![]() | S-Bahn Münsterland | ||||||||||
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DieS-Bahn Münsterland ist ein Projekt zur Implementierung eines S-Bahn-Netzes und Aufwertung der bestehenden Regionalverkehrsbahnen in der westfälischen StadtMünster und den umliegendenKreisen. Die Planungen umfassen neun Linien und wurden 2019 vorgestellt. Eine Fertigstellung ist bis 2035 geplant.
Bereits im Frühling 2018 wurde erwogen, eine S-Bahn im Münsterland einzuführen. Dieses Thema wurde auf einer münsterländischen Mobilitätskonferenz angesprochen, an der auch derNRW-VerkehrsministerHendrik Wüst teilnahm.[1] Am 2. Dezember 2019 stellte derOberbürgermeister von Münster,Markus Lewe, gemeinsam mit denLandräten der umliegenden Kreise das Projekt vor. Auch dieDeutsche Bahn hat zugesagt, sich an dem Projekt zu beteiligen.[2]
Ziel ist es, bis 2030 neunS-Bahnlinien imMünsterland zu schaffen. Das Netz basiert dabei auf den bisherigenRegionalbahn- undRegionalexpresslinien. Außerdem ist die geplante Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf derWLE-StreckeMünster–Sendenhorst in der Planung eingeschlossen.[3] DieTaktfrequenz soll auf allen Strecken wenigstens 30 Minuten zuzüglich einer beschleunigten (Regionalexpress-)Verbindung betragen. Ausnahme hiervon sind die Strecke nach Sendenhorst mit einem 20-Minuten-Takt ohne weitere Verbindungen sowie die Strecke nach Dortmund über Lünen, die nur stündlich bedient wird und auch weiterhin werden soll. Dafür soll im Innenstadtbereich von Münster durch die Überlagerungen der Linien ein dichter Takt entstehen. Um die geplanten Angebotserweiterungen zu ermöglichen, müssen an einigen Stellen dieGleisanlagen erweitert werden. Außerdem ist vor allem im Stadtgebiet Münster geplant, neue Haltepunkte zu errichten sowie einzelne bestehende Linien zu verlängern.[4]
Ende Februar 2021 wurde bekannt, dass sich die Realisierung wohl um fünf Jahre bis 2035 verzögern wird. Als Grund wird angegeben, dass das Vorhaben „zu groß“ und die Vorgabe 2030 „unrealistisch“ sei, unter anderem aufgrund der aufwendigen Umbauarbeiten im Hauptbahnhof Münster.[5]
Nach den vorgelegten Plänen soll das Netz bis zum Jahr 2035 umgesetzt werden, dabei soll Münster als Zentrum dienen. Die Linien sollen vomMünsteraner Hauptbahnhof aus überwiegend sternförmig ins Umland verlaufen, einige in Form vonDurchmesserlinien auch beidseitig weiterführen. Auch die BahnhöfeMünster Zentrum Nord undMünster-Hiltrup sollen alsKnotenpunkte zwischen den Linien und zum Busverkehr dienen, um denHauptbahnhof zu entlasten.[6][7]
Geplant sind die folgenden neun Linien:
Linie | Linie alt | Strecke | Laufweg |
---|---|---|---|
S1 | RB 50 | Bahnstrecke Preußen–Münster | Münster Hbf –Lünen Hbf –Dortmund Hbf |
S2 | RE 42 | Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg | Münster Hbf –Dülmen –Haltern –Gelsenkirchen Hbf –Essen Hbf |
S3 | RB 63 | Bahnstrecke Empel-Rees–Münster | Münster Hbf –Havixbeck –Coesfeld |
S4 | RB 64 | Bahnstrecke Münster–Enschede | Münster Hbf –Steinfurt-Burgsteinfurt –Gronau (–Enschede) |
S5 | RB 65 | Bahnstrecke Münster–Rheine | MS-Hiltrup –Münster Hbf –Greven –Emsdetten –Rheine |
S6 | RB 66 | Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg | Münster Hbf –Lengerich –Osnabrück Hbf (eine Weiterführung überBelm nachVehrte ist geplant) |
S7 | RB 67 | Warendorfer Bahn | Münster Hbf –Warendorf (–Rheda-Wiedenbrück –Bielefeld Hbf) |
S8 | RB 68 | Bahnstrecke Münster–Warstein | Münster Hbf –Wolbeck –Sendenhorst (geplante Reaktivierung, bis Wolbeck 20-Minuten-Takt, bis Sendenhorst zwei Fahrten pro Stunde) |
S9 | RB 69/89 | Bahnstrecke Münster–Hamm | (Burgsteinfurt –) MS-Zentrum Nord – Münster Hbf –Drensteinfurt –Hamm Hbf (evtl. Weiterführung als RB69/89 nach Bielefeld/Warburg) |
Ergänzend zu den S-Bahn-Linien sollen auf einigen Strecken jeweils einmal stündlich zusätzliche Fahrten verkehren:
Die Linie S1 soll die heutige Linie RB 50 ersetzen und Münster Hbf mitDortmund Hbf verbinden. Eventuell ist auch eine weitere Führung bis nachGelsenkirchen geplant. Wegen der eingleisigen Abschnitte zwischen Münster und Lünen sollen hier auch weiterhin nur Züge im Stundentakt fahren, ergänzt um die zukünftigeRRX-Linie 3, die ebenfalls im Stundentakt verkehren soll.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S2 soll den heutigen RE 42 ersetzen und vom Hauptbahnhof überDülmen nach Gelsenkirchen und Essen fahren.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S3 soll die heutige RB 63 ersetzen und vom Hauptbahnhof nachCoesfeld fahren.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S4 soll die heutige RB 64 ersetzen und vom Hauptbahnhof bisGronau (Westf) und stündlich weiter nachEnschede fahren.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S5 soll die heutige RB 65 ersetzen und von Münster-Hiltrup über den Hauptbahnhof und Münster-Zentrum Nord nachRheine führen.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S6 soll die heutige RB 66 ersetzen vom Hauptbahnhof überOsnabrück Hbf bis nachVehrte führen.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Ein Halt der Linie S6 am für dieRB 75 „Haller Willem“ geplanten HaltepunktOsnabrückRosenplatz ist zunächst nicht vorgesehen.[10]
Die Linie S7 soll die heutige RB 67 ersetzen und vom Hauptbahnhof überWarendorf undRheda-Wiedenbrück zumBielefelder Hbf führen.
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Inzwischen wurde die „Danziger Freiheit“ und die dazugehörige Bushaltestelle umbenannt.[11]
Die Linie S8 soll auf der zu reaktivierenden Strecke vom Hauptbahnhof nachSendenhorst führen. Im Gegensatz zu den übrigen Linien ist hier ein 20-Minuten-Takt bis Wolbeck geplant. Auf der übrigen Strecke bis Sendenhorst ist der Fahrplantakt noch nicht geklärt, hier sollen zwei bis drei Züge pro Stunde fahren (also ein 30- oder 20/40-Minuten-Takt oder durchgehender 20-Minuten-Takt).
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Die Linie S9 soll die heutige Linie RB 89 ersetzen und vomBahnhof Steinfurt-Burgsteinfurt über Münster Zentrum Nord, Hauptbahnhof und Münster-Hiltrup nachHamm führen. Eine Weiterführung in Form der heutigen Linie RB89 nachPaderborn ist angedacht, auf jedem zweiten Kurs (im Stundentakt) mit einem Zugteil nachBielefeld (heutige RB69).
Folgende Stationen sollen dabei angefahren werden (kursiv: noch nicht vorhanden):
Als neue Stationen sind geplant:
Außerhalb des S-Bahn-Systems ist auf derRB 51 ebenso die Inbetriebnahme neuer Stationen geplant:
Unabhängig von eventuell im Angebotszielkonzept empfohlenenElektrifizierungen[6] wurde im Sommer 2020 durch den damaligen Landesverkehrsminister Wüst eine Liste vorgestellt, welche Planungen möglicher Elektrifizierungen in ganz Nordrhein-Westfalen enthält. Dies betrifft im Münsterland mehrere Strecken im S-Bahn-Netz, außerdem sind auf einzelnen Verbindungen „alternative Antriebe“ vorgesehen.[12]
Strecke | Linie | Art der Elektrifizierung | Streckenlänge mit Oberleitung | Umsetzung bestenfalls bis |
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Münster – Coesfeld | S3 | alternative Antriebe | – | 12/2025 |
Münster – Gronau/Enschede | S4 | Oberleitung | 58,4 km | 12/2028 |
Münster – Rheda-Wiedenbrück | S7 | alternative Antriebe | – | 12/2025 oder 12/2027 |
Münster – Sendenhorst | S8 | alternative Antriebe | – | 12/2025 |
Dortmund – Gronau/Enschede | RB/RE51 | Oberleitungsinsel | 22,4 km (Abschnitt Dülmen – Coesfeld) | 12/2028 |
Dorsten – Coesfeld/Borken | RE14 | alternative Antriebe | Insel im Bahnhof Coesfeld | 12/2028 |
Abweichend von den Angaben in Wüsts Tabelle wird die Reaktivierung und damit auch die Umsetzung alternativer Antriebe auf der Strecke Münster–Sendenhorst erst 2025 fertig.[13]