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Max Romeo (*22. November1944 inSaint Ann Parish alsMax Smith; †11. April2025 inSaint Andrew Parish[1]) war einjamaikanischer Sänger und Komponist.
Max Romeo war eine der führenden Figuren desEarly Reggae und desRoots-Reggae. SeinWet Dream von 1968 wurde wegen des derb-anzüglichen Textes von derBBC verboten und verkaufte sich nicht zuletzt deswegen über 250.000 Mal. In seinen späteren Jahren wurde Romeo zunehmend politischer und sozialkritischer. Ein Höhepunkt dieser Phase ist das AlbumWar Ina Babylon von 1976 mit der SingleChase the Devil.
Max Romeo wurde am 22. November 1944 als Max Smith in Saint Ann Parish (aus dem auchBob Marley undJustin Hinds stammen) geboren. Als er neun Jahre alt war, hatte seine Mutter die Chance, nach England auszuwandern und ließ die Familie zurück. Max zog zu seinem Vater. Wegen Schwierigkeiten mit seiner Stiefmutter verließ Max im Alter von 14 Jahren das Elternhaus, wohnte zeitweilig in einer Höhle und in verlassenen Autos. Aufgrund einer Begegnung mit einem alten Mann reifte in ihm der Entschluss, Sänger zu werden. Romeo schilderte dieses Erlebnis wie folgt:
„Eines Tages kam ich zum Haus eines Freundes und da saß dieser alte Mann auf der Veranda. Er beobachtete mich, aber ich schenkte ihm keine Beachtung. Ich sah zu diesem Zeitpunkt ziemlich deprimierend aus: Löcher in den Schuhen, an meinem Hemd fehlte ein Ärmel usw. Der Mann rief mich zu sich und sagte: »So solltest du nicht herumlaufen. Was ist dein Problem?« Ich erzählte ihm ein bisschen von meinem Leben und er sagte: »Gut, ich werde dir helfen. Geh jetzt nach Hause und schreib zwanzig Sachen auf, die du in deinem Leben machen willst.« Er gab mir einen Stift und ein Blatt Papier und ich ging heim und schrieb all die verschiedenen Berufe und Dinge auf, die mir eingefallen sind, und brachte dies zurück zu ihm. Er sagte »Jetzt möchte ich, dass du es auf zwei Sachen einengst.« Es gab damals zwei Sachen, die ich wirklich sein wollte und das war Prediger oder Sänger. Also kürzte ich die Liste und ging zu ihm zurück. Er sagte: »Jetzt ist es einfach, es auf eines zu beschränken.« Ich sagte: »Ich mag den Glamour bei der Musik und den Respekt, den man einem Prediger entgegenbringt.« Aber zu diesem Zeitpunkt stellte ich Glamour über Respekt und entschloss mich: »Sänger.« Der Mann antwortete: »Gut, von jetzt an, wenn dich jemand fragt, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst, wirst du sagen, dass du ein Sänger bist. Und jeden Morgen, wenn du aufwachst, wirst du dir selbst sagen, dass du ein Sänger bist.« Am Ende fragte er mich noch: »Kannst du singen?« Ich sagte: »Ja, ich habe als Kind viel gesungen.« Darauf antwortete er: »Das ist gut. Nun mach weiter.«“[2]
Fortan arbeitete Max daran, seinen Entschluss in die Tat umzusetzen. Eine Freundin lieh ihm Geld für neue Kleider, so dass er bei einem Talentwettbewerb teilnehmen konnte und prompt gewann. Im Jahr 1967, noch zur Blütezeit desRocksteady, nahm er seine erste SingleI’ll Buy You A Rainbow auf, welche Platz 2 der jamaikanischen Charts erreichte. Sein großer Erfolg ein Jahr später sollte aber dem neuen, kommenden Stil angehören, demReggae.Wet Dream kam in England bis auf Platz 10 und zog eine ganze Reihe weiterer Singles mit nicht-jugendfreiem Text nach sich. Ein erstes Album,A Dream By Max Romeo, erschien. Romeo stellte seine eigene BegleitbandThe Hippy Boys zusammen, mit den BrüdernCarlton undAston Barrett anSchlagzeug undBass. Aus dieser Gruppe sollte späterLee Perrys Studio-BandThe Upsetters werden, die ihrerseits die Keimzelle zuBob MarleysWailers bildete.
Obwohl recht erfolgreich, fühlte Romeo sich mit seinem oberflächlichenRude-boy-Image unwohl. Er begann sich für die Religion derRastafari zu interessieren. Seine Lieder wendeten sich spirituellen und weltanschaulichen Themen zu, was sich in Song-Titeln wieBlack Equality undHolla Zion niederschlug. Anfang der siebziger Jahre versprachen sich viele Rastas die Umsetzung ihrer Ideale vom Führer der sozialistischen Partei,PNP,Michael Manley. Max Romeo schrieb ihm seine offizielle Wahlkampf-HymneLet The Power Fall On I. Doch in der Zeit nach Manleys Wahlsieg im Jahr 1972 machte sich zunehmend Enttäuschung breit. Der politische Führer konnte seine Versprechen nicht einlösen. Max Romeo distanzierte sich 1974 von dessen Politik mit dem SongNo, Joshua, No.
Im Jahr 1975 brachte er mitRevelation Time das erste Reggae-Konzeptalbum heraus. Ein Jahr später produzierteLee Perry sein AlbumWar Ina Babylon, das als eine der wichtigsten Veröffentlichungen desRoots-Reggae angesehen wird. Die regierende PNP verbot für die Zeit des jamaikanischen Wahlkampfes 1976 das TitelstückWar Ina Babylon. Der Wahlkampf war von zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen rivalisierender Parteigänger geprägt. Das StückChase the Devil wurde 1992 vonThe Prodigy in dem TrackOut of Space gesamplet. Es folgte das AlbumReconstruction mit dem HitMelt Away. AufHolding Out My Love To You von 1981 wurde er vonRolling-Stones-GitarristKeith Richards begleitet. Bis zuletzt veröffentlichte Max Romeo alle paar Jahre ein neues Album und ging regelmäßig auf Tournee, zuletzt zusammen mit denEthiopians.
Musikbeispiele
Personendaten | |
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NAME | Romeo, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Smith, Max (wirklicher Name); Smith, Maxwell |
KURZBESCHREIBUNG | jamaikanischer Sänger und Komponist |
GEBURTSDATUM | 22. November 1944 |
GEBURTSORT | Saint Ann Parish,Jamaika |
STERBEDATUM | 11. April 2025 |
STERBEORT | Saint Andrew Parish |