Der21. Psalm (nach griechischer Zählung der 20.) ist einPsalm Davids in derBibel. Er ist der Gattung der Königspsalmen zugehörig.
Die älteren PsalmenauslegerHermann Gunkel,Artur Weiser undHans-Joachim Kraus ordnen den gesamten Psalm der vorexilischen Zeit zu. SeinenSitz im Leben habe er im Rahmen einer Feier des königlichen Hofes im Heiligtum.[1][2][3]
Nach Oswald Loretz und anderen ist der erste Teil der Psalm (Vers 2–7) der vorexilischen Zeit zuzuweisen, während der zweite Teil (Vers 8–14) eine spätere Ergänzung und nachträglicher Kommentar zum ersten Teil ist. Diese Ergänzung stamme aus nachexilischer Zeit.[4]
Eine dritte Möglichkeit sieht vor, die Abschnitte 2–7 und 9–13 als vorexilisch zu betrachten und Vers 8 und 14 als Fortschreibungen zum Zweck der Anpassung des Psalms an eine spätere Situation.
In der Forschung ist allgemein die Zweiteilung den Psalms akzeptiert. Dabei gibt es folgende verschiedene Varianten:[5]
Urheber | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
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Hermann Gunkel[1] | Freude über göttlichen Segen | Siegeswunsch über Feinde | |||||||||||
Artur Weiser[2] | Priestergebet an den gegenwärtig gedachten Gott | Gemeinde- bekenntnis | Vertrauensgebet des Priesters | Gemeinderesponsion | |||||||||
Hans-Joachim Kraus[3] | Danklied in Bezug auf das Königsheil | Prophetische Heilszusage an den Regenten | Bittgebet mit Lobgelübde |
Das Danklied kann in die vorexilische Zeit eingeordnet werden. Darin wird vor allem die Nähe zwischen dem König undJHWH hervorgestellt:[6] Er ist Hilfe und Macht für den König (Vers 2), erfüllt dem König seine Bitten (Vers 3), segnet und krönt ihn (Vers 4). Auch die Stellung des Königs als Vertreter Gottes wird genannt (Vers 6).
Obwohl der König durch diese Segnung JHWHs über alles Weltliche hinausgeht, ist er dennoch nicht göttlich.[7] Das Ziel der dargestellten Nähe zwischen Gott und König dient der Legitimation dessen Regentschaft.
Dieser Abschnitt ist an den König gerichtet und enthält eine spätere Einfügung mit Bezug auf JHWH (Vers 10). Der Abschnitt behandelt nicht wie der erste die Nähe zwischen Gott und dem König, sondern die Feinde des Königs.