Niederländisch-Guayana (niederländischNederlands-Guyana oderNederlands-Guiana) war der Sammelname fürniederländische Kolonien an der nordöstlichen Küste vonSüdamerika. Bis 1975 wurde der Name noch für dessen letzten RestSuriname benutzt.
Bereits ab 1600 hatten Niederländer kleinere Handelsposten an den FlüssenPomeroon im Westen undSuriname im Osten angelegt. Nach der Gründung derWestindien-Kompanie (WIC) im Jahre 1621 gehörten die Kolonien Pomeroon,Essequibo (einschl.Demerara) undBerbice zum Handelsmonopol-Gebiet der WIC. Nachdem 1674 mit demFrieden von WestminsterSuriname formell an die Niederlande gefallen war, bezeichnete man diesen gesamten Bereich auch als Niederländisch-Guayana. Das Gebiet umfasste das heutige Suriname undGuyana.
Während derKoalitionskriege und desBritisch-Französischen Kolonialkonflikts besetzten dieBriten von 1799 bis 1802 und erneut ab 1804 das Gebiet. Durch denBritisch-Niederländischen Vertrag von 1814 wurde Niederländisch-Guayana aufgeteilt. Die westlichen Kolonien Demerara, Essequibo und Berbice, das spätereBritisch-Guayana, kamen an das Vereinigte Königreich. Östlich von Niederländisch-Guayana entstandFranzösisch-Guyana. Im Tausch für die verlorenen Gebiete wurde 1815 dasVereinigte Königreich der Niederlande aus der ehemaligenBatavischen Republik, denÖsterreichischen Niederlanden und demHochstift Lüttich gebildet.
1975 wurde Suriname als letzter Rest Niederländisch-Guayanas vomKönigreich der Niederlande unabhängig, dessen autonomer Bestandteil es zuletzt war. Es hatte zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von 163.265 km² und rund 432.000 Einwohner.[1]