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Paul Smets

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Paul Smets (*10. November1901 inMainz; †20. August1960 ebenda) war ein deutscherMusikwissenschaftler,Glocken- undOrgelsachverständiger.

Leben und Werk

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Smets studierte Musik inBerlin,Frankfurt am Main undMünchen. Seit 1928 war er als staatlicher Sachverständiger und Gutachter fürOrgelbau,Glockenwesen undRaumakustik tätig, seit 1950 Professor.

Bekannt wurde Smets vor allem durch zahlreiche Publikationen über Orgelbau undOrgelgeschichte, die er ab 1932 im eigenen Verlag (etwas späterRheingold Verlag genannt) in Mainz herausbrachte. Die zweifellos bedeutendsten dieser Schriften sind seine beiden Überarbeitungen desLehrbuchs der Orgelbaukunst vonJohann Gottlob Töpfer, die 1936ff und 1955ff erschienen. Die Vorarbeiten zu dieser umfassenden Zusammenfassung des orgelbaulichen Wissens begann Smets bereits als 19-jähriger Gymnasiast. Dabei löste er einen Eklat aus, weil er sich in Rundschreiben an deutsche Orgelbaufirmen fälschlich als Sekretär einer Kommission für Orgelbau in Leipzig ausgab.[1]

1954 beauftragte ihn das Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main gemeinsam mit dem GlockengießerFritz Rincker mit einem Gutachten zur Wiederherstellung des imZweiten Weltkrieg verlorengegangenenFrankfurter Stadtgeläutes. Die zehn FrankfurterDotationskirchen waren bei denLuftangriffen auf Frankfurt am Main überwiegend zerstört worden, die meisten ihrer Glocken im Rahmen derMetallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen worden. Lediglich das neunstimmige Geläute desKaiserdoms St. Bartholomäus, eines der klangschönsten Geläute des 19. Jahrhunderts, und einige wertvolle Glocken derFrankfurter Paulskirche hatten den Krieg überstanden.

Smets schlug vor, alle Glocken harmonisch aufeinander abzustimmen, und disponierte ein Stadtgeläute aus 50 Glocken. Das zwei Oktaven umfassende neunstimmige Domgeläute mit derGloriosa bildet dabei die Grundlage. Diesem Großgeläute inDur-Stimmung stellte Smets eine zweite Klanggruppe inMoll-Stimmung gegenüber, die aus den Glocken der Paulskirche,Katharinenkirche und derLiebfrauenkirche gebildet werden sollte. Eine weitere Gruppe bildeten dieDreikönigskirche,Leonhardskirche undAlte Nikolaikirche, deren kleinere Glocken das Obertonspektrum des Stadtgeläutes anreicherten. Die etwas entfernt stehendePeterskirche erhielt ein vierstimmiges Geläute mit dem gleichenPräfationsmotiv wie die Katharinenkirche, jedoch einenGanzton höher. Das dreistimmige Geläute derHeiliggeistkirche spiegelte die drei höchsten Glocken des benachbarten Domes. Den Diskant des Stadtgeläutes bildete ein kleines vierstimmiges Geläut, das für denDachreiter desKarmeliterklosters vorgesehen war.

Smets starb 1960 und konnte die Vollendung des Stadtgeläutes nicht erleben. Erst 1987 wurden die klanglich nicht zum Stadtgeläute passenden Glocken der Paulskirche von 1948 demHistorischen Museum der Stadt übergeben und durch die drei erhaltenen historischen Glocken von 1685 bzw. 1830 sowie drei neugegossene Glocken entsprechend dem Smets-Gutachten ersetzt. Vollendet wurde das Stadtgeläute 1995 mit den vier kleinen Glocken des Karmeliterklosters, die allerdings eine Oktave höher gestimmt sind als in Smets Originalentwurf vorgesehen.

Schriften

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  • Orgelbau in Mainz. In: Zeitschrift für Instrumentenbau 51, 1930/31, S. 268–270.
  • Die älteste Orgel Deutschlands. In: Musik und Kirche 3, 1931, S. 127–132.
  • Orgeldispositionen: eine Handschrift aus dem 18. Jahrhundert. Kassel 1931.
  • Neuzeitlicher Orgelbau. Die Grundlagen der modernen Orgelbaukunst, eine Einführung in das Mensurations- und Dispositionswesen. Rheingold, Mainz 1933 (2. Auflage 1936, 7. und 8. Auflage 1949).
  • Neue Wege im neuzeitlichen Orgelbau. Ein Bericht über neuartige Obertonregister, neuartige Klangfarben-Mixturen und über eine neuartige Dispositionsweise. Sonder-Abdruck aus Paul Smets „Neuzeitlicher Orgelbau“, VII. und VIII. Auflage. Rheingold, Mainz 1949.
  • Johann Gottlob Toepfer:Lehrbuch der Orgelbaukunst. 3. Auflage, völlig neu bearbeitet von Paul Smets, Rheingold, Mainz 1936ff. (4./5. Auflage: Rheingold, Mainz 1955–60).
  • Die Orgelregister, ihr Klang und Gebrauch. Ein Handbuch für Organisten, Orgelbauer und Orgelfreunde. Rheingold, Mainz 1934 (2. Auflage 1937, 3. und 4. Auflage 1943, 8. Auflage: 1958).
  • Die große Gabler-Orgel der Abtei Weingarten. (= Orgelmonographien 9) Rheingold, Mainz 1940.
  • Die berühmten Orgelwerke der Stadt Lübeck. (= Orgelmonographien 11) Rheingold, Mainz 1945.
  • Die Orgel der St. Valentinuskirche zu Kiedrich. (= Orgelmonographien 6) Rheingold, Mainz 1945.
  • Constanzo Antegnati:L‘Arte Organica. Brescia 1608. Deutsche Übersetzung von Paul Smets, Rheingold, Mainz 1958.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Roland Eberlein:Meine orgelgeschichtliche Fundkiste. Verlag Buch und Note 2010, KapitelPaul Smets, S. 177–179.
Personendaten
NAMESmets, Paul
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Musikwissenschaftler, Glocken- und Orgelsachverständiger
GEBURTSDATUM10. November 1901
GEBURTSORTMainz
STERBEDATUM20. August 1960
STERBEORTMainz
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