Beschilderung vonTaichung Port Station aufTaiwan – WährendTaichung –台中 nachWade-Gilestranskribiert werden, folgen die HaltestellenDajia –大甲 und Qingshui –清水 dem Pinyin-Umschriftsystem
Pinyin (chinesisch拼音, Pinyinpīnyīn), amtlichHanyu Pinyin Fang’an (漢語拼音方案 / 汉语拼音方案,Hànyǔ Pīnyīn Fāng’àn – „Programm zur Fixierung derLaute im Chinesischen“), zur Abgrenzung vonTongyong Pinyin (通用拼音,Tōngyòng Pīnyīn) auchHanyu Pinyin (漢語拼音 / 汉语拼音) genannt, ist die offizielle chinesischeRomanisierung desHochchinesischen in derVolksrepublik China. Diese vonZhou Youguang entwickelte phonetische Umschrift auf der Basis deslateinischen Alphabets wurde vomStaatsrat der Volksrepublik China am 6. Februar 1956 offiziell beschlossen und Ende 1957 genehmigt.[1] Sie löste damit auf dem Festland die 1921 eingeführte nicht-lateinischeZhuyin-Umschrift (Bopomofo) ab.
Die durch die Pinyin-Umschrift angegebene Aussprache basiert auf demHochchinesischen (普通話 / 普通话,pǔtōnghuà). Pinyin ist bei derInternationalen Organisation für Normung (ISO) alsISO 7098:1991 (zweite Auflage nach 1982) registriert und damit als internationaler Standard anerkannt. In der Volksrepublik China wird Pinyin durch dienationale NormGB/T 16159 definiert, die zuletzt 2012 revidiert wurde (GB/T 16159-2012); für die Schreibung von Personennamen gilt die Norm GB/T 28039-2011.[2]
Da die chinesischen Zeichen fast[4] immer genau eineSilbe beschreiben, ist auch die Pinyin-Umschrift silbenbasiert. Die chinesische Silbe besteht aus einem Anlaut und einem Auslaut. Die Silbeba besteht aus dem Anlautb und dem Auslauta. Die meisten Auslaute können auch ohne Anlaut gesprochen werden.
Im Hochchinesischen sindaspirierte und nicht aspirierte Anlaute bedeutungsunterscheidend, nicht aberstimmlose undstimmhafte (Ausnahme:sh – r). Für die nicht aspirierten Laute werden Buchstaben verwendet, die im Deutschen stimmhafte Laute bezeichnen. Die Verwendungsh, ch, r undj lehnt sich an die englische Rechtschreibung an; die Aussprache vonq, x undzh ist aus deutschsprachiger Sicht sehr ungewohnt.
Da sich das chinesische und das deutsche Lautsystem in einigen Punkten erheblich unterscheiden, sind die Aussprachehinweise nur Näherungen. In der zweiten Spalte steht die Aussprache nach demInternationalen Phonetischen Alphabet (IPA) in Anlehnung an Lee & Zee[5], Duanmu[6] und Lin.[7]
Pinyin
IPA
Beschreibung
b
[b̥]
stimmloses b
p
[pʰ]
wie im Deutschen, behaucht
m
[m]
wie im Deutschen
f
[f]
wie im Deutschen
d
[d̥]
stimmloses d
t
[tʰ]
wie im Deutschen, behaucht
n
[n]
wie im Deutschen
l
[l]
wie im Deutschen
g
[ɡ̊]
stimmloses g
k
[kʰ]
wie im Deutschen, behaucht
h
[χ]
wie in lachen oder spanisches j
x
[ɕ]
wiech in ich undß gleichzeitig
j
[d̥ɕ]
wied plus Pinyinx; ähnlich wie in Mädchen, aber viel weicher
q
[tɕʰ]
wiet plus Pinyinx; ähnlich wie in Mädchen, aber stark behaucht
s
[s]
wie in weiß (stimmloses s)
c
[tsʰ]
wiet pluss: ähnlich wie deutsches tz
z
[d̥z̥]
ähnlich wie deutsches d und stimmhaftes s zusammen
sh
[ʂ]
ähnlich wie deutsches sch, aber retroflex
zh
[ɖ̥ʐ̥]
wied plus Pinyinsh; ähnlich wie inDschungel, aber stimmlos sowieretroflex (mit zurückgebogener Zungenspitze)
ch
[ʈʂʰ]
wiet plus Pinyinsh; ähnlich wie deutsches tsch
r
[ɻ]
ähnlich wie französisches j (bonjour), aber retroflex
Es sind nicht alle Kombinationen realisiert, und es gibt gewisse Lautverschiebungen (sieheLautschrift). Hinzu kommt die Silbeer, die nicht in dieses Schema passt.
DieAuslaute werden je nach Anlaut teilweise unterschiedlich geschrieben:
Nachj, q, x undy entfallen die Punkte über demü. Ein geschriebenesu nach diesen Anlauten wird also alsü gesprochen;
Die Auslauteuei, uen undiou werden nachAnlaut alsui, un undiu geschrieben;
BeiSilben ohne Anlaut werdeni, u, ü am Anfang durchy, w, yu ersetzt. Die Silbeni,in,ing undu werden alsyi,yin,ying undwu geschrieben;
Nachz, c, s, zh, ch, sh undr bezeichneti „gepresste“Vokale im Rachen („es bleibt einem im Halse stecken“) – hier geschrieben als „-i“ (links oben in der Tabelle).
In der folgenden Tabelle sind alle Silben des Hochchinesischen nach An- und Auslaut aufgeführt. Die Sortierung erfolgtphonetisch, nicht nach dem Schriftbild. Das heißt:
wenn aufj, q, x, y der „ü“-Laut folgt, steht die Silbe in der entsprechenden Zeile, obwohl in diesem Fallu ohne Punkte geschrieben wird;
die Zeile mit dem „ong“-Auslaut steht in der „u“-Gruppe, weil in diesem Fall „ung“ ausgesprochen wird;
die Silben mit [ɻ̩] und [ɹ̩] stehen in der Zeile für den Auslaut „-i“, getrennt von der Zeile „i“;
w, y undyu stehen in der Spalte für Silben ohne Anlaut (∅), da sie Schreibvarianten derGleitvokale „u“, „i“, „ü“ sind;
fallsbo, po, mo, fo standardmäßig mit [u̯o] gesprochen werden (was kontrovers diskutiert wird), müssten diese Silben in der Zeile „uo“ stehen.
Bis aufer kann all diesen Silben im Hochchinesischen und vermehrt in der Aussprache Pekings ein-r angehängt werden, das oft die Aussprache stark verändert und klangliche Unterschiede zwischen sonst klar geschiedenen Silben zum Verschwinden bringt, was in der Pinyin-Umschrift aber unberücksichtigt bleibt. Hinzu kommen noch dieInterjektionê sowie Interjektionen mit silbischen Nasalen(hm, hng, m, n, ng). Interjektionen können nicht durch-r erweitert werden.
Wenn in mehrsilbigen Wörtern eine Silbe mit einema,e odero beginnt, muss sie immer von der vorangehenden Silbe durch einenApostroph getrennt werden. Beispiele sind die StädtenamenXi’an (西安,Xī’ān) undChang’an (长安,Cháng’ān) oder die Wörtertian’e (天鹅,tiān’é – „Schwan“) undhai’ou (海鸥,hǎi’ōu – „Seemöwe, Möwe“). Ohne Silbentrennungszeichen würden diese Städte alsXian (eine Silbe) undChan-gan gelesen. Vor den anderen Vokalen (i, u, ü) ist eine solche Regel nicht erforderlich, weil sie am Silbenanfang als y, w, yu geschrieben werden – das y und das w kennzeichnen also bereits die Silbengrenze. Um den Lesefluss zu verbessern, wird der Apostroph auch dort gesetzt, wo keine Verwechslungsgefahr besteht (tiane kann nichttia-ne gelesen werden, weil es die Silbetia im Hochchinesischen nicht gibt; ebenso wenig kannhaiou als eine Silbe gesprochen werden).[13]
Das Hochchinesische ist eineKonturtonsprache, d. h. jede Silbe wird mit einem bestimmten Tonhöhenverlauf, dem sogenannten Ton gesprochen. In betonten Silben werden vier Töne unterschieden; ein weiterer findet sich nur in unbetonten Silben, die den sogenannten „leichten Ton“ (轻声,qīngshēng) aufweisen, der manchmal auch als „fünfter“ oder „neutraler Ton“ bezeichnet wird. Der erste Ton wird gleichbleibend hoch gesprochen, beim zweiten Ton steigt die Stimme von einer mittleren Tonhöhe an – ähnlich wie am Ende deutscher Fragesätze. Beim dritten Ton fällt die Stimme zuerst leicht innerhalb des niedrigen Frequenzbandes ab, um dann anzusteigen, und beim vierten fällt die Stimme abrupt von einem hohen Niveau ab. Die Tonhöhe unbetonter Silben im leichten Ton ist demgegenüber für die Bedeutung des Gesagten nicht entscheidend.
Im Pinyin werden die Töne betonter Silben durchdiakritische Zeichen kenntlich gemacht, das sind kleine Markierungen über den Vokalen (ā á ǎ à), bei den nur als Interjektionen verwendeten vokallosen Silben über den silbischen Nasalen (ḿ ň). Der 1. Ton wird durch einMakron (ā), der 2. Ton durch einenAkut (á), der 3. Ton durch einHatschek (ǎ, Achtung, keinBreve – unten spitz, nicht rund) und der 4. Ton durch einenGravis (à) dargestellt. Der leichte Ton darf seit der Rechtschreibreform von 2012 in Wörterbüchern durch einenMittelpunkt vor der Silbe (·ma) bezeichnet werden. Um darauf hinzuweisen, dass eine Silbe entweder in einem der vier Töne betonter Silben oder im leichten Ton gesprochen wird, darf nach der Norm GB/T 16159-2012 eine Kombination der zwei Tonzeichen benutzt werden (zhī·dào).
Steht keine Tastatur oder kein Zeichensatz mit den üblichen Tonmarkierungen zur Verfügung, wird der Ton stattdessen oft durch eine Zahl nach der Silbe bezeichnet, z. B. bedeutethao3 die Silbehao im3. Ton (hǎo). Der leichte Ton wird dabei entweder durch eine5 oder seltener durch eine0 bezeichnet. Dieses System findet auch bei manchen Pinyin-basiertenEingabemethoden Verwendung, in denen zusätzlich der Buchstabeü durch Betätigen der Taste für das im Pinyin unbenutztev eingegeben wird.
Wird ein Tonzeichen auf eini gesetzt, ersetzt es dabei deni-Punkt. Bei einemü hingegen wird das Tonzeichen über die Punkte gesetzt (z. B.nǚ).
In betonten Silben, die mehrere Vokale enthalten, wird das Tonzeichen auf den zentralen Vokal (s. o.) gesetzt, beiiu undui auf den letzten Vokal. Merkregel: Es wird auf den ersten Vokal gesetzt, wenn es sich dabei um eina, e odero handelt, ansonsten auf den zweiten Vokal.
Die Tonmarkierungen in nicht durchgehend chinesischen Texten werden häufig weggelassen. Durch die so entstehendenHomographen kommt es allerdings oft zu Mehrdeutigkeiten.
Wie auch anderechinesische Sprachen kennt das HochchinesischeTonsandhis, d. h. vom Kontext abhängige Tonänderungen. Dabei beeinflusst der Ton der nachfolgenden Silbe den Tonverlauf der vorausgehenden. Folgt beispielsweise auf eine Silbe im dritten Ton eine weitere Silbe im dritten Ton, wird die erste der beiden Silben häufig im zweiten Ton ausgesprochen. So wird z. B.你 (nǐ) +好 (hǎo) wiení hǎo ausgesprochen. Ungeachtet des Tonsandhi in der gesprochenen Sprache sind die ursprünglichen Töne im Pinyin immer unverändert beizubehalten (你好,nǐ hǎo); nur zu Demonstrationszwecken dürfen die veränderten Tonhöhenverläufe bezeichnet werden (z. B. im Sprachunterricht).
Zwei- oder Dreisilbler als vollständiges Konzept:quánguó (全国 – „die ganze Nation“),duìbuqǐ (对不起 – „Entschuldigung“),qiūhǎitáng (秋海棠 – „Begonie“)
Ausdrücke mit vier oder mehr Silben werden getrennt, wenn sie in Einzelwörter aufgeteilt werden können:wúfèng gāngbǐ (无缝钢笔 – „nahtloser Stift“),jīngtǐguǎn gōnglǜ fàngdàqì (晶体管功率放大器 – „Transistor-Endstufe“). Ansonsten werden alle Silben zusammengeschrieben:Hóngshízìhuì (红十字会 – „Rotes Kreuz“),yánjiūshēngyuàn (研究生院 – „Hochschule für Aufbaustudien“)
VerdoppelteEinsilbler werden verbunden, verdoppelte Zweisilbler getrennt:rénrén (人人 – „alle, jeder“),chángshi chángshi (尝试尝试 – „es mal ausprobieren“)
Juxtaponierte Verdopplungen (AA-BB) werden durchBindestrich getrennt:láilái-wǎngwǎng (来来往往 – „kommen und gehen, verkehren“),qīngqīng-chǔchǔ (清清楚楚 – „klar und deutlich, klipp und klar“)
Zum besseren Leseverständnis kann ein Bindestrich eingefügt werden:huán-bǎo (环保 – „Umweltschutz“),shíqī-bā suì (十七八岁 – „17 / 18 Jahre alt“)
Substantive
Einsilbige Vor- und Nachsilben werden mitSubstantiven verbunden.
Präfixe:fù- (副 – „Vize-“),zǒng- (总 – „Haupt-, Chef, General-, Gesamt-“),fēi- (非 – „un-“),fǎn- (反 – „Anti- / Gegen-“),chāo- (超 – „Super-, Hyper-, Über-“),lǎo- (老 – „ehrwürdige(r), alte(r), langbekannte(r)“),A- (阿 – „vorangestellter Marker für Namen vertrauter Personen“),kě (可 – „können, in der Lage sein“), z. B.xiǎokě (小可 – „kann belanglos sein, kann unbedeutend sein“),wú- (无 – „Un-, nicht, ohne“) usw. Bsp.:fù-bùzhǎng (副部长 – „Vize-Direktor(in) einer (Regierungs-)Abteilung“),zǒng-gōngchéngshī (总公程师 – „Chefingenieur(in)“)
Richtungswörter: Substantive und nach ihnen stehende Richtungswörter werden getrennt:mén wài (门外 – „vor der Tür, außerhalb einer Disziplin“) =mén wàimian (门外面 – „draußen vor der Tür, vor der Tür“) /mén wàibiān (门外边 – „draußen vor der Tür, vor der Tür“) /mén wàitou (门外头 – „draußen vor der Tür, vor der Tür“),huǒchē shàngmian (火车上面 – „im Zug, auf dem Zug“)
Lexikalische Einheiten werden verbunden:hǎiwài- (海外 – „Übersee-“)
Familien- undVornamen(xìngmíng/míngzi) werden im Han-Chinesischen getrennt geschrieben. Die Anfangsbuchstaben von Familiennamen und Vornamen werden großgeschrieben. Pseudonyme(bǐmíng) und Spitznamen(biémíng) werden nach den gleichen Prinzipien geschrieben:Wáng Jiànguó, Dōngfāng Shuò, Zhāng Sān
Persönliche Namen und Titel werden getrennt:Wáng bùzhǎng, Lǐ xiānsheng
Der erste Buchstabe der persönlichenAnreden wieLǎo, Xiǎo, Dà, Ā, und so weiter, werden großgeschrieben. Zum Beispiel:Xiǎo Liú (Klein-Liu),Lǎo Qián (Älterer Qian),Wú Lǎo (Ehrenwerter Wu),Sān (der Dritte [in einer Familie])
Wenn der Name von historisch bekannten Persönlichkeiten mit einem respektvollen oder beschreibenden Begriff, durch die sie allgemein bekannt sind, kombiniert wird, werden die Silben verbunden und der erste Buchstabe großgeschrieben. Zum Beispiel:Kǒngzǐ (Konfuzius),Bāogōng (Höchster Richter Bao),Xīshī (Schönheit Xishi)
Eigennamen und allgemeine Ortsnamen werden getrennt und die ersten Buchstaben eines jeden der Namen großgeschrieben:Běijīng Shì (Stadt Beijing),Dòngtíng Hú (Dongting See)
Die einsilbigen Präfixe oder Suffixe von Eigennamen undGattungsnamen werden zusammengeschrieben:Jǐngshān Hòujiē (Hinterhöfe/Rotlichtviertel von Jingshan),Cháoyángménnèi Nánxiǎojiē (Südliche kleine Straße innerhalb des der Sonne zugewandten Tores)
Etablierte Namen für Dörfer, Städte und andere Orte werden in der Regel zusammengeschrieben (erster Buchstabe groß):Wángcūn (Wang Dorf),Zhōukǒudiàn (eine Ausgrabungsstätte bei Peking),Sāntányìnyuè (Mond im Spiegel der drei Teiche)
Bei Gattungsnamen erfolgt Getrenntschreibung.
Personen- und Ortsnamen, die es nicht in der chinesischen Han-Sprache gibt, werden basierend auf dem Prinzip „nach dem Brauch der betreffenden Person (míng cóng zhǔrén)“ – entweder in derOriginalsprache geschrieben oder mit lateinischen Buchstaben transkribiert:Einstein (Àiyīnsītǎn), Ngapoi Ngawang Jigme (Āpèi Āwàng Jìnměi), London (Lúndūn), Washington (Huáshèngdùn)
Ausländische Namen werden nach der Aussprache der entsprechenden Zeichen geschrieben:Nánměi (Südamerika),Déguó (Deutschland),Dōngnányà (Südostasien)
Verben:
Aktionsverben werden mit den Endungenzhe, le, guo verbunden:kànzhe (lesend),kànle (gerade gelesen),kànguò (schon einmal gelesen haben)
le am Ende eines Satzes wird getrennt:Huǒchē dào le (Vollendete Aktion: Der Zug kam / ist gekommen).
Aktionsverben und ihreObjekte werden getrennt:kàn xìn (einen Brief lesen),chī yú (Fisch essen),kāi wánxiào (einen Witz machen)
Aber Aktionsverb und Objekt werden verbunden, wenn sie zusammen ein Konzept zum Ausdruck bringen:chīfàn (essen),shuìjiào (schlafen gehen),kànshū (lesen),dǎqiú (Ball spielen),jūgōng (sich verbeugen),kētóu (Kotau)
Verb + Objekt werden getrennt, wenn ein anderes Element zwischen den Silben eingefügt wird:jūgōng (sich verbeugen)àjūle yī gegōng (verbeugte sich einmal)
Aktionsverb und seineErgänzung werden verbunden, wenn beide einsilbig sind. Ansonsten sind sie getrennt:gǎohuài (ruinieren),zǒu jìnlái (hineingehen),xiūlǐ hǎo (reparieren)
Adjektive:
EinsilbigeAdjektive verbinden sich mit ihren reduplizierten Präfixen oder Suffixen:mēngmēngliàng (schwach leuchtend),liàngtāngtāng (hell erleuchtet)
Adjektive werden von folgendemxiē, yīxiē, diǎnr, yīdiǎn getrennt:kuài (yī)xiē (schneller [sein]),kuài (yī)diǎn (schneller [sein])
men zeigt denPlural an und ist mit dem Pronomen vor ihm verbunden:wǒmen (wir),tāmen (sie)
Demonstrativpronomina:
zhè, nà und das fragendeDemonstrativpronomennǎ werden von den Substantiven getrennt:zhè (ge) rén (diese Person),zhè zhī chuán (dieses Boot),nǎ zhāng bàozhǐ (welche Zeitung?)
zhè, nà, nǎ werden mitxiē, me, yàng, bān, lǐ, biān, huǐr, ge verbunden:zhèxiē (diese),zhège (dieser),nàyàng (so / dann),zhèhuǐr (in diesem Moment)
gè, měi, mǒu, běn, gāi, wǒ, nǐ, usw. werden von den ihnen folgendenSubstantiven oder ZEW getrennt:gè guó (jedes Land),gè gè (jeweils alle),měi nián (jedes Jahr),gāi gōngsī (diese / jene Gesellschaft)
Ganze Zahlen von 11 bis 99 werden zusammengeschrieben:shíwǔ (fünfzehn),sānshísān (dreiunddreißig)
bǎi (hundert),qiān (tausend),wàn (zehntausend),yì (hundert Millionen) werden mit der vorausgehenden (ganzen) Zahl verbunden, aber „Zehntausend“ und „hundert Millionen“ werden von folgendenNullwerten(líng) getrennt:jiǔyì líng qīwàn èrqiān sānbǎi wǔshíliù (900.072.356)
di +Numeral (=Ordinalia) wird durch einen Bindestrich mit der Zahl verbunden:dì-shísān (dreizehnte),dì-èrshíbā (achtundzwanzigste)
Zahlen und Zählwörter sind zu trennen:liǎng ge rén (zwei Personen),yī dà wǎn fàn (eine große Schüssel mit gekochtem Reis)
duō, lái, jǐ weisen auf eine ungefähre Menge hin und sie werden von den Zahlen und Zählwörtern getrennt, die vor und danach stehen:yībǎi duō ge (mehr als 100),shí lái wàn rén (ca. 100.000 Personen)
Zahlen, die „mehr als zehn“ oder „einige“ angeben, werden verbunden:shíjǐ ge rén (mehr als zehn Personen),jǐshí ge rén (einige zehn Personen)
Konjunktionen:nǐ hé wǒ (du und ich);Nǐ lái háishi bù lái? (Kommen Sie [oder nicht?])
KonstruktiveHilfsverben(jiégòu zhùcí) de (的),de/di (地),de (得),zhi (之):mài cài de (Gemüseverkäufer),mànmàn de/di zou (langsam gehen),hóng de hěn (echt rot)
Modale Hilfsverben werden separat am Ende eines Satzes geschrieben:Nǐ zhīdào ma? (Weißt du schon)?;Kuài qù ba! (Beeilen Sie sich und gehen!)
Chinesische Sprichwörter, die aus vier Zeichen bestehen und in zwei Hälften geteilt werden können, werden durch einen Bindestrich verbunden:céngchū-bùqióng (nacheinander auftreten),guāngmíng-lěiluò (gerecht sein)
Sonstige Vier-Zeichen-Folgen undRedewendungen(shúyǔ), die nicht ohne weiteres segmentiert werden können, werden zusammengeschrieben:bùyìlèhū (Ist es nicht eine Freude?),àimònéngzhù (Entschuldigung, ich kann dir nicht helfen).
Die auch im Deutschen vorhandenen Grundbuchstabena–z undA–Z sind imUnicodeblock Basis-Lateinisch kodiert;v undV werden im offiziellen Pinyin nicht verwendet, stehen aber in manchenEingabesystemen und Datenbanken fürü bzw.Ü.
Zur Bezeichnung der Töne sind folgendeUnicodezeichen kodiert; hier aufgenommen sind auch Zeichen mit einem Punkt zur Bezeichnung des neutralen Tons, die – mit Ausnahme des immer noch offiziell optionalen Punkts vor der Silbe in Nachschlagewerken – in einem veralteten Pinyin-Stil verwendet wurden:
Grundzeichen
1. Ton
2. Ton
3. Ton
4. Ton
5. (neutraler) Ton
(allein stehend)
ˉ =U+02C9
ˊ =U+02CA
ˇ =U+02C7
ˋ =U+02CB
[nichts] oder · =U+00B7
(auf Grundzeichen, hier ◌)
◌̄ =U+0304
◌́ =U+0301
◌̌ =U+030C
◌̀ =U+0300
[nichts] oder ◌̇ =U+0307
a =U+0061
ā =U+0101
á =U+00E1
ǎ =U+01CE
à =U+00E0
a oder ȧ =U+0227
A =U+0041
Ā =U+0100
Á =U+00C1
Ǎ =U+01CD
À =U+00C0
A oder Ȧ =U+0226
e =U+0065
ē =U+0113
é =U+00E9
ě =U+011B
è =U+00E8
e oder ė =U+0117
E =U+0045
Ē =U+0112
É =U+00C9
Ě =U+011A
È =U+00C8
E oder Ė =U+0116
ê =U+00EA (≈e+◌̂=U+0302)
ê̄ (ê+◌̄)
ế =U+1EBF
ê̌ (ê+◌̌)
ề =U+1EC1
ê oder ê̇ (ê+◌̇)
Ê =U+00CA (≈E+◌̂=U+0302)
Ê̄ (Ê+◌̄)
Ế =U+1EBE
Ê̌ (Ê+◌̌)
Ề =U+1EC0
Ê oder Ê̇ (Ê+◌̇)
i =U+0069
ī =U+012B
í =U+00ED
ǐ =U+01D0
ì =U+00EC
i oder ı̇̇ (ı=U+0131+◌̇+◌̇)
I =U+0049
Ī =U+012A
Í =U+00CD
Ǐ =U+01CF
Ì =U+00CC
I oder İ =U+0130
m =U+006D
m̄ (m+◌̄)
ḿ =U+1E3F
m̌ (m+◌̌)
m̀ (m+◌̀)
m oder ṁ =U+1E41
M =U+004D
M̄ (M+◌̄)
Ḿ =U+1E3E
M̌ (M+◌̌)
M̀ (M+◌̀)
M oder Ṁ =U+1E40
n =U+006E
n̄ (n+◌̄)
ń =U+0144
ň =U+0148
ǹ =U+01F9
n oder ṅ =U+1E45
N =U+004E
N̄ (N+◌̄)
Ń =U+0143
Ň =U+0147
Ǹ =U+01F8
N oder Ṅ =U+1E44
o =U+006F
ō =U+014D
ó =U+00F3
ǒ =U+01D2
ò =U+00F2
o oder ȯ =U+022F
O =U+004F
Ō =U+014C
Ó =U+00D3
Ǒ =U+01D1
Ò =U+00D2
O oder Ȯ =U+022E
u =U+0075
ū =U+016B
ú =U+00FA
ǔ =U+01D4
ù =U+00F9
u oder u̇ (u+◌̇)
U =U+0055
Ū =U+016A
Ú =U+00DA
Ǔ =U+01D3
Ù =U+00D9
U oder U̇ (U+◌̇)
ü =U+00FC (≈u+◌̈=U+0308)
ǖ =U+01D6
ǘ =U+01D8
ǚ =U+01DA
ǜ =U+01DC
ü oder ü̇ (ü+◌̇)
Ü =U+00DC (≈U+◌̈=U+0308)
Ǖ =U+01D5
Ǘ =U+01D7
Ǚ =U+01D9
Ǜ =U+01DB
Ü oder Ü̇ (Ü+◌̇)
Äußerst selten verwendet, aber offiziell erlaubt sind folgende Kurzformen für die mit zwei Buchstaben geschriebenen Konsonanten (Digraphen):
Normalform
ch
Ch/CH
ng
Ng/NG
sh
Sh/SH
zh
Zh/ZH
Kurzform
ĉ =U+0109
Ĉ =U+0108
ŋ =U+014B
Ŋ =U+014A
ŝ =U+015D
Ŝ =U+015C
ẑ =U+1E91
Ẑ =U+1E90
Zuweilen anzutreffen ist die Benutzung zweier Buchstaben aus demUnicodeblock IPA-Erweiterungen für dasInternationale Phonetische Alphabet (IPA), deren generellestypografisches Design dem in den offiziellen Pinyin-Tabellen, in den meisten Pinyin-Lehrbüchern und in vielen Wörterbüchern gleicht; aus diesem Grund stellen die meisten chinesischenFonts zur Darstellung der beiden BuchstabenGlyphen zur Verfügung:
Alternativ kann man in Microsoft Word für die Zeichen mit Makron im Fall vona auchAU+0304 und für die Zeichen mit HatschekAU+030C eingeben und dann die TastenkombinationAlt + C drücken.U+0304,U+030C undU+0307 sind die kombinierenden diakritischen Zeichen ◌̄, ◌̌ und ◌̇ imUnicodeblock Kombinierende diakritische Zeichen. Verfügt die Tastatur über einenZiffernblock, kann man die kombinierenden diakritischen Zeichen ◌̄, ◌̌ und ◌̇ auch mitAlt + 0772,Alt + 0780 undAlt + 0775 noch einfacher zu einem Buchstaben hinzufügen. Füryǔ zum Beispiel muss man dann in Microsoft Word nurYUAlt + 0780 eingeben. Wichtig ist, dass die Zahlen dabei über den Ziffernblock eingegeben werden.
Eine Alternative für Microsoft Office, Libre Office und Open Office sind die Pinyin Macros von Pinyin Joe's.[15] Dazu erstellt man in Word unterAnsicht→Makros→Makros anzeigen→Erstellen am besten unter dem Namen „Pinyin“ ein neues Makro und fügt den Inhalt des Pinyin-Makros zwischenSub undEnd Sub ein. Dann kann man Pinyin nach dem Schema⇧ Umschalt + HAN4YU3Leertaste⇧ Umschalt + PIN1YIN1 (anders geschrieben:Han4yu3 Pin1yin1) mit Laut und Tonzahl eingeben, um schließlich überAnsicht→Makros→Makros anzeigen→Ausführen→Pinyin die richtigen Pinyin-Zeichen zu erhalten, im Fall dieses Beispiels alsoHànyǔ Pīnyīn („chinesisches Pinyin“).
Reiner Stoppok:Pinyin-Schreibung. Rechtschreibung der amtlichen chinesischen Latein-Umschrift. Regeln und Beispiele; Reihe Sinica Bd. 11; Dülmen: Europäischer Universitätsverlag, 20032;ISBN 978-3-932329-19-7.
Yǐn Bīnyōng尹斌庸, Mary Felley [Fù Mànlì傅曼丽]:Chinese romanization. Pronunciation and Orthography /汉语拼音和正词法,Hànyǔ Pīnyīn hé zhèngcífǎ; Beijing: Sinolingua, 1990;ISBN 7-80052-148-6 /ISBN 0-8351-1930-0 (Yin Binyong war führend an der Entwicklung von Pinyin beteiligt.).
Klaus Kaden:Die wichtigsten Transkriptionssysteme für die chinesische Sprache. Eine Einführung zum Selbststudium; Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie, 1975 (Vergleich mit anderen Transkriptionssystemen).
↑兒 / 儿,ér – das Schriftzeichen, das zuweilen ein unsilbisches, angehängtes-r bezeichnet, jedoch in anderen Kontexten als einsilbigesér (als „seltener Familienname“ alsNí) gelesen wird. Darüber hinaus durften gemäß früheren Auflagen des verbreiteten Schriftzeichen-WörterbuchsXinhua Zidian (新华字典 – „Schriftzeichen-Wörterbuch des neuen China“) aus dem VerlagPeople's Education Press, kurz: PEP (人民教育出版社 – „Volksbildungsverlag“, kurz:人教社) Zeichen wie浬 „Seemeile“ und哩 „Meile“ zweisilbig alshǎilǐ respektiveyīnglǐ ausgesprochen werden, aber auch einsilbiglǐ ohne Unterscheidung zu里 „Li“. Derzeit wird empfohlen, diese Maße zweisilbig zu sprechen und als海里, 英里 zu schreiben. Nicht offiziell aber üblich ist die zweisilbige Aussprache der seltenerenZahlzeichen廿, 卅, 卌 für 20, 30 und 40 alsèrshí, sānshí, sìshí, so, als würden sie二十, 三十, 四十 geschrieben. Regulär müsste man sie einsilbigniàn, sà, xì lesen.
↑Lee, Wai-Sum & Zee, Eric:Standard Chinese (Beijing). Journal of the International Phonetic Association 33 (1): 109–112. Cambridge: Cambridge University Press, 2003;doi:10.1017/S0025100303001208
↑Duanmu, San:The Phonology of Standard Chinese; Oxford: Oxford University Press, 2007²;ISBN 978-0-19-921578-2.
↑Lin, Yen-Hwei:The Sounds of Chinese; Cambridge: Cambridge University Press, 2007;ISBN 978-0-521-60398-0.
↑abDie Silbeyai kommt nur in der Aussprache im Hochchinesischen auf Taiwan auf. So werden die Schriftzeichen崖yái (grafische Variante厓yái),睚yái, yá,啀yái nach der Aussprache in Taiwan alsyai (yái oderyai2) ausgesprochen. Hingegen lautet auf dem chinesischen Festland die Aussprache der Schriftzeichenya –崖yá (grafische Variante厓yá),睚yá,啀ái.
↑Schriftzeichen崖 (厓), 啀, 睚,yái. In: dict.revised.moe.edu.tw.MoE,ROC, abgerufen am 12. September 2023 (chinesisch, Schriftzeichen mit der Ausspracheyai2 (yái) auf Taiwan.).
↑Schriftzeichen睚,yái, yá. In: dict.revised.moe.edu.tw.MoE,ROC, abgerufen am 12. September 2023 (chinesisch, dieses Zeichen kann (nach der hochchinesische Variante der Aussprache in Taiwan) sowohl alsyái (yai2) als auchya2 (yá) ausgesprochen werden).
↑Schriftzeichen mit der Ausspracheyá (崖 (厓), 睚). In: xh.5156edu.com. Zaixian Hanyu Zidian –在线汉语字典, abgerufen am 12. September 2023 (chinesisch, Schriftzeichen mit der Ausspracheyá (ya2) auf dem chinesischen Festland).
↑Schriftzeichen mit der Ausspracheái (啀). In: xh.5156edu.com. Zaixian Hanyu Zidian –在线汉语字典, abgerufen am 12. September 2023 (chinesisch, das Schriftzeichen mit der Aussprache啀 –ái (ai2) auf dem chinesischen Festland; hingegen wird es auf Taiwan alsyái (yai2) ausgesprochen.).