Paktika liegt im Südosten Afghanistans. Nachbarprovinzen sindZabul,Ghazni,Paktia undChost (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südwesten). Im Osten und Süden grenzt Paktika anPakistans Regionen Nord- und Süd-Wasiristan. Hauptstadt Paktikas istSharan, im Norden der Provinz, mit etwa 5.100 Einwohnern. Etwa die Hälfte Paktikas ist Bergland.[2]
Paktika hat 802.860 Einwohner (Stand 2022).[1] 99 % der Bevölkerung lebt im ländlichen Raum. 51 % sind Männer, 49 % Frauen. 96 % spricht als MuttersprachePaschtu. In fünf Dörfern mit 15.000 Einwohnern spricht manUsbekisch, in vier weiteren Dörfern mit insgesamt 5000 Einwohnern werden weitere Sprachen gesprochen. Außerdem gibt esKutschis, eine nomadische Bevölkerung, deren Zahl in der Provinz je nach Jahreszeit schwankt. Im Winter leben 51.074 Kutschis in Paktika, im Sommer nur noch 6117.[2] Die Mehrheit der einheimischen Bevölkerung sindSunniten.
Paktika war in früheren Zeiten ein Teil der größeren ProvinzPaktia, welche die heutigen Provinzen Paktika,Paktia undChost umfasste. Noch heute wird dieses Gebiet mit dem (inoffiziellen) Namen Loya Paktia bezeichnet. Zur Zeit dersowjetischen Besatzung und der nachfolgenden Zeit der Bürgerkriege war dieses Gebiet schwer umkämpft.
Am 27. März 2011 sprengte sich ein Selbstmordattentäter in Paktika in die Luft. Er attackierte mit einem Auto das Gebäude einer Baufirma und zündete dann die Sprengsätze. Es gab 15 Tote.[3]
Am 1. Mai 2011 sprengte sich ein Zwölfjähriger auf einem Marktplatz selbst und tötete vier Menschen. Er galt als einer der jüngsten Attentäter in Afghanistan.[4]
Am 22. Juni 2022 wurde die Provinz von einemverheerenden Erdbeben getroffen bei dem über Tausend Menschen ums Leben kamen.
Bedingt durch die abgelegene Lage der Provinz an der Grenze zu Pakistan sowie die langen Zeiten des Bürgerkrieges, gibt es in Paktika einen erheblichen Mangel anInfrastrukturen. Verglichen mit anderen afghanischen Regionen, wie zum BeispielZabul undChost, machte der Wiederaufbau nach dem Fall derTaliban in Paktika bislang nur langsame Fortschritte. Dies wird ebenfalls auf die abgelegene Lage der Provinz, aber auch auf wiederholte Anschläge auf Aufbauhelfer zurückgeführt. Der derzeitigeGouverneur der Provinz ist seit April 2010Mohibullah Samim. Im Jahre 2006 wurde Muhammad Ali Jalali, einer seiner Vorgänger, zum Opfer eines Anschlages der Taliban, während er sich in der ProvinzGhazni aufhielt.
2008 hatten nur 85 % der Einwohner Paktikas Trinkwasser in ihrem Heimatort, 6 % der Haushalte verfügen über Elektrizität, meist von hauseigenen Generatoren. Nur 33 % der Straßen sind ganzjährig für Autos befahrbar.[2]
65 % der Haushalte in der Provinz leben von der Landwirtschaft, wobei 66 % der Haushalte auf dem Land über eigenes Land verfügen. 39 % halten Nutztiere. Durch Handel und Dienstleistungen verdienen 5 % der Haushalte ein Einkommen, 1 % durch Handwerk (Teppich- und Schmuckherstellung) und 1 % produziertOpium.[2]
↑abEstimated Population of Afghanistan 2022-23. (PDF; 1,8 MB) National Statistic and Information Authority Afghanistan, April 2022, S. 47, abgerufen am 4. Oktober 2022 (Paschtu, persisch, englisch).
↑abcdeMinistry of Rural Rehabilitation and Development - National Area Based Development Program:Paktika Provincial Profile, abgerufen am 7. Juli 2015.