Rainer Atzbach (*24. Februar1967 inWetzlar) ist ein deutscherMittelalter- undNeuzeitarchäologe sowieAssociate Professor an derUniversität Aarhus.
Rainer Atzbach wurde bereits 1982 im hessischen Regionalwettbewerb vonJugend forscht für seine Arbeit über dieEntdeckung und Erforschung eines mittelalterlichen Hofes [bei derReichsburg Kalsmunt in Wetzlar] ausgezeichnet. Als Stipendiat derStudienstiftung des Deutschen Volkes studierte er an derJustus-Liebig-Universität Gießen, inBasel und an derUniversität Bamberg Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, Geschichte und Denkmalpflege. 2004 wurde er mit seiner Arbeit überLeder und Pelz am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit promoviert.
Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit publiziert Rainer Atzbach neben derBurgenforschung undKostümkunde vor allem zurHausforschung undKeramik.
Atzbachs bisherige berufliche Stationen waren von 1995 bis 2003 der Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Bamberg (Forschungsprojekt StadtarchäologieSeligenstadt undDFG-ProjektMühlberg-Ensemble), von 2003 bis 2004 das neu gegründete Sachgebiet Mittelalter- und Neuzeitarchäologie desLandesamtes für Denkmalpflege Hessen. Anschließend bereitete er die hessische LandesausstellungElisabeth in Marburg. Der Dienst am Kranken (2007)[1] vor, in die von ihm geleitete archäologische Abteilung flossen die Ergebnisse seiner Auswertung der Grabungen an derElisabethkirche in Marburg ein.2008 wechselte er an dasDeutsche Historische Museum in Berlin, hier kuratierte er gemeinsam mitSven Lüken unter der Gesamtleitung vonHans Ottomeyer die AusstellungBurg und Herrschaft (2010).[2]
Als Lehrbeauftragter für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie unterrichtete Atzbach von 1995 bis 2008 an denUniversitäten Bamberg,Marburg undGießen. Am 1. Januar 2011 folgte er dem Ruf an dieAarhus University, Dänemark. Hier lehrte er zunächst alsAssistant Professor (entsprechend etwa einemJuniorprofessor), seit dem 1. Januar 2014 als ordentlicherAssociate Professor Mittelalter- und Renaissancearchäologie.
Rainer Atzbach wurde 2007 in dieHistorische Kommission für Hessen berufen, er ist Mitglied desVereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, dessen Hauptvorstand er bis 2008 angehörte, sowie derDeutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, desArbeitskreises für Hausforschung, derWartburg-Gesellschaft zur Erforschung der europäischen Burgen und Schlösser und des dänischen Burgforscherforums „Magt, Borg og Landskab“. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied und Angehöriger des Wissenschaftsrats der deutschsprachigenMittelalterakademie,[3] einem interdisziplinären Fachportal für die Alltagskultur des Mittelalters. 2019 berief das Europäische Romanikzentrum Atzbach in seinen Internationalen Beirat[4].
Atzbach ist seit 1986 Mitglied derFDP und gründete die hessische ParteizeitschriftJournal liberal (heutiger TitelYouLi)[5]. Während seiner Zeit als stellvertretender Vorsitzender des OrtsverbandesMarburg kandidierte er 2008 als Direktkandidat imWahlkreis Marburg-Biedenkopf II für denHessischen Landtag. 2008 bis 2010 war er stellvertretender Ortsvorsitzender inBerlin-Wedding.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Atzbach, Rainer |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mittelalter- und Neuzeitarchäologe |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1967 |
GEBURTSORT | Wetzlar |