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Mauritiusfeldzug

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Mauritiusfeldzug
Teil von:Fünfter Koalitionskrieg

Seeschlacht von Grand Port 1810 (A. D'Etroyer, 1812)
Datum1809 bis 1810
OrtMaskarenen,Indischer Ozean
AusgangBritischer Sieg
FolgenDauerhafter Besitz der Inseln Mauritius und Rodrigues
FriedensschlussErster Pariser Frieden 1814
Konfliktparteien

Vereinigtes Königreich

Frankreich

Befehlshaber

Josias Rowley

Jacques-Felix-Emmanuel Hamelin

Truppenstärke

1 Linienschiff und 15 Fregatten

7 Fregatten

Verluste

179 Tote
419 Verwundete
3 Fregatten dauerhaft verloren

Personalverluste unbekannt
7 Fregatten übergeben

DerMauritiusfeldzug bezeichnet Maßnahmen zur Sicherung der Seewege imIndischen Ozean und die dauerhafte Eroberung der InselnMauritius undRodrigues durch dasVereinigte Königreich in den Jahren 1809 und 1810. Erobert wurde auch die InselRéunion, die jedoch nach denFriedensverhandlungen im Jahr 1814 an Frankreich zurückgegeben wurde.

Vorgeschichte

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Am 12. November 1808 verließ die französische 40-Kanonen-FregatteVenus unterKommodore HamelinCherbourg, wobei sie die britische Blockade des Hafens durchbrach. Zur selben Zeit segelten drei weitere 40-Kanonen-Fregatten nach den französischen Inseln Mauritius (damalsÎle de France genannt) undRéunion (damalsÎle Bonaparte) die FregatteManche unter Kapitän Breton aus Cherbourg, dieBellone unter Kapitän Duperre und dieCaroline ausNantes. Diese vier Fregatten sollten die französische Position im Indischen Ozean stärken und Handelskrieg gegen dieBritische Ostindien-Kompanie betreiben.

Am 31. Mai 1809 eroberte die französische FregatteCaroline bei einem Angriff zwei von drei britischenOstindienfahrern (HonourableEastIndiaCompanyService). Mit den Ostindienfahrern HEICSStreatham und HEICSEurope geriet Handelsware von drei Millionen Pfund in französische Hände. Dem dritten Ostindienfahrer HEICSLord Keith gelang die Flucht. Am 26. Juli 1809 eroberte dieVenus ein Handelsschiff der Ostindischen Handelskompanie. Am 12. Oktober 1809 griff eine die Fregatten begleitende Sloop eine Handelsniederlassung der Ostindischen Handelskompanie an.

AmKap der Guten Hoffnung befanden sich zu dieser Zeit folgende britische Kriegsschiffe:

  • die 36-Kanonen-Fregatten HMSSirius und HMSNéréide,
  • das 64-Kanonen-Linienschiff HMSRaisonable und
  • die 18-Kanonen-Sloop HMSOtter.

Des Weiteren war die 38-Kanonen FregatteHMSBoadicea auf dem Weg ans Kap der Guten Hoffnung.

Erste Kämpfe auf Réunion

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CaptainJosias Rowley übernahm in dieser Situation auf Befehl vonAdmiralBertie das Kommando über dieses kleine Geschwader. Um den Verlust der zwei Ostindienfahrer auszugleichen, segelte Rowley mit dem Geschwader nach Rodrigues, wo 386 britische Soldaten unterLieutenant Colonel Keating stationiert waren. Beide einigten sich auf einen sofortigen Angriff auf den Hafen vonSaint-Paul auf Réunion. Die 386 britischen Soldaten wurden auf die 36-Kanonen FregatteNéréide und die SloopOtter verschifft. Am 21. August 1809 gingen 604 britische Soldaten (386 Infanteristen von Keating, 136Royal Marines und 100 Seeleute) an Land und eroberten die französischen Küstenbatterien.

Derweil griff das britischeGeschwader von See aus an. Diesem Angriff konnten die französischen Verteidiger nichts entgegenstellen, St. Paul wurde erobert. Die britischen Verluste beliefen sich auf 15 Tote, drei Vermisste und 58 Verletzte, während die französischen Verluste unbekannt sind. Die britischen Soldaten konnten die OstindienfahrerHEICS Streatham,HEICS Europe und eine Sloop zurückerobern, sowie die französische FregatteCaroline erbeuten. DieCaroline wurde repariert und alsHMS Bourbonaise unter Captain Robert Corbett in Dienst gestellt. Nach einer Woche verließen die britischen Truppen den Hafen wieder, wobei die Infanteristen nach Rodrigues zurückgebracht wurden.

Weiterer französischer Handelskrieg

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Währenddessen führten die beiden französischen FregattenVenus undManche begleitet von einer Sloop in derBengalischen See Handelskrieg. Am 18. November 1809 eroberten die französischen Schiffe drei Ostindienfahrer – die HEICSWindham, die HEICSUnited Kingdom und die HEICSCharlton. Nur dieHEICS Windham konnte nicht nach Mauritius gebracht werden, da sie Ende Dezember 1809 von der britischen 36-Kanonen-Fregatte HMSMagicienne zurückerobert wurde. Alle anderen Schiffe erreichten Mauritius. Die französische FregatteBellone eroberte in der bengalischen See am 2. November 1809 die britische 18-Kanonen-Sloop HMSVictor und am 22. November 1809 die portugiesische FregatteMinerva. Diese drei Schiffe erreichten ebenfalls Mauritius. Nach der Hurrikansaison brachen dieBellone, dieMinerve und die SloopVictor in die bengalische See auf und eroberten trotz Widerstands am 3. Juli 1810 zwei reich beladene britische Ostindienfahrer – die HEICSCeylon und die HEICSWindham. Ein weiterer Ostindienfahrer, die HEICSAstell, konnte entkommen. Insgesamt starben 22 britische Seeleute, 75 wurden verletzt. Auf französischer Seite waren 22 Tote und 38 Verletzte zu beklagen.

Die Eroberung von Réunion

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Karte von Réunion

Währenddessen sammelte sich das britische Geschwader nach derHurrikansaison vor Rodrigues:

  • die 36-Kanonen-FregatteHMSIphigenia unter Capt. Lambert,
  • die 36-Kanonen-Fregatte HMSMagicienne unterCapt. Curtis,
  • die 36-Kanonen-Fregatte HMSNéréide unter Capt.Nesbit Willoughby,
  • die 38-Kanonen-Fregatte HMS Boadicea unter KommodoreJosias Rowley, während
  • die 36-Kanonen-Fregatte HMSSirius unter Capt.Samuel Pym Mauritius blockiert.

Auf Rodrigues befanden sich tausende Soldaten, welche auf 14 Transportschiffen von Indien aus losgeschickt worden waren. Am 3. Juli 1810 brachen alle Fregatten zusammen mit den 14 Transportschiffen auf, an Bord befanden sich 3650 britische und indische Soldaten unter Lieutenant Colonel Keating. Auch der zukünftige britische Verwalter der Inseln begleitete diese Expedition. Ab dem 6. Juli 1810 landeten die britischen Verbände von mehreren Seiten auf der Insel und griffen die HauptstadtSaint-Denis an, die von 576 französischen Verteidigern gehalten wurde. Am 8. Juli 1810 kapitulierte der französische GouverneurJean-Chrysostôme Bruneteau de Sainte-Suzanne. Die britischen Verluste betrugen 22 Tote und 78 Verletzte. Die französischen Verluste sind unbekannt.

Zwischenspiel

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Île de la Passe

Die britischen Truppen blieben auf Réunion, während die britischen Fregatten zum Teil wieder auf See gingen, um Réunion zu sichern und Mauritius zu blockieren. Am 13. August 1810 eroberte die FregatteSirius dieÎle de la Passe vorGrand Port auf Mauritius, nachdem ein Angriff am 10. August gescheitert war. Die Eroberung der Île de la Passe kostete sieben britischen Soldaten das Leben, 18 weitere wurden verletzt. Kurz darauf wurde dieSirius von derNéréide abgelöst.Am 20. August 1810 liefen die französische FregattenBellone undMinerve, die SloopVictor und die Prise HEICSCeylon nach Grand Port ein, wobei dieNéréide und die Besatzung der Île de la Passe dies nicht verhindern konnten. Tags darauf wurde die HEICSWindham zurückerobert, des Weiteren kamen die FregattenSirius,Iphigenia undMagicienne zur Île de la Passe.

Seeschlacht von Grand Port

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Am 23. August 1810 stießen alle vier britischen Fregatten (Sirius,Iphigenia,Magicienne undNéréide) in den Hafen von Grand Port vor, um das französische Geschwader unterVictor Guy Duperré anzugreifen. Daraus folgte dieSeeschlacht von Grand Port, ein sogenanntesFregattengefecht. Der Kampf dauerte von 16 Uhr am 23. August bis zum nächsten Tag. DieNéréide und dieMagicienne wurden von allen französischen Schiffen und den Hafenbatterien auf Entfernungen von 300 Metern zum Wrack geschossen. DieNéréide kapitulierte im Laufe des Tages, die aufgelaufenen FregattenSirius und dieMagicienne wurden von der eigenen Besatzungen verbrannt. DieIphigenia kehrte schwer beschädigt in den Schutz der Île de la Passe zurück, wo sie zusammen mit der Insel am 29. August 1810 kapitulierte.Seit dem 20. August 1810 waren 108 Briten gestorben, weitere 182 wurden verletzt. Die Franzosen verloren 37 Gefallene und 112 Verletzte. Von den 281 Mann Besatzung derNéréide waren 92 Mann gefallen und 137 verwundet, womit nur 52 Mann unverletzt in Gefangenschaft gerieten.

Mit der französischen 40-Kanonen FregatteAstrée kam Verstärkung aus Frankreich. Kommodore Josias Rowley und der HMSBoadicea standen nun sieben französische Fregatten gegenüber.

Die Eroberung von Mauritius

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Hauptartikel:Invasion der Île de France

Am 3. September 1810 kam die 38-Kanonen-Fregatte HMSAfricaine vor Réunion an, am 12. September stand sie im Gefecht mit derAstrée und derIphigenie (der früheren britischen Fregatte), sie wurde zusammengeschossen, wobei 50 Menschen einschließlich ihres Kommandanten starben und 113 verletzt wurden, die Franzosen verzeichneten 10 Tote und 35 Verletzte. Wenige Stunden später eroberte dieBoadicea dieAfricaine zurück. DieAfricaine war bald darauf wieder einsatzfähig. Am 17. September 1810 wurde die britische 32-Kanonen-Fregatte HMSCeylon von der französischenVenus und derMinerve erobert, wobei 10 Tote und 31 Verletzte zu beklagen waren. Wieder war die britische FregatteBoadicea in Reichweite und konnte die HMSCeylon zurückerobern. Außerdem wurde die französische FregatteVenus erobert.

Bis zum 21. November 1810 sammelten sich weitere britische Kriegsschiffe nahe Rodrigues: ein Linienschiff, die Fregatten HMSCornwallis, HMSNisus, HMSMenelaus,HMSPhoebe, HMSDoris, HMSClorinde und HMSPsyché zusätzlich zurBoadicea,Africaine,Ceylon undNéréide. Dazu kamen weitere kleine Kriegsschiffe und 60 Transportschiffe, mit denen 10.000 Soldaten unterGeneralJohn Abercrombie nach Rodrigues gebracht worden waren.Diese Flotte unter dem Oberbefehl vonAdmiralAlbemarle Bertie landete am 29. November 1810 das eingeschiffte Heer auf Mauritius. Der französische Gouverneur und BefehlshaberCharles Mathieu Isidore Decaen kapitulierte am 3. Dezember 1810.

Damit endete der Feldzug mit einem Erfolg: Sieben französische Fregatten waren erobert, dazu alle eroberten britischen Ostindienfahrer sowie kleinere Handelsschiffe. Réunion wurde nach Kriegsende an Frankreich zurückgegeben, während Mauritius und Rodrigues bei Großbritannien blieben. Josias Rowley wurde für seinen Einsatz hoch belohnt. Ein Entsatzunternehmen Frankreichs scheiterte 1811 nahe Madagaskar, wobei im Seegefecht von Tamatave weitere gegnerische Fregatten erobert wurden.

Schiffsüberblick

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Aufgrund der zulaufenden Verstärkung und Eroberung noch ein Überblick:

Britische Flotte

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  • HMSIphigenia, erobert in Grand Port 1811,
  • HMSMagicienne verbrannt in Grand Port 1810,
  • HMSNéréide abgewrackt in Grand Port 1811,
  • HMSBoadicea,
  • HMSSirius verbrannt in Gran Port 1810,
  • HMSAfricaine kurzfristig von Franzosen besetzt 1810,
  • HMSCeylon kurzfristig von Franzosen besetzt 1810,
  • HMSCornwallis,
  • HMSNisus,
  • HMSMenelaus,
  • HMSPhoebe,
  • HMSDoris,
  • HMSClorinde und
  • HMSPsyché.

Französische Flotte

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  • Venus erobert 1810 in Grand Port,
  • Manche erobert 1810 in Grand Port,
  • Bellone erobert 1810 in Grand Port,
  • Caroline erobert in St. Paul 1809,
  • Minerve erobert 1810 in Grand Port und abgewrackt,
  • Astrée erobert 1810 in Grand Port,
  • Néréide eroberte britische Fregatte, 1811 abgewrackt,
  • Iphigenié eroberte britische Fregatte, 1810 in Grand Port zurückerobert.

Ostindienfahrer

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  • HEICS Streatham
  • HEICS Europe
  • HEICS Lord Keith
  • HEICS Windham
  • HEICS United Kingdom
  • HEICS Charlton
  • HEICS Ceylon
  • HEICS Astell

Belletristische Rezeption

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Patrick O’Brian hat den Feldzug in seinem Roman aus der Aubrey-Maturin ReiheGeheimauftrag Mauritius verewigt, allerdings in künstlerischer Freiheit kleinere Details ausgelassen. AuchAlexander Kent hat im RomanDämmerung über der See diese Kriegsepisode niedergelegt.

Weiterführende Literatur

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  • James Henderson:The frigates. An account of the lesser warships of the wars from 1793 to 1815. Woodsworth Editions, Ware Hertfordshire 1998,ISBN 1-85326-693-0.
  • William M. James,Frederick Chamier:Naval History of Great Britain. Neue Ausgabe. Band 5. Bentley, London 1837.
  • Patrick O’Brian:Geheimauftrag Mauritius. Aus dem Englischen von Jutta Wannenmacher und Klaus D. Kurtz. Ullstein, München 2001,ISBN 3-548-25203-6, (Jack-Aubrey-Serie 4), (Ullstein 25203).
  • Anthony Price:The eyes of the fleet. A popular history of frigates and frigate captains 1793 - 1815. W. W. Norton, New York NY 1996,ISBN 0-393-03846-7.
  • Tom Wareham:The Star captains. Frigate command in the Napoleonic Wars. Chatham Publishing, London 2001,ISBN 1-86176-169-4.
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