Der111. Psalm ist einbiblischerPsalm aus dem fünften Buch desPsalters. Er lässt sich als Lobpsalm charakterisieren, hat aber auch Züge eines Weisheitspsalms.
Der Psalm stellt einLoblied dar, durch das die Gemeinde die Werke Gottes preist, die er in der Geschichteseines Volkes an diesem erwiesen hat (entsprechend sind die Verse 5, 6 und 9 in der Vergangenheitsform zu verstehen). Die „Stiftung eines Gedächtnisses“ in Vers 4 dürfte sich auf die von Gott eingesetzten Feste, wie dasPassah, beziehen. Auf dieSpeisung in der Wüste beimAuszug aus Ägypten wird in Vers 5 angespielt. Vers 6 verweist auf dieAnsiedlung im gelobten Land. Vers 7 und 8 erinnern an das durch denHERRN gegebene Gesetz. Vers 9 handelt wahrscheinlich sowohl von der Befreiung aus Ägypten als auch von späterem Eingreifen Gottes zur Rettung seines Volkes. Vers 10 beschließt den Psalm mit einer ArtWeisheitsspruch.[1]
Die einzelnen Verszeilen folgen imOriginaltext demhebräischen Alphabet (sog.Akrostichon). Ähnliche Dichtungsformen lassen sich bei einer Reihe weiterer Psalmen (z. B.Psalm 9 und 10,25,34,37,112,119 und145) oder auch in Abschnitten aus anderen Büchern der Bibel (Sprüche 31,10–31 Lu oder den ersten vier Kapiteln derKlagelieder Jeremias) finden.[1]
Heinrich Schütz vertonte den 111. Psalm in den 12 Geistlichen Gesängen (op. 13,SWV 424). Der Psalm ist außerdem fester Bestandteil derVesper an Sonntagen und Festtagen der heiligenBekenner und ging daher inWolfgang Amadeus MozartsVesperae solennes de Dominica (KV 321) von 1779 sowie dieVesperae solennes de Confessore (KV 339) von 1780 ein.