21.41349839.893811Koordinaten:21° 24′ 48,6″ N,39° 53′ 37,7″ OMinā (arabisch منى), manchmal auchMunāvokalisiert, ist ein Tal östlich der StadtMekka auf dem Weg nachʿArafāt, in dem ein wichtiger Teil des islamischenHaddsch-Rituals stattfindet. Es erstreckt sich in ost-westlicher Richtung und hat die Form eines Dreiecks, das in westlicher Richtung spitz zuläuft. An seiner westlichen Spitze ist es nur 60 Meter breit und mündet in den Wādī Ibrāhīm ein, an seiner östlichen Basis weitet es sich auf eine Breite von 1600 Metern.[1]
Die Zeltstadt von Minā während der Wallfahrt 2011Situationsplan, erstellt 1814
Die islamischen Wallfahrtsregeln sehen vor, dass sich die Pilger am 8.Dhu l-hiddscha (Yaum at-Tarwiya) nach Minā begeben und dort übernachten. Üblicherweise geschieht dies in Zeltstädten, die speziell für den Haddsch in Minā angelegt werden. Nach dem Wuqūf in ʿArafāt undMuzdalifa kehren die Pilger am 10. Dhū l-Hiddscha nach Minā zurück. Von derJamarat-Brücke werfen sie bis zum 12. Dhū l-Hiddscha täglich Kieselsteine gegen drei sogenannteJamarat, um symbolisch den Teufel zu steinigen, der nach islamischem Glauben hierAbraham in Versuchung geführt haben soll. Traditionell waren dieJamaratobeliskenartige steinerne Pfeiler, seit 2004 wurden diese Pfeiler jedoch durch längere Mauern ersetzt, da beim Steinewerfen auf die Pfeiler öfters versehentlich Menschen auf der gegenüberliegenden Seite von den Steinen getroffen worden waren. Dies war ein wesentlicher Faktor in den immer wieder hier ausbrechendenMassenpaniken, denen mehrfach viele Menschen zum Opfer fielen. Seit 2009 ist die Brücke fünfstöckig und umhaust die drei Säulen komplett, sodass die ganze Anlage nun das Aussehen eines riesigen Parkhauses hat.
Bedeutendstes Bauwerk in Minā ist die Chaif-Moschee (مسجد الخيف /masǧid al-Ḫaif). Sie wurde bereits vor dem 10. Jahrhundert errichtet und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert. Der Moschee werden vorislamische Ursprünge nachgesagt. Gemäß einer Tradition, die auf den ProphetengefährtenʿAbdallāh ibn ʿAbbās zurückgeführt wird, haben in der Chaif-Moschee schon siebzigPropheten gebetet.[2]