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Moers

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Dieser Artikel behandelt die Stadt in Nordrhein-Westfalen. Weitere Bedeutungen sind unterMoers (Begriffsklärung) undMörs (Begriffsklärung) aufgeführt.
WappenDeutschlandkarte
Moers
Deutschlandkarte, Position der Stadt Moers hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:51° 27′ N,6° 38′ O51.451656.6262830Koordinaten:51° 27′ N,6° 38′ O
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Düsseldorf
Kreis:Wesel
Höhe:30 m ü. NHN
Fläche:67,68 km2
Einwohner:101.601 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:1501 Einwohner je km2
Postleitzahlen:47441, 47443, 47445, 47447
Vorwahl:02841
Kfz-Kennzeichen:WES, DIN, MO
Gemeindeschlüssel:05 1 70 024
LOCODE:DE MOS
Stadtgliederung:3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
47441 Moers
Website:www.moers.de
Bürgermeister:Christoph Fleischhauer (CDU)
Lage der Stadt Moers im Kreis Wesel
Karte
Karte
Schloss Moers undLuise-Henriette-Statue (2024)

Die StadtMoers [mœʁs] (früher auchMeurs,Mörs) liegt am unterenNiederrhein am westlichen Rande desRuhrgebiets inNordrhein-Westfalen und ist eineGroßstadt und kreisangehörige Stadt und die größte Stadt desKreises Wesel imRegierungsbezirk Düsseldorf. Moers gehört zudem zurMetropolregion Rhein-Ruhr. Aufgrund der Lage im Norden derRheinschiene und im Westen des Ruhrgebiets wird MoersDrehscheibe am Niederrhein genannt. Moers ist die größte Stadt Deutschlands, die wederkreisfrei nochSitz eines Kreises ist und die einzige Großstadt in dieser Situation.

Geographie

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Räumliche Lage

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Flächennutzung
Flächennutzung

Die Stadt Moers liegt in derniederrheinischen Tiefebene zwischen demRhein und einer Reihe von Moränenhügeln, die sich nördlich vonHüls nach Norden erstrecken. Moers liegt im Süden des Kreises Wesel, 7 km westlich derRuhrmündung inDuisburg und 13 km nördlich vonKrefeld. In derLandesplanung ist Moers alsMittelzentrum eingestuft.

Geologie

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Unter dem Moerser Stadtgebiet liegen aus der Zeit desOberkarbon resultierende Kohle führende Schichten in einer Tiefe von 600 bis 800 Metern. Darüber befinden sich überwiegend aus Sand und Kies bestehende Schichten aus der Zeit desDevon undTertiär, während das Gebiet vom Meer bedeckt war. ImDiluvium schoben Gletscher Geröll aus Skandinavien vor sich her, die im UmlandEndmoränen aus Ton, Lehm und Sand bildeten. Die Bodenschichten bestehen aus bis zu 20 Meter mächtigen pleistozänen Kies- und Sandablagerungen. In der Nacheiszeit entstanden auf der linksniederrheinischen Niederterrassenebene des Rheins durch Erosion und wiederholte Verlagerung der zahlreichen Flussarme ein Mikrorelief. Durchfluviatile Akkumulation bildeten sich leicht höhere Bereiche, die sogenanntenDonken, während die ehemaligen Rheinarme, in die die Hauptsammler des Entwässerungssystems der Stadt verlegt sind, einige Meter tiefer liegen und die sogenanntenKendel-Niederungen bilden. Die trockenen Donken werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt, während im Bereich der Kendel Grünland vorherrscht.

In der Nacht zum 24. Juli 2009 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 3,3 auf der Richterskala die Region Moers,Kamp-Lintfort undNeukirchen-Vluyn. Nach Auskunft derErdbebenstation Bensberg lag das Epizentrum in Moers-Repelen[2] und war das stärkste Erdbeben in der Region seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1955. Es war nach Angaben des Geologischen Dienstes auf den Steinkohleabbau zurückzuführen.[3][4]

Klima

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Moers hat ein gemäßigtes Klima. Die jährlichen Niederschlagsmengen von rund 740 mm schwanken in den Monatswerten zwischen 46 mm im Februar und 81 mm im Juni. Die Sonnenscheindauer von etwa 1500 Stunden pro Jahr liegt in den Monatswerten zwischen 45 Stunden im Januar und 195 Stunden im August. Die durchschnittlichen Temperaturen haben eine Bandbreite von 3 °C im Januar und 19 °C Juli bei einem Jahresmittelwert von 11 °C (Quelle:Deutscher Wetterdienst, Mittelwerte 1961–1990).

Das 30 Meter hoheGeleucht auf derHalde Rheinpreußen, die die höchste Erhebung in Moers ist

Stadtgebiet

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Stadtteile von Moers:[Anm. 1]
Schlosspark Moers

Mit einer Fläche von 68 km² dehnt sich das Stadtgebiet von Nord nach Süd 14,9 km und von West nach Ost 7,7 km aus.

Die höchsten Erhebungen im Stadtgebiet sind die Bergehalde an der RömerstraßeHalde Rheinpreußen mit 103,5 m und der Pattberg (eine Halde, benannt nach der ehemaligen Zeche Pattberg in Moers-Repelen) mit 85 m, die tiefste Stelle liegt bei Strommoers und beträgt24 m ü. NN.

Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende dreiStadtteile gegliedert, die wiederum aus weiteren 22 Ortsteilen, amtlich alsWohnplätze bezeichnet, bestehen:[Anm. 2]

Nachbarstädte

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Im Norden und Westen grenzen die StädteRheinberg,Kamp-Lintfort undNeukirchen-Vluyn an Moers. Im Osten grenzenDuisburg (Rheinhausen undHomberg) an die Stadt. MitKrefeld im Süden und Duisburg im Osten grenzt Moers direkt an zwei Großstädte, deren Angebote im Bereich Kultur, Freizeit und Bildung von den Moerser Bürgern mitgenutzt werden.

Geschichte

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Frühgeschichte und Römerzeit

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Moers-Asberg lag zur Römerzeit am Rhein. Römische Fundstellen in und bei Asciburgium

Archäologische Funde zeigen Andeutungen einer ersten Ansiedlung um 2500 v. Chr. im Raum Hülsdonk, um 500 v. Chr. sind weitere Siedlungsfunde im Raum Moers dokumentiert. In derRömerzeit wurde in den Jahren 12 und 11 v. Chr. dasLagerAsciburgium auf dem Gebiet des heutigenAsberg vonDrusus, einem Stiefsohn desAugustus, gegründet. 69 n. Chr. wurde das Lager durch denBataverIulius Civilis,[Anm. 3] der auf dem Rückzug vomBataveraufstand war, niedergebrannt, später jedoch wieder aufgebaut und um 85 als Kastell endgültig aufgegeben.

Allerdings sind römische Siedler und Soldaten noch bis zu ihrem Abzug vomNiederrhein um 410 n. Chr. im Bereich vonAsberg nachweisbar: Auf dem Gelände des ehemaligen Kastells und des zugehörigen Lagerdorfes (vicus) wurden römische Münzen aus der Regierungszeit von KaiserGratian gefunden, der 383 n. Chr. ermordet wurde.[5] Des Weiteren errichtete in der Spätantike KaiserValentinian I. (Regierungszeit 364 bis 375) auf dem Gelände des kaiserzeitlichen Kastells eine kleine Befestigungsanlage des TypsBurgus zum Schutz gegen Einfälle plündernder Germanen in diesem Bereich; hier warenlimitanei stationiert. Unter den zahlreichen Funden in diesem Bereich ist auch ein in Deutschland einmaliger Fund eines fast komplett erhaltenen römischen Glasservices,[6] das nun imGrafschafter Museum ausgestellt ist. Die historischeRömerstraße vonKöln nachXanten durchquert Moers in Nord-Süd-Richtung (B57).

Mittelalter und frühe Neuzeit

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Hauptartikel:Grafschaft Moers

Im 9. Jahrhundert wurde Moers als „Murse“ erstmals urkundlich in denHeberegistern desKlosters Werden erwähnt, das hier fünfeinhalbMansen erwarb.[7] Die ursprüngliche SiedlungMurse lag allerdings nordöstlich vor der späteren Stadtmauer von Moers. Zentrum einer Ansammlung von Höfen war eine Kapelle, die später zurBonifatius-Kirche vergrößert wurde. Der früheste schriftliche Hinweis für diese Kirche stammt von 1230, doch dürfte sie deutlich älter gewesen sein.[8] Diese stand im ehemaligen Friedhof im Bereich von Mühlen- und Rheinberger Straße.[7] Die Bonifatius-Kirche war bis zu ihrer Zerstörung bei den kriegerischen Handlungen zwischen den Spaniern und denOraniern im Bereich der Stadt um 1597 die Hauptkirche für die Bürger. Dagegen benutzten die Grafen ab 1363 eine neu errichtete Kapelle in der Stadt, die zudem ihre Grablege wurde. Diese Kapelle wurde später zur aktuellen Stadtkirche erweitert.[9]

Der Stadtname Moers leitet sich wohl von Moor oder Morast ab und ist darauf zurückzuführen, dass der damals noch mäandrierende Rhein hier große Sumpfflächen schuf, innerhalb derer sich die Menschen auf den höher gelegenen Plätzen ansiedelten. So war Moers bis ins 18. Jahrhundert noch oftmals von heftigen Hochwassern des Rheins heimgesucht.

Das Adelsgeschlecht derGrafen von Moers ist erstmals im Jahre 1160 nachweisbar. Im Archiv derAbtei Werden ist im CodexUlphilas angegeben: „Wilhelmus .. Comes de Moers .. annis 8. obiit 1160 20 Junii“. Dieser Graf Wilhelm war von 1152 bis 1160 Abt der Abtei.[10] Um diese Zeit wurden die ältesten Teile desMoerser Schlosses angelegt, da diese aus dem Zeitraum um 1200 stammen. Der nächste urkundlich nachweisbare Graf ist Dietrich von Moers († 1262) (Dietrich oder Theoderich geschrieben) und seine Nachfolger in derGrafschaft Moers.[11][Anm. 4]

Zwischen 1270 und 1280 kam es zu einer gravierenden Veränderung des Rheinverlaufs, sodass die Ansiedlung nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Flusses lag, sondern ca. 7 km davon entfernt.

Graf Adolf von Moers und Neuenahr

Kurz nach dieser Änderung des Rheines vergrößerten die Edelmänner Dietrich und Friedrich von Moers 1288 ihren Grundbesitz im Bereich von Moers. Sie kauften dort einige Güter von der Abtei Werden.[12] Weiterhin überschrieb Friedrich von Moers ein Gut im Bereich von Repelen (in der Urkunde als „Rinkampe“ bezeichnet) an GrafAdolf V. und erhielt dieses zum Lehen.[13]

Am 20. Juli 1300 bekam Moers die Stadtrechte durch KönigAlbrecht I. verliehen.[14] Es folgte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Befestigung der Stadt mit Mauern undWassergräben für die Gebiete, die nahe der Burg lagen. Der ältere Teil im Bereich mit der Bonifatius-Kirche verblieb außerhalb der Stadtmauern. Erste schriftliche Hinweise für die Stadttore stammen von 1437/1438 für das „Steintor“ und 1446/1448 für die „Nyerporte“. Letztere verband den alten Bereich der Stadt und eine Erweiterung, die Neustadt, und war gleichzeitig eine Brücke. Diese führte über die „Moerse“ auch „Meer“ genannt. Dieses Tor wurde als „Meerportzen“ bezeichnet und war das spätere „Mattorn“. Der Bau der Neustadt begann vermutlich erst nach der Errichtung der Nyerporte, da sie in Urkunden erstmals 1446 erwähnt wird.[15]

1373 erhielt Moers dasMünzrecht. 1448 wurde einKarmeliterkloster gebaut. 1493 fielen Stadt und Grafschaft Moers durch Erbschaft an das HausWied-Runkel und 1519 an die Grafenvon Neuenahr.Im Jahr 1560 hielt dieReformation unter GrafHermann von Neuenahr und Moers (1520–1578) in der Stadt Einzug. Dieser führte drei Jahre später die Gerichtsordnung ein. Sein Eintreten für den konvertierten Kölner ErzbischofGebhard I. Truchsess von Waldburg verwickelte Moers in denTruchsessischen Krieg.

Im Jahr 1582 wurde das heute noch bestehendeGymnasium Adolfinum gegründet.Zwischen 1586 und 1597 wurde Moers von denspanischen Truppen als den Gegnern derNiederländer besetzt, da der Nachfolger vonGraf Herrmann, GrafAdolf von Neuenahr, sowohl Gouverneur vonGeldern undUtrecht wie auch Feldherr der truchsessischen Truppen war. 1594 vermachte Adolfs WitweAnna Walburga, die zu dieser Zeit im Exil lebte, als letzteGräfin von Neuenahr und Moers die Ländereien an ihren Verwandten, den OranierMoritz von Oranien. Dieser belagerte die Stadt und konnte sie 1597 gewaltlos einnehmen. Anna Walburga konnte dann bis zu ihrem Tod 1600 noch in der Stadt leben. Nach ihrem Tode 1600 erhob derHerzog von Jülich-Kleve-Berg Anspruch auf die Grafschaft mit der Stadt Moers. Dieser Anspruch wurde 1601 von den Adeligen und Räte der Grafschaft durch die Anerkennung desOraniers Moritz als ihren Landesherrn endgültig zurückgewiesen.[16]

Zeit der Oranier

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Moers nach 1600 – der zuvor als „Meer“ (seeartige Erweiterung des Moersbaches) bezeichnete Neumarkt ist bereits zur Landfläche umgestaltet.

Moritz der Oranier besetzte Moers und die Oranier übten dort bis in die Zeit vonWilhelm III. – der gleichzeitig König von England war – die Landeshoheit bis nach 1700 aus. Der bereits Mitte 1600 von den Oraniern als seinen Stellvertreter vor Ort ernannteDrosteJost Wirich von Pelden, genanntCloudt, führte den Ausbau von neuen Verteidigungswerken für Burg und Stadt nach den Plänen vonSimon Stevin durch.[16] Noch heute ist die Struktur der nach niederländischem Vorbild angelegten Festungsanlage im Stadtbild zu erkennen. Bereits 1609 war die Stadt von einem gezackten Ring aus Wallanlage, großem Wassergraben und Bastionen umgeben. Ein großes Feuer zerstörte im Jahr 1605 einen großen Teil der Altstadt und 1623 raffte diePest 900 Menschen, die Hälfte der Einwohner, hinweg. Um 1624 gab es in der Stadt geschätzt nur etwa 300 Häuser. Damit war sie deutlich kleiner als Rheinberg mit etwa 500 Häusern.[17] In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Stadt unter den Niederländern eine Blütezeit. Vor allem gelang es unter dem Schutz der Niederländer, den Wirren und Unruhen desDreißigjährigen Krieges weitgehend zu entgehen und neutral zu bleiben. Einer flämischen Tradition entsprach die Gründung von Schützengesellschaften, die die hauptamtlichen Truppen zum Schutz der Stadt verstärkten. So geht der älteste noch aktive Moerser Verein, derBürgerschützenverein Hochstraß-Scherpenberg 1650, auf diese Zeit zurück.

Unter preußischer Verwaltung

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Statue vonFriedrich I. auf demNeumarkt
Moerser Stadtansicht um 1800
Moers um 1700 durchSimon Stevin

1702 fiel die Stadt im Wege der Erbfolge anPreußen und wurde 1706 Fürstentum. Damit verbunden war ein Sitz imNiederrheinisch-Westfälischen Reichsgrafenkollegium und damit dieReichsunmittelbarkeit. Die Moerser Bürger waren zunächst nicht begeistert und verwiesen den Abgesandten des preußischen Königs der Stadt. Schließlich konnte der beauftragte General Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (Der Alte Dessauer) durch eine heimliche nächtliche Aktion die Stadt im Jahre 1712 unblutig im Handstreich einnehmen. Die Niederländer wurden daraufhin im Auftrag von KönigFriedrich I. endgültig aus der Stadt vertrieben. 1723 wurde eine eigene Regierungsbehörde in Moers eingerichtet. Während desSiebenjährigen Krieges wurde Moers kurz von Franzosen besetzt und musste für die Truppen Nahrung und Unterkunft stellen. Das Adolfinum wurde zur Scheune. Nach Ende des Krieges wurde die Festung auf GeheißFriedrich II. von Preußen geschleift. Erhalten blieb der äußere Wall, weil er als Deich notwendig war; die übrige Fläche wurde Gartenland. 1794 kam die Stadt unterfranzösische Herrschaft und gehörte ab 1798 zumDépartement de la Roer. Auf demWiener Kongress 1815 wurde der gesamteNiederrhein und damit die frühere Grafschaft Moers wieder dem Königreich Preußen zugeschlagen. Aus der kurzen französischen Episode blieb dernapoleonischeCode civil übrig, der bis zur Einführung desBürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 1900 als Rheinisches Recht Gültigkeit behielt. Des Weiteren siedelten sich einige französische Soldaten in Moers an, sodass der Anteil der katholischen Bevölkerung anstieg. Unter den Franzosen hatten die Moerser den Regierungssitz, die Zuständigkeit für Krefeld und die Steuerverwaltung verloren. Zu ihrem Entsetzen wurde dies unter Preußen nicht wiederhergestellt.

Moerser Stadtansicht Ende des 19. Jh.

Im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation kam Moers am 23. April 1816 zum Kreis Rheinberg als einem von über 40 Landkreisen derProvinz Jülich-Kleve-Berg, der späterenRheinprovinz. Schon 1823 wurde dieser neugegründete Kreis mit demKreis Geldern vereinigt. Das 19. Jahrhundert verlief danach für die Moerser weitgehend ruhig und beschaulich. Im Laufe der Zeit entstanden einige für die Infrastruktur wichtige Einrichtungen. Im Jahr 1820 wurde das Lehrerseminar mitAdolph Diesterweg als erstem Direktor gegründet.[18] Sein Nachfolger,Franz Ludwig Zahn, baute es ab 1832 aus und bezog 1866 das neu errichtete Gebäude an der heutigen Wilhelm-Schroeder-Straße (heutiges Adolfinum). Bereits 1841 richtete Zahn für die Unterbringung der Lehramtsanwärter die sogenannte Präparandenanstalt ein, die dann zum Internat erweitert und auf dem Gut Fild alsMartinstift ausgebaut wurde.

Eine wesentliche wirtschaftliche Chance verpasst hatten die Moerser, als sie sich gegen das Vorhaben der Klever Verwaltung wehrten, auf ihrerAllmende an der Moerser Heide eine Maulbeerplantage zu errichten. So wurde Krefeld zur Seidenstadt. Dennoch gab es mit dem Duisburger Fabrikanten Friedrich Wintgens einen Textilunternehmer, der in der Nähe des Schlosses eine Baumwollspinnerei gründete. Das Unternehmen war recht erfolgreich. In der Spitze waren mehr als 200 Menschen dort beschäftigt. Wintgens konnte das Schloss erwerben und renovieren sowie auf weiteren Flächen den Schlosspark anlegen lassen.

Mattorn, letztes Moerser Stadttor bis 1907

1857 wurde die 1823 erfolgte Vereinigung der Kreise Rheinberg und Geldern rückgängig gemacht. Jetzt wurde MoersSitz des neu gegründetenKreises Moers. Gleichzeitig wurde in Moers die preußische Städteordnung eingeführt und darüber hinaus dieBürgermeisterei Moers-Land gebildet. Ab 1873 gibt es eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung in Moers. Im Juni 1882 wurde dieBahnstrecke nach Krefeld eröffnet. Am 1. Januar 1883 wurde die 6 km langeBahnstrecke Homberg–Moers in Betrieb genommen. 1894 übernahm die Stadt die Gasanstalt von der Rheinischen Energie AG. 1901 wurden das Wasserwerk Vinn und derVinner Wasserturm gebaut. Zur 200-jährigen Zugehörigkeit zu Preußen im Jahr 1902 reiste KaiserWilhelm II. an. Aus diesem Anlass wurde amNeumarkt ein Denkmal fürFriedrich I. errichtet. Von 1884 bis 1914 wirkte in Repelen derLehmpastorEmanuel Felke, der in dem damaligen Dorf einen Kurbetrieb fürNaturheilkunde aufbaute und für den der Jungbornpark angelegt wurde.

1906 wurden die fünf Landgemeinden Hülsdonk, Hochstraß, Asberg, Schwafheim und Vinn, die bisher als Moers-Land getrennt von Moers-Stadt verwaltet worden waren, mit Moers vereinigt und eingemeindet.[19]

Der Beginn des 20. Jahrhunderts stand in Moers ganz im Zeichen desBergbaus. Lebten im Jahr 1900 noch 6.000 Menschen in der Stadt und weitere 6.000 in der Landbürgermeisterei, so vervielfachten sich die Zahlen in den folgenden Jahren. Mit demAbteufen desSchachtes IV derZeche Rheinpreußen am 15. September 1900 kam der Bergbau in die Stadt Moers. Von 1904 bis 1913 wurde für rund 10.000 Zuwanderer dieZechen- und Arbeitersiedlung Meerbeck-Hochstraß errichtet.

Im Verkehr gab es dadurch einige Neuerungen. Am 1. Juli 1901 wurde das Wegegeld auf der „Moers-Homberger Aktienstraße“, der heutigen Homberger Straße, aufgehoben. 1903 wurde die vonJohn Haniel initiierte Eisenbahnverbindung von Duisburg überRheinhausen und Moers nachKleve (Bahnstrecke Rheinhausen–Kleve) dem Verkehr übergeben. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurde 1907 das Mattorn, das letzte Moerser Stadttor, abgerissen. 1909 gingen dieMoerser Kreisbahnen in Betrieb. Ein wesentlicher Fortschritt war die Aufnahme des Straßenbahnbetriebes durch dieStraßenbahn Moers-Homberg GmbH im Jahr 1908, die ab 1914 über die Rheinbrücke nach Ruhrort führte. Ebenso gab es ab 1920 eine Verbindung über Kapellen nach Krefeld sowie eineBahnstrecke nach Kamp-Lintfort. Seit 1911 gibt es eine Stromversorgung für die Moerser Innenstadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg

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Der imJugendstil erbaute ehemalige Schlachthof in Moers.

Nach demErsten Weltkrieg waren in Moers während deralliierten Rheinlandbesetzungbelgische Truppen stationiert. Die Bevölkerung litt unter Arbeitslosigkeit und den Einquartierungen der Belgier. Von den Wirren desRuhrkampfes blieb Moers weitgehend verschont, obwohl es immer wieder zu Konflikten mit den Besatzern kam und Moers vom restlichen Reich abgeschnitten war. Die Bevölkerung litt unter derHyperinflation 1923. Zur Entlastung der Bevölkerung entstand 1923 die Matthek als Truppenunterkunft für belgische Soldaten, die später in eine Wohnsiedlung umgebaut wurde. Im Jahre 1924 wurde die Niederrheinische Verkehrsgesellschaft gegründet, die mit Bussen neue Überlandverbindungen schuf. Die belgische Besatzung endete am 31. Januar 1926 und es begann eine Phase der Konsolidierung. Die Entwicklung im Bergbau setzte sich weiter fort. 1927 und 1934 nahmen in Repelen die Pattberg-Schächte ihren Betrieb auf. Zugleich entstand in den Jahren 1930 bis 1936 dieSiedlung Repelen. In den chemischen Werken in Meerbeck (Ineos) wurde ab 1936synthetisches Benzin aus Kohle gewonnen. Das politische Leben der Stadt in den 1920er Jahren war gespalten. Eine stark konservativ national orientierte bürgerliche Gesellschaft in der alten Stadt einerseits und eine nahezu geschlossene linke Arbeiterschaft in den Siedlungen Meerbeck, Hochstraß und der Matthek andererseits bildeten weitgehend voneinander unabhängige Blöcke.

Schachtanlage Rheinpreußen 5 in Utfort

Auch wennJoseph Goebbels bereits 1925 als Redner in Moers aufgetreten war, spielte dieNSDAP, deren Ortsgruppe Moers 1926 gegründet worden war, bis 1928 als Partei keine wesentliche Rolle. ZurReichstagswahl 1928 erhielt sie in Moers nur 1,7 %. Bei der Kommunalwahl 1929 erreichte sie immerhin zwei Sitze. Ganz anders hingegen war die Situation bei derWahl 1930 mit einem spektakulären Erfolg der NSDAP in Moers, wo sie mit 28,2 % stärkste Partei wurde. Führende Personen waren der Zeitschriftenhändler Bollmann und derTierarzt Bubenzer, zu denen bald der ehemalige Zentrumsmann Bruno Heger stieß. 1930 wurde eine Ortsgruppe derHitlerjugend gegründet. 1933 hatte die Partei im Kreis Moers bereits 3000 Mitglieder. Hintergrund war in Moers die 1929 beginnendeWeltwirtschaftskrise, die im Bergbau ab 1930 zu massiven Entlassungen führte. Die Zahl der Arbeitslosen verdoppelte sich bis 1932 nahezu. Die Not stieg und die gewaltsamen öffentlichen Auseinandersetzungen mit der Linken nahmen zu, die Verletzte und Tote forderten.

Noch lange nach dem Krieg hielt sich die Auffassung, dass Moers im Grunde nicht nationalsozialistisch, sonderndeutschnational orientiert gewesen sei. Weder die Wahlergebnisse noch das Verhalten von Bürgern und Geschäftswelt bis hin zur evangelischen Kirche, die der NSDAP ihren großen Gemeindesaal als Sitzungssaal zur Verfügung stellte, bestätigen dies jedoch.

Während des Nationalsozialismus

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Einen Tag nach derMachtergreifung der Nationalsozialisten zogen am 31. Januar 1933 Gruppen vonSA,SS undStahlhelm in einem Zug von etwa 700 Mann in die Meerbecker Kolonie, wo es zu Schießereien kam, wobei aber niemand ernsthaft verletzt wurde. Entsprechende Aufmärsche fanden in den Arbeitersiedlungen der Nachbarorte, so in Rheinhausen, Homberg und Repelen statt. Die Polizei war in dieser Situation zahlenmäßig weit unterlegen und machtlos. „Zur Vermeidung von Unruhen“ wurden in den folgenden Tagen Versammlungen vonKPD und SPD verboten. Nach demReichstagsbrand am 27. Februar 1933 begannen die Verhaftungen der KPD-Führer und am 28. März 1933 waren 137 Personen im Kreis Moers inhaftiert. Damit wurde der einzigen Organisation, die sich auf gleicher Ebene hätte wehren können, der Kopf genommen. In den nächsten Jahren wurden die Führer der KPD, aber auch der SPD systematisch verfolgt. Die bekannte Liste der Todesopfer als Folge vonWiderstand und Verfolgung aus dem südlichen Altkreis Moers umfasst 42 Namen ohne jüdische Bürger. Aus Meerbeck stammteJohann Esser, der Dichter des Liedes derMoorsoldaten, das er imKZ Börgermoor geschrieben hatte und das zum Symbol des Widerstandes gegen denFaschismus wurde.

1928 lebten in Moers ca. 230Juden,[20] also knapp 1 Prozent der Bevölkerung. Sie waren voll integriert und überwiegend als Kaufleute und Handwerker tätig. Dem langjährigen Ratsmitglied Issak Kaufmann wurde noch 1931 von ReichspräsidentHindenburg zum 85. Geburtstag gratuliert und in der Presse erschien eine Würdigung. Doch mit der Machtergreifung wurde schnell alles ganz anders. Deutschlandweit kam es ab 28. März 1933 zumBoykott jüdischer Geschäfte, der in Moers von SA und SS durchgesetzt wurde. In der Folge verließen viele Juden Moers, viele verloren ihre Existenzgrundlage und es kam wie anderswo zu Notverkäufen von Hab und Gut. Die jüdische Schule musste mehrfach die Räumlichkeiten wechseln, bis sie 1939 geschlossen wurde. In derReichspogromnacht wurde dieSynagoge demoliert, nur wegen der engen Nachbarbebauung nicht in Brand gesetzt. Ca. 60 Juden lebten am Ende, als die Auswanderung am 1. Oktober 1941 formal verboten wurde, noch in Moers, zusammengedrängt in fünf sogenanntenJudenhäusern. Der erste Abtransport von 40 Personen nachRiga undTheresienstadt erfolgte am 13. Dezember 1941. Bis auf wenige Ausnahmen sahen die Moerser unbeteiligt zu. Nach zwei weiteren Transporten im April und Juli 1942 konnten die Nazis feststellen, dass Moers „judenfrei“ sei. Eine Familie in der Matthek hatten sie übersehen, die von ihrem Umfeld und einem mutigen Moerser Stadtangestellten gedeckt wurde.

Hart traf es dieKriegsgefangenen und die aus Russland, Polen und der Ukraine verschlepptenZwangsarbeiter (auch sogen. „Ostarbeiter“). 1940 gab es etwa 1000, Anfang 1942 wurden im Kreis Moers 3000 Kriegsgefangene in 23 Ausländerlagern gezählt. Neben der Rekrutierung für den Bergbau waren viele auf Bauernhöfen, in Industrie- und Bauunternehmen eingesetzt. Die Lebensbedingungen waren grausam und menschenunwürdig. Viele starben an Unterernährung und Entkräftung, sowie an den Auswirkungen von Gewalt. Während der Bombardierungen durften die Ausländer nicht mit in die Bunker. Allein auf dem Friedhof Lohmansheide nahe am Schacht Rheinpreußen 5/9 gibt es 141 Gräber. Man schätzt die Zahl der Toten in Moers auf über 200. Für den Kreis Moers sind urkundlich 558 umgekommene russische Zwangsarbeiter dokumentiert. Zu den anderen Nationalitäten einschließlich Franzosen, Belgiern und Niederländern liegen keine entsprechenden Zahlen vor.

Die Moerser Bevölkerung hatte erhebliche Opfer zu verzeichnen. Von den 5.000 aus Moers stammenden Soldaten derWehrmacht waren 975 gefallen oder vermisst. Es gab 150 zivile Opfer desLuftkriegs. In Meerbeck, wo die Bombardierung wegen derTreibstoffwerke Rheinpreußen besonders stark war, waren von 3.000 Siedlungshäusern fast alle beschädigt und 1.000 nahezu ganz zerstört.

Am 27. Mai 2013 wurdenelf Stolpersteine, die an durch den Nationalsozialismus zu Tode gekommene Moerser Bürger erinnern sollen, vom Kölner KünstlerGunter Demnig in der Innenstadt verlegt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Altmarkt, Moers
Moerser Fußgängerzone (Pfeffer-/Ecke Friedrichstraße; Hanns-Dieter-Hüsch-Platz)
Ehemaliges Brauhaus, heutiges Cafe in der Moerser Fußgängerzone

Zum Ende desZweiten Weltkriegs am 4. März 1945 nahmenUS-amerikanische Truppen im Rahmen derOperation Grenade die Stadt ein. Der sozialdemokratische WiderstandskämpferHermann Runge wurde 1948 in denParlamentarischen Rat zur Ausarbeitung desGrundgesetzes berufen und war von 1949 bis 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages. 1952 wurden die Straßenbahnlinien stillgelegt und der Betrieb aufOberleitungs-Busse umgestellt. Das gesamte Gebiet zwischen Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen,Rheinhausen undDuisburg-Ruhrort war auf einer Strecke von 55 km elektrifiziert. Es war damit eines der größtenO-Bus-Netze in Deutschland, bis 1968 auf reinen Omnibusbetrieb umgestellt wurde. Durch Sanierung der Altstadt ab 1965 unter strikter Einhaltung der historischen Strukturen erhielt Moers eine attraktive Innenstadt, die durch Umwandlung in eineFußgängerzone ab 1972 zu einem beliebten, überregional bedeutenden Einkaufsziel und Treffpunkt wurde. Am 1. Januar 1975 wurde Moers aufgrund derGebietsreform Großstadt. Als Reaktion auf die sich seit Ende der 1960er Jahre abzeichnendeBergbaukrise begann man zunächst in Hülsdonk neueGewerbegebiete zu erschließen. 1978 erfolgte die Umstellung der Gasversorgung vonKokereigas auf Erdgas. Im Jahr 1980 erwarb die Stadt den überwiegenden Teil der Zechensiedlung Meerbeck und führte über einen Zeitraum von 15 Jahren eine grundlegende Sanierung durch. Die Stadtwerke Moers GmbH erwarb 1988 von der RWE das Versorgungsnetz für Kapellen und Meerbeck und übernahm die dortige Stromversorgung. 1990 und 1993 wurden die Moerser SchachtanlagenRheinpreußen undPattberg geschlossen. Die Stadt reagierte mit der Erschließung des Technologieparks Eurotec. Ab 1997 erfolgte der Ausbau des Grafschafter Gewerbeparks Genend in einem Gemeinschaftsprojekt mit den Städten Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. 1998 wurde die Homberger Straße im Innenstadtbereich grundlegend umgestaltet, um die Attraktivität für den Einkauf zu verbessern. Im Jahr 2000 feierte die Stadt ihr 700-jähriges Bestehen. Am 1. November 2012 trat die Verordnungsreform zurKennzeichenliberalisierung in Kraft, die es erlaubt, sein Kraftfahrzeug wieder mit demKfz-Kennzeichen „MO“ zuzulassen, das nach der Gebietsreform am 1. Januar 1975 und der damit verbundenen Auflösung desKreises Moers wegfiel.

Religionen

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Konfessionsstatistik

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Mit Stand 31. Dezember 2023 waren 24,8 % der Einwohnerevangelisch, 23,8 % katholisch und 51,4 % gehörten einer anderen oder keinerGlaubensgemeinschaft an.[21] Auch 2019 und 2018 verloren beide christlichen Volkskirchen Gläubige. Diejenigen, die einer weiteren oder einer nicht öffentlich-rechtlichen oder aber gar keiner Glaubensgemeinschaft angehören nehmen zu von 42,9 % am Beginn 2018 auf 43,9 % am Ende des Jahres 2018, auf 44,9 % am Ende des Jahres 2019. Vereinte die evangelische Kirche am Jahresanfang 2018 noch 29,4 % am Jahresende 2019 waren es noch 28,2 % (−2,2 %). Die katholische Kirche hatte 27,7 % Angehörige Anfang 2018 und weist Ende des Jahres 2019 26,9 % (−1,8 %) auf.[22][23]

Geschichte

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Das älteste Gotteshaus in der Stadt wurde im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut. Der älteste indirekte Nachweis für diese Kirche ist eine Urkunde von 1230. Hierin bestätigt ein Priester(sacerdos) Gregorius de Moirse (Moers) als Zeuge einen Pachtvertrag. Sie lag vor der späteren umwallten Stadt, dort, wo sich die kleine Kapelle auf dem alten Friedhof an der Rheinberger Straße befindet, und hießBonifatiuskirche. Der erste Siedlungsbereich lag damit nordöstlich vom aktuellen alten Stadtkern.[24] Moers gehörte anfangs zumErzbistum Köln und war demArchidiakonat Xanten unterstellt.

Vorläufer derEvangelische Stadtkirche, die aktuelleJohanniskirche, war eine 1363 durch Graf Dietrich VI. gestiftete Kapelle. 1441 übertrug Graf Friedrich III. dem Orden der Karmeliten die Verwaltung dieser „Johannes-Evangelist-Kapelle“ mit der Vorgabe, ein Kloster zu gründen. Um 1450 erfolgte sowohl der Bau der Klostergebäude wie der Umbau der Kapelle zu der größeren Klosterkirche.[25]

Evangelische Stadtkirche Moers

Als eine der ältesten Kirchen im aktuellen Stadtgebiet von Moers gilt dieRepelener Kirche, deren Ursprung nach Meinung einiger Historiker in das 7. Jahrhundert reicht. Die Kirche in Repelen gehörte vormals demKloster Echternach, später gehörte sie zu Köln. Es wird angenommen, dassWillibrord (686–754), der Abt des Klosters Echternach war, die Kirche bauen ließ. 1176 wurde sie durch den Kölner Erzbischof der Kellnerei des Stiftes in Xanten vermacht. In einer alten Urkunde aus dem Jahre 855 wurde angeführt, dass zu „Reple“ ein reich begüterte und hochgestellteEdelmann Hattho dem Kloster Echternach eine „villa“, einen Herrenhof nebst allem Zubehör schenkte: Wiesen, Wälder, Gewässer, Mühlen usw. sowie 42 Hörige und eine von Willibrord selbst geweihte Kirche. Verschiedene Päpste bestätigten in den folgenden Jahrhunderten dem Kloster Echternach diesen Besitz wiederholt.[Anm. 5]

1561 erließ Graf Hermann von Neuenahr-Moers in Moers eine reformierte Kirchenordnung und führte dieReformation ein.[26] Unter seinem NachfolgerAdolf von Neuenahr wurde 1581 eine neue Reformierte Kirchenordnung erlassen, die den Calvinismus in der Grafschaft einführte.[27] Danach war Moers über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend war dasreformierte Bekenntnis. Mit dem Übergang anPreußen unterstanden die reformierten Gemeindeglieder dem preußischen reformiertenKonsistorium inBerlin und gehörten somit zurEvangelischen Kirche in Preußen (die ab 1817 eineunierte Kirche war) und zu deren rheinischerProvinzialkirche. Moers wurde Sitz einerSuperintendentur, aus der später derKirchenkreis Moers innerhalb derEvangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Zu ihm gehören alle evangelischen und reformierten Kirchengemeinden der Stadt Moers sowie der umliegenden Städte und Gemeinden.

In derreformierten Kirche in Asberg befindet sich eine sehenswerte künstlerische Installation (gewebter „Bibelteppich“ aus verschiedenen, in schmale Streifen geschnittenen Bibelausgaben) aus den 1990er Jahren.

Katholische KircheSt. Josef

Neben der Evangelischen Kirchengemeinde Moers (Stadtmitte) gibt es auf dem Gebiet der Stadt Moers in den folgenden Stadtteilen noch weitere unabhängige evangelische Kirchengemeinden: Asberg, Eick, Hochstraß, Kapellen, Meerbeck, Scherpenberg, Schwafheim und Utfort.[28]

Erste katholische Kirche nach der Reformation, → Marienheim/Kindergarten

Erst im 18. Jahrhundert zogen Katholiken aus Schlesien und Slowenien nach Moers. 1773/74 konnten sie in der Nähe des Schlosses eine provisorische Pfarrkirche errichten (Marienheim/Kindergarten). DieSt.-Josefs-Kirche wurde erst am 29. August 1871 geweiht. Bis 1802 gehörten die Katholiken zumErzbistum Köln. Nach dessen Auflösung kamen sie zumBistum Aachen, das jedoch 1821/1825 bereits wieder aufgehoben wurde. Somit kam Moers 1828 zumBistum Münster. Moers wurde Sitz eines Dekanats, das zum Kreisdekanat Wesel innerhalb der Region Niederrhein gehört.

Im Stadtgebiet von Moers gibt es seit Pfingsten 2008 zwei fusionierte katholische Pfarrgemeinden: ZurPfarrei St. Josef gehören die Gemeindebezirke St. Bonifatius (Asberg) und St. Ludger (Kapellen). Seit 2004 bildeten diese Gemeinden bereits einePfarreiengemeinschaft. Im Oktober 2010 wurde die zur St. Bonifatius-Gemeinde gehörende Filialkirche St. Markus in Schwafheim aus finanziellen Gründen aufgegeben. Auf dem Kirchengelände entstand ein Gesundheitszentrum. ZurPfarrei St. Martinus (Repelen) gehören die Gemeindebezirke St. Barbara (Meerbeck) mit St. Lucia in Duisburg-Baerl, St. Ida (Eick-West), St. Konrad (Scherpenberg) und St. Marien (Hochstraß).

Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden gibt es in MoersFreikirchen, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde derBaptisten, eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Christus-Gemeinde), die zumBund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) gehört, die Evangelische Gemeinde Gottes sowie zweiFreie evangelische Gemeinden in Scherpenberg und Schwafheim.

DITIB Kocatepe Moschee an der Römerstraße

Ferner sind in Moers mehrere Gemeinden derNeuapostolischen Kirche sowie dieKirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Gemeinde derSiebenten-Tags-Adventisten vertreten.

Die Erinnerung an die durch den Holocaust zerstörte jüdische Gemeinde in Moers bewahren die „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers“[29] sowie im Rahmen der deutsch-israelischen Städtepartnerschaft der „Partnerschaftsverein Ramla-Moers“.[30]

Islam

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Durch den Zuzug vonGastarbeitern seit den1960er Jahren hat die Stadt Moers einen nennenswerten Anteil Bürger islamischen Glaubens. Im Ortsteil Meerbeck wurde von der „DİTİB Türkisch-Islamische-Gemeinde zu Moers-Meerbeck e. V.“ im März 2009 die KocatepeMoschee fertiggestellt und eingeweiht.Das schlichte nach Mekka ausgerichtete Gebäude passt sich in die lokale Architektur ein, ist aber durch eine Kuppel und den 19 Meter hohen Minarett-Turm als islamisches Bauwerk deutlich erkennbar.[31] In Moers gibt es acht Moscheen:[32] DieDİTİB-Zentralmoschee befindet sich im Stadtteil Repelen. Auch die Kocatepe-Moschee in Meerbeck wird von dem Dachverband DİTİB geführt. Der DachverbandVIKZ leitet die Kapellen-Moschee im Stadtteil Achterathsfeld, die Meerbeck-Moschee und die Repelen-Moschee. Unter keinem Dachverband stehen die Masjid-Al-Huda-Moschee im Stadtteil Repelen, die Masjid-Asunna-Moschee im Stadtteil Scherpenberg und die Masjid-Omar-Ibn-El-Khattab-Moschee im Stadtteil Genend.

In der Nähe des Bahnhofs befindet sich seit 2005 einalevitischer Kulturverein. Des Weiteren gibt es eineSikh-Gemeinde mit eigenemTempel.

Gebietsreform

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Das Kreisständehaus amKastellplatz beherbergte ehemals Landratsamt und Volkshochschule

Am 1. Januar 1906 wurden die Gemeinden Hülsdonk, Hochstraß, Vinn, Asberg und Schwafheim, die bis dahin zur Landbürgermeisterei Moers gehörten, in die Stadt Moers eingemeindet. 1910 wurde die Gemeinde Repelen-Baerl gebildet und 1950 in Rheinkamp umbenannt. Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweitenNeugliederungsprogramms die Gemeinden Kapellen und Rheinkamp mit der Stadt Moers vereinigt. Der Ortsteil Baerl der bisherigen Gemeinde Rheinkamp wurde in die Stadt Duisburg umgegliedert.[33] DieEinwohnerzahl der Stadt Moers überstieg die 100.000-Einwohner-Grenze, Moers wurde damit Großstadt, was durch dieVolkszählung von 1987 amtlich bestätigt wurde. Gleichzeitig wurde der Kreis Moers aufgelöst und mit wesentlichen Teilen der ehemaligenKreiseDinslaken undRees zum neuen niederrheinischenKreis Wesel zusammengefügt.Sitz des neuen Kreises wurdeWesel.

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung von 1622 bis 2019
Hauptartikel:Einwohnerentwicklung von Moers

1920 hatte Moers 25.000 Einwohner, bis 1965 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Durch die Eingemeindung der Orte Rheinkamp (40.924 Einwohner 1974) und Kapellen (6.267 Einwohner 1974) am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Moers die Grenze von 100.000, wodurch sie zurGroßstadt wurde. 2002 erreichte die Bevölkerungszahl mit 108.019 ihren historischen Höchststand. 2004 betrug der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung nach Angaben der Stadtverwaltung rund zehn Prozent (10.674 Personen). Am 9. Mai 2011 lebten in Moers lautZensus 2011 104.009 Menschen (50.114 männlich und 53.895 weiblich) mitHauptwohnsitz. Am 31. Dezember 2023 waren es nach Fortschreibung desLandesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen 101.601 Einwohner.

Grafschafter Platt

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In Moers und seinen Ortsteilen wird (wurde) „Platt“ in jeweiliger lokaler Ausprägung gesprochen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war „Grafschafter Platt“ die Umgangssprache einer breiten Bevölkerungsschicht – inzwischen sprechen und verstehen nur noch wenige Menschen die überkommenen Mundarten.

Moers liegt imNiederfränkischen Mundartraum nördlich der sogenanntenBenrather Linie (mit der maache-maake-Unterscheidung), die das südlicheMittelfränkische (auchRipuarisch genannt) vom nördlichen Niederfränkischen abgrenzt.

Moers liegt nördlich derUerdinger Mundartlinie, die sich vom Rhein kommend anHüls vorbei überKempen nach Venlo zieht. Diese Uerdinger Linie (ek-ech-Grenze genannt) grenzt dasSüdniederfränkische (das in UerdingenOedingsch und KrefeldKrieewelsch – gesprochen wird) vomNordniederfränkischen ab, das mit örtlichen Unterschieden im Krefelder Ortsteil Hüls (sieheHölsch Plott) und Kempen, sowie nördlich im Großraum Moers, in den Kreisen Kleve und Wesel sowie Duisburg und Mülheim-Ruhr gesprochen wird.

DasGrafschafter Platt zeigt in den einzelnen zur früheren Grafschaft Moers gehörenden Orten eine unterschiedliche Ausprägung, sodass sich zum Beispiel Moerser, Repelner, Friemersheimer oder Vluyner Plattsprecher an der Aussprache unterscheiden können.

Eines der wichtigsten Merkmale des zumNordniederfränkischen zählendenGrafschafter Platt ist die Aussprache des Personalpronomenes „ich“ als „ek“ (oder ähnlich), während es im Süden des Niederrheines als „ech“ gesprochen wird. Das Wörtchen „auch“ wird unterschiedlich ausgesprochen, nämlich als „ook“ im Raume Moers und als „ooch“ im Süden. Auch das Verb „haben“ wird unterschiedlich gesprochen: auf Grafschafter Platt heißt es „ek häbb“. Weiter südlich heißt es „ech han“.

Obwohl die Mundart auf dem Rückzug ist, so wird Platt zu Karneval, auf Mundartabenden und in Vereinen gepflegt. Es gibt eine reichhaltige örtliche Mundart-Literatur. Hervorzuheben die Bücher von

  • Georg Kreischer u. a.:Op Platt vertällt on opgeschrewen. (Ausgabe 2001)
  • Katherine Specht:Maikirschen – Erinnerungen einer Kapellener Bäuerin. (Ausgabe 1991, Rheinland Verlag Köln)
  • Gottfried Krach u. a.:Min Modersprok. (Ausgabe 1977, Steiger Verlag Moers)

Aus letzterem sei die erste Strophe des GedichtesÄnne Grafschafter zitiert:

Ek bön änne Grafschafter von Hatt on Gemüt – änne Grafschafter möt Liew on möt Läwen
ännen echten Grafschafter von Kopp bes tu Füht – on as Grafschafter well ek mech gäven
Ek word hier gebooren op et Buure Land – on Grafschafter sin Moder on Vader
gewigg hät megg en Grafschafter Hand – gedöpp mätt Grafschafter Water …

Politik

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Bürgermeister und Stadtdirektoren

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Siehe auch:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Moers
Stadtplan von Moers,Mercator 1591
Altes Rathaus (vor der Renovierung)

An der Spitze der Stadt Moers standen von 1300 bis 1795 derBürgermeister, dieSchöffen und derRat. Die Bevölkerung konnte durch sogenannte „Gemeinsleute“ auf den Rat Einfluss nehmen. In französischer Zeit war der Bürgermeister zugleich Präsident des Kantons Moers. Ab 1815 wurden Bürgermeister und Stadtverordnete nach der preußischen Ordnung gewählt.

Der wendigeFritz Eckert schaffte es, von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus sein Amt zu bewahren. Danach wurde von denNationalsozialisten der Bürgermeister aus den Reihen derNSDAP eingesetzt. Nach demZweiten Weltkrieg setzte dieMilitärregierung derBritischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichenStadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt von den Bürgern gewählt. Erster direkt gewählter Bürgermeister wurdeRafael Hofmann (CDU).

Bürgermeister seit 1815

Stadtdirektoren 1946–1999

  • 1946–1947: Otto Maiweg
  • 1947–1952: Heinrich Hilger
  • 1953–1965: Wilhelm zum Kolk
  • 1966–1973: Wilhelm Jansen
  • 1973–1985:Heinz Oppers1973–1975 kommissarisch
  • 1985–1994: Karl Friedrich Wittrock
  • 1994–1999: Gerd Tendick

Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020 in Moers

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Die Sitze imStadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis derKommunalwahl 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:[34][35][36]

Ratswahl 13.09.2020 Moers
ParteiStimmen% (2020)% (2014)+/−Sitze (2020)Sitze (2014)+/−
CDU12.43131,3 %34,6 %−3,3 %1719−2
SPD11.59329,2 %37,7 %−8,5 %1620−4
Bündnis 90/ Die Grünen0656316,5 %09,0 %+7,5 %0905+4
AfD0254806,4 %00,0 %+6,4 %0300+3
FDP0186004,7 %05,0 %−0,3 %0203−1
Die Grafschafter0154403,9 %06,8 %−2,9 %0204−2
Die PARTEI0130203,3 %00,0 %+3,3 %0200+2
Die LINKE0112502,8 %06,3 %−3,5 %0203−1
FBM00.73301,9 %00,0 %+1,9 %0100+1
UWG00.00000,0 %00,6 %−0,6 %0000±0
Gültige Stimmen39.699
Ungültige Stimmen00.710
Stimmen Insgesamt40.4095454±0
Wahlberechtigte Insgesamt80.95049,9 %47,8 %+2,1 %
Ratswahl 13.09.2020 Moers
Wahlbeteiligung von 49,9 %
 %
40
30
20
10
0
31,3 %
29,2 %
16,5 %
6,4 %
4,7 %
3,9 %
3,3 %
2,8 %
1,9 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−3,3 %p
−8,5 %p
+7,5 %p
+6,4 %p
−0,3 %p
−2,9 %p
+3,3 %p
−3,5 %p
+1,9 %p
−0,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i Freie Bürgerliste Moers
j Unabhängige Wählergemeinschaft
Sitzverteilung Ratswahl 13.09.2020 Moers
2
16
2
9
17
2
3
3
16 17 
Insgesamt 54 Sitze

Sonstige: (3 Sitze) > „Die Grafschafter“ = 2 Sitze > „FBM“ = 1 Sitz

Der ParameterSitze ist veraltet und überflüssig!
Bürgermeisterwahl 13.09.2020 Moers
ParteiKandidatStimmen% (2020)
CDUChristoph Fleischhauer15.31338,4 %
SPDIbrahim Yetim12.20830,6 %
Bündnis 90/ Die GrünenDiana Finkele04.53411,4 %
Torsten Gerlach04.35010,9 %
Die GrafschafterClaus Peter Küster01.51803,8 %
FDPDino Wilhelm Maas01.23803,1 %
Markus Helmich00.70601,8 %
Gültige Stimmen39.867
Ungültige Stimmen00.553
Stimmen Insgesamt40.420
Wahlberechtigte Insgesamt80.95049,9 %
Bürgermeisterwahl 13.09.2020 Moers
Wahlbeteiligung von 49,9 %
 %
40
30
20
10
0
38,4 %
30,6 %
11,4 %
10,9 %
3,8 %
3,1 %
1,8 %
Sonst.d
Die Grafschaftere
Sonst.g
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Christoph Fleischhauer
b Ibrahim Yetim
c Diana Finkele
d Torsten Gerlach
e Claus Peter Küster
f Dino Wilhelm Maas
g Markus Helmich
Bürgermeisterstichwahl 27.09.2020 Moers
ParteiKandidatStimmen% (2020)
CDUChristoph Fleischhauer17.45757,9 %
SPDIbrahim Yetim12.67942,1 %
Gültige Stimmen30.136
Ungültige Stimmen00.214
Stimmen Insgesamt30.350
Wahlberechtigte Insgesamt80.90637,5 %
Bürgermeisterstichwahl 27.09.2020 Moers
Wahlbeteiligung von 37,5 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
57,9 %
42,1 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Christoph Fleischhauer
b Ibrahim Yetim

Basierend auf den oben genannten Wahlergebnissen kam es zu Beginn der 17. Ratsperiode (2020–2025) zu abweichenden und unerwarteten Fraktionsgründungen. Je ein Ratsmitglied der Freien Demokratischen Partei sowie der Freien Bürgerliste Moers gründeten gemeinsam die Fraktion „Offene Bürgerliste Moers“. Wenig später änderte die Fraktion ihren Namen in „Für Moers“.[37] Da eine Fraktion gemäß Geschäftsordnung des Rates aus mindestens zwei Ratsmitgliedern bestehen muss,[38] kam es folglich nicht zur Gründung einer FDP-Fraktion.

Zum Start der Ratsperiode schlossen die Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, „Die FRAKTION“, „Die Grafschafter“ sowie die „DIE LINKE.LISTE“ eine Kooperationsvereinbarung (insgesamt 31 von 54 Ratsmandaten), um mehrheitlich Entscheidungen zu treffen und einen reibungslosen Politikbetrieb gewährleisten zu können.[39][40]

Im weiteren Verlauf der Ratsperiode verlor die AfD-Fraktion ein Ratsmitglied aufgrund von Austritt. Außerdem wandten sich rund 15 Monate nach der Kommunalwahl drei Mitglieder von der CDU-Fraktion ab und gründeten mit dem Einzelratsmitglied, das für die FDP in den Rat gewählt wurde, die Fraktion „Liberale Union“.[41][42] In dieser Folge ist nunmehr die SPD-Fraktion stärkste Fraktion im Rat.

Im Winter 2022/2023 löste sich die Fraktion „DIE LINKE.LISTE“ auf.[43] Wenig später verließen die Fraktionen „Die Grafschafter“ und „Die Fraktion“ die Kooperation.[44][45] Im Ergebnis löste sich die Kooperation vollständig auf, sodass es nunmehr im Rat der Stadt Moers keine stabilen Mehrheiten mehr gibt.[46]

Der Stadtrat setzt sich nach den oben genannten Veränderungen gegenwärtig wie folgt zusammen:[47]

FraktionSitze
Sozialdemokratische Partei Deutschlands16
Christlich Demokratische Union Deutschlands14
Bündnis 90/Die Grünen09
Liberale Union04
Alternative für Deutschland03
Die Grafschafter02
Die PARTEI02
fraktionslos03

Haushalt

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Die Stadt Moers hat im Jahr 2009 einen Haushalt mit Gesamtaufwendungen in Höhe von 232 Millionen Euro. Bei Erträgen von 222 Millionen Euro entsteht ein Defizit in Höhe von 10,0 Millionen Euro, das durch Verringerung der Ausgleichsrücklage aufgefangen wird. Die Einrichtungen, die den Haushalt netto am stärksten in Anspruch nehmen, sind Schulen (19 Mio. €), Kindergärten und Spielplätze (10) und die Straßenunterhaltung (7). Es folgen Feuerwehr (5), Kinder- und Jugendarbeit (3) sowie Park- und Gartenanlagen (3). Zinsen belasten den Haushalt mit 15 Mio. Euro. In den Bereichen Stadtentwässerung und Friedhöfe erwartet die Stadt positive Beiträge zum Haushalt.[48]

Laut Spiegel beliefen sich die Schulden der Stadt Moers auf 491 Millionen Euro zum 31. Dezember 2010.[49] Dies ist u. a. auf größere Investitionen in den vergangenen Jahren zurückzuführen, so bspw. Neubau von Bildungszentrum und Rathaus i.H.v. 60 Millionen Euro.[50] Zum Jahresende 2012 sind die Schulden bereits auf 590 Millionen Euro gestiegen.[51]

Wappen, Banner, Siegel und Logo

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Der Stadt Moers ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten vonDüsseldorf vom 30. Oktober 1975 das Recht zur Führung einesWappens, einesSiegels und einesBanners verliehen worden, bzw. wurde das Recht hierzu erneuert. Die Stadt führt zudem einLogo. Das "Wappen für alle" wurde von der Stadt Moers geschaffen, damit eine private Verwendung ohne behördliche Genehmigung ermöglicht werden kann. Die Verwendung der amtlichen Wappen ist grundsätzlich nicht mehr gestattet und ausschließlich der Stadt Moers vorbehalten.

  • Wappen (ab 2011)
    Wappen (ab 2011)
  • Wappen (bis 2011)
    Wappen (bis 2011)
  • Wappen für alle
    Wappen für alle
  • Wappen der ehem. Gemeinde Kapellen
    Wappen der ehem. Gemeinde Kapellen
  • Wappen der ehem. Gemeinde Rheinkamp
    Wappen der ehem. Gemeinde Rheinkamp
  • Siegel
    Siegel
  • Banner
    Banner
  • Logo
    Logo

WappenBlasonierung: „Gespalten von Silber (Weiß) und Gold (Gelb), vorne ein roter Zinnenturm mit offenem schwarzen Fallgatter, hinten ein schwarzer Balken.“

Es handelt sich um das alte Wappen der früheren Stadt Moers vor der Gebietsreform. Der Turm steht für die Burg, aus der sich das heutige Schloss entwickelte und die somit die ehemalige Residenzstadt derGrafschaft Moers symbolisiert. Der goldene Schild mit dem schwarzen Balken war das Zeichen der Herren von Moers, die sich ab ca. 1250 bis 1300 Grafen von Moers nannten. Dieses Wappen erscheint schon in den ältesten bekannten Stadt- und Schöffensiegeln von Moers als kleines Schildchen hinter dem Zinnenturm, dem Zeichen für die befestigte Stadt. Seit etwa 1500 wird das Stadtwappen in der heutigen Darstellung geführt. 1893 mussten alle Städte aufgrund eines Erlasses zeitweise eineMauerkrone auf das Wappen setzen, weshalb auch Moers für einige Jahre eine Mauerkrone auf dem Wappen hatte.[52]

Banner: „Das Banner der Stadt Moers hat senkrecht längs gestreift je eine schwarze und eine gelbe Hälfte und zeigt in der Mitte der oberen Hälfte das Stadtwappen.“

Siegel: Das Dienstsiegel der Stadt Moers gleicht in Form und Größe dem der Hauptsatzung beigefügten Siegel. „Umschrift oben: “STADT” – Umschrift unten: “MOERS” – Siegelbild: Gespalten, vorne ein schwarzer Zinnenturm mit offenem schwarzen Fallgatter, hinten ein schwarzer Balken.“[53][52]

Städtepartnerschaften

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Die Stadt Moers unterhält siebenStädtepartnerschaften, die aus sehr unterschiedlichen Gründen zumeist auf Initiative aus der Bürgerschaft entstanden sind.

  • Ausgangspunkt der ersten Partnerschaft mitMaisons-Alfort, FrankreichFrankreichFrankreich, war eine Klassenfahrt desAdolfinum im Jahr 1959 unter der Leitung von Karl Rendenbach. Dieser hatte im Jahr zuvor eine Gruppe junger französischer Christen aus dem Stadtteil Alfort auf einem internationalen Treffen vonPax Christi inKamp-Lintfort kennen gelernt. Der erste Gegenbesuch aus Frankreich erfolgte 1961, worauf wiederum Rendenbach 1962 eine Gruppe des von ihm begründeten Moerser Jugend-Filmclubs nach Frankreich führte. Die Bürgermeister trafen sich erstmals 1964 in Frankreich. Mittlerweile waren Sportvereine in die Begegnungen eingebunden. Am 10. April 1964 wurde schließlich die Urkunde der Partnerschaft in Maisons-Alfort unterzeichnet.
  • Die Anbahnung mit der zweiten französischen Partnerschaft inBapaumeFrankreichFrankreich erfolgte durch die damals noch selbständige Gemeinde Kapellen. Die Initiative ging von Bapaume aus, als 1973 ein Gewerkschaftssekretär, der Gewerbelehrer Guy Pollet, an einer Tagung in Moers teilnahm. Weil man den Austausch noch vor der kommunalen Neuordnung (1975) unter Dach und Fach bekommen wollte, wurden die Beschlüsse in den Gemeinderäten zügig gefasst und die Partnerschaftsurkunden am 25. November 1974 unterzeichnet. Der erste Austausch für 15 Jugendliche erfolgte erst zum Jahreswechsel 1975/76. Den französischen Gegenbesuch bestritt ein Blasorchester mit 168 Teilnehmern.
  • Weil die Stadtverwaltung für die Schüler der Hauptschulen, an denen nur Englisch unterrichtet wurde, eine Austauschmöglichkeit schaffen wollte, strebte man eine Partnerschaft mit einer Stadt in Großbritannien an. Ein ähnliches Interesse bestand inKnowsley, Vereinigtes KönigreichVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich, wo man über die britische Botschaft in Bonn von dem deutschen Interesse erfuhr und den Kontakt aufnahm. Treiber der Partnerschaft war auf deutscher Seite der für Schulangelegenheiten zuständige Beigeordnete Greschus. Die Urkunde für die Partnerschaft trägt das Datum vom 26. April 1980. In die Austausche sind alle Schultypen bis zur Sonderschule einbezogen.
  • Die Partnerschaft mitRamla, IsraelIsrael, hatte ihren ersten Impuls im Besuch des Religionslehrers Heinz Walther von den Kaufmännischen Berufsschulen Moers (Mercator Kolleg) imSOS-Kinderdorf inBethlehem im Jahr 1974. Hierdurch angeregt übernahm die Schule eine Patenschaft und veranstaltet seitdem jährlich zum 1. Advent einen Basar, der die ganze Schulgemeinschaft einband und erhebliche Spenden einbrachte. Hieraus entstand die Idee, Klassenfahrten nach Israel durchzuführen. Bei mehreren wechselseitigen Besuchen wurde der Moerser Bürgermeister Wilhelm Brunswick eingeladen, der 1985 erstmals nach Ramla kam. Ramla, Partnerstadt seit dem 4. Juni 1984, bietet nicht nur Anstoß, sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen, sondern regt zur Beschäftigung mit demNahostkonflikt an. Zumal auf israelischer Seite sowohl jüdische als auch muslimische Bürger am Austausch beteiligt sind.
  • Eher ungeplant entstand der Kontakt zuLa Trinidad, NicaraguaNicaragua, als Folge der Gründung eines Nicaragua-Arbeitskreises-Moers im Jahr 1984 in den Räumen desCVJM, an der 19 Initiativgruppen beteiligt waren, die sich gegen die Bedrohung des Landes durch denContra-Krieg wandten. Man sammelte Spenden und brachte sie nach Nicaragua. 1985/86 erhielt die deutsche Delegation Kontakt zu einer deutschen Ärztin in La Trinidad. Der Kontakt wurde zunächst durch die Initiative aufrechterhalten. Die Stadt Moers reagierte erst auf eine Unterschriftenaktion angeführt durch den Pfarrer Erich Vowe, Altbürgermeister Albin Neuse und den Intendanten des kleinen Moerser StadttheatersHolk Freytag. Schließlich wurde die Partnerschaft am 15. September 1989 besiegelt. Der Austausch findet aufgrund der Entfernung nur mit kleinen Delegationen statt, aber in der Entwicklungszusammenarbeit sind in Moers einige Initiativen entstanden, die zu weiteren persönlichen Bezügen und einem kontinuierlichen Engagement geführt haben.
  • Die Partnerschaft mitSeelow, BrandenburgBrandenburg, ist zwar dem Datum des Partnerschaftsvertrages vom 28. Februar 1990 nach die jüngste, von den persönlichen Beziehungen her die älteste. Bereits 1949 wurde auf Initiative der Evangelischen Kirche eine Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen hergestellt, die auf Gemeindeebene ausgefüllt und nach demMauerbau aktiv auf beiden Seiten ausgefüllt wurde. Hieran beteiligt waren unter anderemJürgen Schmude undNikolaus Schneider. Nach dem Fall der Mauer wurde diese Beziehung auf der Ebene der Städte und verschiedener Vereine weiter ausgebaut.[54]
  • Seit August 2019 besteht eine weitere Partnerschaft mit der GemeindeSant’Anna di Stazzema in Italien. Ihr geht es vor allem darum, mahnend an Gräueltaten deutscher Soldaten während des Zweiten Weltkriegs zu erinnern.[55]

Die Bedeutung der Städtepartnerschaften für Offenheit und Völkerverständigung ist nicht nur in den Kontakten nach Ramla und La Trinidad groß. Die Bereitschaft, alte Wunden zu überwinden, zeigt sich in besonderem Maß bei den beiden französischen Bürgermeistern, die bei Abschluss der Partnerschaften jeweils im Amt waren. Maurice Hévette aus Maisons-Alfort hatte im Krieg einen Arm verloren und der Vater von Henri Guidet, nach dem 1986 das Stadtteilzentrum in Kapellen benannt wurde, war in einem deutschenKonzentrationslager umgekommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Theater, Musik und Museen

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Im ehemaligenMartinstift befindet sich die Moerser Musikschule
Galerie Peschkenhaus (altes Bürgerhaus)
Ärztehaus (ehemaliges Gesundheitsamt und ursprüngliches Sparkassengebäude)
Bergarbeitersiedlung Meerbeck
DieAumühle am Moersbach
Der Vredenhof, ein historischer Bauernhof im klassischen Baustil des Niederrheins
  • DasSchlosstheater Moers, das Theater im Moerser Schloss, zählt zu den kleinsten städtischen Bühnen in Deutschland. Durch moderne Inszenierungen hat es sich überregional einen guten Ruf erworben.
  • Das 1967 gegründete Niederrheinische Kammerorchester Moers bietet Konzerte, unter anderem im Schlosshof („Schlosshofserenade“) sowie im Konzertsaal der Musikschule.
  • Das 1908 gegründeteGrafschafter Museum für Geschichte und Volkskunst befindet sich ebenfalls im Schloss. Neben einer dauerhaften Ausstellung zur Heimatgeschichte verfügt das Museum über eine große Sammlung von Puppenstuben. Darüber hinaus finden regelmäßig Wechselausstellungen statt.
  • Die seit 1968 bestehende Moerser Musikschule unterrichtet rund 1800 Schüler vom Vorschul- bis zum Rentenalter. Im ehemaligenMartinstift veranstalten die Moerser Musikschule und andere Künstler Konzerte.
  • Die von 1972 bis 2002 von der Stadt betriebene Städtische Galerie imPeschkenhaus sollte aus Kostengründen nicht mehr weitergeführt werden. Daraufhin bildete sich eine private Initiative, die eine Bürgeraktiengesellschaft begründete. Durch diese wurde das Gebäude erworben und die Galerie Peschkenhaus wird nun auf privater Basis fortgeführt. Gezeigt wird insbesondere zeitgenössische Kunst aus der Region.
  • TIM, das seit 1979 bestehende Moerser Kinder- und Jugendtheater, beruht auf privater Initiative. Es hat eine feste Spielstätte in derGeschwister-Scholl-Gesamtschule.
  • DieRheinische Bergbauroute als Teil derRoute der Industriekultur führt durch Moers mit den StationenSchachtanlage Pattberg,Halde Pattberg,Schachtanlage Rheinpreußen 4,Schachtanlage Rheinpreußen 5/9,Eurotec Technologiepark,Halde Rheinpreußen undKolonie Meerbeck.
  • DasMoers Festival ist ein internationales Musikfestival, das jährlich in der Festivalhalle Solimare stattfindet und einen Schwerpunkt auf Jazz-Musik hat.

Bauwerke

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Hauptartikel:Liste der Baudenkmäler in Moers
  • DasMoerser Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt. Vor dem Schloss steht das Denkmal für KurfürstinLuise Henriette von Brandenburg, das 1904 geschaffen wurde.
  • Die von der ehemaligenFestung Moers übriggebliebene äußere Wallanlage zieht sich noch um die gesamte Innenstadt und begrenzt denSchlosspark, der der Stadt als zentraler Erholungsraum dient.
  • DieEvangelische Stadtkirche wurde 1448 vonKarmelitern als Klosterkirche errichtet. Der neu angebaute Turm stammt aus dem Jahre 1890.
  • DieKatholische Kirche St. Josef wurde 1871 in neugotischen Stil erbaut. Im Chor befindet sich eine barocke Figurengruppe zu Mariä Heimsuchung. Gegenüber befindet sich die erste katholische Kirche der Stadt aus dem Jahre 1778.
  • Das erst 1952 errichteteAlte Rathaus soll mit seinem Turm an das Mattorn, das letzte, 1907 abgerissene Stadttor erinnern.
  • Das „Neue Rathaus“, am Stadtpark gelegen, wird im Volksmund oft wegen seiner Fassade als Glaspalast bezeichnet und war ursprünglich Sitz der Kreisverwaltung des ehemaligen Kreises Moers. Die Stadt Moers hat ein neues Rathaus mit benachbartem Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) auf Basis eines Public-Private-Partnership-(PPP-)Vertrags in Auftrag gegeben und eine Firma beauftragt den Bau zu finanzieren, zu bauen und anschließend 23 Jahre lang zu betreiben. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf zirka 150 Mio. Euro. (Neueröffnung 23. März 2012). Die Baumaßnahmen umfassten den Neubau des Rathauses, die Sanierung des bestehenden denkmalgeschützten Rathausgebäudes sowie den Neubau eines Kultur- und Bildungszentrums inklusive Bibliothek, Volkshochschule und Stadtarchiv.
  • Das Ende des 15. Jahrhunderts errichtetePeschkenhaus, amNeumarkt gegenüber der Stadtkirche gelegen, erhielt um 1800 seine klassizistische Fassade.
  • Das 1898 im Stil der deutschen Renaissance gebaute Kreisständehaus, das später als Landratsamt genutzt wurde und danach bis Anfang der 2010er Jahre Sitz der Volkshochschule war.
  • Das Amtsgericht wurde in den Jahren 1911–1913 in den ehemaligen Gärten der evangelischen Kirchengemeinde errichtet.
  • DerSchacht IV derZeche Rheinpreußen wurde nach Stilllegung der Anlage 1990 saniert. Heute befindet sich dort ein Bergbaumuseum.
  • DieKolonie Meerbeck, eine um 1910 errichtete Bergarbeitersiedlung für 10.000 Menschen, wurde in den 1980er Jahren saniert und ist inzwischen ein gesuchtes Wohngebiet. Besonders attraktiv ist ein Spaziergang durch die von Japankirschen umsäumten Straßen zur Baumblüte im Mai.
  • Schloss Lauersfort in Holderberg, eine ursprünglich zum Kloster Werden gehörende Wasserburg aus dem 15. Jahrhundert, sowie der Peterhof aus dem 19. Jahrhundert werden noch privat genutzt.
  • Die Evangelische Kirche Kapellen entstand 1561 bei Einführung der Reformation durch Ausbau der ursprünglichen Ludgeri-Kapelle. Der gotische Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert.
  • Die Evangelische Kirche Repelen, die älteste Kirche im Moerser Raum, geht auf das Jahr 700 zurück; die heutige Kirche stammt jedoch in Teilen einer romanischen Basilika aus dem 12. Jahrhundert mit gotischem Chor aus dem 14. Jahrhundert.
  • Das Haus „Rösgen“ aus dem Jahr 1677 dient als Gaststätte.
  • Das auf dem Gut Fild ab 1841 errichteteMartinstift (Sitz der Moerser Musikschule) ist ein Ensemble von drei Gebäuden im klassizistischen Stil.
  • DieAumühle, eine bereits 1600 urkundlich erwähnte Wassermühle am Rande des Freizeitparks
  • Den Vredenhof, ein ehemaliger Bauernhof errichtet im klassischen niederrheinischen Baustil, dient als Ausbildungsstätte für das Bauhandwerk.
  • 163 Meter hoher Fernmeldeturm („Moersi“) vom Typ FMT 13 (höchstes Bauwerk in Moers)

Stadtmarketing

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Im Jahr 2009 hat die Stadtmarketinggesellschaft der Stadt Moers, die MoersMarketing GmbH, die Arbeit aufgenommen. Hauptaufgabe der Gesellschaft sind Veranstaltungsmanagement, Betreiben der Bürger- und Touristeninformation und Vermarktung der touristischen Angebote der Stadt Moers. Die städtische Gesellschaft betreibt das Moerser Stadtportal.

Verkehr

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Bahn

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Bahnhof Moers mit Vorplatz (2012)

DerBahnhof Moers liegt ungefähr 1 km in östlicher Richtung vomStadtzentrum entfernt an derNiederrheinstrecke, auf der dieRegionalbahn „Der Niederrheiner“ (RB 31)XantenMoersDuisburg verkehrt. Zusätzlich fährt seit Februar 2020 an Wochentagen ab Moers derRegional-Express RE 44 „Fossa-Emscher-Express“, der im Stundentakt über Duisburg und Oberhausen nach Bottrop verkehrt. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von derRheinRuhrBahn (TDRR), dieDieseltriebwagen vom TypLINT 41 in Einzel- und Doppeltraktion einsetzt.

Unterhalb des Moerser Bahnhofs beginnen die Strecken der ehemaligenMoerser Kreisbahn, die sich im Besitz derNIAG befinden. Auf der Strecke zum RheinhafenOrsoy, die weiter bisRheinberg führt, verkehren täglich mehrere Güterzüge vor allem mitKohle undErz. Von Mai bis Oktober werden auf dieser Strecke Sonderfahrten mitSchienenbussen angeboten.Auf der Strecke zwischen Moers undNeukirchen-Vluyn, die ursprünglich bisHoerstgen-Sevelen reichte, wurden nach der im Jahre 2001 erfolgten Schließung desBergwerks Niederberg in Neukirchen-Vluyn 2007 und 2008 sporadisch Personenfahrten bis nachVluyn durchgeführt. Der Abschnitt Moers–Vluyn wurde im April 2008 für den Güterverkehr offiziell reaktiviert.

Bus

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DerStraßenpersonennahverkehr wird hauptsächlich von derNIAG durchgeführt und umfasst den Raum Moers mit den NachbarstädtenRheinberg,Kamp-Lintfort,Neukirchen-Vluyn sowie die westlich des Rheins gelegenen Stadtteile von Duisburg (Baerl,Homberg undRheinhausen). DerStädteschnellbus SB 30 verbindet die StädteGeldern, Kamp-Lintfort, Moers undDuisburg miteinander. Die seit Dezember 2010 eingerichtete Schnellbuslinie SB 80 verkehrt von Moers, Königlicher Hof bisKrefeld-Uerdingen, Am Röttgen überUerdingen, Bahnhof. Sie ersetzt die bisherige Linie 831 derRheinbahn, die nur noch vonMeerbusch bis Krefeld-Uerdingen verkehrt. Durch die Linie 052 derSWK wird Moers an Krefeld angebunden. Eine Verbindung in dieNiederlande besteht mit der NIAG-Linie 929, die montags bis freitags dreimal täglich, samstags zweimal über ihren Endpunkt in Neukirchen-Vluyn bis nachVenlo verlängert wird.

Für den gesamtenÖffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif desVerkehrsverbundes Rhein-Ruhr und tarifraumüberschreitend derNRW-Tarif.

Bis 1968 bediente derOberleitungsbus Moers die Stadt und ihr Umland, dieser ersetzte das bis Mitte der 1950er Jahre bestehende Straßenbahnnetz der Region. Als einzigeStraßenbahnlinie überlebte bis 1963 die von Krefeld kommendeLinie 12.

Straßen

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Moers ist durch dieBundesautobahnen40 (E 34),42 und57 (E 31) an das Fernstraßennetz angebunden. Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen FerienstraßeOranier-Route. Früher verlief auch die Bundesstraße 57 durch Moers.

Fahrrad

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DasRadwegenetz der Stadt umfasst etwa 140 Kilometer. Moers möchte eine „fahrradfreundliche Stadt“ in Nordrhein-Westfalen werden und stellte deshalb 2008 – wie von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) gefordert – einen Fahrradbeauftragten ein. Die Moerser Innenstadt ist für Fahrradfahrer teilweise schlecht erschlossen, sodass es an einigen Engpässen zu Gefährdungen für Radfahrer kommt. Die umliegenden Stadtteile sind hingegen zumeist gut mit Radwegen an das Zentrum angebunden. Es gibt in Moers eine Reihe landschaftlich attraktiver Radwege, so denGrafschafter Rad- und Wanderweg auf der Trasse der ehemaligenKreisbahn Moers-Krefeld sowie den Wanderweg entlang des Moersbachs, der von Schwafheim bis Repelen reicht. Auf Moerser Stadtgebiet befinden sich Streckenabschnitte derNiederRheinroute und desNiederrheinweges.

Wirtschaft

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Bis Ende des 18. Jahrhunderts waren noch viele Bewohner von Moers in der Landwirtschaft als Viehzüchter tätig oder bauten Gemüse und Getreide in den Feldern vor der Stadt an. Neben diversem Verwaltungspersonal war ein weiterer Anteil der Bewohner in der Stadt Moers als Handwerker tätig. Diese produzierten fast nur für den lokalen Bedarf. Die Handwerker waren in Zünften organisiert. Der älteste in Moers nachweisbare „Amts- oder Gildebrief“ stammt von 1453 und betrifft die Schuhmacher.[56] Nachweisbare Zünfte um 1750 waren: Bäcker, Schreiner, Zimmerleute zusammen mit Drechsler und Glaser, Garn- und Leineweber und Schmiede. Neben den organisierten Handwerkern, gab es Meister die ihr Gewerbe zunftfrei betrieben. Hierzu gehörten Bierbrauer, Korn- und Branntweinbrenner und Goldschmiede.[57]

Der Vertrieb der Produkte erfolgte überwiegend auf den von der Obrigkeit genehmigten Stadtmärkten in Moers. Diese Wochenmärkte durften an einem Tag in der Woche durchgeführt werden. Neben diesen Markttagen gab es noch einige wenige Tage im Jahr, an denen Jahrmärkte genehmigt waren.[58] Mit einem zusätzlichen Handel von Textilien über die nähere Stadtgrenze hinaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen, als die Franzosen die bisher den Handel hemmenden Privilegien aufhoben. Besonders die Baumwollwebereien konnten ihre Produktion deutlich steigern. Hierbei war die von Friedrich Wintgens 1803 gegründete Baumwollspinnerei besonders erfolgreich. Bereits 1807 beschäftigte die Firma 100 Arbeiter an 20 Spinnmaschinen, acht Kratzmaschinen und zwei Zwirnmühlen.[59]

Nach Abzug der Franzosen 1814 stagnierte die Wirtschaft wie im gesamten Rheinland auch in Moers. Durch Hungersnot von 1818/1819 verschlechterte sich die Verhältnisse noch zusätzlich. Nach 1830 begann langsam eine Besserung des wirtschaftlichen Umfeldes, da durch Zollvereinfachungen und der freien Schifffahrt auf dem Rhein sich die Bedingungen für den Handel in Preußen und damit in der Rheinprovinz deutlich verbesserten. Allerdings kam es ab Mitte der 1840er Jahre sowohl durch die Hungersnot von 1846/1847 wie durch politische Unruhen – der 1848/1849er Aufstand – zu einem erneuten Einbruch bei der Nachfrage von Waren.[60]

Ab Mitte der 1850er Jahre begann wieder eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, die zu einem erneuten Wachstum führte. Beispielsweise stieg die Anzahl der Arbeiter beiWintgens 1855 auf 215. Dieser Anstieg dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis zumErsten Weltkrieg. Schwerpunkt war anfangs unverändert die Textilindustrie, die erst zu Ende des 19. Jahrhunderts ihre Spitzenposition verlor. Sie wurde ab den 1890er Jahren vom Maschinenbau und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Bauindustrie und vor allem vom Bergbau abgelöst.[61]

Sowohl Maschinenbau wie Bauindustrie wurden für den Neubau von Steinkohlezechen und deren Betrieb im Bereich des linken Niederrheines benötigt. Zwar wurden die erste Kohlengruben ab 1876 in Homberg und damit außerhalb von Moers in Betrieb genommen, jedoch folgten bereits ab 1900 weitere Schächte derZeche Rheinpreußen in Hochstraß und Utfort und damit im Bereich der Stadt.[62] Durch den Bergbau und dessen Bedarf an Beschäftigten kam es zu einer starken Zuwanderung der Bevölkerung in den Großraum von Moers. Der Höhepunkt der Kohleförderung war bis zu den 1960er Jahren erreicht und verringerte sich durch die beginnende „Kohlekrise“ danach immer stärker.

Turm der ehemaligen Kauenhalle, im „Eurotec-Center“

Nach der letzten Zechenschließung im Jahre 2001 waren viele Moerser Bürger noch bis zum Dezember 2012, dem Ende des Kohlebergbaues am linken Niederrhein, in denBergwerken in Kamp-Lintfort und Walsum beschäftigt. Dennoch stieg dieArbeitslosenquote deutlich an. Sie lag im Dezember 2008 bei 6,4 % (2007: 7,7 %) und damit unter dem Landesdurchschnitt von 8,1 % (8,6 %). Die Stadt Moers versuchte mit der Errichtung eines zusätzlichen Gewerbeparks nach der Jahrtausendwende, demEurotec Technologiepark, auf dem Gelände des ehemaligenBergwerks Rheinpreussen 5/9 gegenzusteuern. Nach dem Rückzug des Bergbaus ist die gewerbliche Wirtschaft in Moers mittelständisch strukturiert mit Unternehmen verschiedener Branchen mit jeweils weniger als 500 Beschäftigten. Schwerpunkt sind Dienstleistungen und Handel. Zu nennen sind insbesondere:

  • Zentrale der Edeka Rhein-Ruhr
  • Ineos (vorher Sasol) Solvents Germany GmbH (petrochemisches Werk in Meerbeck)
  • Dr. Oetker Werk:Onken (Molkereiprodukte)
  • Modehaus Braun als größtes Einzelhandelsunternehmen in der Moerser Innenstadt mit über 400 Beschäftigten
  • Schleupen AG (EDV)
  • Wellpappen Peters
  • ETW Energietechnik GmbH (Blockheizkraftwerke und Energiesysteme)
  • Bauunternehmung Maas
  • WAB Niederrhein GmbH (Sicherheitsdienstleister mit angegliedertem DATA-Depot Moers)
  • Autohaus Minrath mit zahlreichen Niederlassungen und dem Porsche-Zentrum Niederrhein
  • Niederrhein-Gold Tersteegen KG (COPEO-Säfte)
  • HDM GmbH (Holz Dammers Moers)
  • Vossloh Locomotives GmbH
  • ContiTech Transportbandsysteme GmbH, Werk Moers

Hinzu kommen Unternehmen der öffentlichen Hand mit regionaler Bedeutung:

Medien

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Fernmeldeturm in Moers

Printmedien

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Über Moers berichten unter anderem dieNeue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ), dieRheinische Post und dieWestdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). WAZ und NRZ geben einen gemeinsamen Lokalteil heraus. Daneben existieren lokaleAnzeigenblätter wie dasWochen-Magazin am Mittwoch und Extra-Tippam Sonntag. DerMoerser Monat erscheint monatlich und wird privatwirtschaftlich finanziert.

Tele- und Mediendienste

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DerMoerser Fernmeldeturm wurde 1989 von derDeutschen Bundespost an der Forststraße erbaut.Unter anderem wird von hier ausRadio K.W. auf der Frequenz 91,7 MHz ausgestrahlt.

In Moers existiert bei der Volkshochschule eine von sechs Radiowerkstätten des LokalradiosRadio K.W. In diesen Studios wird der größte Teil der Sendungen des Bürgerfunks produziert.

Bildung

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Die Stadt hat ein breites Spektrum an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen.

Renovierter Altbau des Gymnasiums Adolfinum an der Wilhelm-Schroeder-Straße
  • Hauptschulen: Justus-von-Liebig-Schule und Städt. Gemeinschaftshauptschule, Schulzentrum am Jungbornpark
  • Förderschulen: Albert-Schweitzer-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (Primarstufe und Sekundarstufe) und Sprache (Primarstufe), Hans-Lenhard-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Soziale und Emotionale Entwicklung (Primarstufe und Sekundarstufe), Hilda-Heinemann-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
  • Gesamtschulen: Anne-Frank-Gesamtschule Rheinkamp,Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Hermann-Runge-Gesamtschule
  • Berufskollegs: Berufskolleg für Technik, Hermann-Gmeiner-Berufskolleg, Mercator Berufskolleg sowie die Schulabteilung Moers des Berufskollegs West der TÜV NORD College GmbH als privater Träger
  • Sonstige
    • Bibliothek Moers mit 2 Zweigstellen in Repelen und Kapellen
    • Volkshochschule
    • Moerser Musikschule im Martinstift

Hilfsdienste

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Einsatz der Moerser Feuerwehr aufgrund eines Verkehrsunfalls auf derA 40 beiMoers-Ost

Am 1. Juli 1850 wurde laut Urkunde des heutigen Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen dieFreiwillige Feuerwehr Moers gegründet. 1978 wurde dieFeuerwehr Moers zu einer Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften ausgebaut, die ihre Hauptfeuerwache zunächst am Südring hatte. 1983 wurde der Bau einer neuen zentralen Feuer- und Rettungswache Am Jostenhof in Auftrag gegeben, die 1985 ihrer Bestimmung übergeben wurde.Neben den rund 100 hauptamtlichen Mitarbeitern, die im Tages- und Schichtdienst den Brandschutz und Rettungsdienst sicherstellen, gibt es rund 270 ehrenamtliche Mitglieder, die die hauptamtlichen Kräfte bei den rund 900 Einsätzen pro Jahr unterstützen.

Neben den hauptamtlichen Kräften an der Feuer- und Rettungswache gibt es in Moers noch sieben Löschzüge mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren, die auf sechs Standorte verteilt sind, sowie dieJugendfeuerwehr. Über 50 Fahrzeuge zählt der Fuhrpark der Feuerwehr Moers, die auf die verschiedenen Standorte im Stadtgebiet verteilt sind. Der Großteil der Fahrzeuge steht an der Feuer- und Rettungswache in Hülsdonk.

Der Rettungsdienst der Stadt Moers wird zum einen durch den eigenen Rettungsdienst sichergestellt, der mit drei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug im 24-Stundendienst, sowie einem Krankentransportwagen im 12-Stundendienst durchgeführt wird. Der Notarzt wird im wöchentlichen Wechsel vom Krankenhaus Bethanien und vom Krankenhaus St. Josef gestellt.Der Einsatzbereich des Rettungsdienstes erstreckt sich über die Stadtgrenzen hinaus bis nach Neukirchen-Vluyn, Rheurdt und Duisburg-Baerl. Die HilfsorganisationenDeutsches Rotes Kreuz,Malteser Hilfsdienst undJohanniter-Unfall-Hilfe übernehmen Rettungseinsätze und Krankentransporte im Stadtgebiet. Daneben haben weitere Hilfsorganisationen wie dieDeutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und dasTechnische Hilfswerk Einsatzgruppen in Moers.

Die Funkamateure der Moerser Amateurfunkverbände beteiligen sich im Rahmen des internationalenAmateurfunkdienstes mitNotfunkübungen (sogenanntenFielddays) auf derHalde Pattberg. Hier üben und experimentieren die Funkamateure unter Notfunkbedingungen mit Funktechnik, um beim Ausfall von Kommunikationstechnik Bevölkerung und Behörden unterstützen zu können. Zweimal im Jahr werden Young Helpers on the Air – YHOTA Amateurfunk Fielddays für Jugendfeuerwehr und THW-Jugend auf der Halde Pattberg angeboten. (Projekt Notfunk Kreis Wesel)

Öffentliche Einrichtungen

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DieJustizvollzugsanstalt Moers-Kapellen ist eine Einrichtung des offenen Vollzuges im Stadtteil Kapellen. Das ehemalige Gerichtsgefängnis und spätere Hafthaus Moers in der Moerser Innenstadt ist seit 2005 geschlossen.Bibliothek, Stadtarchiv, Volkshochschule und Kulturbüro der Stadt Moers sind seit 2010 im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum untergebracht.

Sport

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Ein überregional bekannter Sportverein ist derMoerser SC. Die Mannschaft spielte in der1. Volleyball-Bundesliga der Männer. Der MSC ist zweimaliger Deutscher Pokalsieger (1991, 1993), gewann 1992 die deutsche Meisterschaft und wurde 1990 der erste deutsche Europapokalsieger (CEV-Cup).

Die Tennisdamenmannschaft desTC Moers 08 gewann 2004 die deutsche Meisterschaft. Die Mitglieder der Leichtathletik- und Hockeyabteilung desMoerser TV von 1850 feiern regelmäßig überregionale Erfolge.

DerFechtclub Moers 1950 ist für seine sehr erfolgreiche Jugendarbeit im Damen- und Herrenflorettfechten weit über die Grenzen der Stadt Moers bekannt. Insbesondere der Vereins- und Bundestrainer (Jugendbereich Herrenflorett) Herbert Wagner leistete erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Aus der Talentförderung des Fechtclubs Moers kamen beispielsweise die national und international sehr erfolgreichen Florettfechterinnen Martha und Monika Golebiewski. David Hausmann, 1999 Junioren-Weltmeister im Herrenflorett, hat beispielsweise an den Olympischen Spielen in Sydney 2000 teilgenommen.Benjamin Kleibrink, Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2008, war von 1999 bis 2003 für den Moerser Fechtclub aktiv.

DerTV Asberg 1897 bietet im Jugendsport in den Abteilungen Fußball, Handball, Kung-Fu und Faustball ein breites Angebot.

Mit rund 1400 Mitgliedern bieten dieFreien Schwimmer Rheinkamp 1927 Leistungs- und Breitensport.

DerTV Kapellen 1919 e. V. bietet, mit rund 1.100 Mitgliedern, ein großes Spektrum zur sportlichen Betätigung.

Ein weiterer Traditionsverein ist derVfL 08 Repelen mit den Abteilungen Leichtathletik, Badminton, Breitensport, Fußball, Reha- und Behindertensport, Shaolin-Kempo, Turnen. In der Shaolin Kempo Kinderabteilung wurde Iris Orwat (geb. Scholten) ausgebildet, die 2002 bei der Europameisterschaft der Europäischen Wushu Federation (EWUF) in Portugal Europameisterin im Daoshu (Breitschwert) und dadurch als Sportlerin des Jahres der Stadt Moers geehrt wurde.

Der momentan erfolgreichste Fußballverein der Stadt ist derSV Scherpenberg, der zurzeit in der Landesliga Niederrhein Gruppe 2 spielt. Der frühere OberligistMSV Moers spielt aktuell nur noch in der Kreisliga A. Der frühere Landesligist GSV Moers nur noch in der Bezirksliga.

Größter Schützenverein ist derSchützenverein Moers Vinn 1903. 1989 schaffte er unter anderem den Eintrag insGuinness-Buch der Rekorde (24 Std. Marathonschießen mit der Luftpistole) und im Luftpistolenbereich wurden sie mehrfacher Deutscher Meister. Der Verein engagiert sich nicht nur für den Schießsport, sondern leistet erfolgreich Stadtteilbezogenes wie den alljährlichen Martinszug in Moers Vinn (Größter Martinszug in Moers). Als Höhepunkt bekam der SV Moers Vinn 2003 dieSportplakette des Bundespräsidenten als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports.

DieEishockeymannschaften desGSC Moers tragen ihre Heimspiele in der Eissporthalle beim Schwimmbad Solimare aus.

Erstklassigen Sport bietet derRock ’n’ Roll Club 22/11 Moers, der 2005 die deutschen Vizemeister stellte.

Eingetragene Vereine

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Im September 2015 schlossen sich acht Vereine zu dem Verein „Neue Geschichte im Alten Landratsamt“ zusammen.

  • Arbeitskreis Internationale Jugendarbeit mit Israel im Kreis Moers e. V.
  • Erinnern für die Zukunft e. V.
  • Förderverein Volkshochschule Moers – Kamp-Lintfort e. V.
  • Freundeskreis Hanns Dieter Hüsch e. V.
  • Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Moers e. V.
  • GEW-Kreisverband Wesel
  • Kirchenkreis Moers
  • Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Ortsverband Moers

Hinzugekommen ist der

  • Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers e. V.

Vorsitzender ist Christoph Fleischhauer, Bürgermeister der Stadt Moers, Geschäftsführerin Diana Finkele, Leiterin des Grafschafter Museums.

Weitere Vereine:

  • Students for Amani e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • DerNelkensamstagszug, närrischer Karnevalsumzug seit 1959, zieht jährlich von Homberg über die Homberger Straße in die Moerser Innenstadt und ist eine beliebte Ergänzung der vielerorts stattfindenden Karnevalssitzungen.
Moers Festival 2004
  • DasMoerser Jazz Festival, kurzMoers Festival, mit mehreren tausend Besuchern findet seit 1972 jedes Jahr über Pfingsten im Freizeitpark statt und hat sich mit oftmals experimenteller Musik einen bedeutenden Rang innerhalb der weltweiten Jazz-Szene erworben. Seit 2014 findet die Veranstaltung in der Festivalhalle der Stadt Moers statt, da die Stadt die Kosten für die Reinigung des Parks nach dem Festival nicht mehr übernehmen wollte.
  • Seit 1994 gibt es dieInternationale Blechbläser-Tage Moers, bei denen international renommierte Künstler dieser Sparte auftreten, es einen hochwertigen Wettbewerb für Quintette gibt und von den Künstlern Meisterkurse abgehalten werden.
  • DieMoerser Kirmes findet am ersten Septemberwochenende auf dem Friedrich-Ebert-Platz, dem Neumarkt und in der Innenstadt statt. Sie fand zum ersten Mal 1849 statt; mittlerweile ist sie eine Großveranstaltung mit mehr als einer halben Million Besucher.
  • DasParkfest findet seit 1957 alle zwei Jahre in dem zu diesem Anlass mit Lampions malerisch illuminiertenSchlosspark statt. Auf der 2005 erstmals unter privater Leitung durchgeführten Veranstaltung spielen auf sieben Bühnen viele höchst unterschiedliche Gruppen, der Abschluss besteht traditionell in einem großen Feuerwerk.
  • DasDrachenfest ist ein beliebter Spaß im Herbst, das zunächst an derHalde Pattberg und seit 2009 auf derHalde Rheinpreußen stattfindet.
  • DerWeihnachtsmarkt auf dem Kastellplatz lockt seit 1976 viele Besucher aus Moers und der weiteren Region an.
  • DerMoerser Schlossparklauf (seit 1977) über zehn Kilometer ist mit etwa 1500 Teilnehmern die größte Laufveranstaltung der Stadt. Ausrichter ist der Moerser TV.
  • DasInternationale Comedy Arts Festival wird seit Anfang der neunziger Jahre durch das Jugendkulturzentrum „Die Volksschule“ organisiert und findet jährlich im August auf dem Kastellplatz sowie in der Innenstadt statt. Es gehört zu den führenden Genre-Festivals in Europa und ist mit seiner Begründung als Folk & Fool-Festival 1976 zugleich das älteste seiner Art in Deutschland.
  • Seit 1993 gibt es diePenguin Days, eine Theaterreihe für Kinder und Jugendliche, die als Antwort auf Ausländerfeindlichkeit für Toleranz und friedliches Zusammenleben werben. Es sind mehrere Inszenierungen zu sehen, unter anderem vom Ensemble des Schlosstheaters, des TiM, sowie auswärtiger Bühnen.
  • Seit 1997 bilden Christian Behrens und Thomas Hunsmann mit ihrem KleinkunsttheaterKleine Welten einen festen Bestandteil des Moerser Kulturlebens. Witzige Wortspiele und feine Poesie, gepaart mit kunstvoller Musik ergeben ein abwechslungsreiches Programm.
  • DasEnni Ballonfestival im Stadtpark wird seit 2001 durchgeführt. Als Teilnehmer findet man dort nationale und internationale Ballonteams. Höhepunkt ist das abendliche BallonglühenNacht der Ballone.
  • 2005–2015 gab es zehnmal dasFreefall Festival mit Rockmusik aus der Region, (zuletzt) 3 Tage „Umsonst und Draußen“ im Stadtpark für Zuhörer von 14 bis 45 Jahren. Das Festival wurde ehrenamtlich organisiert von einem großen Team ehrenamtlicher Helfer. Der Veranstalter war die Freefall Kulturförderung e. V. in Kooperation mit diversen Institutionen, wie dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers. Das Freefall-Festival wurde ausgezeichnet mit dem Ehrenpreis des Ehrenamtsfonds 2008 durch Landrat Ansgar Müller und dem Niederrheinischen und Deutschen Bürgerpreis im Jahre 2012.[64][65]
  • Seit 2008 findet einmal jährlich dasRock-it Festival statt. Das Festival wird ebenfalls durch ein ehrenamtliches Team organisiert und durchgeführt. Seit 2013 findet das Festival im Kulturzentrum „Bollwerk 107“ statt. Gründer des Festivals sind Hans Lietz und Christopher Schmidt, zwei ehemalige Schüler des Grafschafter Gymnasiums, dem ehemaligen Austragungsort des Festivals.
  • Seit 2009 finden immer am zweiten Samstag im August im Ortsteil Moers-Kapellen dasSummer Soul am See statt. Bei freiem Eintritt gibt es nationalen und internationalen Soul.
  • Seit 2008 gibt es das SpontanFilmFestival, das von Andreas Dzialocha gegründet wurde und seit mehreren Jahren vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers veranstaltet wird. Jugendliche und junge Erwachsene drehen in 24 Stunden zu einem vorgegebenen Thema Kurzfilme. Diese werden anschließend der Öffentlichkeit präsentiert.

Kurioses

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Die Hersteller der US-amerikanischen Rasiercreme Burma-Shave waren bekannt für Werbetafeln am Straßenrand. 1955 wurde auf diesen Tafeln eine Reise zum Mars für die Einsendung 900 leerer Burma-Shave-Gläser ausgelobt. Entgegen den Erwartungen der Firma gelang dies einem Einzelhändler. Da eine Marsreise offensichtlich nicht möglich war, finanzierte man ihm mit seiner Frau eine Reise nach Moers (im Englischen ähnlich ausgesprochen wie „mars“). Die beiden wurden von den „freundlichen Moerser Bürgern (‚Moersians‘)“ mit einer Feier empfangen,[66] die Eheleute "genossen ihren Deutschland-Urlaub".[67]

Persönlichkeiten

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Hauptartikel:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Moers

Zu bekannten gebürtigen und mit der Stadt Moers verbundene Persönlichkeiten gehören Personen aus Religion, wie beispielsweiseEmil Wilhelm Krummacher, Pfarrer und Teil der niederrheinischen Erweckungsbewegung, Personen der Wirtschaft, wieFriedrich von Diergardt, Industrieller und Seidenfabrikant, aber auch Personen aus Kunst und Kultur, sowie Militär, Sport, Wissenschaft und Politik.

Eine vollständige Liste, inklusive Bürgermeister und Ehrenbürger, findet sich im Hauptartikel.

Literatur

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  • Hermann Altgelt:Geschichte der Herren und Grafen von Moers. Bötticher, Düsseldorf 1845.
  • Hermann Boschheidgen:Die oranische und vororanische Befestigung von Moers nebst ihren Beziehungen zum heutigen Stadtbilde. Steiger, Moers 1917, 1979, 1980 (Nachdruck),ISBN 3-921564-17-4.
  • Karl Hirschberg:Historische Reise durch die Grafschaft Moers von der Römerzeit bis zur Jahrhundertwende. Bearbeitete und ergänzte Neuausgabe, unter Mitarbeit von Helene Middelhoff. Steiger, Moers 1975,DNB760004323 (Erstausgabe von Carl Wilhelm Otto Albert Hirschberg (1847–1914), Moerser Pädagoge undOberlehrer, als:Geschichte der Grafschaft Moers, 1904,DNB574010971).
  • Otto Ottsen:Die Geschichte der Stadt Moers. Steiger, Moers 1950, 1977 (Nachdruck).
  • Bernhardt Schmidt, Fritz Burger:Tatort Moers. Widerstand und Nationalsozialismus im südlichen Altkreis Moers. Aragon, Moers 1994,ISBN 3-89535-701-4.
  • Bernhardt Schmidt (Hrsg.):Moers unterm Hakenkreuz. Zeitzeugenberichte, Erinnerungsarbeit und Beiträge zur NS-Zeit im Altkreis Moers. Klartext, Essen 2008,ISBN 978-3-8375-0004-2.
  • Bernhardt Schmidt:Weltoffenes Moers. Die Städtepartnerschaften der Stadt Moers. Klartext, Essen 2010,ISBN 978-3-8375-0397-5.
  • Silke Schweitzer (Hrsg.):Auf den Spuren Moerser Frauen. Selbstverlag, Moers 1997.
  • Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2000,ISBN 3-412-04600-0.
    • Band 1:Von der Frühzeit bis zum Ende der oranischen Zeit (bis 1702).
    • Band 2:Von der preußischen Zeit bis zur Gegenwart (ab 1702).
  • Brigitta Wirsbitzki,Michael Brocke:Geschichte der Moerser Juden nach 1933. Herausgegeben von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers, mit einem Beitrag von Michael Brocke zum Jüdischen Friedhof. Brendow Verlag, Moers 1991, 1992 (2. Auflage),ISBN 3-87067-440-7.
  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband ausDeutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1956.
  • Herbert Bruckauf:Alles braucht seine Zeit. Zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde Rheinkamp. Brendow & Sohn, Duisburg 1960.

Hochschulschriften

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  • Brigitta Wirsbitzki:Juden in Moers: eine Minderheit in einer niederrheinischen Kleinstadt bis zum Ende derWeimarer Republik (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Geschichte, Band 5). Köster, Berlin 1997,ISBN 978-3-89574-264-4 (Dissertation Universität Dortmund 1996, 241 Seiten mit graphischen Darstellungen).

Weblinks

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Commons: Moers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Moers – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Moers – Reiseführer
 Wikinews: Moers – in den Nachrichten

Anmerkungen

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  1. Der in der Karte mitMeerfeld angegebene Bereich gehört überwiegend zum WohnplatzRheinkamp-Mitte. Meerfeld ist keine amtlicheBezeichnung für einen Wohnbereich, wird aber von in diesem Gebiet liegenden kommunalen Einrichtungen und Sportvereine als historische lokale Bezeichnung verwendet.
  2. Die nachfolgenden Stadtteile mit den angeführten 22 Wohnplätzen werden im offiziellen Stadtportal-FD 7.1 Vermessungswesen, Ausgabe vom 29. September 2011 für Moers (Internetfassung), so angegeben.
  3. Der angegebene Name „Claudius“ statt „Julius“ ist unter Historikern zumindest strittig. Hierzu: Georg Heinrich Kaufmann: Civilis, Julius. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 268 f.
  4. Unter Historikern ist strittig ob Abt Wilhelm und Dietrich I. bereits „Grafen“ und nicht nur „Edelmänner“ waren. Dietrich I. wird in Urkunden sowohl als Graf wie auch alsEdelmann angeführt. Man vermutet, dass 1266 nach der Hinrichtung desGrafen von Isenberg, der EdelmannDietrich von Moers, der vermutlich die Tochter Elisabeth des Isenberger geheiratet hatte, dieSicherheit für das Gebiet Moers als Nachfolger übernahm. DerIsenberger war für die militärischeSicherheit der Abtei Werden zuständig und damit für deren Besitzungen im Gebiet von Moers. Der Edelmann von Moers hätte damit die Funktion und den Grafentitel für das „Gebiet Moers“ übernommen.
  5. Dass Repelen mit „Reple“ (oder „Replo(e)“ geschrieben) identisch sei, ist umstritten. Einige Historiker sind der Meinung, dass „Reppel“ in Nordbrabant gemeint sei.

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025.  (Hilfe dazu)
  2. Im Jahr 2009 registrierte Lokalbeben an der Erdbebenstation Bensberg. Universität Köln – Erdbebenstation Bensberg, abgerufen am 28. Dezember 2023. 
  3. Zeitungsbericht über das Erdbeben vom 24. Juli 2009
  4. Zeitungsbericht über das Erdbeben vom 24. Juli 2009
  5. Carl Hirschberg:Geschichte der Grafschaft Moers. 1904, S. [19] 13 (Onlinefassung).
  6. Harry Seelhoff: Spektakuläre Funde in Moers. In: NRZ.de. 28. März 2011, abgerufen am 24. Februar 2024. 
  7. abMargret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 71/3.
  8. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Böhlau Verlag, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 128.
  9. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart Band 1. Böhlau Verlag, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 130, 384.
  10. Hermann Altgelt:Geschichte der Grafen und Herren von Moers. Bötticher, Düsseldorf 1845,S. 5 (Digitalisat Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, 2011).
  11. Hermann Altgelt:Geschichte der Grafen und Herren von Moers. 1845, S. [20] 6.
  12. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Böhlau Verlag, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 73.
  13. Christoph Jacob Kremer:Akademische Beiträge zur gülch-bergischen Geschichte, in der Urkunde vom 7. Lenzmonat (März) 1288. 1781, S. [405] 186.
  14. Theodor Joseph Lacomblet:Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Cöln, Urkunde 1055, Band 2:1201–1300. 1840, S. [658] 620 (Online-Ausgabe 2009).
  15. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Böhlau Verlag, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 121–125.
  16. abMargret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 271.
  17. Carl Hirschberg:Geschichte der Grafschaft Moers. 2. Auflage. 1904, S. [40]34, [119]113 (Digitalisierte Ausgabe der ULB Düsseldorf).
  18. Klaus Goebel:Adolf Diesterweg und das Lehrerseminar in Moers (PDF; 5,1 MB). In: ders.:Wer die Schule hat, der hat die Zukunft. Gesammelte Aufsätze zur rheinisch-westfälischen Schulgeschichte. Brockmeyer, Bochum 1995, S. 92–100.
  19. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Böhlau Verlag, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 221.
  20. Geschichte der jüdischen Gemeinde in Moers, mit Quellenangaben
  21. Stadt Moers Stadtportrait Bevölkerung Stand 31. Dezember 2023, abgerufen am 17. April 2022.
  22. Moers Kurznachrichten aus der Statistik 2019 Seite 3 Abgerufen am 28. Februar 2019
  23. Stadt Moers Stadtportrait, abgerufen am 13. April 2020
  24. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 125.
  25. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 130–138.
  26. NDB, unter:Hermann von Neuenahr, 1999, Band 19, S. 108.
  27. NDB, unter:Adolf von Neuenahr, 1999, Band 19, S. 110.
  28. Heiner Faulenbach:Vortrag zur Moerser Kirchengeschichte (PDF; 62 kB)
  29. Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers
  30. Partnerschaftsverein Ramla-Moers
  31. lorber-paul.de:Beschreibung der Diyanet Moschee Moers-Meerbeck (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchivarchive.today)
  32. Moscheen in Moers
  33. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 296 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  34. Wahlergebnispräsentation Stadt Moers Ratswahl. Abgerufen am 4. April 2023. 
  35. Wahlergebnispräsentation Stadt Moers Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 4. April 2023. 
  36. Wahlergebnispräsentation Stadt Moers Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 4. April 2023. 
  37. Dino Maas verlässt FDP und gründet Wählergruppe „Für Moers“. In: RP Online. 24. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2023. 
  38. Geschäftsordnung des Rates. (PDF) In: Spiegel. 29. September 2021, abgerufen am 20. März 2023. 
  39. Diese politischen Ziele hat das neue Bündnis für Moers. In: WAZ. 17. April 2021, abgerufen am 20. März 2023. 
  40. Kooperationsvereinbarung Perspektive 2025. In: SPD Moers. 19. April 2021, abgerufen am 20. März 2023. 
  41. Liberale Union: Neue Fraktion im Moerser Rat. In: RP Online. 29. März 2022, abgerufen am 20. März 2023. 
  42. Liberale Union will sich im Stadtrat für Sicherheit und Wirtschaft einsetzen. In: Liberale Union. 15. Januar 2023, abgerufen am 20. März 2023. 
  43. Linke verliert Fraktionsstatus im Moerser Rat und im Kreistag. In: Spiegel. 11. Januar 2023, abgerufen am 20. März 2023. 
  44. Grafschafter und ‚Die Partei‘ verlassen Mehrheitsbündnis im Rat. In: RP Online. 20. Dezember 2022, abgerufen am 20. März 2023. 
  45. Die Fraktion Die Grafschafter verlässt das 5er-Bündnis, innerhalb des Rates der Stadt Moers, hochmotiviert. In: Lokaleblicke. 21. Dezember 2022, abgerufen am 20. März 2023. 
  46. Aus für das Bündnis in Moers: Grüne wollen „neu überlegen“. In: NRZ. 20. Dezember 2022, abgerufen am 20. März 2023. 
  47. Fraktionen im Ratsinformationssystem. In: Ris.Moers.de. 20. März 2023, abgerufen am 20. März 2023. 
  48. Informationsbroschüre der Stadt Moers (Memento vom 17. Oktober 2013 imInternet Archive) (PDF; 3,5 MB)
  49. Schulden in Nordrhein-Westfalen. In: Spiegel Online. 10. Oktober 2012, abgerufen am 9. Juni 2018. 
  50. Moers ist spitze bei Schulden für Investitionen. waz.de, 28. Dezember 2011, abgerufen am 28. Dezember 2023. 
  51. http://www.steuerzahler-nrw.de/Moers-sollte-Schuldenbremse-beschliessen/58335c67867i1p137/index.html
  52. abHermann Habben:Wappen, Siegel und Flaggen im Kreis Moers. Rheinberg 1962, S. 18.
  53. Hauptsatzung der Stadt Moers. (PDF; 103 kB) In: moers.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2013; abgerufen am 4. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moers.de 
  54. Der Weg in die Partnerschaft zwischen der Stadt Moers und der Stadt sowie dem Kreis Seelow. (PDF) In: cdu-schermbeck.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Januar 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.cdu-schermbeck.de (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) 
  55. Matthias Alfringhaus: Die Städte Moers und Stazzema (Italien) sind jetzt Partner. In: NRZ.de (Neue Rhein Zeitung). 12. August 2019, abgerufen am 10. September 2020. 
  56. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 247.
  57. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 94–101.
  58. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 1. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 241.
  59. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 106.
  60. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 149–154.
  61. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 154–159.
  62. Margret Wensky (Hrsg.):Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Band 2. Verlag Böhlau, Köln 2000,ISBN 3-412-04600-0, S. 161.
  63. Gymnasium Rheinkamp. Abgerufen am 26. Februar 2024. 
  64. Website des Freefall Festivals
  65. Vivien Daberkow:Der zehnte Geburtstag war zugleich auch das Abschiedsfest des Musikfestivals in Moers. rp-online.de, 24. August 2015, abgerufen am 24. Juni 2017.
  66. Steve Harvey (19. Juli 1997). "Close Shave for a Space Mission". Los Angeles Times. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
  67. Barbara Mikkelson, David Mikkelson:Did Burma-Shave Offer to Send a Contest Winner to Mars? In:Snopes.com. 26. Juni 2001, abgerufen am 24. Februar 2024.
Stadt‐ und Ortsteile vonMoers
Städte und Gemeinden imKreis Wesel
ab 1.000.000 Einwohner:

Berlin |Hamburg |Köln |München

ab 500.000 Einwohner:

Bremen |Dortmund |Dresden |Duisburg |Düsseldorf |Essen |Frankfurt am Main |Hannover |Leipzig |Nürnberg |Stuttgart

ab 250.000 Einwohner:

Aachen |Augsburg |Bielefeld |Bochum |Bonn |Braunschweig |Gelsenkirchen |Karlsruhe |Kiel |Mannheim |Mönchengladbach |Münster |Wiesbaden |Wuppertal

ab 100.000 Einwohner:

Bergisch Gladbach |Bottrop |Bremerhaven |Chemnitz |Darmstadt |Erfurt |Erlangen |Freiburg im Breisgau |Fürth |Göttingen |Hagen |Halle (Saale) |Hamm |Heidelberg |Heilbronn |Herne |Ingolstadt |Jena |Kaiserslautern |Kassel |Koblenz |Krefeld |Leverkusen |Lübeck |Ludwigshafen am Rhein |Magdeburg |Mainz |Moers |Mülheim an der Ruhr |Neuss |Oberhausen |Offenbach am Main |Oldenburg (Oldb) |Osnabrück |Paderborn |Pforzheim |Potsdam |Recklinghausen |Regensburg |Remscheid |Reutlingen |Rostock |Saarbrücken |Salzgitter |Siegen |Solingen |Trier |Ulm |Wolfsburg |Würzburg

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