Den nördlichen Teil des Ballungsraums Rhein-Ruhr bildet das stark verstädterteRuhrgebiet (vgl.Ruhrstadt) mit denZentren Dortmund, Essen, Duisburg und Bochum. Dessen wirtschaftlicher Aufstieg basierte im frühen 19. Jahrhundert auf derIndustrialisierung und derMontanindustrie, insbesondere demErz- und Kohlebergbau. Seit dem Rückgang des Bergbaus ab den 1960er Jahren vollzieht sich dort ein bis heute andauernderStrukturwandel hin zu einerDienstleistungs- und Technologiewirtschaft, der durch Projekte wie „RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas“ begleitet wird. Mit einem Anteil von rund 22 Prozent am deutschenBruttoinlandsprodukt ist Nordrhein-Westfalen das Land mit der höchsten Wirtschaftsleistung.
Kulturell ist Nordrhein-Westfalen kein einheitlicher Raum; besonders zwischen dem Landesteil Rheinland einerseits und den Landesteilen Westfalen und Lippe andererseits bestehen deutliche Unterschiede insbesondere im traditionellen Brauchtum. Das Land beherbergt eine Vielzahl von bedeutendenBildungs- und Forschungseinrichtungen.
Das Klima Nordrhein-Westfalens weistausgeglichene Temperatur- und Niederschlagsgänge auf. Die mittleren Jahrestemperaturen betragen abhängig von der Höhenlage zwischen 5 °C und 10 °C. Die jährlichen Niederschläge liegen zwischen 600 Millimeter im Tiefland und 1400 Millimeter in den Mittelgebirgen.
Auf seinemStaatsgebiet ist Nordrhein-Westfalen in dieRechtsnachfolge desFreistaatsPreußen[20] und des Landes Lippe[21][22] eingetreten. Im Gegensatz zu einigen anderen deutschen Ländern gab es für Nordrhein-Westfalen als Ganzes keinen starkidentitätsstiftenden Vorgängerstaat. Bei derStaatsgründung Nordrhein-Westfalens stand auch nicht der Gedanke einer Zusammenführung homogener Gebiete, sondern der Wunsch derbritischen Regierung im Vordergrund, dasRuhrgebiet und seine bedeutenden industriellen Ressourcen als Ganzes in ein Land einzubetten.
1949 gründete Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit anderen Ländern dieBundesrepublik Deutschland. Größte Herausforderungen in der Nachkriegszeit waren derWiederaufbau des kriegszerstörten Landes und der Aufbau eines demokratischen Staatswesens. Insbesondere als Folge des Niedergangs derMontanindustrie infolge vonKohle- undStahlkrisen sowie des Trends zurTertiarisierung entwickelte sich die Gestaltung des notwendigen Strukturwandels zu einem zentralen Thema der Landespolitik.
Von 1966 bis 1976 kam es zu einer kommunalenGebietsreform, wodurch die Anzahl der kreisfreien Städte, kreisangehörigen Gemeinden und Kreise verringert wurde. Die Anzahl der Regierungsbezirke wurde von 6 auf 5 Bezirke verringert. Der ehemaligeRegierungsbezirk Aachen wurde mit demRegierungsbezirk Köln zum neuen Regierungsbezirk Köln zusammengelegt.
Bonn war von 1949 bis 1990 Hauptstadt und bis 1999 alleiniger Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Seitdem ist die Regierungsfunktion zwischenBerlin und Bonn geteilt, womit Bonn Zweitregierungssitz und heute Sitz zahlreicher Bundesbehörden ist.
Bevölkerungspyramide für Nordrhein-Westfalen (Datenquelle: Zensus 2011)[24]
Das Land Nordrhein-Westfalen hat 18.017.520 (Stand 31. Dezember 2023) Einwohner und ist damit das bevölkerungsreichstedeutsche Land. Zugleich ist das Gebiet mit einer Bevölkerungsdichte von 529 Einwohnern pro Quadratkilometer unter den Flächenländern das mit Abstand am dichtesten besiedelte Land. Die Bevölkerung ist dabei jedoch recht ungleich verteilt. Eher dünn besiedelt sind dasMünsterland, dasTecklenburger Land, die eher bergigen Regionen im Süden des Landes sowie TeileOstwestfalen-Lippes. DieMetropolregion Rhein-Ruhr ist mit rund zehn Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten und bevölkerungsreichsten Regionen Europas.
Einwohnerentwicklung von Nordrhein-Westfalen von 1930 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
2006 beträgt der Anteil der über 65-Jährigen rund 19,7 Prozent (1950: 8,8 Prozent). Der Anteil der unter 15-Jährigen beträgt 2006 noch 14,7 Prozent (1950: 22,6 Prozent).[26]
2006 gab es im Land rund 8,5 Millionen Haushalte. Die durchschnittlicheHaushaltsgröße beträgt demnach 2,12 Personen. In 37 Prozent dieser Haushalte wohnt allerdings nur eine Person. Noch 1950 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße über 3 Personen. Der Anteil der Einpersonenhaushalte betrug 1950 nur 16,9 Prozent.[27] Der Anteil der Alleinstehenden ist noch höher als der Anteil der Einpersonenhaushalte. 2006 waren rund 39 Prozent der Bevölkerung alleinstehend. In einer „klassischen“ Paarbeziehung mit Kindern leben nur rund ein Viertel der Nordrhein-Westfalen.[28]
2006 hatte Nordrhein-Westfalen mit 1,36 Kindern je Frau die dritthöchsteFertilitätsrate unter den Ländern Deutschlands. 2007 stieg dieser Wert auf 1,39. Jedoch gibt es starke regionale Unterschiede. Vergleichsweise hohe Werte von über 1,5 finden sich im Norden und Osten des Landes. Den Spitzenplatz nimmt der Kreis Lippe mit 1,61 (2007) ein. Niedrige Werte finden sich im Ruhrgebiet, z. B. Bochum mit 1,15 oder Dortmund mit 1,33. Den höchsten Wert im Ruhrgebiet hat Duisburg mit 1,45. Remscheid ist die kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen mit der höchsten Fertilitätsrate, 1,56. Sehr niedrige Werte weisen die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 1,29 und die bevölkerungsreichste Stadt Köln mit 1,26 auf.[29] Bis 2017 war die Kinderzahl in Nordrhein-Westfalen auf 1,60 pro Frau gestiegen.[30]
Die durchschnittlicheLebenserwartung lag im Zeitraum 2015/17 bei 78,1 Jahren für Männer und bei 82,7 Jahren für Frauen. Die Männer belegen damit unter den deutschen Bundesländern Rang 7, während Frauen Rang 13 belegen.[31] Regional hatten 2013/15Münster (Erwartung der Gesamtbevölkerung: 82,43 Jahre),Bonn (82,23) undRheinisch-Bergischer Kreis (81,81) die höchste, sowieOberhausen (78,86),Herne (78,62) undGelsenkirchen (78,49) die niedrigste Lebenserwartung.[32]
2022 betrug der Anteil der Einwohner mitMigrationshintergrund (registrierte Einwohner mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit oder außerhalb Deutschlands geborene und seit 1950 zugewanderte Personen sowie deren Kinder) 33,5 Prozent.[34] Der Anteil derAusländer (registrierte Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit) an der Gesamtbevölkerung betrug am 31. Dezember 2022 13,8 Prozent.[35] 2021 sprachen 29,0 Prozent der Kinder in Kindertageseinrichtungen (3–6 Jahre alt) in der Familie vorrangig nicht Deutsch.[36][37]
Die nebenstehenden Prognosen im Vergleich zur realen Entwicklung von 1990 bis 2018
Verschiedenen Prognosen zufolge wird die Bevölkerung Nordrhein-Westfalens in den kommenden Jahrzehnten deutlich schrumpfen. Die Bevölkerungsvorausberechnung der Statistikbehörde des Landes sagt eine Gesamtbevölkerung von nur noch 16,16 Millionen für das Jahr 2050 voraus. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird der Prognose nach bis 2050 auf fast 30 Prozent steigen.[38] Das Statistische Bundesamt Deutschland (Destatis) prognostiziert für NRW einen Bevölkerungsrückgang von etwa einer Million Menschen alle 20 Jahre.[39] DieBertelsmann Stiftung hat im Jahr 2011 die Prognose „Wegweiser Kommune“ veröffentlicht. Bis 2030 wird ein Bevölkerungsrückgang um ca. eine Million Einwohner prognostiziert.[40]
Lt. der Prognose von IT.NRW aus 3/2016 geht der Bevölkerungsrückgang einher mit dem Rückgang der Erwerbspersonen für den Zeitraum 2014 bis 2040. Man rechnet mit einem Rückgang um rd. 7,9 % oder 693.000 Erwerbspersonen (bei den Männern um 5,2 % oder 248.000 von 4.739.000 auf 4.491.000 bzw. bei den Frauen um 11,1 % oder 445.000 von 4.013.000 auf 3.568.000).
Die Ergebnisse dieser Bevölkerungsprognosen fassen folgende Tabellen zusammen:
Mitte 2019 stellte dasStatistische Landesamt eine neue Modellrechnung vor. Danach wird Nordrhein-Westfalen im Jahr 2040 voraussichtlich 18,08 Millionen Einwohner haben und damit schneller wachsen als bislang angenommen. Demnach wächst die Bevölkerung bis 2040 um 0,9 Prozent an. Die Bevölkerungszahl entwickelt sich voraussichtlich regional sehr unterschiedlich. Während die Einwohnerzahl im Rheinland mit seinen Agglomerationen vom Niederrhein bis Bonn erkennbar anwächst, geht sie in strukturschwächeren Regionen wie dem Sauerland, Siegerland und weiten Teilen des Ruhrgebiets zurück.[42]
Nordrhein-Westfalen ist manchmal „Bindestrich-Land“ genannt worden, weil es unter dem maßgeblichen Einfluss derBesatzungsmacht Vereinigtes Königreich in den Jahren 1946 und 1947 aus drei historisch unterschiedlichen Landesteilen gebildet wurde und seither keine starkeIdentifikation mit demLand entstanden ist.[43] Kulturelle Überlegungen traten bei derStaatsgründung hintergeopolitischen und wirtschaftlichen Überlegungen, das Ruhrgebiet[A 2] als Ganzes einzubetten, zurück. Wirtschaftlich waren die Räume des Landes bereits früh, teilweise eng, miteinander verflochten.
Die Bewohner der drei LandesteileWestfalen,Lippe undRheinland haben seit 1946 eine gewisse Identifikation mit dem Land entwickelt. Besonders seit den 1980er Jahren war ein Durchbruch zu einer deutlichen Landesidentität zu beobachten.[44][45] Allerdings tritt dieses Bewusstsein häufig noch gegenüber dem Bewusstsein einer Zugehörigkeit zu einem Landesteil Nordrhein-Westfalens zurück. Trennend wirken vor allem historische, kulturelle und sprachliche Unterschiede zwischen dem Rheinland und Westfalen-Lippe. Große Teile von Westfalen-Lippe, vor allem im Norden und Osten, fühlen sich kulturräumlich und historisch den angrenzenden RegionenNiedersachsens verbunden.[A 3] Aber auch innerhalb der anderen Regionen Nordrhein-Westfalens sind weitere ausgeprägte Regionalidentitäten vorhanden, die sich oftmals auf die in Mittelalter und Neuzeit gebildeten Territorien, ihreHerrscherhäuser und die damit einhergehendenkonfessionellen Bindungen zurückführen lassen. Die heute 285 km[16] lange rheinisch-westfälische Binnengrenze zwischen den ehemaligenpreußischen Provinzen innerhalb des heutigen Landes wird über die preußische Zeit hinweg als uralte Kulturgrenze angesehen, die sich bis auf diefränkisch-sächsische Stammesgrenze des 8. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Das Regionalbewusstsein der Lipper speist sich vor allem aus seiner langen Eigenständigkeit, denn kulturräumlich ist das Lipperland kaum vom restlichen Westfalen, insbesondere dem angrenzendenMinden-Ravensberg abzugrenzen. Die Identität derRheinländer greift in ihrem Vorstellungsraum ebenfalls über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus und bezieht sich entlang desRheins meist auf einen historischen Kulturraum, der in etwa der ehemaligenRheinprovinz entspricht, also auch Teile des heutigenRheinland-Pfalz und RandgebieteOstbelgiens einbezieht (→Rheinlande). Kennzeichnend für das Selbstbild der Rheinländer ist ferner ihr Bewusstsein für die Verflechtung mit und die Nachbarschaft zuWesteuropa.[46][47]
Während im 19. Jahrhundert einzelne Territorien auf dem Gebiet des späteren Nordrhein-Westfalen (etwa dasHerzogtum Kleve,[A 4] dieGrafschaft Mark undMinden-Ravensberg) bereits seit Jahrhunderten mitBrandenburg-Preußen verbunden waren, pflegten viele Bewohner (insbesondere der säkularisierten, ehemaligengeistlichen Territorien wieKurköln und dieHochstifteMünster undPaderborn) als „Musspreußen“ ein weitgehend distanziertes Verhältnis zumpreußischen Staat. Zum Ausdruck kam dies etwa während derKölner Wirren, die1837 in der Verhaftung des Kölner ErzbischofsClemens August Droste zu Vischering gipfelten und die die Entstehung einespolitischen Katholizismus im Rheinland und in Westfalen förderten, des Weiteren imKöln-Düsseldorfer Verbrüderungsfest im Sommer des Jahres 1843, als rheinische Bürger sich für die Beibehaltung ihresRheinischen Rechts engagierten. Die Kluft vergrößerte sich für viele durch das Scheitern derMärzrevolution und durch denKulturkampf, die repressiven Maßnahmen gegen die Bindung vieler Rheinländer und Westfalen an dierömisch-katholische Kirche und an denUltramontanismus. Durch die Gegensätze des im „fernen Berlin“ zentral gesteuerten preußischen Staats wurde die rheinische und westfälische Identitätsentwicklung gefördert. Großen Einfluss hatte ferner, dass Preußen die Rheinländer, die bis dahin auf verschiedene Herrschaftsgebiete verteilt gewesen waren, nicht nur in der Rheinprovinz vereinigte, sondern auch die für das rheinische Selbstbild prägendeRheinromantik förderte, vor allem im BereichMittelrhein.[48][49] Entsprechendes lässt sich über die Westfalen sagen, die ebenfalls im 19. Jahrhundert durch Preußen in derProvinz Westfalen vereinigt wurden.
Bei den Landesbewohnern mit ausländischerMigrationsgeschichte, deren Anteil gerade in den verstädterten und industrialisierten Regionen nicht gering ist, kommt als identitätsbildender Faktor zur Geltung, dass ihre Kultur und Identität durch die Lebenswelt ihrer Herkunftskulturen mitgeprägt wird,[50] etwa bei sogenanntenRuhrpolen,Aussiedlern und Spätaussiedlern,Türkeistämmigen und ihren Nachfahren. Nicht gering ist zudem der Anteil jener Landesbewohner, die aus anderen Bundesländern oder alsHeimatvertriebene zugezogen sind und so eine in anderen deutschen oder vormals deutschen Landstrichen vorgeprägte Identität „mitgebracht“ haben. Das Merkmal der Mischung und Aufnahme verschiedener Menschen, Kulturen und Traditionen im Rheinland hatte den SchriftstellerCarl Zuckmayer 1946 – also schon lange vor derArbeitsmigration derGastarbeiter – zu seiner Metapher vom Rhein als der „Völkermühle Europas“ geführt.[A 5]
Die alten Gegensätze zwischen den Landesteilen verblassen nur langsam. Die beiden Landschaftsverbände für Westfalen-Lippe und das Rheinland sind mit der regionalen Kulturpflege beauftragt und institutionalisieren gewissermaßen so die kulturräumliche Trennung des Landes. MitOstwestfalen-Lippe und insbesondere demindustriekulturell geprägtenRuhrgebiet sind aber mittlerweile auch landesteilübergreifende und neue identitätsstiftende Regionen entstanden. Durch den Prozess dereuropäischen Integration hat sich außerdem als eine weitere Identitätsebene – oberhalb des vorherrschenden Selbstbildes der Nordrhein-Westfalen alsDeutsche – eineeuropäische Identität stärker ausgeprägt.
Logo des Nordrhein-Westfalen-Tages
Über 70 Jahre nach der Gründung Nordrhein-Westfalens ist insgesamt festzustellen, dass das Landesbewusstsein, gefördert durch Veröffentlichungen, Veranstaltungen (z. B. durch denNordrhein-Westfalen-Tag),Auszeichnungen,Hoheitszeichen undStaatssymbole, Museen mit landesspezifischen Themen, den Bau und die Präsenz repräsentativer staatlicher Gebäude sowie durch Institutionen wie z. B. denWestdeutschen Rundfunk (WDR), sich entwickelt hat und dass die Identität der Landesbewohner sich räumlich zunehmend an den Landesgrenzen orientiert. In unterschiedlicher Weise und Intensität haben die jeweiligen Ministerpräsidenten und Landesregierungen die nordrhein-westfälische Identität der Landesbewohner zu fördern und zu nutzen versucht, etwaFranz Meyers (Gründung derKunstsammlung Nordrhein-Westfalen),[51]Johannes Rau (WahlsloganWir in NRW, später Name eines Blogs) undJürgen Rüttgers (SloganWir im Westen, später Stiftung des Nordrhein-Westfalen-Tages[52]). Von einem besonders starken allgemeinen Landesbewusstsein ist gleichwohl noch nicht zu sprechen.[53][54] Durch einHaus der Geschichte Nordrhein-Westfalen, das zum 75. Landesjubiläum im Jahr 2021 imMannesmann-Haus imRegierungsviertel Düsseldorfs eine erste Ausstellung zeigte, will das Land Nordrhein-Westfalen seine Entwicklung bis in die Gegenwart vermitteln und dazu einladen, sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes auseinanderzusetzen. Damit sollen auch ein Staatsbewusstsein und eine selbstbewusste Landesidentität gefördert werden.[55] Anlässlich des60. Jahrestages derLandesgründung schenkte der WDR dem Land dasLandesliedLied für NRW, welches als inoffizielle Landeshymne gilt.
In der „Mitte-Studie“ von 2015 wurde die Zustimmung zuausländerfeindlichen Aussagen in einzelnen deutschenBundesländern untersucht. 78,8 % der Nordrhein-Westfalen lehnten ausländerfeindliche Aussagen ab. Dies war die höchste Ablehnungsrate für ausländerfeindliche Aussagen in einemFlächenland (Bundesdurchschnitt: 75,7 %).[56]
Im seit 2011 erhobenenGlücksatlas belegen die Einwohner des Bundeslandes regelmäßig einen der oberen Plätze. 2022 belegt das Land Nordrhein-Westfalen den dritten Platz unter den 16 Bundesländern. Im Durchschnitt bewerteten die Einwohner hier ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit dem Wert 6,98 (Bundesdurchschnitt: 6,68).[57] Hohe Werte erreichten vor allem dasMünsterland undWestfalen.[58]
Ende 2023 hatte Nordrhein-Westfalen 18.190.422 Einwohner. Davon waren 32,7 % Mitglieder der katholischen Kirche, 20,8 % der evangelischen Kirche und 46,5 % warenkonfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[59] Ende 2022 waren 33,8 % der Einwohner Mitglieder der katholischen Kirche, 21,5 % der evangelischen Kirche, 44,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderenGlaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[60]
Im Jahr 2024 kehrten 160.469 Einwohner von NRW (rund 1 % der Gesamtbevölkerung) den Kirchen den Rücken.[61] 2023 traten 197.012 Einwohner aus den Kirchen aus, 2022 waren es 223.509 Austritte und im Jahr 2021 155.322.[62]
Die größte nichtchristliche Bevölkerungsgruppe (Stand 2011) mit einem religiösen Bekenntnis warenMuslime mit ca. acht Prozent der Bevölkerung,[63] die überwiegend dersunnitischen Glaubensrichtung desIslams angehören.
Das nordrhein-westfälische Schulsystem sieht nach einer vierjährigen Regelzeit auf derGrundschule den Besuch einer der weiterführenden SchulformenHauptschule,Realschule,Gymnasium,Gesamtschule oderSekundarschule vor. Höchste schulische Abschlussprüfung ist dieAllgemeine Hochschulreife, die in der Regel nach dreijährigem Absolvieren der gymnasialen Oberstufe auf einer weiterführenden Schule alsZentralabitur abgelegt wird.
Anzahl der Schülerinnen und Schüler nach Schulformen
Nordrhein-Westfalen gibt im Vergleich mit den anderen Bundesländern seit 2010 (mit Ausnahme des Jahres 2015) je Schüler an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen am wenigsten für Bildung aus.[64]
Insgesamt hat das Land 14 Universitäten und 16 Fachhochschulen, sieben staatliche Kunst- und Musikhochschulen, 26 anerkannte private und kirchliche Hochschulen sowie fünf Verwaltungshochschulen. An den nordrhein-westfälischen Hochschulen waren im Wintersemester 2020/2021 rund 770.000 Studenten eingeschrieben, davon 98.000 im Erstsemester.[65]
Land von Kohle und Stahl war in den 1950er und 1960er Jahren eine durchaus treffende Selbst- und Fremdbeschreibung für Nordrhein-Westfalen. Dermontanindustriell geprägte Raum an Rhein und Ruhr war eine der wichtigsten Industrieregionen Europas und trug zum Wiederaufbau und zumWirtschaftswunder nicht nur im Land, sondern in der gesamten Bundesrepublik entscheidend bei. Seine Zukunft war nach demZweiten Weltkrieg aufgrund derRuhrfrage zunächst international politisch umstritten gewesen. Über dasRuhrstatut und denSchuman-Plan wurde ab Ende der 1940er Jahre der Weg hin zu einer europäischen Vergemeinschaftung des Montansektors in Gestalt derEuropäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl beschritten. Spätestens seit den 1960er Jahren machte sich die starke Ausrichtung des Ruhrgebiets auf die Montanindustrie dann alsMonostruktur negativ bemerkbar. Immer wiederkehrendeStahl- undKohlekrisen ließen den montanindustriellen Sektor immer mehr zusammenschmelzen. Dagegen erlebten im produzierenden Sektor die Unternehmen jenseits des Ruhrgebiets, insbesondere im Maschinenbau sowie in der metall- und eisenverarbeitenden Industrie, einen erheblichen Aufschwung. DerStrukturwandel fiel in Nordrhein-Westfalen regional sehr unterschiedlich aus. Während immer noch Teile des alten Reviers hohe Arbeitslosenzahlen aufweisen, hat sich ein Strukturwandel von der überwiegend industriell geprägten Gesellschaft zur Wissensgesellschaft vollzogen.
Nordrhein-Westfalen war mit einemBruttoinlandsprodukt (BIP) von 711,419 Milliarden Euro im Jahr 2019 daswirtschaftsstärkste Land Deutschlands und eines der wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt. Bei der Betrachtung des Bruttoinlandsprodukts pro Einwohner liegt Nordrhein-Westfalen im Mittelfeld der LänderWestdeutschlands.[66] Die Arbeitslosenquote beträgt 7,5 %(Dezember 2024)[67]. Dieser Wert liegt über der bundesdeutschen und deutlich über der westdeutschen Arbeitslosenquote. Die nordrhein-westfälische Arbeitslosenquote ist die höchste aller westdeutschenFlächenländer.[68] Im Zeitraum von 2005 bis 2019 stieg unter allen Bundesländern in Nordrhein-Westfalen die Armutsgefährdungsquote am stärksten, nämlich von 14,4 auf 18,5 %.[69]
Nach Erhebungen des amerikanischen WirtschaftsmagazinsFortune haben vier derhundert umsatzstärksten Unternehmen der Welt ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen.[70] Einer Erhebung desWirtschaftsblattes zufolge waren 2009 in Nordrhein-Westfalen die zehn umsatzstärksten UnternehmenE.ON (Versorger),Metro (Einzelhandel),Deutsche Telekom (Telekommunikation),Aldi Nord undAldi Süd (Einzelhandel),Rewe (Einzelhandel),RWE (Versorger),Deutsche Post AG (Logistik und Transport),Thyssenkrupp (Maschinen- und Anlagenbau),Deutsche BP (Versorger) und dieBayer AG (Pharma und Chemie).[71] Deutschlandweit kann das Land mit rund 135 Milliarden Euro (rund 29 Prozent allerDirektinvestitionen in Deutschland, beide Stand Ende 2009) die höchsten ausländischen Direktinvestitionen aller deutschen Länder verbuchen.[72]
Gleisanlage des Rangierbahnhofes in Hagen-Vorhalle
Einhergehend mit der zentralen Lage imwichtigsten europäischen Wirtschaftsraum, der hohen Bevölkerungsdichte, der starkenUrbanisierung und der zahlreichen Wirtschaftsstandorte weist Nordrhein-Westfalen eines der dichtesten Verkehrsnetze weltweit auf. 2015 entfiel jede dritte Staumeldung in Deutschland auf Nordrhein-Westfalen.[74]
Im Ruhrgebiet und Rheinland besteht ein großes S-Bahnnetz sowie weit verzweigte Stadt- und Straßenbahnnetze. Außerhalb dieses Ballungsraums verfügt nur Bielefeld über ein Stadtbahnnetz. Im Rahmen desRhein-Ruhr-Express wird der Regionalexpressverkehr zurzeit stark ausgebaut. Ziel ist u. a. ein 15-Minuten-Takt zwischen Köln, Duisburg und Dortmund. DerBahnhof Köln Eifeltor ist Deutschlands größter Containerumschlagbahnhof für denkombinierten Frachtverkehr Schiene/Straße.[75] ImGüterverkehr zählt derBahnhof Hagen-Vorhalle zu den größtenRangierbahnhöfen Deutschlands.
Kennzeichnend für die Kunst- und Kulturszene Nordrhein-Westfalens ist ihre Vielfältigkeit und ihrPolyzentrismus. Gründe dafür liegen unter anderem in den ausgeprägten regionalen Unterschieden des Landes in kulturräumlicher Sicht, deren auffälligste Kulturgrenze zwischenWestfalen-Lippe und demRheinland verläuft, und in derLandesgeschichte, die das Entstehen einer auch in kultureller Hinsicht dominierenden Metropole oder Residenzstadt nicht ermöglichte. Bedeutende Kultureinrichtungen finden sich daher über das Land verteilt. Impulse für die Kultur- und Kunstentwicklungen im heutigen Land gingen nur selten „von oben aus“. Besonders die Arbeiterkultur imRuhrgebiet ist dafür ein Beispiel. Die Arbeiterkultur bildete eine der Wurzeln für den Wandel des Ruhrgebiets von einer industriell dominierten Region hin zu einer „Kulturmetropole“, die – wie andere Industrieregionen Nordrhein-Westfalens – ihreIndustriekultur weiter als wichtigen Bestandteil ihrerkulturellen Identität sieht. 2010 war dasRuhrgebiet Kulturhauptstadt Europas.
Die größte Touristenattraktion des Landes und zugleich der Bundesrepublik ist derKölner Dom mit rund sechs Millionen Besuchern jährlich. Neben dem Kölner Dom zählen auch derAachener Dom und dieSchlösser Augustusburg und Falkenlust, seit 2001 dieZeche und Kokerei Zollverein sowie seit 2014 auch dasKloster Corvey zu denUNESCO-Welterbestätten des Landes. Im westfälisch-lippischen Landesteil ist die Fachwerkbauweise noch sehr verbreitet und oft Stadtbild prägende Architektur. Die derzeit ältesten, datierten Fachwerkhäuser (u. a. mit dem sog.Eckmännekenhaus von 1471) befinden sich in derHansestadt Warburg im südlichen Ostwestfalen. Die Region des Sauerlands sowie der Eifel sind architektonisch ebenfalls geprägt mit der Fachwerkbauweise, hier insbesondere mit der Ziegeldeckung mittels Schiefer. Die Zechenarchitektur ist das herausragendste Beispiel zahlreicher Industriedenkmäler in den Städten an Rhein und Ruhr, deren historische Innenstadtbereiche dagegen im Zweiten Weltkrieg oder bereits während der Industrialisierung vielfach zerstört wurden. Als Staat drückt sich Nordrhein-Westfalen durch eine Vielzahl staatlicher Bauten aus, insbesondere durch denLandtag Nordrhein-Westfalen und die Gebäude der Landesregierung imRegierungsviertel von Düsseldorf.Ludwig Mies van der Rohe ist der weltweit wohl bekannteste Architekt aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens.
DieSenne in Ostwestfalen-Lippe ist die bedeutendste zusammenhängende Heidelandschaft in Nordrhein-Westfalen.
Die Natur in Nordrhein-Westfalen ist typisch für den mitteleuropäischen Naturraum. Verbreitet sind in Nordrhein-Westfalen vor allem Arten, die an ausgeräumte Kulturlandschaften oder waldige Mittelgebirgslandschaften angepasst sind. Die ursprüngliche artenreiche Flora und Fauna ist jedoch aufgrund der hohen Siedlungsdichte, der großen Industriezentren des Landes, des Bergbaus, der fast flächendeckenden landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Nutzung sowie der fast völligen verkehrstechnischen Erschließung wie in kaum einer anderen Region Europas bedroht. Der Strukturwandel im Ruhrgebiet und Umweltschutzmaßnahmen führten insgesamt zu einer starken Verbesserung der Luft- und Wasserqualität in der Region Rhein-Ruhr.[79] Nordrhein-Westfalen ist etwa zu 25 Prozent bewaldet. Für den Naturschutz und die Naherholung für die Bewohner der dichtbesiedelten Region Rhein-Ruhr weisen daher vor allem die bewaldeten Mittelgebirgsregionen des Landes eine bedeutende Rolle auf. Nordrhein-Westfalen hat Anteil an 14Naturparks. Der größte dieser Parks ist derNaturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge inOstwestfalen-Lippe. Mit demNationalpark Eifel besitzt das Land seit 2004 einenNationalpark.
DieExternsteine, eine Hauptattraktion des Tourismus im Teutoburger Wald
Die Beherbergungsbetriebe des Landes hatten im Jahr 2012 etwa 20 Millionen Gäste, die insgesamt rund 45,4 Millionen Mal übernachteten. Die meisten Übernachtungen wurden 2012 im Reisegebiet Teutoburger Wald verzeichnet (6,5 Millionen), gefolgt vom Sauerland und dem Reisegebiet „Köln und Rhein-Erft-Kreis“ mit jeweils 6,2 Millionen Übernachtungen. Die Übernachtungszahl ausländischer Gäste lag 2012 bei über 9,2 Millionen. Dabei sind die Gäste aus den Niederlanden mit rund 25,2 Prozent der Übernachtungen die bedeutendste Gruppe. Mit deutlichem Abstand folgen Touristen aus dem Vereinigten Königreich (7,7 Prozent), Belgien (6,3 Prozent), den USA (5,2 Prozent) und Frankreich (4,1 Prozent).[80]
In Bezug auf die nordrhein-westfälische Küche ist wieder die Zweiteilung in einen rheinischen und westfälisch-lippischen Teil zu erkennen. Zu der Rheinischen Küche zählen auch die Küchen desNiederrheins und desBergischen Landes. Die Westfälische Küche und die hierzu zählendeLippische Küche sind im weiteren Sinne ein Teil der norddeutschen Küche. Die Westfälische Küche ist vor allem deftig, ein Beispiel istWestfälischer Schinken aufPumpernickel. Auch andere Fleisch-, Wurst- und Brotspezialitäten spielen dort eine große Rolle. Die Rheinische Küche ist ebenfalls bodenständig, erscheint im Vergleich zur Westfälischen Küche aber etwas raffinierter. Ein bekanntes Beispiel für Rheinische Küche ist derRheinische Sauerbraten. Im Südwesten des Landes am Rhein wird Wein im WeinbaugebietMittelrhein (Großlage Petersberg) angebaut. Ansonsten ist Nordrhein-Westfalen ein „Bierland“. Neben dem vor allem in Westfalen verbreitetenPils, das in den 1970er Jahren das bis dahin vorherrschendeExportbier zurückdrängte, gibt es mitAltbier undKölsch zweiobergärige Biersorten, die vor allem im Rheinland verbreitet sind.
Der Sport in Nordrhein-Westfalen wird vor allem durch den Fußball geprägt. Nicht nur alleine durch seine Größe und Bevölkerungsdichte zu erklären, weist die RegionRhein-Ruhr eine besonders hohe Dichte erfolgreicher Fußballvereine auf. Zur Tradition derBergarbeiter im Revier zählte immer auch der Fußball. In derFußball-Bundesliga ist Nordrhein-Westfalen gemessen an der Einwohnerzahl meist überrepräsentiert. Vereine in der ersten Fußball-Bundesliga sind zurzeitBorussia Dortmund,Borussia Mönchengladbach, derVfL Bochum undBayer 04 Leverkusen. Das größte Fußballstadion Deutschlands ist mit über 80.000 Plätzen dasWestfalenstadion in Dortmund. Neben dem Fußball werden in Nordrhein-Westfalen aber auch viele andere Sportarten betrieben. Besonders viele Zuschauer ziehen dabei Handball, Eishockey und Basketball an.
Neben denbundesweit gültigen Feiertagen Neujahr, Karfreitag, Ostern, Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Tag der Deutschen Einheit und Weihnachten sind in Nordrhein-WestfalenFronleichnam undAllerheiligen gesetzliche Feiertage.
Jürgen Brautmeier und andere: (Hrsg.):Heimat Nordrhein-Westfalen. Identitäten und Regionalität im Wandel. Klartext-Verlag, Essen 2010,ISBN 978-3-8375-0155-1.
Winfrid Halder, Michael Serrer (Hrsg.):Der weite Weg gen Westen. Geflohen – vertrieben – angekommen an Rhein und Ruhr. Schöningh, Paderborn 2008,ISBN 978-3-506-76683-0.
Susanne Hilger:Kleine Wirtschaftsgeschichte von Nordrhein-Westfalen. Von Musterknaben und Sorgenkindern. Greven-Verlag, Köln 2012,ISBN 978-3-7743-0498-7.
Sabine Mecking:Gebietsreform und Bürgerwille. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000 (Studien zur Zeitgeschichte, Band 85). Oldenbourg, München 2012,ISBN 978-3-486-70314-6.
Christoph Nonn:Kleine Migrationsgeschichte von Nordrhein-Westfalen. Greven-Verlag, Köln 2011,ISBN 978-3-7743-0479-6.
Christoph Nonn:Umweltgeschichte von Nordrhein-Westfalen. Greven-Verlag, Köln 2015,ISBN 978-3-7743-0691-2.
Ansgar Weißer:Die „innere“ Landesgründung Nordrhein-Westfalens. Konflikte zwischen Staat und Selbstverwaltung um den Aufbau des Bundeslandes (1945–1953) (Forschungen zur Regionalgeschichte, Band 68). Brill, Leiden 2012,ISBN 978-3-657-77331-2.
↑Neben der Aussprachevariante des Dudens (Stefan Kleiner, Ralf Knöbl, Max Mangold:Duden. Das Aussprachewörterbuch. 7. Auflage.Band6. Dudenverlag. Bibliographisches Institut, Berlin 2015,ISBN 978-3-411-04067-4.) mit der Transkription [ˌnɔrtraɪ̯nvɛstˈfaːlən], existieren weitere Varianten: 1. [nˌɔʶtʁ̥aɛ̯n vɛstfˈaːln] gemäß Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders:Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin 2009,ISBN 978-3-11-018202-6. 2. [nɔɐdʀa͡en vɛstfaːln̩] gemäßadaba: Österreichisches Aussprachewörterbuch. Österreichische Aussprachedatenbank. Universität Graz. Forschungsstelle Österreichisches Deutsch, abgerufen am 6. April 2010 (angegeben ist die deutsche, d. h. insbesondere nicht die in Österreich gebräuchliche, Variante für „Nordrhein-Westfalen“).
↑Beispiele sind das sich historisch weit ins heutige Niedersachsen erstreckendeHochstift Münster oder die Territorien desHauses Lippe und seinerSchaumburger Nebenlinie, die beiderseits heutiger Landesgrenzen lagen.
↑Niederdeutsch ist weder in Schrift noch in gesprochener Form normiert. Neben der vorwiegend in Nordwestdeutschland verbreiteten Variante „Noordrhien-Westfalen“ ist im westfälischen Münsterland beispielsweise die VarianteNuordrien-Westfaolen verbreitet, vgl. Klaus-Werner Kahl:Wörterbuch des Münsterländer Platt. 3. Auflage. Aschendorff Verlag, Münster 2009,ISBN 978-3-402-06447-4.
↑Verwendung der Abkürzung NRW bei Rechts- und Verwaltungsvorschriften.RdErl. d.Ministeriums für Inneres und Justiz vom 17. Februar 1999 – V B 5/17 – 10.10. Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen – Referat 56 Redaktion-, 17. Februar 1999, abgerufen am 8. Februar 2012: „Die im […] Sprachgebrauch […] übliche Abkürzung NRW […] geht auf eine […] Bitte des Ministerpräsidenten […] zurück. Dabei wurde aber klargestellt, dass es bei der Abkürzung NW verbleibt, soweit Nordrhein-Westfalen in Rechts- und Verwaltungsvorschriften abgekürzt anzuführen ist. […] Die Landesregierung hat nun am 20. Oktober 1998 beschlossen, dass bei Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Landes die Abkürzung NRW anstelle von NW aufzunehmen ist. In neuen Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Landes sowie im dienstlichen Schriftverkehr sind bei der Angabe von Fundstellen ausnahmslos die neuen Bezeichnungen […] zu verwenden.“
↑Parlamentarischer Rat: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949. (PDF) Präambel, Art 20 I GG. In: Website Bundesanzeiger Verlag: Bundesgesetzblatt. Bundesrepublik Deutschland, 23. Mai 1949, abgerufen am 23. Juni 2023 (zitiert nach Walter Schmitt Glaeser (SG) Nordrhein-Westfalen in Horst Tilch, Frank Arloth (Hrsg.): Deutsches Rechts-Lexikon Teil 2, G–P, Verlag C. H. Beck, München 2001,ISBN 3-406-48053-5).
↑Politisches Bonn. In: bonn.de. Bundesstadt Bonn, abgerufen am 23. November 2020.
↑Jörg Bogumil,Werner Jann:Verwaltung und Verwaltungswissenschaft in Deutschland. Einführung in die Verwaltungswissenschaft. 2., überarbeitete Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009,ISBN 978-3-531-16172-3, S. 157.
↑Deutsche UNO-Stadt. In: bonn.de. Bundesstadt Bonn, abgerufen am 23. November 2020.
↑UN-Organisationen. In: bonn.de. Bundesstadt Bonn, abgerufen am 23. November 2020.
↑Kurt Düwell: „Operation Marriage“. Die britische Geburtshilfe bei der Gründung Nordrhein-Westfalens. (PDF; 91 kB) 14. September 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2012; abgerufen am 28. August 2012 (Rede anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen vor Mitgliedern der Deutsch-Britischen Gesellschaft, Arbeitskreis Düsseldorf am 14. September 2006 im Goethe-Museum,Schloss Jägerhof, Düsseldorf).
↑Hans Reis:Konkordat und Kirchenvertrag in der Staatsverfassung. In:Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart, Neue Folge.Band17. Tübingen 1968 (vgl. auch Klarstellung der völkerrechtlichen Rechtsnachfolge Nordrhein-Westfalens in Bezug auf das Konkordat des Freistaats Preußen mit dem Heiligen Stuhl in Art. 23 Abs. 1 derLandesverfassung Nordrhein-Westfalen).
↑Bevölkerung NRW. In: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 26. August 2010 (Zahlen sind Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Die Zahlen ab 1965 beziehen sich auf die Bevölkerung zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Bis 1960 Mittlere Jahresbevölkerung. Bis einschließlich 1986 geschätzte Werte. Die Fortschreibung des Bevölkerungsstandes basiert ab 1987 auf den Ergebnissen der Volkszählung von 1987. Daten vor 1977 wurden auf den Gebietsstand 1. Juli 1976 umgerechnet).
↑Privathaushalte in NRW. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2015; abgerufen am 5. März 2015.
↑Mikrozensus – IT NRW. 2005–2010. In: mags.nrw.de. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2012; abgerufen am 21. Juli 2024.
↑Kerstin Ströker:Vorausberechnung der Bevölkerung 2005 bis 2025/2050 in NRW. In: Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen [ehemals Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik] (Hrsg.):Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen. Korrigierte Auflage.Band31, 2006,ISSN1619-506X (archivierte Kopie. [Memento vom 8. April 2018 imInternet Archive] [PDF;365kB; abgerufen am 28. Mai 2024]).
↑Guido Hitze:„Es ist furchtbar, aber es geht!“ – Das Bindestrich-Land Nordrhein-Westfalen: Bemerkungen zu Geschichte, politischer Kultur und Identität. In: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hrsg.):Einsichten und Perspektiven. Bayerische Zeitschrift für Politik und Geschichte.Band2011,Nr.04. München (Artikel basiert auf einem Vortrag des Autors am 9. Dezember 2010 imBayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus).
↑Martin Schlemmer:„Los von Berlin“: Die Rheinstaatbestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg. Böhlau Verlag, Köln 2007,ISBN 978-3-412-11106-9,S.68, S. 495.
↑Karl-Rudolf Korte, Martin Florack, Timo Grunden:Regieren in Nordrhein-Westfalen. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006,ISBN 3-531-14301-8,S.28.
↑Arijana Neumann:Die CDU auf Landesebene. Politische Strategien im Vergleich. Dissertation Universität Kassel 2011, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012,ISBN 978-3-531-18400-5, S. 222.
↑Sarah Kanning:Ausländerfeindliche Einstellungen in Bayern weit verbreitet. In:sueddeutsche.de. 6. April 2015,ISSN0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 14. Juni 2019]).
↑Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. Juli 2024.