Rauf Ceylan (*19. Juni1976 inDuisburg) ist ein deutscherSoziologe undReligionspädagoge. Seit 2009 ist er Professor fürReligionssoziologie an derUniversität Osnabrück.[1]
Ceylan studierte am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften inDüsseldorf. Nach dem Studium war er zudem dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Parallel arbeitete er am Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung und studierte an derRuhr-Universität Bochum. Später war Ceylan als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dezernat desOberbürgermeisters der StadtDuisburg angestellt. Dort übernahm er die wissenschaftliche Begleitung zu den ThemenIslam,islamische Organisationen sowieMigration undIntegrationsfragen. An der Ruhr-Universität-Bochum wurde Ceylan in Soziologie zumDr. rer. soc. promoviert und an der Universität Vechta in Religionspädagogik zum Doktor der Philosophie. Seit September 2009 lehrt er an der Universität Osnabrück Religionssoziologie. Im WS 2018/19 hat er eine Gastprofessur an der Universität Zürich angenommen. Des Weiteren schult er seit 2008 im Auftrag derKonrad-Adenauer-Stiftung türkischeImame in der Türkei in Landeskunde und Integrationsfragen. Ceylan ist Mitglied in diversen wissenschaftlichen Gremien, u. a. im Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien[2] (IMIS) sowie imRat für Migration (RfM).[3] Im Jahr 2019 erhielt Ceylan einen W3-Ruf an die Humboldt-Universität Berlin. Dort sollte er am Aufbau des neuen Instituts für Islamische Theologie mitwirken. Er lehnte allerdings den Ruf an die Humboldt-Universität Berlin ab, da die Universität Osnabrück ihm eine Professur für Gegenwartsbezogene Forschung an der Universität Osnabrück anbot. Ceylan begründete seine Entscheidung in der Neuen Osnabrücker Zeitung mit besseren Rahmenbedingungen in der Migrations- und Religionsforschung. Die Universitäts-Präsidentin Susanne Menzel-Riedl betonte die „enorme Bedeutung“, die Ceylan für die ganze Universität habe.[4]Der Tagesspiegel berichtete: „Rauf Ceylan stand auf Platz 1 für eine der sechs Professuren, hatte im Frühsommer den Ruf erhalten - ihn aber wegen der Entwicklungen in Osnabrück letztlich nicht angenommen, wie er am Donnerstag bestätigte. Mit der in Aussicht stehenden Gründung des Imamkollegs, aber auch wegen der besseren Rahmenbedingungen für seine Forschung habe er sich entschieden, in Osnabrück zu bleiben. Michael Borgolte bedauert Ceylans Entscheidung. Er sei ‚ein renommierter Religionspädagoge, von dem wir sicher Gewinn gehabt hätten‘.“[5]
Zu Ceylans wissenschaftlichen Schwerpunkten zählt die gegenwartsbezogene Islam- und Migrationsforschung zur türkischstämmigen Gemeinschaft in der Diaspora, wobei die Aspekte türkische Moscheen im sozialräumlichen Kontext, die Rolle und Funktion von türkischen Imamen, Moscheen, Religion und Migration eine besondere Rolle spielen. In seinem BuchEthnische Kolonien beschreibt er, welche Rolle türkischeMoscheen und Männer-Cafés für den Integrationsprozess von türkeistämmigen Migranten in Deutschland spielen. In seinen Publikationen setzt er sich mit den genannten Themen theoretisch und empirisch auseinander. 2015 verfasste Ceylan seinen DebütromanDie Türkensiedlung. In diesem autobiografisch inspirierten Roman schildert er die Sozialisation in einem Wohngebiet der 1980er Jahre.
Personendaten | |
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NAME | Ceylan, Rauf |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-kurdischer Sozial- und Religionswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1976 |
GEBURTSORT | Duisburg |