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Photon

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(Weitergeleitet vonPhotonen)
Dieser Artikel behandelt das Teilchen. Für weitere Bedeutungen siehePhoton (Begriffsklärung).

Photon (γ)

Klassifikation
Elementarteilchen
Boson
Eichboson
Eigenschaften
elektrische Ladungneutral
Massemasselos
SpinParität1
Wechselwirkungenelektromagnetisch

Photonen (vonaltgriechisch φῶςphōsLicht“; Einzahl „das Photon“), auchFotonen, auchLichtquanten oderLichtteilchen, sind anschaulich gesagt die Energie-„Pakete“, aus denenelektromagnetische Strahlung besteht.

Physikalisch wird das Photon alsAustauschteilchen betrachtet. Nach derQuantenelektrodynamik gehört es als Vermittler der elektromagnetischen Wechselwirkung zu denEichbosonen und ist somit einElementarteilchen. Das Photon hat keineMasse, aber eineEnergie und einenImpuls – die beide proportional zu seinerFrequenz sind – sowie einenDrehimpuls. Ist sein Aufenthalt auf ein System mit endlichem Volumen beschränkt, liefert es proportional zu seiner Energie einen Beitrag zur Masse des Systems.

Forschungsgeschichte

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Seit der Antike gab es verschiedene, einander teilweise widersprechende Vorstellungen von der Natur des Lichts. Bis Anfang des19. Jahrhunderts konkurriertenWellen- undTeilchentheorien miteinander(siehe AbschnittGeschichte im ArtikelLicht). Dann schien die Wellennatur des Lichts durch viele Phänomene (z. B.Interferenz- undPolarisationserscheinungen) bewiesen und wurde durch die 1867 aufgestelltenMaxwellschen Gleichungen als elektromagnetische Welle verstanden. Daneben gab es auch Indizien für einen Teilchencharakter. Ein historisch wichtiges Experiment hierzu war im Jahre 1887 die Beobachtung desPhotoelektrischen Effekts durchHeinrich Hertz undWilhelm Hallwachs.

Die Entdeckung der Quantisierung der elektromagnetischen Strahlung ging im Jahr 1900 vomplanckschen Strahlungsgesetz aus, das dieWärmestrahlung einesschwarzen Körpers beschreibt. Um dieses Gesetz theoretisch erklären zu können, mussteMax Planck annehmen, dass die Oberfläche des schwarzen Körpers zu jeder Frequenz nurdiskrete, zur Frequenz proportionale Energiemengen mit dem elektromagnetischenFeld austauschen kann. Planck selbst stellte sich allerdings nur den Energieaustausch quantisiert vor, noch nicht die elektromagnetische Strahlung an sich.

Albert Einstein stellte dann 1905 in seiner Publikation zumphotoelektrischen Effekt dieLichtquantenhypothese auf. Ihr zufolge ist Licht ein Strom von „in Raumpunkten lokalisierten Energiequanten, welche sich bewegen, ohne sich zu teilen, und nur als Ganze absorbiert und erzeugt werden können“.[1] Aufgrund verbreiteter Zweifel an diesen Ansichten wurden diese Arbeiten erst 1919[Anm. 1] (Planck) und 1922[Anm. 2] (Einstein) mit demNobelpreis ausgezeichnet.

Vielfach wurde der Teilchencharakter der elektromagnetischen Strahlung aber weiterhin bezweifelt, bisArthur Compton undWalter Bothe in den Jahren 1923–1925 nachweisen konnten, dass Röntgenstrahlung auf einzelne Elektronen genau so wirkt wie der Beschuss mit einzelnen Teilchen, deren Energien und Impulse Werte wie Lichtquanten entsprechend der Wellenlänge der benutzten Röntgenstrahlen haben. Für die Entdeckung undInterpretation des nach ihm benanntenCompton-Effekts erhielt Compton 1927 (als einer von zwei Ausgezeichneten) den Nobelpreis für Physik.

Die formale Quantentheorie des Lichtes wurde seit 1925 beginnend mit Arbeiten vonMax Born,Pascual Jordan undWerner Heisenberg entwickelt. Die heute gültige Theorie der elektromagnetischen Strahlung ist dieQuantenelektrodynamik (QED); sie beschreibt auch die Lichtquanten. Sie geht in ihren Anfängen auf eine Arbeit vonPaul Dirac im Jahre 1927 zurück, in der die Wechselwirkung von quantisierter elektromagnetischer Strahlung mit einem Atom analysiert wird.[2] Die QED wurde in den 1940er Jahren entwickelt und 1965 mit der Verleihung desNobelpreises für Physik anRichard Feynman,Julian Schwinger undShin’ichirō Tomonaga gewürdigt. In der QED ist das elektromagnetische Feld selbst quantisiert und das Photon seine elementare Anregung.

Albert Einstein schrieb 1951 in einem Brief an seinen FreundMichele Besso:

„Die ganzen 50 Jahre bewusster Grübelei haben mich der Antwort der Frage ‚Was sind Lichtquanten‘ nicht näher gebracht. Heute glaubt zwar jeder Lump, er wisse es, aber er täuscht sich …“[3]

Bezeichnung

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Das WortPhoton leitet sich vom griechischen Wort für Licht,φῶς (phôs), ab. Der Name war durch verschiedene Autoren schon seit 1916 für eine kleine Energiemenge, die einen photochemischen oder photoelektrischen Effekt auslösen kann, eingeführt worden, wurde aber kaum beachtet.[4] Max Planck z. B. sprach in seiner Nobelpreisrede 1920 noch von „Lichtquanten“.Endgültig wurde der Name durch Arthur Compton bekannt gemacht,[4] der sich dabei auf eine Veröffentlichung des ChemikersGilbert Newton Lewis im Jahre 1926[5] berief. Lewis verwandte den Begriff im Rahmen eines von ihm vorgeschlagenen Modells der Wechselwirkung von Atomen mit Licht. Dieses Modell sah unter anderem fälschlich eine Erhaltung der Photonenzahl vor und wurde allgemein nicht anerkannt.

Für das Photon wird im Allgemeinen das Symbol γ{\displaystyle \ \gamma } (gamma) verwendet. In derHochenergiephysik ist dieses Symbol allerdings reserviert für die hochenergetischen Photonen derGammastrahlung (Gamma-Quanten), und die in diesem Zweig der Physik ebenfalls relevantenRöntgenphotonen erhalten häufig das SymbolX (vonX-Strahlen und Englisch:X-ray).

Energiegehalt

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Jedes Photon transportiert eine EnergieE{\displaystyle E}:

Ephoton=hν=hcλ,{\displaystyle E_{\text{photon}}=h\cdot \nu ={\frac {h\cdot c}{\lambda }}\,,}

wobeiν{\displaystyle \nu } undλ{\displaystyle \lambda }Frequenz undWellenlänge des Lichts sind. Die Konstantenc{\displaystyle c} undh{\displaystyle h} sind dieLichtgeschwindigkeit und diePlanck-Konstante.

Gibt man, wie in der Atom- und Teilchenphysik üblich, die Energie des Photons inElektronenvolt (eV) an, so ergibt sich:[6][7]

E{\displaystyle E}={\displaystyle =}hν{\displaystyle h\,\nu }={\displaystyle =}4,1361015eV(ν/Hz){\displaystyle 4{,}136\cdot \,10^{-15}\,\mathrm {eV} \cdot (\nu /\mathrm {Hz} )}   1 eV  ≙  ν = 241,8 THz
 ={\displaystyle =}hc/λ{\displaystyle h\,c\,/\,\lambda }={\displaystyle =}1,240106eV/(λ/m){\displaystyle 1{,}240\cdot \,10^{-6}\,\mathrm {eV} \,/\,(\lambda /\mathrm {m} )} 1 eV  ≙  λ = 1,240 μm

Beispiel: Rotes Licht mit 620 nm Wellenlänge hat eine Photonenenergie von ca. 2 eV.

Das Photon mit der bislang höchsten Energie, mehr als 100 TeV, wurde 2019 von chinesischen Wissenschaftlern aus einem Detektorfeld in Tibet vermeldet. Es stammte wahrscheinlich aus demKrebsnebel.[8]

Weitere Eigenschaften

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Jegliche elektromagnetische Strahlung, vonRadiowellen bis zurGammastrahlung, ist in Photonengequantelt. Das bedeutet, die kleinstmögliche Energiemenge an elektromagnetischer Strahlung bestimmter Frequenz ist ein Photon. Photonen haben eine unendliche natürliche Lebensdauer, das heißt, sie unterliegen keinem spontanen Zerfall. Sie können aber bei einer Vielzahl physikalischer Prozesse erzeugt oder vernichtet werden. Ein Photon besitzt keineMasse. Daraus folgt, dass es sich im Vakuum immer mitLichtgeschwindigkeitc{\displaystyle c} bewegt, sofern es in einem Zustand mit wohldefiniertem Impuls ist, also durch eine einzigeebene Welle darzustellen ist. Sonst bewegt es sich mit derGruppengeschwindigkeit der beteiligten ebenen Wellen. Ein Photon im Überlagerungszustand von Impulsen mehrerer Richtungen bewegt sich auch im Vakuum langsamer als die Lichtgeschwindigkeit(sieheBessel-Strahl). In optischen Medien mit einemBrechungsindexn>1{\displaystyle n>1} ist die Gruppengeschwindigkeit aufgrund der Wechselwirkung der Photonen mit der Materie um den Faktorn{\displaystyle n} verringert.

Erzeugung und Detektion

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Photonen können auf vielerlei Arten erzeugt werden, insbesondere durchÜbergänge („Quantensprünge“) vonElektronen zwischen verschiedenen Zuständen (z. B. verschiedenenAtom- oderMolekülorbitalen oderEnergiebändern in einemFestkörper). Photonen können auch beinuklearen Übergängen, Teilchen-Antiteilchen-Vernichtungsreaktionen (Annihilation) oder durch beliebigeFluktuationen in einem elektromagnetischen Feld erzeugt werden.

Zum Nachweis von Photonen können unter anderemPhotomultiplier,Photoleiter oderPhotodioden verwendet werden.CCDs,Vidicons,PSDs,Quadrantendioden oder Foto-Platten und Filme werden zur ortsauflösenden Detektion von Photonen benutzt. ImIR-Bereich werden auchBolometer eingesetzt. Photonen im Gammastrahlen-Bereich können durchGeigerzähler einzeln nachgewiesen werden. Photomultiplier undAvalanche-Photodioden können auch zur Einzelphotonendetektion im optischen Bereich verwendet werden, wobei Photomultiplier im Allgemeinen die niedrigere Dunkelzählrate besitzen, Avalanche-Photodioden aber noch bei niedrigeren Photonenenergien bis in den IR-Bereich einsetzbar sind.

Masse und Gravitation

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Das Photon ist ein Elementarteilchen mit derMassem=0{\displaystyle m=0}. Neben experimentellen Messungen, die diese Tatsache sehr gut belegen, ist dies auch theoretisch gut begründet.

Theoretische Formulierung

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Relativistische Kinematik

Das Photon ist dasQuant des elektromagnetischen Feldes und verhält sich deshalb nach den Bewegungsgleichungen dieses Feldes, also denMaxwell-Gleichungen der klassischen Physik. Da die elektromagnetische Energieflussdichte bis auf den Faktorc{\displaystyle c} (Lichtgeschwindigkeit) mit der Impulsflussdichte übereinstimmt (siehePoynting-Vektor), gilt für jede elektromagnetisch transportierte EnergieE{\displaystyle E} und ihren Impulsp{\displaystyle p} die Gleichung

E=pc{\displaystyle E=pc}

Zudem gilt nach der speziellen Relativitätstheorie allgemein für jede Art von Teilchen und Systemen dieEnergie-Impuls-Relation

E2=p2c2+m2c4{\displaystyle E^{2}=p^{2}c^{2}+m^{2}c^{4}}

Daraus folgtm=0{\displaystyle m=0}.

Quantenfeldtheoretische Beschreibung

Allgemein erhält man in einerFeldtheorie die Feldgleichungen für die FeldgrößenA{\displaystyle A} aus einem theoretischen Ansatz für dieLagrange-DichteL{\displaystyle {\mathcal {L}}}. In4-dimensionaler Schreibweise lauten die Maxwell-Gleichungen im Vakuum für den aus demelektrischen Potentialϕ{\displaystyle \phi } und demmagnetischen VektorpotentialA{\displaystyle {\vec {A}}} gebildetenelektromagnetischen FeldstärketensorFμν=μAννAμ{\displaystyle F^{\mu \nu }=\partial _{\mu }A_{\nu }-\partial _{\nu }A_{\mu }}

μFμν=0{\displaystyle \partial _{\mu }F^{\mu \nu }=0},

wobeiAμ=(ϕ/c,A){\displaystyle A^{\mu }=\left(\phi /c,{\vec {A}}\right)} ist. Sie ergeben sich aus dem Ansatz

L=14FμνFμν{\displaystyle {\mathcal {L}}=-{\frac {1}{4}}F^{\mu \nu }F_{\mu \nu }}.

Dagegen würde ein Feld mit Teilchen der Massem{\displaystyle m} einen zusätzlichen TermAμm2Aμ{\displaystyle A_{\mu }m^{2}A^{\mu }} erfordern.Wenn man einen solchen Term einfügen würde, verletzte man zwangsläufig die unverzichtbare Invarianz der Lagrange-Dichte unter den klassischenEichtransformationen des elektromagnetischen Feldes. Anders als die meisten Elementarteilchen erhält das Photon auch keine Masse durch denHiggs-Mechanismus infolge einerspontanen Symmetriebrechung. Denn das Photon ist imStandardmodell das Eichboson derjenigen Symmetrie, dienach der Symmetriebrechung übrig bleibt; entsprechend trägt dasHiggs-Boson auch keine elektrische Ladung und wechselwirkt nicht mit dem Photon.

Beschreibung mithilfe einer „relativistischen Masse“

Bisweilen wird argumentiert, man könne aufgrund derÄquivalenz von Masse und Energie dem Photon eine Massem=E/c2{\displaystyle m^{*}=E/c^{2}} zuschreiben. Dies entspräche dem allgemeinen Konzept einer „relativistischen Massem{\displaystyle m^{*}} bewegter Körper im Unterschied zu ihrer „Ruhemasse“m0{\displaystyle m_{0}}. Dieses Konzept gilt mittlerweile als überholt, weil man es vorzieht, den Begriff „Masse“ für eine Eigenschaft des Teilchens als solches zu reservieren, während die „relativistische Masse“ bei Teilchen mitm0{\displaystyle m_{0}}>0 je nach der kinetischen Energie, also je nach der Relativgeschwindigkeit zwischen Teilchen und Beobachter, einen anderen Wert hat. Bei Anwendung des Begriffs auf das Photon wären zwei Unterschiede zu beachten:m{\displaystyle m^{*}} hängt dann nicht von der Geschwindigkeit ab, weil diese für jeden Beobachter gleichc{\displaystyle c} ist, undm{\displaystyle m^{*}} ist dann nicht zur „Ruhemasse“m0{\displaystyle m_{0}} proportional, weil diese Null ist.

Photonen und Gravitation

Photonen haben zwar keine Masse, übertragen aber Energie. Daher nimmt die Masse eines Systems umΔm=E/c2{\displaystyle \Delta m=E/c^{2}} ab bzw. zu, wenn es ein Photon der EnergieE{\displaystyle E} emittiert oder absorbiert.Trägheit undGravitationswirkung des Systems ändern sich entsprechend. Das gilt auch, wenn das System ein Hohlraum ist, in dem ein Photon in Gestalt einer stehenden Welle (mit demErwartungswert des Impulsesp=0{\displaystyle \langle p\rangle =0}) enthalten sein kann.Photonen gehören also selbst zu den Quellen der Gravitation, indem sie mit ihrer Energiedichte die Krümmung der Raumzeit beeinflussen (sieheEnergie-Impuls-Tensor in der allgemeinen Relativitätstheorie).

Photonen werden auch durch Gravitation beeinflusst. So ändert sich die EnergieE=hν{\displaystyle E=h\nu } eines Photons, wenn es sich in einem Gravitationsfeld aufwärts oder abwärts bewegt, genau so wie die kinetische Energie eines auf der gleichen Strecke frei fliegenden Körpers mit der Massem=E/c2{\displaystyle m=E/c^{2}}. Die nähere physikalische Beschreibung ist allerdings sehr verschieden: Bei der Aufwärtsbewegung massiver Körper wird kinetische Energie durch Arbeitsleistung in potentielle Energie umgewandelt, und falls sie in einem hinreichend starken Gravitationsfeld ganz verbraucht wird, wird die Geschwindigkeit Null und wechselt dann ihr Vorzeichen (der Körper fällt zurück). Beim Photon verringert sich hingegen durch diegravitative Rotverschiebung die Frequenzν{\displaystyle \nu }, während die Geschwindigkeit konstant bleibt.

Auch die Ablenkung des Lichts in einem Schwerefeld lässt sich nicht durch eine Anziehungskraft wie die Newton’sche Massenanziehung erklären, denn Teilchen, die mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, würden nach der Newtonschen Mechanik nur halb so stark abgelenkt wie das Licht (siehe auchTests der allgemeinen Relativitätstheorie).

Experimentelle Befunde

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Wenn die Masse des Photons verschieden von Null wäre, dann würde sie sich durch verschiedene Folgen bemerkbar machen. Keine von ihnen ist bisher beobachtet worden. Die Genauigkeit der Experimente erlaubt die Aussage, dass eine eventuelle Photonenmasse in jedem Fall unter1018eV/c2{\displaystyle 10^{-18}\,\mathrm {eV} \!/\!c^{2}} liegen muss, das ist der1027{\displaystyle 10^{27}}ste Teil der Masse des Wasserstoffatoms.

Falls Photonen Masse hätten,

  • dann würde sich für das elektrostatische Feld einer Punktladung statt desCoulomb-Potentials einYukawa-Potential ergeben, also ein zusätzlicher exponentieller Abschwächungsfaktor. Dass dies in Laborexperimenten nicht beobachtet wurde, lässt darauf schließen, dass eine eventuelle Masse des Photons nicht größer als1,5109eV/c2{\displaystyle 1{,}5\cdot 10^{-9}\,\mathrm {eV\!/c^{2}} } sein kann.[9][10]
  • dann hätte das Feld eines magnetischen Dipols eine Komponente antiparallel zum Dipol, die in erster Näherung räumlich konstant und proportional zur angenommenen Masse des Photons ist. Durch Vermessung des Erdmagnetfelds kann die Existenz eines solchen Beitrags soweit ausgeschlossen werden, dass die eventuelle Masse des Photons nicht oberhalb2,31015eV/c2{\displaystyle 2{,}3\cdot 10^{-15}\,\mathrm {eV\!/c^{2}} } liegen kann.[11]
  • dann würden sich für das Magnetfeld eines rotierenden Dipols Änderungen ergeben, die sich im Fall der Sonne amSonnenwind bis zum Abstand desPluto auswirken würden.[9] Solche Abweichungen konnten bislang nicht nachgewiesen werden, woraus sich die momentan (Stand: 2023) niedrigste modellunabhängige experimentelle Obergrenze von1018eV/c2{\displaystyle 10^{-18}\,\mathrm {eV} \!/\!c^{2}} für eine eventuelle Photonenmasse ergibt.[10]
  • dann wäre die Konstantec, die in der Relativitätstheorie Raum und Zeit in Beziehung zueinander setzt (üblicherweise „Lichtgeschwindigkeit“ genannt), nicht identisch mit der Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum. Diese Geschwindigkeit wäre dann von der Frequenz abhängig (Dispersion). Die BeziehungE=hν{\displaystyle E=h\cdot \nu } würde nicht mehr exakt gelten.

Spin

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Zirkular polarisierte elektromagnetische Wellen mit EnergieE{\displaystyle E} und Kreisfrequenzω{\displaystyle \omega } haben nach denMaxwell-Gleichungen einen Drehimpuls der GrößeE/ω{\displaystyle E/\omega }, pro Photon mitE=ω{\displaystyle E=\hbar \omega } genau den Drehimpuls{\displaystyle \hbar }.Photonen sind demnachSpin-1-Teilchen und somitBosonen. Es können also beliebig viele Photonen denselbenquantenmechanischen Zustand besetzen, was zum Beispiel in einemLaser realisiert wird.

Während etwa der Elektronenspin parallel oder antiparallel zu einerbeliebig vorgegebenen Richtung ist,[12] kann der Photonenspin wegen fehlender Masse nur parallel oder antiparallel zurFlugrichtung, also zu seinem Impuls, orientiert sein. DieHelizität der Photonen einer zirkular polarisierten Welle ist daher eine charakteristische Größe. Wird durch einen Spiegel die Ausbreitungsrichtung umgekehrt, oder wird die Rotationsrichtung umgekehrt, zum Beispiel durch eineλ/2-Platte, so wechselt die Helizität das Vorzeichen.

Linear polarisierte elektromagnetische Wellen bestehen aus der Überlagerung von rechts und links polarisierten Photonen. Auch ein einzelnes Photon kann linear polarisiert werden, indem zwei entgegengesetzt zirkular polarisierte Zuständeüberlagert werden. DerErwartungswert des Drehimpulses längs der Flugrichtung ist dann Null, jedoch ist in einem linear polarisierten Photon mit je 50 % Wahrscheinlichkeit ein links oder ein rechts zirkular polarisiertes Photon zu finden.

Ladung

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Das Photon ist elektrisch neutral. Experimentelle Befunde setzen eine obere Schranke von1035{\displaystyle 10^{-35}}Elementarladungen.[10]

Photonen im Vakuum

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Photonen in einem Zustand mit wohldefiniertem Impuls bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeitc=299792458m/s{\displaystyle c=299\,792\,458\;\mathrm {m/s} }. DieDispersionsrelation, d. h. die Abhängigkeit derKreisfrequenzω{\displaystyle \omega } eines Photons von seinerKreiswellenzahlk{\displaystyle k}, ist im Vakuum linear, denn es gelten die quantenmechanischen Zusammenhänge

E=hν=ω{\displaystyle E=h\nu =\hbar \omega }

und

p=k{\displaystyle p=\hbar k}

sowie die Energie-Impuls-Relation

E=pc{\displaystyle E=pc}.

Befinden sich Photonen in einemHohlraum, können sie keinen Impulseigenzustand annehmen, aber z. B. stehende Wellen mit Erwartungswert Null des Impulses bilden. In solchem Fall trägt jedes Photon gemäßE=hν=ω{\displaystyle E=h\nu =\hbar \omega } zur Gesamtenergie und mitE/c2{\displaystyle E/c^{2}} zur Masse des Systems bei.

Photonen in optischen Medien

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In einem optischen Medium wechselwirken Photonen mit dem Material. DurchAbsorption kann ein Photon vernichtet werden. Dabei geht seine Energie in andere Energieformen über, beispielsweise in elementare Anregungen (Quasiteilchen) des Mediums wiePhononen oderExzitonen. Es ist auch möglich, dass das Photon sich durch ein Medium ausbreitet. Dabei wird es durch eine Abfolge von Streuprozessen behindert, in denen Teilchen des Mediums virtuell angeregt werden. Photon und Reaktion des Mediums zusammen können durch ein Quasiteilchen, dasPolariton, beschrieben werden. Diese elementaren Anregungen in Materie haben üblicherweise keine lineare Dispersionsrelation. Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit ist niedriger als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum.

In Experimenten derQuantenoptik konnte die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Licht in einem verdünnten Gas von geeignet präpariertenAtomen auf wenige Meter pro Sekunde gesenkt werden.[13]

Wechselwirkung von Photonen mit Materie

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Massenschwächungskoeffizient von Eisen für hoch­energetische Photonen (schwarze Kurve) mit Beiträgen verschiedener Effekte. Bei Röntgen­strahlung dominiert derPhotoeffekt (rot),Rayleigh-Streuung (blau) spielt fast keine Rolle. Im Bereich nuklearerGammastrahlung dominiertCompton-Streuung (grün), und bei höheren Energien wirdPaarbildung (türkis) immer relevanter. Deutlich sichtbar ist dieAbsorptions­kante bei der Bindungsenergie derK-Elektronen (7,11 keV).

Photonen, die auf Materie treffen, können je nach Energiebereich unterschiedliche Prozesse auslösen:

  • kohärente Streuung an kleinen Teilchen wie Molekülen oder Staub (Rayleigh-Streuung) – dominant bei kleinen Energien (0 bis einige eV)
  • Streuung an Elektronen, bei geringen Energien alsThomson-Streuung ohne Energieübertrag beschreibbar, bei hohen Energien alsCompton-Streuung – dominant im Bereich von ca. 100 keV bis einigen MeV (harte Röntgenstrahlung, nukleare Gammastrahlung)
  • Anregung höherenergetischer Zustände in Atomen,photochemische Prozesse – bei wenigen eV
  • Freisetzung von Elektronen (Photoeffekt) – bei wenigen eV (sichtbares Licht, UV) bis vielen keV (Röntgenstrahlung), dominant im Energiebereich weicher Röntgenstrahlung
  • Freisetzung von Nukleonen (Kernphotoeffekt) und Kernspaltung (Photospaltung) – bei sehr hohen Energien (viele MeV); Aufspaltung vonDeuterium schon ab 2,18 MeV möglich
  • Bildung von Elektron-Positron-Paaren – dominant ab einigen MeV
Siehe auch:Abschnitt „Wechselwirkung zwischen elektromagnetischer Strahlung und Materie“ in „Streuung (Physik)“

Literatur

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Weblinks

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Wiktionary: Photon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Photon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. 1918 wurde kein Physik-Nobelpreis vergeben. Ende 1919 erhielten Johannes Stark den Physik-Nobelpreis 1919 und Max Planck denPhysik-Nobelpreis 1918.
  2. DerPhysik-Nobelpreis 1921 wurde erst 1922 Albert Einstein zugesprochen, wobei die Lichtquanten als noch zu hypothetisch aus der Begründung ausgespart blieben. Zugleich erhieltNiels Bohr den Physik-Nobelpreis für 1922.

Einzelnachweise

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  1. Albert Einstein:Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt. In:Annalen der Physik.Band 322,Nr. 6, 1905,S. 133 (Online [abgerufen am 24. Januar 2012]). 
  2. Paul Dirac:The Quantum Theory of Emission and Absorption of Radiation. In:Proc. Roy. Soc. A114, 1927.(online).
  3. zitiert nach Paul.Harry Paul:Photonen: Experimente und ihre Deutung. Akademie-Verlag, Berlin 1985,ISBN 3-528-06868-X,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  4. abHelge Kragh:Photon: New light on an old name. arXiv, 28. Februar 2014.
  5. Gilbert N. Lewis:The Conservation of Photons. In:Nature. Band 118, 1926, S. 874–875.doi:10.1038/118874a0 (online).
  6. CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology, abgerufen am 30. Juli 2019.  Wert für h in der Einheit eVs, eingesetzt in das Produkth c.
  7. CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology, abgerufen am 30. Juli 2019.  Wert der Lichtgeschwindigkeit, eingesetzt in das Produkth c.
  8. Amemori u. a.: First detection of photons with energy beyond 100 TeV from an astrophysical source, Phys. Rev. Lett., 13. Juni 2019.
  9. abAlfred Scharff Goldhaber, Martin Nieto:Photon and graviton mass limits. In:Rev. Mod. Phys.Band 82, 2010,S. 939,doi:10.1103/RevModPhys.82.939. 
  10. abcR. L. Workmanet al. (Particle Data Group):Review of Particle Physics. In:Prog. Theor. Exp. Phys. 2022,S. 083C01 (lbl.gov [PDF] und 2023 update). 
  11. Alfred S. Goldhaber, Michael Nieto:New Geomagnetic Limit on the Mass of the Photon. In:Physical Review Letters.Band 21, 1968,S. 567,doi:10.1103/PhysRevLett.21.567 (online [PDF; abgerufen am 6. März 2020]). 
  12. Siehe z. B.pro-physik.de (Memento vom 12. Februar 2009 imInternet Archive) überSpin-Hall-Effekt jetzt auch mit Photonen
  13. L. Vestergaard Hau, S. E. Harris, Z. Dutton, C. H. Behroozi:Light speed reduction to 17 metres per second in an ultracold atomic gas. In:Nature.Band 397, 1999,S. 594–598,doi:10.1038/17561. 
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