEDATUM | 16. März 2021 |
STERBEORT | Trier |