DieNeue Deutsche Biographie (NDB) wurde von 1953 bis 2024 von derHistorischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im VerlagDuncker & Humblot herausgegeben und ist zusammen mit dem Vorgängerprojekt, derAllgemeinen Deutschen Biographie (ADB) (erschienen 1875–1912), und dem rein digitalen NachfolgeprojektNDB-online die maßgebliche deutscheNationalbiografie. Alle Beiträge desNachschlagewerks werden jeweils von einzelnen Experten verfasst und enthalten in der Regel auch Namensvarianten wie z. B.Pseudonyme, Angaben zurGenealogie, Lebensläufe mit historischer Einordnung, Mitgliedschaften,Auszeichnungen,Quellen-,Werk- undLiteraturverzeichnisse sowiePorträtnachweise. DiePersonenregister enthalten zudem Rückverweise auf die vorangehenden Bände.
In 28 Bänden liegen mehr als 26.000 Einzel- und Familienartikel vor. Die darin enthaltenen Personennamen und Namensvarianten können zusammen mit denen aus der Allgemeinen Deutschen Biographie und der NDB-online auf der Website des historisch-biografischen InformationssystemsDeutsche Biographie recherchiert werden. Mit Band 28 der NDB wurde die gedruckte Publikation abgeschlossen. Die Fortsetzung erfolgt in der NDB-online.
Der erste Band der NDB erschien 1953 und erfasste Persönlichkeiten bis zum Sterbejahr 1952.[1] Der Personenkreis schließt Deutsche, die im Ausland wirkten, ebenso ein wie Ausländer, die im deutschenSprach- undKulturraum besonders hervortraten. Herausgeber warenOtto zu Stolberg-Wernigerode (bis 1967),Walter Bußmann (1968),Fritz Wagner (bis 1987),Karl Otmar Freiherr von Aretin (bis 1998) undHans Günter Hockerts (bis 2012). Für Band 25 wurde die NDB 2013 zunächst vonMaximilian Lanzinner geleitet, von Anfang 2014 bis Anfang 2024Hans-Christof Kraus.[2]Malte Rehbein trug von Juli 2014 bis Dezember 2023 als Projektleiter die Verantwortung für die in Kooperation mit derBayerischen Staatsbibliothek (BSB) betriebene digitaleDeutsche Biographie[2] undPeter Hoeres seit 2019 fürNDB-online.[3] Ein wissenschaftlicher Beirat unterstützt den Herausgeber.
Seit August 2001 ist das von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Staatsbibliothek herausgegebene Gesamtregister im Internet frei zugänglich. Seit April 2008 sind zudem die Artikel der ersten 22 Bände der NDB online verfügbar und mit dem Register verknüpft, ebenso wie seit 2002 die Digitalisate derElektronischen Allgemeinen Deutschen Biographie (E-ADB); 2010 folgte Band 23 (Schinzel – Schwarz), 2013 Band 24 (Schwarz – Stader), 2016 Band 25 (Stadion – Tecklenborg), 2020 Band 26 (Tecklenburg – Vocke) und 2024 Band 27 (Vockerodt – Wettiner). Das Gesamtregister wurde von 2003 bis 2010 in vier Ausgaben in turnusgemäß aktualisierter und erweiterter Form auch auf CD-ROM publiziert.
Die Namenregister mit aktualisierten Zusatzinformationen und den bio-bibliographischen Angaben sind seit Juli 2009 auch in dasBiographie-Portal integriert. Nach Bewilligung durch dieDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) werden seit Februar 2010 die ersten 23 Bände der NDB und 55 Bände der ADB als TEI-strukturierter xml-Volltext im Internet bereitgestellt. Zudem wurden etwa 93.000 im Gesamtregister enthaltene Namen aus ADB und NDB mit derPersonennamendatei (PND) abgeglichen und dabei rund 37.000 Datensätze neu angelegt.
Auf der Basis der digitalisierten Hauptkartei der NDB-Redaktion wurden im Juli 2011 weitere 34.000 mit der PND abgeglichene Personendatensätze in den Index integriert. Im Februar 2012 hat die DFG einen Antrag zur Erweiterung derDeutschen Biographie zu einem zentralen historisch-biographischen Informationssystem für den deutschsprachigen Raum bewilligt. Hierbei bildet dieGemeinsame Normdatei (GND) die Grundlage für die systematische Vernetzung mit weiteren personenbezogenen Ressourcen wie demKalliope-Verbund,filmportal.de und derZentralen Datenbank Nachlässe desBundesarchivs. Für die online verfügbaren Artikel der NDB wird auch eine GND-Beacon-Datei bereitgestellt.
DieNeue Deutsche Biographie erscheint seit 1953 im VerlagDuncker & Humblot inBerlin.