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Paul Verner

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Paul Verner
Paul Verner (1982)

Paul Verner (*26. April1911 inChemnitz; †12. Dezember1986 inOst-Berlin) war Mitglied desPolitbüros des Zentralkomitees der SED in derDDR und stellvertretender Vorsitzender desStaatsrats der DDR.

Leben

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Familie

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Paul Verner wurde als Sohn des Metallarbeiters und Mitbegründers derKPD in Chemnitz,Wenzel Verner (1887–1938),[1] und dessen Ehefrau Anna,[2] die ebenfalls Kommunistin war,[3] geboren. Sein jüngerer Bruder warWaldemar Verner (1914–1982),Offizier derVolksmarine derNationalen Volksarmee derDDR, zuletzt stellvertretenderMinister für Nationale Verteidigung der DDR im Rang einesAdmirals.

Jugend

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Verner absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser. Er war in der kommunistischen Jugendarbeit aktiv, wurde 1925 Mitglied desKommunistischen Jugendverbandes Deutschlands und 1929 derKPD und war danach Jugendfunktionär. Ab 1932 war er Korrespondent der Zeitschrift „Komsomolskaja Prawda“ inMoskau, ab Ende 1933 im skandinavischen Büro derKommunistischen Jugendinternationale Redakteur der „Jugendinternationale“ und ab 1934 Redakteur der „Jungen Garde“ inParis. Über dieNiederlande undBelgien kam er 1936 nachSpanien, wo er als Gehilfe des Kriegskommandos der 15.Internationalen Brigade und Redakteur bei „El Voluntaria“ aktiv imSpanischen Bürgerkrieg war. 1939 ging er im Parteiauftrag nachSchweden. Dort wurde er verhaftet und war von 1940 bis 1942 inSmedsbo zuerst interniert und dann im Gefängnis inhaftiert. Ab 1943 war er als Metallarbeiter tätig.

Nachkriegszeit

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Während des I. Parlaments der FDJ im Juni 1946 (v. l. n. r.):Erich Glückauf, Paul Verner,Elly Winter,Wilhelm Pieck,Erich Honecker undKarl Schabrod.
Paul Verner spricht auf einer Veranstaltung der SED-Bezirksleitung, Berlin 1970
Waldsiedlung Wandlitz, das einst von Verner bewohnte „Haus 13“

Nach seiner Rückkehr 1946 nach Deutschland war er Chefredakteur imVerlag Neues Leben. Er trat der SED bei, wo er im Parteivorstand für Jugendfragen zuständig war, und war Mitbegründer derFDJ und Mitglied ihres Zentralrats.

1949 war er Leiter der Organisationsabteilung beimZentralkomitee der SED. Seit 1950 war er Mitglied des Zentralkomitees, bis 1953 als Sekretär für gesamtdeutsche Fragen und bis 1958 als Leiter der Abteilung für gesamtdeutsche Fragen, in dieser Position verantwortlich für die konspirative Arbeit in der Bundesrepublik.

1958 wurde er Kandidat, 1963 Mitglied desPolitbüros des ZK der SED. Von 1959 bis 1971 war er 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung von Berlin. Seit 1958 war er auch Abgeordneter derVolkskammer, außerdem von 1963 bis 1971Stadtverordneter von Berlin. 1971 wurde er Mitglied des Staatsrates und Vorsitzender des Volkskammerausschusses für Nationale Sicherheit sowie ZK-Sekretär für Sicherheit. Von 1971 bis 1983 war er Leiter der Jugendkommission beim Politbüro des ZK der SED, von 1972 bis 1976 Mitglied der Kommission zur Überarbeitung des SED-Statuts und seit 1981 Stellvertretender Vorsitzender desStaatsrates.

Lebensabend

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1984 trat er aus gesundheitlichen Gründen von allen Ämtern zurück. Er starb am 12. Dezember 1986 und seine Urne wurde in derGedenkstätte der Sozialisten auf demZentralfriedhof Friedrichsfelde inBerlin-Lichtenberg beigesetzt. Die Urne seines Bruders Waldemar war bereits 1982 in der benachbarten GräberanlagePergolenweg bestattet worden.

Ehrungen

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Grabstätte (2009)

Verner erhielt am 6. Mai 1955 denVaterländischen Verdienstorden in Silber, 1961 ebenfalls den Vaterländischen Verdienstorden, 1969 und 1976 denKarl-Marx-Orden, 1971 die Ehrenspange zumVaterländischen Verdienstorden und 1986 denGroßen Stern der Völkerfreundschaft.

Nach Paul Verner wurde von 1987 bis 1992 inBerlin-Hellersdorf eine Straße benannt (heuteLouis-Lewin-Straße), auch einnahegelegener U-Bahnhof trug von 1989 bis 1991 den NamenPaul-Verner-Straße.

Sonstiges

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  • In seinem Lied „Das macht mich populär“ dichteteWolf Biermann über Verner: „Warum die Götter grad Berlin / Mit Paule Verner straften / Ich weiß es nicht. Der Gouverneur / Ließ neulich mich verhaften / … / Das ist der ganze Verner Paul: / Ein Spatzenhirn mit Löwenmaul / Der Herr macht es sich selber schwer / Er macht mich populär / …“. (Erschienen 1974)
  • Sein jüngerer BruderWaldemar Verner (1914–1982) war in der DDR Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef der Politischen Hauptverwaltung im DienstgradAdmiral von 1959 bis 1978.
  • Einem eigenständigen Truppenteil der Nationalen Volksarmee, demBFEK-5, Spezialnachrichteneinheit des Militärbezirks Nord, Standort Jellen bei Goldberg, wurde sein Name am 28. Februar 1989 als Ehrenname verliehen.

Schriften

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  • Für das Wohl der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes. Ausgewählte Reden und Aufsätze. Dietz-Verlag, Berlin 1976
  • Auf bewährtem Kurs für Sozialismus und Frieden. Ausgewählte Reden und Aufsätze. Dietz-Verlag, Berlin 1981

Literatur

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Weblinks

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Commons: Paul Verner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hermann Weber,Andreas Herbst (Hrsg.):Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008,ISBN 978-3-320-02130-6 (Online:Wenzel Verner). 
  2. Genosse General!: die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Hans Gotthard Ehlert, Armin Wagner, S. 306, Christoph Links Verlag, 2003,ISBN 3-86153-312-X
  3. Skandinavische Erfahrungen erwünscht?, Nachexil und Remigration, Michael F. Scholz, S. 109, Franz Steiner Verlag Stuttgart, 2000,ISBN 3-515-07651-4
Erste Sekretäre der SED-Bezirksleitung Berlin

Hans Jendretzky(1952–1953) |Alfred Neumann(1953–1957) |Hans Kiefert(1957–1959) |Paul Verner(1959–1971) |Konrad Naumann(1971–1985) |Günter Schabowski(1985–1989) |Heinz Albrecht(1989–1990)

Personendaten
NAMEVerner, Paul
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Politiker (SED), MdV, Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED in der DDR
GEBURTSDATUM26. April 1911
GEBURTSORTChemnitz
STERBEDATUM12. Dezember 1986
STERBEORTOst-Berlin
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