Reynald Pedros | ||
![]() Reynald Pedros (2019) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 10. Oktober1971 | |
Geburtsort | Orléans, Frankreich | |
Größe | 172 cm | |
Position | Offensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
–1986 | US Beaugency | |
1986–1990 | FC Nantes | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1990–1996 | FC Nantes | 184 (34) |
1996 | Olympique Marseille | 25 (1) |
1997–1999 | AC Parma | 8 (1) |
1997 | → SSC Neapel (Leihe) | 4 (0) |
1997–1998 | → Olympique Lyon (Leihe) | 21 (2) |
1999–2000 | HSC Montpellier | 6 (0) |
2000–2001 | FC Toulouse | 9 (4) |
2001–2003 | SC Bastia | 16 (0) |
2004 | Maccabi Ahi Nazareth | |
2004 | ESA Brive | |
2005–2006 | SN Imphy-Decize | |
2006–2007 | US La Baule | |
2007–2008 | FC Baulmes | 12 (1) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1993–1996 | Frankreich | 25 (4) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2008–2009 | FCO St-Jean-de-la-Ruelle | |
2009–2012 | Saint-Pryvé Saint-Hilaire FC | |
2017–2019 | Olympique Lyon (Frauen) | |
2021–2023 | Marokko (Frauen) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Reynald Pedros (*10. Oktober1971 inOrléans,Département Loiret) ist ein ehemaligerfranzösischerFußballspieler, der seither alsTrainer arbeitet und dabei insbesondere mit den Frauen vonOlympique Lyon außerordentlich erfolgreich war.
Pedros, dessen Eltern ausPortugal eingewandert waren, startete seine Karriere beimFC Nantes, aus dessen Talentschmiede er stammte. In der Saison 1994/95 gewann er mit Nantes diefranzösische Meisterschaft. Zusammen mitPatrice Loko,Christian Karembeu,Claude Makélélé undNicolas Ouédec – alle nahezu gleich jung – war der talentierte, linksfüßige, offensiveMittelfeldspieler maßgeblich am Titel beteiligt. Die Fans sprachen vom sogenannten „Trio magique“. In der gleichen Spielzeit stieß Pedros' Nantes bis in das Viertelfinale desUEFA-Pokals vor, wo man anBayer 04 Leverkusen scheiterte. In derChampions-League-Saison 1995/96 war Pedros dabei, als Nantes im ViertelfinaleSpartak Moskau eliminierte, das Halbfinale dann aber gegenJuventus Turin verlor. 1996/97 folgte ein halbes Jahr beiOlympique Marseille.
1997 wechselte Pedros nach Italien in dieSerie A zumAC Parma. Dort konnte er sich aber wegen der starken Konkurrenz nicht durchsetzen, wechselte noch in der Hinrunde zumSSC Neapel und verließ das Land noch in derselben Saison. Er kehrte nach Frankreich zurück und heuerte beiOlympique Lyonnais an. 1999 zog er nach Südfrankreich, um fortan für denHSC Montpellier zu spielen. Dort traf er wieder auf seine ehemaligen Weggefährten Loko und Ouédec. Seine Zeit in Montpellier war zwiespältig: Einerseits gewann er mit dem Klub im Sommer 1999 denInter-Toto-Pokal (Finalsieg gegen denHamburger SV), andererseits stieg der Verein im darauffolgenden Sommer in diezweite Liga ab. Nach kurzen Gastspielen inToulouse und beimSC Bastia beendete Pedros 2003 seine Profikarriere, in der er in Frankreich auf insgesamt 217Erstligaeinsätze kam, wobei er 25 Treffer erzielte.
Pedros spielte zwischen Juli 1993 und November 1996 insgesamt 25 mal für diefranzösische Nationalelf (davon 22 in seiner Zeit bei Nantes und drei bei Marseille) und erzielte dabei 4 Tore. 1996 gehörte er zumfranzösischen Aufgebot bei derEuropameisterschaft in England. In diesem Turnier wurde er zur tragischen Figur, als er im Halbfinale gegenTschechien den letzten, entscheidenden Elfmeter verschoss und Frankreich damit ausschied.
Reynald Pedros trainierte ab 2008 zunächst zwei Amateurmannschaften aus der unmittelbaren Nachbarschaft seiner Geburtsstadt; in der Saison 2008/09 war er beim FCO St-Jean-de-la-Ruelle tätig, von 2009 bis 2012 beim Saint-Pryvé Saint-Hilaire FC, den er aus der fünften in die vierte Liga, denChampionnat de France Amateur, führte. Anschließend arbeitete er fünf Jahre lang als Berater beim BezahlfernsehsenderCanal+. Ab 2017 trainierte er als Nachfolger vonGérard Prêcheur dieErstligafrauen vonOlympique Lyon.[1] In diesen beiden Jahren führte er sein Team zum Gewinn von insgesamt sechs Titeln: 2018 und 2019 holte er mit Lyon jeweils zwei Landesmeisterschaften und Siege imEuropapokal, dazu 2019 den französischenVereinspokal und dieTrophée des Championnes. Schon am Ende seiner ersten Saison bei OL zeichnete derFußball-Weltverband ihn zudem alsFIFA-Welttrainer des Jahres im Frauenfußball aus. Umso überraschender erfolgte die Trennung, indem der Verein den Vertrag des Quadrupelgewinners nicht verlängerte und dies lapidar mit der „Notwendigkeit einer internen Neuaufstellung“ begründete.[2]
Im November 2020 stellte dermarokkanische Fußballverband FRMF Pedros als neuen Cheftrainer derFrauennationalelf des Landes ein, die er auf denAfrika-Cup 2022 vorbereitete, der inMarokko ausgetragen wurde.[3] Dort konnten sich die Marokkanerinnen erstmals für dieWM-Endrunde qualifizieren, die 2023 inAustralien undNeuseeland stattfand.
Personendaten | |
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NAME | Pedros, Reynald |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1971 |
GEBURTSORT | Orléans,Département Loiret |