OrtseingangPfarrkirche Heiliger MartinAufgelassene Bahnstation der alten PONTEBBANASpringbrunnen im OrtskernGeschäftiger TourismusplatzBerg- und Waldlandschaft östlich von Resiutta
Resiutta (friulanischResiùte oReseùte) ist eine Gemeinde mit 266 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) in der RegionFriaul-Julisch Venetien.
Der Ort liegt im Eisental (Canal del Ferro) am Ausgang des GebirgstalesRésia imitalienischenFriaul, dort wo der Gebirgsfluss Résia in dieFella mündet. Die Seehöhe beträgt 315 über Normalniveau.
Seit der Antike bereits spielt der Ort entlang der handelsmäßigen Hauptschlagader durch das Eisental stets eine wichtige Rolle im Verkehrswesen und als Raststätte für Reisende, wie die Funde von Bronzegegenständen, von Münzen sowie die Beschreibungen der romanischen Herkunft unter Beweis stellen.
Erstes lebendiges Zeichen ist jedoch die Einrichtung der Pfarre San Martino im Jahre 1199, die zuerst von denBenediktinern geleitet wurde, dann ab dem 14. Jahrhundert von Priestern, die in der Abtei Moggio ernannt wurden. DiePfarrkirche San Martino wird urkundlich erstmals 1119 genannt, im Jahre 1767 umgebaut und 1809 eingeweiht. DerGlockenturm wurde 1701 nach Plänen desVenzonerPietro Zarnolo errichtet. Nach der Zerstörung durch dasErdbeben 1976 ist er derzeit immer noch in der Wiederaufbauphase. Im Jahre 1822 hieltSilvio Pellico hier Rast, als er zum Kerker in dieFestung Spielberg beiBrünn inMähren gebracht wurde.
Interessant ist ein Ausflug ins alte Borgo Cros, wo die wenigen ländlichen Wohnstätten liegen, die vom Erdbeben verschont blieben. Erreichbar ist das Bergdorf nach zirka 30 Minuten Fußmarsch über einen Steig, der bei der Brücke über den Fluss Serai beginnt – im Ortsteil Povici di Sotto – und einen großen Kiefernhain durchquert. Das in etwa 800 m hoch gelegene Bergdorf (Borgo) liegt auf einerHochebene, von wo aus man dasPanorama über dasRésiatal mit demCanin-Massiv bewundern kann.
Im dünn besiedelten, abgeschiedenen Tal entwickelten sich Sprache und Bräuche ähnlich wie in den isolierten BergtälernKärntens – nämlich kaum weg von ihrem Ursprung. Aus dem 6. Jahrhundert, als einSlawenstamm das Tal besiedelte, hat sich der slawischeDialekt erhalten, auch die Musik ist völlig atypisch für die Gegend und die Tänze scheinen direkt aus demMittelalter zu stammen. Noch immer sind viele Ruinen zu sehen, die auf das Beben von 1976 zurückzuführen sind. Viele Einwohner der fünf Ortschaften sind ausgewandert, etliche davon alsScherenschleifer, die mit demFahrrad durch die Gegend zogen.
Heute lebt der Ort vornehmlich vomTourismus. Auf Wanderungen oder Ausflügen mit demAutomobil in die Umgebung kann man Natur und landschaftliche Schönheiten des Tales genießen, sich in mehrerenRestaurants an den kulinarischen Genüssen der friulanischen Küche erfreuen, die Kultur und Geschichte des Ortes kennenlernen oder in einem der GeschäfteSouvenirs,Gartendekor-Artikel und Gegenstände des täglichen Bedarfs erwerben.Hotelbetriebe stehen dem müden Reisenden zur Verfügung. In einer der Grillstationen wird sogar eigenesBier gebraut und ausgeschenkt.
La strada ferrata della Pontebba di Anna Zanier con Claudio Canton e Roberto Carollo ed il contribuito di Mauro Bigot (Seiten 87 und 88), 2006 Senaus, Udine;ISBN 88-901571-5-1