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Oskar Roehler

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Oskar Roehler (2015)

Oskar Roehler (*21. Januar1959 inStarnberg) ist ein deutscherFilmregisseur,Journalist undAutor.

Leben

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Roehler ist der Sohn der SchriftstellerinGisela Elsner und des SchriftstellersKlaus Roehler. Er ist nach Oskar aus dem RomanDie Blechtrommel benannt – sein Vater war derLektor vonGünter Grass.[1] In einem Interview nannte er seinen Vater einen „als Linken verkleideten Nazi“, der von seiner Zeit in derHitlerjugend geschwärmt habe. Seine Mutter habe „mit einem Triumphlachen im Gesicht“ einem Reporter erzählt, sie habe während der Schwangerschaft versucht, den Sohn abzutreiben.[2]

Er wuchs ab dem vierten Lebensjahr bei seinen Großeltern und dann wieder bei seinem Vater inDarmstadt auf. Von 1969 bis 1978 besuchte er im unterfränkischenWiesentheid das dortigeSteigerwald-Landschulheim, wo er auch seinAbitur ablegte. Seit Beginn der 1980er Jahre ist er als Autor tätig. Zu seinen Werken zählen unter anderemDrehbücher fürNiklaus Schilling,Christoph Schlingensief undMark Schlichter.

Seit Mitte der 1990er Jahre wurde Roehler vor allem als Spielfilmregisseur bekannt. Sein bislang erfolgreichster Film warDie Unberührbare mitHannelore Elsner in der Hauptrolle, in dem Roehler die letzten Jahre im Leben seiner Mutter erzählt. Der Film wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit demDeutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet.

Roehler gehörte 2003 zu denGründungsmitgliedern derDeutschen Filmakademie.

Nach 2003 und 2006 erhielt Roehler 2010 fürJud Süß – Film ohne Gewissen seine dritte Einladung in den Wettbewerb derBerlinale. Der Film mitTobias Moretti als TitelheldFerdinand Marian,Justus von Dohnányi als RegisseurVeit Harlan undMoritz Bleibtreu alsJoseph Goebbels dramatisiert die Entstehung des antisemitischen PropagandafilmsJud Süß aus dem Jahr 1940.

Unter dem TitelHerkunft veröffentlichte er 2011 einen autobiografisch geprägten Roman,[3] den er unter dem TitelQuellen des Lebens (2013) auch verfilmte.[4]

Für dieArte-SerieDurch die Nacht mit ... drehte er die Folge mitLars Eidinger.[5]2018 verfilmte Roehler unter dem TitelHERRliche Zeiten den RomanSubs des SchriftstellersThor Kunkel, der Wahlkampagnen für dieAfD entwirft. Roehler bezeichnete sich in diesem Zusammenhang selbst als „eher rechts“.[6]

Oskar Roehler ist seit August 2000 mit der ModedesignerinAlexandra Roehler verheiratet. Das Paar lebt in Berlin und aufMallorca.[7]

Beurteilung von Rainer Werner Fassbinder

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Anlässlich der Ankündigung seines FilmsEnfant Terrible überRainer Werner Fassbinder verteidigte Roehler im Rahmen eines Interviews imrbb im Oktober 2020 den impulsiven Gewalteinsatz Fassbinders in aufgebrachten Situationen am Set. Roehler grenzte das aber rhetorisch ab von „MeToo und ähnlichem Schwachsinn“. Roehler äußerte, dass Fassbinder kein „Heiliger“ gewesen sei und ein Bestrafungssystem aufgebaut habe, in dem er eine Art Gefühlsdiktator war. Dies sei ihm „dank seines Talents“ und „Charismas“ möglich gewesen. In einem Gespräch mit demMünchner Merkur urteilt er, dass Fassbinder „kein guter Mensch“ gewesen sei.[8]

Filmografie

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Oskar Roehler beim Filmgespräch zuLulu & Jimi im KinoTilsiter Lichtspiele (2009)

Bücher

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Literatur

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  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje:Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004,ISBN 3-89602-511-2, S. 342 ff.
  • Julia Encke:Der Ekel. Oskar Roehlers Roman „Selbstverfickung“ ist ein wütendes und sehr schmutziges Buch, in: F.A.S. Nr. 38, 24. September 2017, S. 43.

Weblinks

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Commons: Oskar Roehler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 18, 4. Mai 2018, S. 29.
  2. Gabriela Herpell/Lars Reichardt:"Wir sind arme Schweine und immer getrieben", in: Süddeutsche Zeitung Magazin, 4. Mai 2018, S. 32.
  3. Steffen Radlmaier:Abrechnung mit den Eltern,Nürnberger Nachrichten vom 17. November 2011, abgerufen am 20. September 2014
  4. Kerstin Decker:Oskar Roehler: Das verratene Kind,tagesspiegel.de, 20. Februar 2013
  5. Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 18, 4. Mai 2018, S. 31.
  6. Christian Fuchs, Paul Middelhoff:Das Netzwerk der neuen Rechten. Hrsg.: rowohlt Verlag. 2018,S. 189. 
  7. Interview mit Filmregisseur Oskar Roehler und der Modedesignerin Alexandra Fischer-Roehler im SZ-Magazin
  8. Katja Kraft: Oskar Roehler über „Herrliche Zeiten“, Thor Kunkel, Kevin Spacey und die #meToo-Debatte – Kultur. In: merkur.de. 30. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2020. 
  9. Oskar Roehler über West-Berlin: So kaputt, so beseelt, Rezension von Gerrit Bartels im Deutschlandradio Kultur vom 5. März 2015, abgerufen am 11. März 2015.
  10. Der Ekel inFrankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 24. September 2017, Seite 43
Personendaten
NAMERoehler, Oskar
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Filmregisseur, Journalist und Autor
GEBURTSDATUM21. Januar 1959
GEBURTSORTStarnberg
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