Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 12′ N,6° 42′ O51.19666.6953Koordinaten:51° 12′ N,6° 42′ O |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Landschaftsverband: | Rheinland |
Verwaltungssitz: | Neuss,Grevenbroich |
Fläche: | 576,44 km2 |
Einwohner: | 457.398 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 793 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | NE, GV |
Kreisschlüssel: | 05 1 62 |
NUTS: | DEA1D |
Kreisgliederung: | 8Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Oberstraße 91 41460 Neuss |
Website: | www.rhein-kreis-neuss.de |
Landrat: | Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) |
Lage des Rhein-Kreises Neuss in Nordrhein-Westfalen | |
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DerRhein-Kreis Neuss ist eineGebietskörperschaft mit 457.398 Einwohnern (31. Dezember 2023) imnordrhein-westfälischenRegierungsbezirk Düsseldorf. Sitz der Kreisverwaltung ist die StadtNeuss sowie die StadtGrevenbroich.
Das Gebiet des Rhein-Kreises Neuss liegt am linkenNiederrhein in derTiefebene derNiederrheinischen Bucht. Östlich bildet derRhein die Kreisgrenze.
Die höchste Erhebung ist dieVollrather Höhe beiGrevenbroich mit187 m ü. NN. Der niedrigste Punkt befindet sich mit29 m ü. NN imNaturschutzgebiet Spey an der Grenze zwischenMeerbusch undKrefeld.
Der Kreis grenzt, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an diekreisfreien Städte Krefeld,Duisburg undDüsseldorf, an denKreis Mettmann, an die kreisfreie StadtKöln, an die KreiseRhein-Erft-Kreis,Düren undHeinsberg sowie an die kreisfreie StadtMönchengladbach und an denKreis Viersen.
Der Rhein-Kreis Neuss gehört zurMetropolregion Rhein-Ruhr.
Schon zur römischen Zeit war das Gebiet des heutigen Rhein-Kreises Neuss besiedelt, was u. a. historische Namen wie Novaesium (Neuss) und Durnomagus (Dormagen) beweisen. Neuss gehörte zum HerzogtumRipuarien. Andere Ortsnamen stammen aus derfränkischen Besiedlung wie beispielsweiseKaarst,Grevenbroich undRommerskirchen. In dieser Zeit gab es einenNeusser Gau (pagus nivesum bzw. pagus minor ducatus Ripuariorum).
Im Jahre 1816 entstanden in derpreußischenProvinz Jülich-Kleve-Berg (ab 1822Rheinprovinz) derLandkreis Neuß und derKreis Grevenbroich. 1913 wurde die Stadt Neuss kreisfrei. 1929 erfolgte eine tiefgreifende Gebietsreform. Die Kreise Grevenbroich und der Restkreis Neuss wurden zusammengefasst und der neue Kreis inLandkreis Grevenbroich-Neuß umbenannt. Außerdem kamen die GemeindenKleinenbroich,Korschenbroich,Liedberg undPesch aus dem ehemaligenLandkreis Gladbach hinzu. 1946 wurde er in Kreis Grevenbroich rückbenannt.(siehe hierzu im Einzelnen:Kreis Grevenbroich)
Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge derkommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen (§ 23Düsseldorf-Gesetz) die kreisfreie Stadt Neuss als neuer Kreissitz in den Kreis Grevenbroich eingegliedert und dieser inKreis Neuss umbenannt.[2] Seit diesem Zeitpunkt ist Neuss gemessen an der Einwohnerzahl die größte kreisangehörige (d. h. nichtkreisfreie) Stadt in der Bundesrepublik Deutschland, von den Sonderfällen der verbandsangehörigen Städte Saarbrücken, Hannover und Aachen abgesehen. Nachdem derKreistag des Kreises Neuss dessen Umbenennung beschlossen hatte, genehmigte derInnenminister des Landes Nordrhein-Westfalen am 26. Mai 2003 mit Wirkung vom 1. Juli 2003 den neuen NamenRhein-Kreis Neuss. Der Kreissitz befindet sich in Neuss, jedoch sind bedeutende Teile der Kreisverwaltung in Grevenbroich angesiedelt.
Seit 2010 ist der Rhein-Kreis Neuss ersterFairtrade-Kreis Deutschlands.[3]
Jahr | Einwohner[5] |
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1975 | 399.704 |
1980 | 412.526 |
1985 | 404.768 |
1990 | 420.374 |
1995 | 435.656 |
2000 | 443.865 |
2005 | 445.255 |
2010 | 443.286 |
2015 | 450.026 |
2020 | 452.001 |
Gemäß demZensus 2011 waren 48,4 %römisch-katholisch, 20,2 % der Einwohner evangelisch und 31,3 % warenkonfessionslos oder gehörten einer anderenGlaubensgemeinschaft an.[6] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem weiter gesunken. Gemäß demZensus 2022 waren 2022 39,9 % der Einwohner katholisch, 16,3 % evangelisch und 43,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[7] Laut kirchlicher Statistik waren Ende 2024 von den Einwohnern 139.150 katholisch.[8]
Die letzte Kommunalwahl fand im Rhein-Kreis Neuss am 13. September 2020 statt. Die CDU erreichte 37,8 % der Stimmen (29 Sitze), die SPD 23,2 % (18 Sitze), die GRÜNEN 19,0 % (15 Sitze), die FDP 6,9 % (5 Sitze), die AfD 4,5 % (3 Sitze), die Unabhängige Wählergemeinschaft Rhein-Kreis Neuss (UWG) 2,8 % (2 Sitze), DIE LINKE 2,3 % (2 Sitze), Die PARTEI 1,9 % (2 Sitze) und das ZENTRUM 1,2 % (1 Sitz). Nicht im Kreistag vertreten ist die Aktive Bürgergemeinschaft (Die Aktive) mit 0,5 %.
Nach Fraktionen ergibt sich folgende aktuelle Sitzverteilung (Stand November 2020):[9]
CDU | SPD | GRÜNE | FDP | AfD | Die Linke/PARTEI | UWG-FW/ZENTRUM | Gesamt |
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29 | 18 | 15 | 5 | 3 | 3 (Die Linke 2, PARTEI 1) | 3 (UWG/FW 2, ZENTRUM 1) | 76 |
CDU, FDP und UWG-FW/ZENTRUM bilden eine Koalition, die gemeinsam mit dem ebenfalls stimmberechtigten Landrat über 38 von 77 Stimmen verfügen. Ebenso haben SPD und GRÜNE eine Kooperation beschlossen, die über 33 von 77 Stimmen verfügt. Keines der beiden Bündnisse verfügt somit über eine absolute Mehrheit.[10]
Banner, Wappen und Hissflagge | |
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Daskurkölnische Kreuz und der Löwe deuten die Tradition des Kreises an, der früher zu großen Teilen unter kurkölnischer und Jülicher Herrschaft stand. Durch die kommunale Neugliederung am 1. Januar 1975 trat für den früheren Kreis Grevenbroich insofern eine Änderung ein, als die bis dahin kreisfreie Stadt Neuss in den Kreisverband eingegliedert, Kreisstadt wurde und der Kreis Grevenbroich seitdem Kreis Neuss hieß. Das Wappen des früheren Kreises Grevenbroich gilt unverändert auch für den Rhein-Kreis Neuss.
Das Kreiswappen wurde durch eine Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen am 2. Mai 1952 verliehen. Die Beschreibung des Wappens lautet:[11]
Der Kreis führt folgende Flagge (Verleihungsurkunde vom 10. Dezember 1952):[11]
Technologiezentrum Glehn GmbH
Das Technologiezentrum Glehn wurde 1986 gegründet und ist eine 100% Tochter des Rhein-Kreis Neuss. Geschäftsführer sind Raimund Franzen und Benjamin Josephs.
Der Fokus der TZG GmbH liegt im Bereich spezialisierter Weiterbildungsangebote mit dem Schwerpunkt der Entwicklung von Fach- und Führungskräften. Neben kleinen und mittleren Unternehmen zählen auch Organisationen aus der öffentlichen Verwaltung zu den Kunden. Das Bildungsangebot ist umfangreich und wird stetig weiter ausgebaut.
Die Technologiezentrum Glehn GmbH betrachtet es als ihren persönlichen Auftrag, die professionelle Qualifizierung von Fachkräften aus der Region zu gewährleisten, um den Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis Neuss aktiv und nachhaltig zu stärken. Besondere Schwerpunkte bilden dabei die Themenbereiche Führung und Management, Change- und Transformationsmanagement, Digitalisierung und KI, IT sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Gemeinnützige Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH Rhein-Kreis Neuss
Die gemeinnützige Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH Rhein-Kreis Neuss (bfg) wurde 2007 gegründet. Sie ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Kreistochter Technologiezentrum Glehn GmbH und hat ihren Firmensitz in Neuss. Geschäftsführer sind Raimund Franzen und Benjamin Josephs. Die bfg ist traditionell seit langer Zeit mit kommunalen Institutionen, Einrichtungen, Verbänden, Kammern, Wirtschaftsvertretern, Unternehmen und weiteren Arbeitsmarktakteuren der Region vernetzt.
Im Rahmen der Beschäftigungsförderung im Rhein-Kreis Neuss unterstützt die bfg erfolgreich regionale Arbeitsmarktakteure wie Jobcenter, Agentur für Arbeit und diverse Initiativen des Rhein-Kreises Neuss bei der Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Projekte und trägt somit zu einer nachhaltigen Integration arbeitsloser Menschen in den ersten Arbeitsmarkt bei.
medicoreha Welsink Akademie
Seit 1996 bietet diemedicoreha Welsink Akademie mit ihren staatlich anerkannten Fachschulen für Physiotherapie und Ergotherapie über 300 Ausbildungsplätze und das duale Bachelor-Studium „Angewandte Therapiewissenschaften“ in Kooperation mit derHochschule Niederrhein in der Akademie in Neuss an. Die Prüfungen im Staatsexamen werden durch das Gesundheitsamt des Rhein-Kreis-Neuss abgenommen.[12]
Der Rhein-Kreis Neuss feiert im Jahr 2019 das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum mit seinem polnischen PartnerkreisPowiat Mikołowski (Woiwodschaft Schlesien). Am 9. November 1994 unterzeichnete der Rhein-Kreis Neuss in Mikolów die Partnerschaftsurkunde mit dem damaligen Kommunalverband, bestehend aus den StädtenMikolów,Laziska Górne undOrzesze sowie den GemeindenOrnontowice undWyry. Bereits vor der offiziellen Gründung des Kreises Mikolów am 1. Januar 1999 leistete der Rhein-Kreis Neuss auf Anfrage des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Landkreistages vielfältige Hilfe und Unterstützung zum Aufbau einer Kreisverwaltung. Zwischen 1994 und 2000 fanden über 100 verschiedene Projekte und Veranstaltungen im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Mikolów statt. Neben Seminaren und Austauschmaßnahmen aus allen Verwaltungsbereichen waren der Jugendaustausch, Schulprojekte, kulturelle Begegnungen, Besuche der (Jugend-)Feuerwehren, Gesundheit, Wirtschaftsförderung und Landwirtschaft die Schwerpunkte der jahrzehntelangen stetig enger werdenden Partnerschaftsbeziehung. Am 26. Mai 2001 wurde die Partnerschaft zwischen dem jetzt gebildeten Kreis Mikolow und dem Rhein-Kreis Neuss neu begründet.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Schwerpunkte weiter gepflegt und ausgebaut. Neben dem Jugendaustausch standen Bildung und der Aufbau von Partnerschaften zwischen Berufsschulen der beiden Kreise, die musikalische Begegnung und die Energiewende im Zusammenhang mit der EU-Energieunion im Mittelpunkt der Beziehungen.Mitte September 2019 reist eine Delegation des Rhein-Kreises Neuss unter Leitung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und unter Teilnahme der Mitglieder des Partnerschaftskomitees Europäische Nachbarn, des Percussions-Ensembles der Musikschule des Rhein-Kreises Neuss, des Berufsbildungszentrums Dormagen und einer Gruppe von Künstlern aus dem Rhein-Kreis Neuss in den Kreis Mikolów, um dort das 20-jährige Bestehen des Kreises Mikolów und das 25-jährige Partnerschaftsjubiläum zwischen beiden Kreisen zu feiern. Hierbei wird die freundschaftliche Beziehung mit der Unterzeichnung einer weiteren Partnerschaftsurkunde noch einmal für die zukünftigen Jahre besiegelt.
Mit dem KreisGrândola imDistrikt Setúbal im portugiesischenAlentejo gibt es seit 1995 einen Jugendaustausch, seit 2001 eine Erweiterung um den Bereich „Berufliche Kurzzeitpraktika“.[13]
Für den Rhein-Kreis Neuss sind 30jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Dormagen (2), in Grevenbroich (11), in Jüchen (5), in Korschenbroich (3), in Neuss (4), in Rommerskirchen (3) und in Meerbusch (2).[14] Es sind schützenswerteKulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierendejüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.
2021 bewarb sich der Kreis zusammen mitNeuss alsHost Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation derSpecial Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde er als Gastgeber fürSpecial Olympics Senegal ausgewählt.[15] Damit wurde er Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[16]
Der Rhein-Kreis Neuss gilt als einer der wirtschaftsstärksten Kreise Deutschlands. In dem 2019 veröffentlichten Zukunftsatlas der Prognos AG schneidet er als der Kreis mit den besten Zukunftschancen in Nordrhein-Westfalen ab. Bundesweit werden ihm mit Platz 70 von 401 Städten und Kreisen hohe Zukunftschancen bescheinigt. Besonders gute Ergebnisse mit dem bundesweiten Platz 54 erzielte der Rhein-Kreis Neuss dabei in den Kategorien Wirtschaftsstärke und Innovation.
Name | Einwohner | Fläche | Einw./km² | Status | AGS |
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Dormagen | 064.143 | 085.50 km² | 0750 | große kreisangehörige Stadt | 05 162 004 |
Grevenbroich | 065.535 | 102.42 km² | 0640 | große kreisangehörige Stadt | 05 162 008 |
Jüchen | 024.030 | 071.87 km² | 0334 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 162 012 |
Kaarst | 043.188 | 037.39 km² | 1155 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 162 016 |
Korschenbroich | 034.566 | 055.26 km² | 0626 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 162 020 |
Meerbusch | 057.110 | 064.40 km² | 0887 | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 162 022 |
Neuss | 154.712 | 099.52 km² | 1555 | große kreisangehörige Stadt | 05 162 024 |
Rommerskirchen | 014.114 | 060.08 km² | 0235 | kreisangehörige Gemeinde | 05 162 028 |
Gesamt (8) | 457.398 | 576.44 km² | 0793 | – | 05 162 |
Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Neuß (später Neuss) bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das UnterscheidungszeichenNE zugewiesen. Es wird im Rhein-Kreis Neuss durchgängig bis heute ausgegeben.
Seit dem 19. August 2015 wird aufgrund derKennzeichenliberalisierung auch wieder das alte UnterscheidungskennzeichenGV (Altkreis Grevenbroich) ausgegeben.