Mateusz Molęda (vollständigMateusz Krzysztof Maksymilian Molęda, *4. Dezember1986 inDresden) ist eindeutsch-polnischerDirigent.
Mateusz Molęda wurde in Dresden in eine Musikerfamilie geboren. Seine Eltern Alicja Borkowska-Molęda (* 27. Januar 1952 inSiedlce, Polen) und Krzysztof Molęda (* 6. April 1953 inPoznań, Polen) sindOpernsänger und haben über zwei Jahrzehnte hinweg auf allen großen Bühnen Europas, unter anderem derSemperoper Dresden,Komischen Oper Berlin,Deutschen Oper Berlin, derOper Leipzig,Staatsoper Prag und derKöniglichen Oper Kopenhagen Titel- und Hauptpartien imlyrischen Fach gesungen. Molęda ist sowohl deutscher als auch polnischerStaatsbürger.
Molęda begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel und besuchte die Sächsische Spezialschule für Musik, das heutigeSächsische Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber, wo er unter anderem von Winfried Apel unterrichtet wurde. Von 2006 bis 2011 studierte er an derHochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in der Klasse vonArie Vardi. In Zusammenarbeit mitZvi Meniker setzte Molęda seine Studien auch im Bereich der Alten Musik und Historischen Aufführungspraxis fort. 2021 promovierte er mit einerDissertation zupolyphonen Kompositionstechniken inSergei Rachmaninows2. Sinfonie an derKrzysztof-Penderecki-Musikakademie Krakau.
Maßgeblich beeinflusst wurde Molęda von seinem MentorMarek Janowski. Auf persönlichen Wunsch und Einladung Janowskis arbeitete er für ihn als Assistent bei denBerliner Philharmonikern, beimRundfunk-Sinfonieorchester Berlin, beimhr-Sinfonieorchester und bei derDresdner Philharmonie. Über mehrere Jahre hinweg gab Janowski so seine vielfältigen Erfahrungen an Molęda weiter und nahm entscheidenden Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung. Weitere musikalische Anregungen erhielt er in Zusammenarbeit als Cover Conductor vonTeodor Currentzis beimSWR Symphonieorchester, welche er auf mehreren Europa-Tourneen begleitet hat.
Molęda war Stipendiat desDeutschen Musikrats, derGesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, der Anna Ruths-Stiftung, der Theodor-Rogler-Stiftung, der Robert-Richard-Jaudes-Stiftung und des Internationalen Forums für Kultur und Wirtschaft Dresden.
Im Oktober 2023 gewann Molęda den 1. Preis und Sonderpreis des Orchesters beim 3. Internationalen Sergei Kussewitzky Dirigentenwettbewerb.
Molęda dirigierte im Alter von neunzehn Jahren zum ersten Mal ein Orchester. Gastdirigate führten ihn in den vergangenen Jahren nachDeutschland, insVereinigte Königreich, nachDänemark,Italien,Polen,Ungarn,Albanien,Kanada,Südkorea,Peru undSüdafrika. Er arbeitete unter anderem mit denLondon Mozart Players, derDeutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, demOrchester der Komischen Oper Berlin, denNürnberger Symphonikern[1], derJenaer Philharmonie, demPhilharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg, derMecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, demWürttembergischen Kammerorchester Heilbronn, demFolkwang Kammerorchester Essen, demAalborg Symfoniorkester[2], demAarhus Symfoniorkester[3], demOdense Symfoniorkester[4], dem Hungarian National Symphony Orchestra, dem Albanian Radio TV Symphony Orchestra, demWarsaw Philharmonic Orchestra[5], demNFM Wrocław Philharmonic[6] und demHamilton Philharmonic Orchestra.
Am 3. Oktober 2007 spielte Molęda im Rahmen des Festakts derBundesregierung anlässlich der Feierlichkeiten zumTag der Deutschen EinheitLudwig van BeethovensFantasie für Klavier, Chor und Orchester op. 80 mit derMecklenburgischen Staatskapelle Schwerin unter der Leitung vonMatthias Foremny. Das Konzert wurdelive vomZDF übertragen.
Am 10. Juni 2016 dirigierte er das deutsch-polnische Freundschaftskonzert zum 800-jährigen Jubiläum der StadtKoszalin, während dem Orchestermusiker derNürnberger Symphoniker und der Filharmonia Koszalińska gemeinsam auf der Bühne standen. Im Rahmen dieses Konzerts wurden die Sinfonischen Bilder op. 19 vonKarl Adolf Lorenz uraufgeführt. DasBayerische Fernsehen drehte über dieses Ereignis denDokumentarfilmDie doppelte Heimat[7].
Am 8. November 2018 dirigierte er mit demAarhus Symfoniorkester die Uraufführung des Konzerts fürHammond-Orgel des dänischen KomponistenAnders Koppel, die weltweit erste Komposition dieserGattung[8].
Seit 2022 lehrt Molęda an derStaatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Im Rahmen dieser Lehrverpflichtung leitet er auch das Seminar "Einführung in die Arbeit mit Dirigenten".
Molęda hielt über viele Jahre hinweg neben seiner Tätigkeit als Dirigent deutschlandweit Vorträge mit dem ThemaIn Vielfalt geeint – Wie Musik zur Verbundenheit der Europäer beiträgt, unter anderem beim Forum Heiligenberg[9] derStiftung Heiligenberg Seeheim-Jugenheim sowie für dieHessische Landeszentrale für politische BildungWiesbaden.
Es liegen zahlreiche Rundfunk- und Fernsehmitschnitte vor, unter anderem fürBR-Klassik,MDR Kultur,DR 2 undKBS sowieBR Fernsehen,MDR Fernsehen,H1,MBC und denStreamingdienst Vialma.
Molęda lebt inFelm (Schleswig-Holstein). Er spricht fließendDeutsch,Polnisch,Englisch,Französisch undRussisch. Er ist begeisterter Golfer und engagierte sich aktiv im Mannschaftssport und als Vorstandsmitglied im Golfclub Dresden Elbflorenz und im Golfclub Burgwedel.
Personendaten | |
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NAME | Molęda, Mateusz |
ALTERNATIVNAMEN | Moleda |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-polnischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1986 |
GEBURTSORT | Dresden |