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Purpur-Tanne

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Purpur-Tanne

Purpur-Tanne (Abies amabilis) in denSalmon Mountains

Systematik
Ordnung:Koniferen (Coniferales)
Familie:Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie:Abietoideae
Gattung:Tannen (Abies)
Sektion:Amabiles
Art:Purpur-Tanne
Wissenschaftlicher Name
Abies amabilis
(Dougl. ex Loudon)J.Forbes

DiePurpur-Tanne (Abies amabilis) ist einePflanzenart aus derGattung derTannen (Abies) in derFamilie derKieferngewächse (Pinaceae). Man findet sie entlang der Westküste Kanadas und der USA. Das lateinischeArtepithetonamabilis bedeutet so viel wie „lieblich“.[1]

Beschreibung

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Erscheinungsbild

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Die Purpur-Tanne ist ein immergrünerBaum, der Wuchshöhen von 25, in Extremfällen auch bis zu 70 Metern sowieBrusthöhendurchmesser von 60 bis 260 Zentimetern erreichen kann. Junge Bäume haben eine spitzeKrone, die mit zunehmendem Alter abflacht. Die kurzen und steifen Äste gehen horizontal vom geraden Stamm ab und stehen sich meist gegenüber.[1]

Die glatteBorke ist bei Jungbäumen hellgrau gefärbt und weist meist Harzblasen auf. Bei älteren Bäumen bricht die Borke in Platten auf und verfärbt sich rötlich grau. Die behaarteRinde der Zweige ist an der Zweigoberseite hellbraun und an der Unterseite dunkelbraun gefärbt.[1]

DieSämlinge bilden vier bis sieben Keimblätter (Kotyledonen) aus.[1]

Wurzelsystem

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Während die Sämlinge noch über einePfahlwurzel verfügen, besitzen ausgewachsene Bäume meist ein flaches, weitreichendes Wurzelsystem. Wenn der Boden vonpyroklastischen Sedimenten bedeckt ist, kann es zur Bildung von Adventivwurzeln kommen. AlsMykorrhizapartner tritt meistCenococcum graniforme auf.[2]

Knospen und Nadeln

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Zweig mit Nadeln

Die kugeligenKnospen von 6 bis 9 Millimeter Durchmesser sind braun gefärbt und können von einer violetten Harzschicht bedeckt sein.[1]

Die an der Spitze eingekerbtenNadeln werden zwischen 0,7 und 4 Zentimeter lang und 1 bis 3 Millimeter breit. An der Nadeloberseite sind sie glänzend grün und an der Unterseite silbrigweiß gefärbt. Auf der Nadelunterseite findet man beiderseits der Mittelrippe 5 bis 6Stomatareihen. Die Nadeln stehen in zwei Reihen dicht gedrängt an den Zweigen und überlappen sich dabei häufig.[1]

Blüten, Zapfen und Samen

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Zapfen

Die Purpur-Tanne ist einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch) und wird mit 20 bis 30 Jahrenmannbar[2]. Während desPollenfluges, der sich je nach Standort von Mitte Mai bis Mitte Juni[2] erstreckt, sind die männlichen Blütenzapfen rot gefärbt. Später verfärben sie sich rötlich gelb. Die aufrecht stehenden, oval-zylindrischenZapfen werden zwischen 8 und 18 Zentimeter lang und 3,5 bis 7 Zentimeter dick. Sie sind anfangs purpurgrau, zur Reife im späten August[2] hin braun gefärbt. Sie besitzen keinen Stiel und sind harzig.[1]

Die hellbraunenSamen sind 10 bis 12 Millimeter lang und rund 4 Millimeter breit. Sie besitzen einen rötlich bis hellbraunen Flügel der etwa gleich lang ist wie das Samenkorn.[1]

Chromosomenzahl

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DieChromosomenzahl beträgt 2n = 24.[3]

Verbreitung und Standort

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Verbreitungsgebiet
Purpur-Tanne (Abies amabilis) mit Zapfen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Purpur-Tanne erstreckt sich vom südöstlichen Alaska und vom westlichenBritish Columbia im Norden über das westliche Washington und Oregon bis zum nordwestlichen Kalifornien im Süden. Sie besiedelt dabei beide Seiten derKaskadenkette sowie Teile derCoast Mountains, derOlympic Mountains und derKlamath Mountains.[2]

Man findet die Purpur-Tanne je nach Standort von Meereshöhe bis an die Baumgrenze in eine Höhenlage von rund 2300 Meter. Sie ist eine Baumart desmaritimen Klimas. Man findet die Art häufig auf tiefgründigen, gut drainierten und feuchten Böden. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt je nach Standort zwischen 965 und 6650 mm.[2] Die Purpur-Tanne gilt als einer der schattentolerantesten Nadelbäume und überlebt selbst Jahrzehnte extremer Beschattung.[1]

Ökologie

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Am natürlichen Standort bildet die Purpur-Tanne sowohl Rein- als auch Mischbestände. Reinbestände findet man vor allem in den Gebieten umMount Baker undMount Rainier sowie in anderen Gebieten der Kaskadenkette im Süden Washingtons. Im gesamten Verbreitungsgebiet werden Mischbestände mit derWestamerikanischen Hemlocktanne (Tsuga heterophylla) gebildet. In Süd-Washington und Nord-Oregon gesellt sich auch dieEdel-Tanne (Abies procera) häufig hinzu. In den Küstengebieten westlich der Kaskadenkette vergesellschaftet sich die Purpur-Tanne mit derSitka-Fichte (Picea sitchensis), derKüsten-Kiefer (Pinus contorta), derDouglasie (Pseudotsuga menziesii) und demRiesen-Lebensbaum (Thuja plicata). In subalpinen Lagen treten auch dieFelsengebirgs-Tanne (Abies lasiocarpa), dieBerg-Hemlocktanne (Tsuga mertensiana) sowie dieNootka-Scheinzypresse (Xanthocyparis nootkatensis) häufig auf. In den östlichen Randbereichen des natürlichen Verbreitungsgebietes vergesellschaftet sich die Art zudem auch mit derWestamerikanischen Lärche (Larix occidentalis), derEngelmann-Fichte (Picea engelmannii) und derWestlichen Weymouth-Kiefer (Pinus monticola). In Nordwest-Kalifornien kommt es auch zur Bestandsbildung mit derPracht-Tanne (Abies magnifica).[2]

DieStrauchschicht wird im gesamten Verbreitungsgebiet größtenteils durch dieIgelkraftwurz (Oplopanax horridus),Vaccinium membranaceum undVaccinium ovalifolium gebildet. In höheren Lagen treten zudemElliottia pyroliflora,Menziesia ferruginea,Rhododendron albiflorum undVaccinium deliciosum auf. DieNervige Mahonie (Mahonia nervosa) und dieShallon-Scheinbeere (Gaultheria shallon) findet man vor allem in tieferen Lagen des Verbreitungsgebietes.[2]

In derKrautschicht herrschen vor allem derRippenfarn (Blechnum spicant),Clintonia uniflora, derKanadische Hartriegel (Cornus canadensis), dasMoosglöckchen (Linnaea borealis),Rubus lasiococcus,Rubus pedatus sowie dasBärengras (Xerophyllum tenax) vor.[2]

Nutzung

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Das helle, weiche und sprödeHolz wird hauptsächlich als Konstruktionsholz, Sperrholz sowie zurZellstoffgewinnung genutzt. Es eignet sich auch als Furnier, als Unterbodenbelag sowie als Verkleidung. Nur gelegentlich findet die Purpur-Tanne als Weihnachtsbaum Verwendung. Manchmal wird sie als Park- oder Zierbaum gepflanzt.[2]

Krankheiten und Schädlinge

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Abiotische Schadfaktoren

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Die Purpur-Tanne ist in großem Umfang von abiotischen Schadfaktoren betroffen. Aufgrund des flachen Wurzelsystems und der dünnen Borke ist die Art anfällig für Waldbrände. Wegen des flachen Wurzelsystems ist sie windwurfgefährdet. Windbrüche können bei starken Stürmen auch in geschlossenen Beständen auftreten. Die Äste können bereits bei leichter Schneelast brechen.[2]

Schadpilze

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An der Purpur-Tanne tritt eine Vielzahl von Schadpilzen auf. Häufig tritt ein Befall mit demWurzelschwamm (Heterobasidion annosum) auf, wobei eine Infektion ganzjährig erfolgen kann. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gilt die Art als einer der anfälligsten Bäume gegenüber demGemeinen Hallimasch (Armillaria mellea) undPhellinus weiri, welche beide die Wurzeln befallen.Altbäume sind anfällig fürKernfäule, die durchEchinodontium tinctorium undHaematostereum sanguinolentum verursacht wird. Während die beiden Arten in jungen Beständen nicht auftreten, steigt das Befallsrisiko mit zunehmendem Alter an.Die Nadeln werden hauptsächlich vonLophodermium uncinatum,Phaeocryptopus nudus,Virgella robusta sowie verschiedenen Arten der GattungUredinopsis befallen.Gefällte Bäume verrotten sehr schnell und werden hauptsächlich vomFichtenporling (Fomitopsis pinicola), demFlachen Lackporling (Ganoderma applanatum),Hirschioporus abietinus undPoria subacida befallen. Das Gesamtvolumen der liegenden Stämme nimmt innerhalb von 5 Jahren zwischen 50 und 100 Prozent ab.[2]

Pflanzliche Schädlinge

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FürArceuthobium tsugense stellt die Purpur-Tanne einen Sekundärwirt dar. Sie tritt in Mischbeständen mitHemlocktannen auf. Ein Befall mitArceuthobium abietinum tritt hauptsächlich in Zentral-Oregon auf.[2]

Tierische Schädlinge

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Die Purpur-Tanne wird von einer Vielzahl an Schadinsekten befallen. Die größte Rolle spielt dabei die aus Europa eingeschleppteTannenstammlaus (Adelges piceae), die Bäume aller Altersklassen befällt. Bei einem Befall der Krone treten über mehrere Jahre Triebverformungen, Nadelverluste sowie ein vermindertes Wachstum auf. Ein Befall am Stamm kann zum Absterben des Baumes führen. An niedrig gelegenen Standorten ist die Tannenstammlaus häufig anzutreffen, während sie an subalpinen Standorten kaum auftritt.[2]

Zu den wichtigsten Zapfenschädlingen zählen die HautflüglerEaromyia abietum,Megastigmus pinus sowieMegastigmus lasiocarpae, die große Samenverluste hervorrufen können. Die beidenSchmetterlingsartenAcleris gloverana undLambdina fiscellaria treten vor allem in Mischbeständen in British Columbia auf und rufen Entnadelungen hervor. Zu den Nadelschädlingen mit geringer Bedeutung zählen unter anderem derZackenbindige Rindenspanner (Ectropis crepuscularia) undMelanolophia imitata.Choristoneura freemani tritt sowohl in Rein- als auch in Mischbeständen auf.Die beiden KäferartenPseudohylesinus granulatus undPseudohylesinus sericeus können große Schäden anrichten, wenn sie zusammen mit wurzelschädigenden Pilzen auftreten.[2]

DerVerbiss durchWapitis (Cervus canadensis) kann große Ausmaße erreichen. Hühnervögel und Nagetiere fressen an den Knospen, während Eichhörnchen die Zapfen aufnagen, um an die Samen zu kommen. Gelegentlich werden Bäume von Bären entrindet.[2]

Systematik

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Abies amabilis wird innerhalb derGattung derTannen (Abies) derSektionAmabiles zugeordnet. Die Erstbeschreibung erfolgte 1838 alsPicea amabilis durchJohn Claudius Loudon in "Arboretum et fruticetum Britannicum", Band 4: Seite 2342, einen Namen, den erDavid Douglas zuschrieb. In die GattungAbies wurde sie durchJames Forbes in seinem Werk "Pinetum Woburnense", S. 125, Tafel 44 gestellt.Synonyme fürAbies amabilis(Douglas ex Loudon) J.Forbes sind unter anderemAbies grandisHook. nonLindl. oderPinus amabilis(Dougl. ex Loudon) Parl.[1]

Trotz des großen Verbreitungsgebietes treten kaum innerartliche Unterschiede zwischen einzelnen Populationen auf.[2]

Gefährdung und Schutz

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Die Art wird in derRoten Liste derIUCN als „nicht gefährdet“ geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist.[4]

Quellen

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  • Christopher J. Earle: Abies amabilis. In: The Gymnosperm Database. Abgerufen am 2. Dezember 2010 (englisch). 
  • Peggy D. Crawford, Chadwick Dearing Oliver: Pacific Silver Fir. In: Silvics of North America, Vol. 1:Conifers. www.na.fs.fed.us, abgerufen am 18. Dezember 2010 (englisch). 
  • Abiesamabilis in derRoten Liste gefährdeter Arten derIUCN 2010. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 2. Dezember 2010.

Einzelnachweise

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  1. abcdefghijChristopher J. Earle: Abies amabilis. In: The Gymnosperm Database. Abgerufen am 2. Dezember 2010 (englisch). 
  2. abcdefghijklmnopqPeggy D. Crawford, Chadwick Dearing Oliver: Pacific Silver Fir. In: Silvics of North America, Vol. 1:Conifers. www.na.fs.fed.us, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2010; abgerufen am 18. Dezember 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.na.fs.fed.us 
  3. Tropicos.[1]
  4. Abiesamabilis in derRoten Liste gefährdeter Arten derIUCN 2010. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 2. Dezember 2010.

Weblinks

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Commons: Purpur-Tanne (Abies amabilis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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